105 (Rennradgruppe)
105 (auch 105 Golden Arrow) ist die Bezeichnung einer Rennradgruppe von Shimano. Die Gruppe existiert seit 1983 in veränderter Form bis heute und gilt als Einstiegsgruppe für sportliche Rennradfahrer. Sie liegt unterhalb der Ultegra- bzw. 600- und oberhalb günstigerer Gruppen wie Sora und Tiagra. Die Gruppe wurde 1983 als 105 eingeführt, ab 1989 hieß sie 105 SC und seit 1999 wieder 105.
Der heutige Standard der Gruppe ist die 11-fach-Schaltung und Hollowtech II-Innenlager bzw. Kurbeln (Serien R7000) (Stand 2019).
Komponenten
Die Gruppe beinhaltet sämtliche Komponenten:
- Schaltwerk
- Umwerfer
- Tretkurbeln
- Innenlager
- Steuersatz
- Kette
- Kettenblätter
- Zahnkranzpaket
- Bremsen
- Schalt- und Bremsgriffe (seit circa 2005 immer als Einheit)
- Naben
Die Bauteile waren bis zur Einführung der 9-fach-Schalttechnik mit allen anderen Shimano-Gruppen kompatibel. Die 105-Gruppen sind mit anderen Shimano-Rennradgruppen mit der gleichen Schalttechnik (9-fach, 10-fach, 11-fach) kompatibel.
Geschichte
Die Shimano-105-Rennradgruppe kam in einer ersten Version 1980 auf den Markt. Die erste Serie wurde als Golden Arrow 105 gebaut. Die Nummer 105 war nur ein Zusatz neben dem auf den Teilen eingeprägten, markanten Goldpfeil. Größere Aufmerksamkeit erlangte die Gruppe ab 1986, da sie zusammen mit den neu entwickelten Shimano-Schalttechnologien Shimano Indexed Shifting (SIS) und Bremstechnik Shimano Linear Response (SLR) vorgestellt wurde. Sie wurde als günstigere Alternative zur 600er-Gruppe eingeführt und basierte auf der existierenden Einsteigergruppe Exage 500EX, erweitert um SIS und SLR. Sowohl in der 105er wie auch in der 600er-Gruppe stellte Shimano eine „Goldpfeil“-Version (Golden Arrow) her. Die Teile beider Gruppen ähnelten sich stark. 1990 wurde die Gruppe von der 105SC-serie abgelöst.
Die Shimano 105 Dual Pivot (Zweigelenkbremsen im Gegensatz zu Eingelenkbremsen) waren die ersten Bremskörper, die Shimano in großem Umfang mit dieser besseren Kraftübertragungstechnik produzierte. Anfang der 2010er-Jahre wurde Shimanos 105 vom Hersteller immer weiter aufgewertet und ist heute „eine ernst zu nehmende Alternative zu teureren Schaltgruppen.“ (Tour)[1] Die Komponenten der Gruppe sind in der Regel etwas schwerer als die der Dura Ace- und Ultegra-Gruppe.
Für die ab 2015 auf dem Markt befindliche 5800 Serie wurden die Schlüsseltechnologien der eingeführten Race-Gruppen Dura-Ace und Ultegra übernommen. Zu den wesentlichen Neuheiten zählte der 11-fach-Antrieb bei der 105er Gruppe.
Ab 2015 erweiterte Shimano sein Sortiment auch in der 105 Klasse um hydraulische Scheibenbremsen. Die Bremse RS505 und der mechanisch-hydraulischen Schalt-Bremshebel (ST-RS505) sind auf dem Niveau der 105 Gruppe, erhielten aber nicht mehr den Gruppennamen. Sie sind vollständig mit den höheren Gruppen gleicher Gangzahl kompatibel.[2]
Die neueste Generation brachte Shimano 2018 auf den Markt und heißt R7000. Die Kurbel wurden asymmetrischen Kettenblättern ausgestattet, hinzu kamen neue Schalthebel und ein neues Schaltwerk. Vier 11-fach-Kassetten (12-25t, 11-28t, 11-30t und 11-32t) sind in der Gruppe erhältlich.[3]
Viele Hersteller statten ihre Renn- und Cyclocross-Räder von Werk mit Shimano 105 aus, u. a. Drössiger, Müsing, Stevens u. a.
Bilder
Chronologisch in der Entwicklung der 105 Komponenten gereiht.
- Rahmenschalthebel der 1. Golden Arrow-Serie
- Shimano 105SIS RD-1050 Schaltwerk (Mitte der 1980er Jahre)
- Shimano 105 Bremse BR-1050, Eingelenk
- Shimano 105 Kurbel FC-1055
- Shimao 105-Vorderradnabe HB-1055
- Shimano 105 Schalt-Bremskombination STI
ST-1055 - Shimano 105 Schalt-Bremskombination (STI) ST-5500, um 2000
- Shimano 105 Schaltwerk RD-5500, 9fach
- Shimano 105 3fach Kurbel FC-5603
Weblinks
Einzelnachweise
- Rennräder 2011 mit Shimano. Auf: tour-Magazin.de, 22. November 2011.
- Shimano 105: Neue hydraulische Rennrad-Scheibenbremse. Abgerufen am 8. August 2016.
- Rennrad-Schaltungen: Alle Gruppen im Überblick. Abgerufen am 8. Oktober 2020.