Élie Halévy (Dichter)
Élie Halévy, auch Élie Ḥalfan, Élie Chalfan und Élie Halfon-Halévy (* 1760 in Fürth bei Nürnberg; † 5. November 1826 in Paris) war ein französischer Dichter und Autor. Er ist der Vater von Fromental und Léon Halévy.
Leben
Halévy wurde in Fürth geboren. Schon früh ging er nach Paris, wo er Kantor und Botschafter des jüdischen Consistoire von Paris wurde. Durch sein Wissen über den Talmud und sein poetisches Talent erwarb er die Hochachtung vieler französischer Studenten, besonders von dem bekannten Orientalisten Silvestre de Sacy. Sein erstes Gedicht war die Hymne Ha-Shalom, verfasst anlässlich des Friedens von Amiens; es wurde in der Synagoge von Paris, sowohl in Hebräisch als auch in Französisch, am siebzehnten Brumaire (das entspricht dem 8. November) 1801 gesungen. Das Gedicht wurde sehr vom evangelischen Pastor Marron gelobt. Im Jahre 1808 schrieb Halévy ein Gebet, welches anlässlich des Jahrestags der Schlacht bei Wagram vorgetragen wurde; 1817, mit Hilfe von einigen seiner Glaubensgenossen, gründete er die Wochenzeitung L'Israélite Français, welche jedoch nach zwei Jahren eingestellt wurde. Zu diesem Periodikum steuerte er einen bemerkenswerten Dialog mit dem Titel Socrate et Spinosa bei. Sein Limmude Dat u-Musar (Metz, 1820) ist ein religiöses Lehrbuch, zusammengestellt aus Texten der Bibel, versehen mit Kommentaren und einer französischen Übersetzung, sowie die Beschlüsse des Sanhedrin, das von Napoleon eingesetzt wurde. Halévy hinterließ zwei unveröffentlichte Werke: ein hebräisch-französisches Wörterbuch und einen Essay über Äsops Fabeln. Er schrieb die Fabeln Salomon zu und glaubte, dass der Name „Äsop“ eine Form von „Asaph“ ist.
Sein Sohn ist der französische Komponist und Musikpädagoge Jacques Fromental Halévy.
Veröffentlichungen
- Instruction religieuse et morale à l'usage de la jeunesse israélite, 1820.
Literatur
- Der Text basiert auf der Jüdischen Enzyklopädie[1] von Isidore Singer und Max Seligsohn
- Allgemeine Zeitschrift des Judentums 1839, Beiblatt No. 1;
- Léon Halévy, in Univ. Isr. xviii. 274–276;
- Grätz, Gesch. 2d ed., xi. 217–218;
- William Zeitlin, Bibl. Post-Mendels. pp. 133–134
Einzelnachweise
- Isidore Singer, M. Seligsohn: Halévy (Ḥalfan), Élie. JewishEncyclopedia.com. Abgerufen am 7. Mai 2011.