Öko-Schule (Auszeichnung)
Öko-Schule ist ein Programm beziehungsweise eine Auszeichnung für Schulen, die im Schulalltag ökologische Anliegen umsetzen und Umweltbildung fördern.
Grundlagen
1992 fand die richtungweisende UN-Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (On Environment and Development) statt. Im Juni 1995 vereinbarte die Konferenz der Länderkoordinatoren des internationalen OECD/CERI-Netzwerks Environment and School Initiatives (ENSI) bei einer Tagung in Wien, ECO-Schools als eines der fünf gemeinsamen Themen festzusetzen.[1]
Weltweite Eco-Schools der FEE
Die Foundation for Environmental Education (FEE, Stiftung für Umwelterziehung),[2] eine Nichtregierungsorganisation in Kopenhagen, hat ab 1994 dieses Programm ins Leben gerufen.
Die Bedingungen umfassen ein bewusstes Auseinandersetzen mit Aspekten des Umweltschutz- und Nachhaltigkeitgedankens, und steht im Gedanken der Erd-Charta und der Lokalen Agenda 21. Zu den Themen des Programmes gehören Wasser, Abfall, Energie und Schulmilieu, weiters auch Natur und Biodiversität, Transport und nachhaltige Mobilität, Gesundheit, Lärm, und Klimawandel.[3] Ziel ist, ökologiebewusste Erziehung in den Unterricht zu integrieren, und einen schuleigenen ökologischen Kodex zu entwickeln.[4]
Der Preis ist die Green Flag (Grüne Flagge), in manchen Ländern in Gold, Silber und Bronze.[5]
Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit unter anderem mit der UNEP und der Europäischen Union, wo es in den strukturschwächeren Ländern über Mittel des Europäischen Sozialfonds gefördert wird.[4] Es wurde (Stand März 2010) in 47 Ländern umgesetzt – darunter fast allen Länder Europas – und umfasste weltweit 32.000 Schulen[6]
Nationale Umsetzung:
- Deutschland: Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21-Schule – 350 Schulen (Stand 2005/2006)
- Schweiz: Eco-Schools Schweiz Suisse Svizzera – In der Schweiz entwickelt durch den Verein J’aime ma Planète[7]
ÖKOLOG in Österreich
Österreich nimmt nicht am FEE-Programm nicht teil, sondern hat ab 1995 ein eigenständiges Projekt namens Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit (ÖKOLOG) ins Leben gerufen, das Ökoschulen auszeichnet, und am Unterrichtsministerium betrieben wird.[8] Schon 1986 war das Programm Umwelt und Schulinitiativen auf Initiative des Unterrichtsministers vom österreichischen Center for Educational Research and Innovation (CERI) der OECD eingerichtet worden,[9] zu dem ÖKOLOG eine Ergänzung und Erweiterung bildet. Dafür wurde die Plattform als Projekt des FORUM Umweltbildung eingerichtet.[10]
Die ÖKOLOG-Aktivitätsfelder sind, analog zu den FEE-Themen: Emissionen vermeiden, Kultur des Lehrens und Lernens, Gesundheitsförderung, nachhaltiger Konsum und Lebensstile, Ressourcen sparen, Raum in und um die Schule, Schulentwicklung und Schulprogramm oder Zusammenarbeit mit dem Schulumfeld.[11]
1996 wurde das Projekt mit 22 Pilotschulen begonnen, ab 2000 lief die Plattform. Heute sind in Österreich 642 Schulen (Stand 06/2021) im ÖKOLOG-Programm aktiv, und nennen sich ÖKOLOG-Schulen.[12]
Literatur
- Finn Mogensen, Michela Mayer, Austrian Federal Ministry of Education, Science and Culture – Dept. V/11c, Environmental Education Affairs (Hrsg.): ECO-schools: trends and divergences. A Comparative Study on ECO-school development processes in 13 countries. Wien 2005, ISBN 3-85031-062-0 (englisch, =ECO-schools: trends and divergences (Memento vom 26. Juni 2007 im Internet Archive) [PDF] Section 2 – National reports on eco-schools initiatives. Australia, Austria, Belgium, Denmark, Finland, Germany, Greece, Hungary, Italy, Korea, Norway, Spain–Catalonia, Sweden).
Österreich:[13]
- Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Günther Franz Pfaffenwimmer, Internationales ENSI Sekretariat, Peter Posch, IFF Klagenfurt (Hrsg.): Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“. Analyse und Ausblick (= USI-Reihe. Nr. 36). Eigenverlag, Wien Juli 2005 (ensi.bmukk.gv.at [PDF]).
- Franz Rauch, Mira Dulle: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Schulkultur. 15. Jahre ÖKOLOG-Programm, 10 Jahre Netzwerk ÖKOLOG. Hrsg.: BMUKK. Eigenverlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85031-161-8 (Online [PDF; 4,0 MB]).
Weblinks
- eco-schools.org, Foundation for Environmental Education (FEE, Ökoschulen weltweit)
- oekolog.at, FORUM Umweltbildung Wien (Ökoschulen in Österreich)
- ecoschools-ch.org, Verein J’aime ma Planète (Eco-Schools Schweiz Suisse Svizzera)
Einzelnachweise
- Günther Franz Pfaffenwimmer: Die Leistungen des österreichischen OECD/CERI-LehrerInnen-Teams “Umwelt und Schulinitiativen” im Programm Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“. In: USI-Reihe. Nr. 36. S. 7, Sp. 2 (Lit., Artikel S. 7/8).
- Foundation for Environmental Education.
- Eco-Schools Themes. In: ecoschools.global. Abgerufen am 3. November 2020 (englisch).
- Lothar Martin: Würdigung: 21 Schulen in Tschechien mit Titel „Ökoschule“ geehrt. In: radio.cz. 27. Juni 2007, abgerufen am 3. November 2020.
- The Eco-Schools Award is the Green Flag. (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive), eco-schools.org
- eco-schools.org; eine aktuelle Übersicht siehe Contacts (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive), Interaktive Karte, eco-schools.org
- Eco-Schools. Abgerufen am 3. November 2020.
- Umweltbildung: Ökologisierung von Schulen - Bildung für Nachhaltigkeit, bmukk.gv.at » Bildung und Schulen » Unterricht und Schule » Unterrichtsprinzipien
- Lit. USI-Reihe. Nr. 36. S. 68.
- Forum Umweltbildung – Österreichs Portal zur Umweltbildung und Bildung für die nachhaltige Entwicklung, umweltbildung.at
- ÖKOLOG-Programm. In: oekolog.at. Abgerufen am 19. Juni 2021.
- Aktuellen Stand siehe ÖKOLOG-Schulen. In: oekolog.at. Abgerufen am 19. Juni 2021.
- Wissenschaftliche Literatur zu ÖKOLOG. In: oekolog.at. Abgerufen am 19. Juni 2021.