Öhrchen-Gänsekresse
Die Öhrchen-Gänsekresse (Arabis auriculata) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Öhrchen-Gänsekresse | ||||||||||||
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Öhrchen-Gänsekresse (Arabis auriculata) in Niederösterreich | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arabis auriculata | ||||||||||||
Lam. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Öhrchen-Gänsekresse ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 40 Zentimeter erreicht. Die Grundblätter verwelken während der Hauptblütezeit und es sind keine rosettigen Seitentriebe vorhanden. Die Pflanze bildet einen bis wenige aufrechte Stängel. Der Stängel ist mit lang gestielten, stets mit zwei oder mehreren Armen verzweigten Haaren besetzt. Die 5 bis 15 Stängelblätter sind mehr oder weniger behaart und bewimpert und weisen einen herz- oder pfeilförmigen Grund mit zwei gerundeten, halbstängelumfassenden Öhrchen auf.[1]
Generative Merkmale
Die Blühzeit der Öhrchen-Gänsekresse reicht in Mitteleuropa von April bis Mitte Mai. Die Blüten weisen 4 Kelchblätter und 4 Kronblätter auf, von denen letztere 2 bis 4 Millimeter lang sind.[1]
Die Fruchtstiele sind kürzer als 5 Millimeter und ungefähr so breit wie die Frucht. Die weniger als 1 Millimeter breiten und höchstens 30 Millimeter langen Schotenfrüchte stehen aufrecht-abstehend zueinander.[1]
Chromosomenzahl
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16.[2]
Ökologie
Bei der Öhrchen-Gänsekresse handelt es sich um einen Therophyten. Die Art tritt öfters ins Frühlingsannuellenfluren auf.[1]
Verbreitung und Vorkommen
Die Öhrchen-Gänsekresse ist in fast ganz Kontinentaleuropa außer in Nord- und Teilen Osteuropas heimisch. Sie tritt in allen Ländern des deutschsprachigen Raums auf.[3]
In Österreich tritt die Öhrchen-Gänsekresse im pannonischen Gebiet zerstreut, sonst nur sehr selten, auf lückigen Trockenrasen, felsigen Hängen, Böschungen und Erdanrissen in der collinen bis untermontanen Höhenstufe auf. Die Vorkommen beschränken sich auf die Bundesländer Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Im westlichen Alpengebiet und im nördlichen Alpenvorland gilt die Art als gefährdet.[1]
Die Öhrchen-Gänsekresse ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Cerastietum pumili aus dem Verband Alysso-Sedion.[2]
Bilder
- Frühlingsannuellenflur auf einem Trockenrasen bei Wien
- Stängel mit verzweigten Haaren
- Geöhrtes Stängelblatt
- Blütenstand
Einzelnachweise
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 642.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 466.
- Eintrag bei The Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity Zugriff am 2. Februar 2014
Weblinks
- Öhrchen-Gänsekresse. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Arabis auriculata Lam. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Beschreibung bei "Botanik im Bild" (Naturhistorisches Museum Wien)