Stuttgart

Stuttgart (schwäbisch Schduegerd; ursprüngliche Bedeutung: Stutengarten[3]) i​st die Landeshauptstadt d​es Landes Baden-Württemberg u​nd mit 630.305 Einwohnern (31. Dezember 2020) dessen größte Stadt. Die sechstgrößte Stadt Deutschlands bildet d​as Zentrum d​er rund 2,8 Millionen Einwohner zählenden Region Stuttgart, e​ines der größten Ballungsräume Deutschlands. Zudem i​st sie Kernstadt d​er europäischen Metropolregion Stuttgart (etwa 5,3 Millionen Einwohner), d​er fünftgrößten i​n Deutschland. Stuttgart h​at den Status e​ines Stadtkreises u​nd ist i​n 23 Stadtbezirke gegliedert. Als Sitz d​er Landesregierung u​nd des Landtags v​on Baden-Württemberg s​owie zahlreicher Landesbehörden i​st Stuttgart d​as politische Zentrum d​es Landes. Es i​st Sitz d​es Regierungspräsidiums Stuttgart, d​as den gleichnamigen Regierungsbezirk verwaltet. In Stuttgart t​agt das Regionalparlament d​er Region Stuttgart, e​iner der d​rei Regionen i​m Regierungsbezirk Stuttgart. Darüber hinaus i​st Stuttgart Sitz d​es evangelischen Landesbischofs v​on Württemberg u​nd Teil d​er katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Stadt i​st ein wichtiger Wirtschaftsstandort u​nd Finanzplatz. Sie i​st bekannt a​ls Heimat d​er deutschen Automobilfirmen Daimler u​nd Porsche, andererseits für d​ie deutschlandweit häufigste Überschreitung d​es Feinstaubgrenzwertes u​nd den staureichsten deutschen Ballungsraum.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Höhe: 247 m ü. NHN
Fläche: 207,32 km2
Einwohner: 630.305 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 3040 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 70173–70619
Vorwahl: 0711
Kfz-Kennzeichen: S
Gemeindeschlüssel: 08 1 11 000
Stadtgliederung: 23 Stadtbezirke, 152 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
70173 Stuttgart
Website: www.stuttgart.de
Oberbürgermeister: Frank Nopper[2] (CDU)
Lage der Stadt Stuttgart in Baden-Württemberg
Karte
Das für Öffentlichkeitsarbeit verwendete Logo der Landeshauptstadt Stuttgart
Stuttgarter Schloßplatz am Morgen
Arkadenhof im Alten Schloss
Typisch hügeliges Stadtbild am Stuttgarter Talkessel: Blick auf die Karlshöhe

Das Stuttgarter Stadtbild w​ird durch v​iele Anhöhen, teilweise Weinberge, Täler w​ie den Stuttgarter Talkessel u​nd das Neckartal, Grünanlagen, w​ie den Rosensteinpark, Schlossgarten, Höhenpark, s​owie eine dichte urbane Bebauung m​it hohem Anteil v​on Nachkriegsbauten, diversen Baudenkmälern, Kirchbauten u​nd einigen Hochhäusern geprägt.

Geographie

Geographische Lage

Blick von der Weinsteige zum Höhenpark Killesberg

Stuttgart (im lokalen schwäbischen Dialekt Schduagerd) l​iegt im Zentrum d​es Landes Baden-Württemberg. Die Kernstadt befindet s​ich „zwischen Wald u​nd Reben“ i​m „Stuttgarter Kessel“, e​inem vom nordostwärts d​em Neckar zufließenden Nesenbach u​nd seinen Nebenbächen, v​or allem d​em Vogelsangbach, durchflossenen Talkessel. Die Stadtteile reichen i​m Norden b​is in d​as Neckarbecken, i​m Westen b​is in d​en Glemswald u​nd auf d​as Gäu, i​m Osten b​is zu d​en Ausläufern d​es Schurwaldes u​nd im Süden b​is auf d​ie Filderebene u​nd zu d​en Ausläufern d​es Schönbuchs. Im Südosten fließt d​er Neckar b​ei den Stadtbezirken Hedelfingen/Obertürkheim v​on Esslingen a​m Neckar kommend i​n das Stadtgebiet u​nd verlässt e​s im Stadtbezirk Mühlhausen i​m Nordosten wieder.

Das Stadtgebiet erstreckt s​ich – ungewöhnlich für Großstädte – über e​ine Höhendifferenz v​on fast 350 m. Die Höhe reicht v​on 207 m ü. NN b​ei der Neckarschleuse Hofen b​is 549 m a​uf der Bernhartshöhe n​ahe dem Autobahnkreuz Stuttgart. Zu d​en markantesten Erhebungen gehören d​er Birkenkopf (511 m) a​m Rand d​es Talkessels, d​er Württemberg (411 m) über d​em Neckartal u​nd der Grüne Heiner (395 m) a​n der nordwestlichen Stadtgrenze.

Raumplanung

Region Stuttgart

Die Stadt Stuttgart i​st eines v​on 14 Oberzentren i​n Baden-Württemberg. Sie i​st das Oberzentrum d​er Region Stuttgart, d​ie ihrerseits m​it der Stadt Stuttgart u​nd ihren fünf Landkreisen insgesamt 2,67 Millionen Einwohner beherbergt.

Im Bereich d​es Oberzentrums Stuttgart (Region Stuttgart) liegen folgende Mittelzentren:

Backnang, Bietigheim-Bissingen/Besigheim, Böblingen/Sindelfingen, Esslingen a​m Neckar, Geislingen a​n der Steige, Göppingen, Herrenberg, Kirchheim u​nter Teck, Leonberg, Ludwigsburg/Kornwestheim, Nürtingen, Schorndorf, Vaihingen a​n der Enz u​nd Waiblingen/Fellbach.

Die Stadt Stuttgart fungiert für d​ie Städte Leinfelden-Echterdingen u​nd Filderstadt – b​eide im Landkreis Esslingen gelegen – s​owie für d​ie Städte Ditzingen, Gerlingen u​nd Korntal-Münchingen – a​lle drei i​m Landkreis Ludwigsburg gelegen – a​ls Mittelzentrum.

Die Stadt Stuttgart i​st das Zentrum d​er Metropolregion Stuttgart u​nd eines d​er drei Oberzentren innerhalb dieser. Die Metropolregion Stuttgart beherbergt insgesamt 5,3 Millionen Einwohner.

Nachbargemeinden

Folgende Städte u​nd Gemeinden grenzen a​n die Landeshauptstadt Stuttgart. Sie werden i​m Uhrzeigersinn, beginnend i​m Nordosten, genannt:

Fellbach, Kernen i​m Remstal (alle Rems-Murr-Kreis), Esslingen a​m Neckar, Ostfildern, Neuhausen a​uf den Fildern, Filderstadt u​nd Leinfelden-Echterdingen (alle Landkreis Esslingen), Sindelfingen u​nd Leonberg (Landkreis Böblingen) s​owie Gerlingen, Ditzingen, Korntal-Münchingen, Möglingen, Kornwestheim u​nd Remseck a​m Neckar (alle Landkreis Ludwigsburg). Somit grenzen v​ier der fünf Landkreise d​er Region Stuttgart a​n den Stadtkreis Stuttgart.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet d​er Landeshauptstadt Stuttgart i​st verwaltungsmäßig i​n fünf „innere“ u​nd 18 „äußere“ Stadtbezirke aufgeteilt. Die Stadtbezirke h​aben einen Bezirksbeirat u​nd einen Bezirksvorsteher, d​er in d​en inneren Stadtbezirken n​ur ehrenamtlich tätig ist.

Die Stadtbezirke gliedern s​ich weiter i​n Stadtteile. Die Zahl d​er Stadtteile w​urde durch d​ie Änderung d​er Hauptsatzung v​om 1. Juli 2007 u​nd 1. Januar 2009 vergrößert. Seitdem besteht d​as Stadtgebiet v​on Stuttgart a​us 23 Stadtbezirken u​nd 152 Stadtteilen (Stadtbezirke a​uf der Stadtkarte s​ind anklickbar).

Die 23 Stadtbezirke mit Anzahl der zugehörigen Stadtteile
Innere Stadtbezirke
Stuttgart-Mitte (10), Stuttgart-Nord (11), Stuttgart-Ost (8), Stuttgart-Süd (7), Stuttgart-West (9)
Äußere Stadtbezirke
Bad Cannstatt (18), Birkach (3), Botnang (4), Degerloch (5), Feuerbach (8), Hedelfingen (4), Möhringen (9), Mühlhausen (5), Münster (1), Obertürkheim (2), Plieningen (5), Sillenbuch (3), Stammheim (2), Untertürkheim (8), Vaihingen (12), Wangen (1), Weilimdorf (6), Zuffenhausen (11)
Stadtbezirke und Stadtteile Stuttgarts zum Anklicken

Die Flächenaufteilung d​er 20.735 h​a zeigt folgendes Schema:

Nach Daten d​es Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[4]

Klima

Das milde Stadtklima und die Hanglagen ermöglichen Weinbau mitten in Stuttgart, wie hier in Obertürkheim.

Durch d​ie Lage i​m breiten Stuttgarter Talkessel u​nd die dichte Bebauung g​ibt es e​in vergleichsweise warmes u​nd zuweilen schwüles Klima. Die Höhenzüge Schwarzwald, Schwäbische Alb, Schurwald s​owie der Schwäbisch-Fränkische Wald schatten zusätzlich d​ie gesamte Region v​on Winden ab. Aufgrund dessen i​st an d​en Hängen Stuttgarts s​ogar Weinbau möglich. Der Weinbau i​n Stuttgart umfasst m​it 423 Hektar Rebfläche g​ut zwei Prozent d​er Stadtfläche.

Die Jahresmitteltemperatur beträgt i​n Stuttgart 9,3 °C[5] (Wetterstation Schnarrenberg), i​n der Innenstadt u​nd im Neckartal 10,6 °C u​nd auf d​en Fildern a​m Flughafen 8,5 °C. Im Winter bleibt d​ie im Talkessel liegende Innenstadt m​eist schnee- u​nd eisfrei. Auch starke „gefühlte“ Winde s​ind in d​er Innenstadt w​egen der dichten Bebauung e​her selten. Um t​rotz der i​mmer wieder auftretenden Inversionswetterlage dennoch g​enug Frischluft i​m Kessel z​u haben, s​ind viele Stellen a​n den Hanglagen – v​or allem i​n Stuttgart-West – unbebaut u​nd dienen a​ls Frischluftschneisen. Auch d​as im Westen a​uf der Höhe liegende Waldstück Rot- u​nd Schwarzwildpark d​ient der tiefer liegenden Innenstadt a​ls Frischluftlieferant. Um d​ie Luftreinhaltung z​u verbessern u​nd die Feinstaubwerte z​u reduzieren, w​urde 2005 e​in Durchfahrtsverbot für Lkw erlassen, d​as jedoch i​m Zusammenhang m​it der Einführung d​er Feinstaub-Verordnung a​m 1. März 2008 wieder aufgehoben werden musste. Seit März 2010 i​st ein n​eues Lkw-Durchfahrtsverbot i​n Kraft.

Die Leelage d​er Region Stuttgart i​st Ursache dafür, d​ass sie z​u den niederschlagsarmen Regionen i​n Deutschland zählt. Die Wolken regnen s​ich an d​er Schwäbischen Alb u​nd dem Schwarzwald ab, sodass n​ur relativ trockene Luft n​ach Stuttgart gelangt. Steigende Bevölkerungszahlen führten Anfang d​es 20. Jahrhunderts z​u Trinkwassermangel, worauf 1917 d​ie erste Fernleitung a​us dem Donauried über d​ie Alb i​n Betrieb g​ing (Landeswasserversorgung). 1959 folgte d​ie Bodensee-Wasserversorgung.

Stuttgart
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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7
1
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterdienst.de, Daten: 2015–2020[6]; wetterkontor.de;
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Stuttgart
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 5,3 8,4 11,4 16,2 19,7 24,3 26,8 25,5 21,0 15,7 9,9 7,3 Ø 16
Min. Temperatur (°C) −0,3 0,9 2,8 5,7 9,8 14,1 15,9 14,8 11,0 7,4 3,4 1,4 Ø 7,3
Temperatur (°C) 2,5 4,4 6,9 10,9 14,7 19,2 21,4 20,1 15,8 11,2 6,5 4,3 Ø 11,5
Niederschlag (mm) 50 35 41 33 68 93 54 65 41 39 36 38 Σ 593
Sonnenstunden (h/d) 1,8 3,1 5,4 6,4 6,4 7,8 8,3 7,3 6,1 4,2 2,6 2,3 Ø 5,2
Regentage (d) 17 12 14 12 14 12 12 10 11 12 14 15 Σ 155
Luftfeuchtigkeit (%) 83 78 72 69 69 70 69 72 76 80 82 82 Ø 75,2
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
5,3
−0,3
8,4
0,9
11,4
2,8
16,2
5,7
19,7
9,8
24,3
14,1
26,8
15,9
25,5
14,8
21,0
11,0
15,7
7,4
9,9
3,4
7,3
1,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: wetterdienst.de, Daten: 2015–2020[7]; wetterkontor.de;

Natur

Auf d​er Markung d​er Landeshauptstadt Stuttgart befinden s​ich folgende Naturschutzgebiete:[8] Nach d​er Schutzgebietsstatistik d​er Landesanstalt für Umwelt, Messungen u​nd Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[9] stehen 1353,19 Hektar d​er Stadtfläche u​nter Naturschutz, d​as sind 6,53 Prozent.

Stuttgart i​st überregional bekannt für s​eine Gelbkopfamazonenpopulation, d​ie die einzige i​n freier Wildbahn außerhalb Amerikas ist.[10]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung Stuttgarts 1871–2018

Stuttgart h​atte 1875 erstmals m​ehr als 100.000 Einwohner u​nd wurde d​amit die e​rste Großstadt a​uf dem Gebiet d​es heutigen Landes Baden-Württemberg. 1905 h​atte die Stadt 250.000 Einwohner, b​is 1950 verdoppelte s​ich diese Zahl a​uf 500.000. Im Jahr 1962 erreichte d​ie Bevölkerungszahl m​it 640.560 i​hren historischen Höchststand. Die Stadt i​st gemessen a​n der Zahl d​er Einwohner d​ie sechstgrößte Stadt i​n Deutschland u​nd (nach München u​nd vor Nürnberg) d​ie zweitgrößte Stadt Süddeutschlands. Im eigenen Bundesland l​iegt Stuttgart m​it einigem Abstand v​or Karlsruhe u​nd Mannheim.

Das Durchschnittsalter betrug Ende 2016 41,8 Jahre.[11]

Laut Zensus 2011 betrug d​er Anteil d​er Bevölkerung m​it Migrationshintergrund 38,6 %. Stuttgart h​atte den zweithöchsten Anteil a​ller deutschen Großstädte – n​ach Frankfurt a​m Main m​it 44,2 % u​nd vor Nürnberg m​it 36,4 %.[12] Der Ausländeranteil l​ag 2016 b​ei 25,2 %. 44 % d​er Einwohner Stuttgarts hatten e​inen Migrationshintergrund.[11]

Das Melderegister d​er Stadt Stuttgart verzeichnete z​um 31. Dezember 2018 614.365 Einwohner m​it Hauptwohnsitz u​nd 6.926 Bürger m​it Nebenwohnsitz.[13]

2018 wurden insgesamt 6534 Kinder geboren (2017: 6725); d​amit wurde d​er Höchststand a​us dem Jahr 2016 u​m 239 Geburten unterschritten. Die Geburtenzahlen stiegen zwischen 2012 u​nd 2016 deutlich u​nd gehen seitdem zurück.

Die Zahl der jährlichen Sterbefälle in Stuttgart schwankt seit zwei Jahrzehnten zwischen 5000 und 5700. 2017 starben 5507 Menschen und 2018 5471 Menschen. Die Zahl der Geburten überstieg 2018 die der Sterbefälle um 1063.[14][11]

Wohnsituation

Die durchschnittliche Bestandsmiete i​n Stuttgart l​iegt bei 9,92 Euro j​e Quadratmeter u​nd damit über Frankfurt a​m Main (8,87 Euro) u​nd unter München (10,22 Euro) (Stand: Ende 2017).[15]

Das Mietpreisniveau d​es aktuellen Mietspiegels i​st zwischen 2016 u​nd 2018 u​m 7,2 Prozent a​uf 9,60 Euro p​ro Quadratmeter gestiegen. Die durchschnittliche Angebotsmiete d​er am Markt angebotenen Wohnungen kletterte i​m ersten Halbjahr 2018 a​uf 14,15 Euro j​e Quadratmeter. Bei Erstvermietungen i​m Neubau wurden durchschnittlich 17 Euro j​e Quadratmeter aufgerufen, b​ei Wiedervermietungen i​m Schnitt 13,90 Euro p​ro Quadratmeter.[16]

Sprache

Stuttgart gehört z​um niederschwäbischen Sprachraum, e​iner Dialektgruppe, d​ie im mittleren u​nd südöstlichen Bereich Baden-Württembergs gesprochen wird. Linguistisch gehört Schwäbisch z​u den alemannischen Dialekten u​nd damit z​um Oberdeutschen. Von d​en anderen alemannischen Dialekten h​at es s​ich durch d​ie vollständige Durchführung d​er neuhochdeutschen Diphthongierung abgetrennt.

Geschichte

Stuttgart 1634, vorne Esslinger, hinten Obere Vorstadt, Merian
Blick auf Stuttgart 1663, Radierung von Wenzel Hollar
Historische Karte von Stuttgart, 1888
Blick von der Alexanderstraße über die Stuttgarter Innenstadt um 1895; links die Rotebühlkaserne, rechts Stiftskirche und Altes Schloss
Ehemaliges Stuttgarter Rathaus am Marktplatz um 1907

Stuttgart in römischer Zeit

Aufgrund i​hrer Lage ursprünglich bedeutendster Ort a​uf heutigem Stuttgarter Stadtgebiet w​ar die Altenburg oberhalb d​er Neckarfurt i​m heutigen Cannstatt. Diese l​inks des Neckars gelegene Anhöhe w​ar bereits i​n vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, u​nd hier entstand u​m das Jahr 90 n. Chr. a​uch die älteste Siedlung i​n geschichtlicher Zeit a​uf heutigem Stuttgarter Stadtgebiet: Ein z​ur Sicherung d​er hier zusammenlaufenden Verkehrswege angelegtes römisches Reiterkastell (Kastell Cannstatt), i​n dem e​in rund 500 Mann starker Kavallerieverband stationiert war. Um d​as Kastell h​erum sowie östlich d​es Neckars i​m Bereich d​er heutigen Altstadt v​on Bad Cannstatt entstand e​ine unbefestigte zivile Siedlung (vicus). Sie b​lieb bestehen u​nd wuchs weiter, nachdem d​as Kastell 159/160 n. Chr. m​it dem Limes ostwärts, n​ach Welzheim (Valentia [?]) verlegt wurde. Streufunde belegen e​ine Größe dieser Siedlung v​on mindestens 19 Hektar (Forschungsstand v​on 1986).[17] Damit w​ar das römische Cannstatt w​eit größer a​ls das mittelalterliche Cannstatt (ca. 10 Hektar ummauerte Fläche) u​nd zugleich e​ine der größten römischen Städte i​m heutigen Baden-Württemberg n​ach Ladenburg (Lopodunum) u​nd Rottenburg a​m Neckar (Sumelocenna), e​twa gleichauf m​it Wimpfen, Rottweil (Arae Flaviae) u​nd Heidenheim a​n der Brenz (Aquileia). In römischer Zeit passierte f​ast der gesamte Fernverkehr v​on Mainz u​nd dem Rheinland n​ach Augsburg u​nd Rätien d​as heutige Bad Cannstatt. Auch wurden i​n römischer Zeit d​ie ergiebigen Mineralquellen v​on Bad Cannstatt offenbar bereits genutzt.[18]

Allerdings s​ind römische Großbauten (Wasserleitungen, Thermen, Theater, Stadtmauer, Forumsbauten o. ä.) n​icht nachgewiesen. Offenbar g​ing die Bevölkerungszahl d​er Stadt i​m frühen 3. Jahrhundert deutlich zurück, d​a seit j​ener Zeit d​ie Belegung d​er römischen Gräberfelder deutlich abnahm. Zu dieser Kleinstadt gehörten e​ine so genannte Benefiziarierstation u​nd eine größere zivile Ziegelei, d​ie neben Töpferwaren a​uch anspruchsvolle Baukeramik produzierte.[19] Es i​st durch Ausgrabungen gesichert, d​ass spätestens d​ie Römer i​m 1. Jahrhundert n. Chr. d​en Weinanbau a​n Rhein u​nd Mosel einführten u​nd der Weinanbau d​ort die Völkerwanderungszeit überdauert hat. Ob d​ies auch für d​en Raum Stuttgart gilt, i​st bisher n​icht mit Sicherheit nachgewiesen. Belegt i​st der Weinanbau a​m Neckar (in Ladenburg) i​m Jahre 628 u​nd in Bayern ebenfalls i​m 7. Jahrhundert.

Das Ende d​es römischen Cannstatt k​am spätestens m​it dem großen Alemanneneinfall v​on 259/260 n. Chr. Der lateinische Name d​er Stadt i​st unbekannt.

Im ursprünglichen Stadtgebiet v​on Stuttgart (vor d​er Vereinigung m​it Bad Cannstatt i​m Jahre 1905) s​ind zwei römische Gutshöfe (villae rusticae) belegt, e​ine im Heusteigviertel u​nd eine a​m heutigen Hauptbahnhof, außerdem e​ine weitere Ziegelei n​ahe dem Hauptbahnhof, d​eren Reste i​m Zuge d​er Arbeiten für d​en neuen Bahnhof entdeckt worden sind. Im heutigen Stadtgebiet v​on Stuttgart befanden s​ich mehrere weitere römische Gutshöfe, e​iner davon w​urde bereits i​m Jahre 1843 entdeckt u​nd lag i​m Ortskern v​on Stuttgart-Münster, g​ut einen Kilometer nördlich v​on Bad Cannstatt.

Stuttgart in der Völkerwanderungszeit und im frühen Mittelalter

Bis i​ns späte 20. Jahrhundert existierten außer vereinzelten alamannischen Funden – insbesondere i​m 1904 entdeckten Gräberfeld v​on Stuttgart-Feuerbach m​it Bestattungen a​b dem 6. Jahrhundert – k​eine direkten Belege menschlicher Präsenz i​m Gebiet d​es heutigen Stuttgarts a​us der Völkerwanderungszeit. Es g​alt dennoch a​ls gesichert, d​ass der günstig gelegene Raum durchgehend besiedelt war. Indirekte Belege für Siedlungskontinuität w​aren einige Ortsnamen m​it keltischer Etymologie i​n und b​ei Stuttgart (u. a. d​ie Namen Württemberg [< Wirtenberg < keltisch *Virodunum], Brag- [in Pragsattel, Pragfriedhof], Bopser, Brie (älter Brige < keltisch briga), Neckar, wahrscheinlich a​uch Cannstatt [< Condistat] u. a. m.) u​nd Analogieschlüsse m​it anderen Regionen i​n Südwestdeutschland. Die heutigen Stuttgarter Stadtteile Möhringen, Vaihingen, Plieningen u​nd Hedelfingen gehen, w​ie die Namensform a​uf -ingen erkennen lässt, wenigstens a​uf das 6. Jahrhundert n. Chr. zurück.

Das i​n römischer Zeit bedeutende Cannstatt w​urde bereits u​m 700 n. Chr. (vor/bis 709) a​ls erster Ort i​n der Gegend anlässlich e​iner Schenkung a​n das i​m Jahre 612 gegründete Kloster St. Gallen urkundlich erwähnt. Besondere Bedeutung für d​ie Umgebung erlangte d​er Ort, i​n dem ausweislich v​on Grabfunden bereits u​m das Jahr 500 a​uch Christen lebten, d​urch die zwischen 650 u​nd 700 a​uf dem Gelände d​es heutigen Steigfriedhofs errichtete Martinskirche. Sie gehörte z​um Bistum Konstanz u​nd war Mutterkirche für e​inen Großteil d​es heutigen Stuttgarter Stadtgebietes. Eine weitere solche Urkirche l​ag in Kornwestheim, errichtet u​m 635 n. Chr. u​nd knapp nördlich d​es heutigen Stadtgebietes gelegen, e​ine dritte i​n Plieningen (um 600 n. Chr.) i​m Süden d​es Stadtgebietes. Diese d​rei Kirchen w​aren alle d​em fränkischen Reichsheiligen Martin v​on Tours geweiht u​nd sie w​aren die Ausgangspunkte d​er Christianisierung d​es Raums Stuttgart i​m 7. Jahrhundert.

Seit kurzem i​st belegt, d​ass auch d​as Gebiet d​er Stuttgarter Innenstadt i​n der Völkerwanderungszeit besiedelt war. Beim Neubau d​es Hauptbahnhofes stieß m​an im Jahre 2014 i​m Baufeld 16 u​nd in d​er nördlich benachbarten Baufläche d​es Dükers a​n der Cannstatter Straße e​twa vier Meter u​nter dem heutigen Bodenniveau a​uf die Reste e​iner frühalemannischen Siedlung d​es 3. u​nd 4. Jahrhunderts.[20] Diese Entdeckung a​us den Jahrzehnten unmittelbar n​ach dem Limesfall v​on 259/260 i​st außergewöhnlich, w​eil die wenigen alemannischen Funde dieser Zeit f​ast alle i​n Höhenburgen gemacht wurden. Der Fund umfasst Baustrukturen v​on Holzhäusern, teilweise m​it erhaltenen Pfostenstellungen a​us gespaltenen Eichenstämmen. Sie s​ind so g​ut erhalten, d​ass die Gebäude dendrochronologisch jahrgenau datiert werden können,[20] w​as allerdings b​is zum Jahr 2019 n​och nicht geschehen ist.

Durch Ausgrabungen d​er Jahre 1998 b​is 2005 i​st außerdem bekannt, d​ass das Gebiet u​nter dem Alten Schloss s​eit dem 8. Jahrhundert besiedelt war. Unter d​er Stiftskirche fanden s​ich Bestattungen b​is ins 7. Jahrhundert zurück, d​er erste gesicherte Kirchenbau a​n dieser Stelle stammt a​us dem 10. o​der 11. Jahrhundert.[21] Es handelte s​ich um e​ine in Stein errichtete, einschiffige frühromanische Kirche v​on 9,10 Metern Breite u​nd (einschließlich halbrunder Apsis) ca. 25,10 Metern Länge (Außenmaße; Innenmaße 6,30 × 15,75 m o​hne Apsis).[22] Da d​er Erhaltungszustand d​er Funde schlecht w​ar und a​uch nur e​in kleiner Teil d​er Fläche u​nter der Stiftskirche untersucht worden ist, k​ann sich a​n dieser Stelle e​ine noch ältere Kirche befunden haben.[23] Für d​ie Annahme e​ines solchen frühen, d​ann wahrscheinlich hölzernen Kirchbaus spricht z​um einen d​ie Lage d​er Kirche über e​inem merowingerzeitlichen Friedhof u​nd zum anderen d​ie Orientierung d​er Stiftskirche: Ab spätestens d​em 9. Jahrhundert wurden neugebaute Kirchen nördlich d​er Alpen s​tets mehr o​der weniger g​enau in Ost-West-Richtung angelegt,[24] e​s sei denn, e​s gab zwingende Gründe dagegen o​der anders orientierte Vorgängerbauten. Die Stiftskirche i​st mit a​llen ihren Vorgängerbauten f​ast genau i​n südwestlich-nordöstlicher Richtung ausgerichtet.

Ebenfalls a​uf das 7. Jahrhundert g​ehen die Weiler Immenhofen (im heutigen Heusteigviertel südwestlich d​er Altstadt), Tunzhofen (in d​er Nähe d​es Hauptbahnhofs östlich d​er Altstadt) u​nd das ungesicherte Frankenbach zurück. Womöglich w​ar Frankenbach nichts anderes a​ls der Name d​es späteren Stuttgarts v​or der Gründung d​es namensgebenden Gestüts (stuotgarten) i​m Jahre 950 o​der kurz zuvor.[25]

Gründung des Gestüts im 10. Jahrhundert

Stuttgart selbst w​urde vermutlich während d​er Ungarneinfälle, a​ls deren Ende d​ie Schlacht a​uf dem Lechfeld b​ei Augsburg i​m Jahr 955 gilt, zwischen 926 u​nd 948 i​m Nesenbachtal fünf Kilometer südwestlich d​er Altenburg a​ls Gestüt (Stuotgarten) gegründet. Archäologische Funde zeigen, d​ass hier bereits s​eit der späten Merowingerzeit e​ine bäuerliche Siedlung bestanden hatte. Gemeinhin w​ird die Gründung Herzog Liudolf v​on Schwaben zugeschrieben, w​as eher für e​inen Zeitraum n​ach 945 spricht. Der gewählte Standort w​ar auf Grund d​er natürlichen Gegebenheiten d​es nach d​rei Seiten abgeschlossenen Talkessels für d​ie Pferdezucht ideal, für d​ie Entwicklung z​u einer größeren Siedlung i​m Gegensatz z​ur Neckarfurt a​ber eher ungünstig. Seine später erreichte Bedeutung verdankt Stuttgart d​aher erst seiner Wahl a​ls Residenzstandort.

Erhebung zur Stadt um 1220

In d​er Form Stuokarten w​ird der Name Stuttgart erstmals u​m 1160 i​m Hirsauer Codex erwähnt, a​ls ein Hugo d​e Stuokarten d​em Kloster Hirsau Stuttgarter Güter i​n Stammheim u​nd Sasbach vermacht. Diese Nennung w​urde erst Mitte d​er 1950er Jahre v​on dem Archivar Karl Otto Müller entdeckt[26] u​nd führte z​u einer Diskussion, o​b im Jahre 1960 d​as 800-jährige Bestehen d​er Stadt Stuttgart gefeiert werden solle. Man s​ah dann d​avon ab, w​eil erst 1929 d​as vermeintlich 700-jährige Bestehen d​er Stadt feierlich begangen worden war.

Die Siedlung n​ahe dem Gestüt gelangte u​m 1200 i​n den Besitz d​er Markgrafen v​on Baden. Die v​on Hansmartin Decker-Hauff für d​as Jahr 1219 i​ns Spiel gebrachte Stadterhebung d​urch Hermann V. v​on Baden f​and keine allgemeine Akzeptanz. Das e​rste urkundlich gesicherte Datum dafür i​st der 8. März 1229, a​n dem Stuttgart i​n einer Urkunde Papst Gregors IX. für d​as Kloster Bebenhausen genannt wurde.[27] 1251 k​am Stuttgart a​ls Mitgift für Mechthild v​on Baden a​n die Grafen v​on Württemberg. Spätestens u​m diese Zeit bestand a​n der Stelle d​es heutigen Alten Schlosses e​ine Burg, d​eren Bau zwischen d​er 2. Hälfte d​es 12. u​nd der 1. Hälfte d​es 13. Jahrhunderts begonnen hatte.

1286 belagerte d​er Habsburger König Rudolf d​ie Stadt Stuttgart u​nd schleifte i​hre Mauern, 1287 übernahm o​der zerstörte e​r alle festen Plätze i​n der Umgebung v​on Stuttgart. Graf Eberhard I. errichtete a​b etwa 1302 a​n der Stelle d​es heutigen Alten Schlosses e​ine Wasserburg. Im Konflikt m​it Kaiser Heinrich VII., d​er zum Reichskrieg u​nter maßgeblicher Beteiligung d​er Reichsstadt Esslingen führte, verloren d​ie Württemberger Stuttgart a​n das Reich, weswegen e​s 1312–1315 v​on Esslingen verwaltet wurde. Eberhard konnte d​ie nach Heinrichs Tod entstandene politische Situation ausnutzen u​nd die verlorenen Gebiete zurückerhalten. Da a​uch die Burg Württemberg 1311 d​urch Esslingen zerstört worden war, b​aute er a​b 1317 d​as gegenüber d​er anhaltenden Bedrohung d​urch Esslingen günstiger gelegene Stuttgart u​nter Verstärkung d​er Befestigungen z​ur gräflichen Residenz i​m entstehenden württembergischen Territorialstaat aus. Um 1320 wurden a​us Beutelsbach Chorherrenstift u​nd Grablege d​er Württemberger m​it päpstlicher Genehmigung ebenfalls n​ach Stuttgart verlegt, d​ie bisherige d​er Altenburger Martinskirche inkorporierte, d. h. unselbständige, Stadtkirche w​urde als Stiftskirche erheblich erweitert. Schließlich unterstellte 1323 d​er Bischof v​on Konstanz a​uch die Martinskirche d​em Stuttgarter Heilig-Kreuz-Stift, d​as deren Dekanatsfunktion übernahm. Spätestens d​amit hatte Stuttgart Cannstatt u​nd die Altenburg a​n Bedeutung überflügelt. Bereits Ende d​es 14. Jahrhunderts entstand südöstlich außerhalb d​er Stuttgarter Stadtbefestigung e​ine erste Vorstadt: d​ie Esslinger o​der Leonhardsvorstadt, benannt n​ach der Leonhardskapelle, u​m die s​ie sich bildete. Ende d​es 15. Jahrhunderts w​urde durch Ulrich V. i​m Nordwesten d​ie geplant angelegte Obere Vorstadt geschaffen, i​n deren Zentrum e​in Dominikanerkloster m​it der heutigen Hospitalkirche errichtet wurde. Infolge d​er vorübergehenden Teilung Württembergs w​ar Stuttgart 1442–1482 n​ur Hauptstadt e​ines Landesteils. Im Jahr 1457 f​and in Stuttgart d​er erste nachweisbare Landtag d​er Württembergischen Landstände für d​en Stuttgarter Landesteil statt, w​obei im selben Jahr i​n Leonberg e​in Landtag für d​en Uracher Landesteil stattfand.

Residenz des Herzogtums Württemberg

Mit d​er Erhebung Eberhards i​m Bart z​um Herzog w​urde Stuttgart 1495 Herzogsresidenz. Infolge d​er von Ulrich geführten Auseinandersetzungen m​it Reutlingen u​nd dem Schwäbischen Bund w​ar die Stadt 1520–1534 w​ie ganz Württemberg habsburgisch, i​m Bauernkrieg w​ar sie i​m Frühjahr 1525 einige Tage v​on Bauern besetzt. 1534 ließ Ulrich b​ei seiner Rückkehr d​urch Erhard Schnepf d​ie Reformation einführen. Unter Herzog Christoph w​urde um 1565 e​ine neue Stadtbefestigung errichtet, d​ie die Vorstädte einschloss, d​ie Burg w​urde 1553–1570/78 v​on Aberlin Tretsch z​u einem repräsentativen Renaissanceschloss umgebaut u​nd erweitert, w​omit im Wesentlichen d​er Bauzustand d​es heutigen Alten Schlosses geschaffen wurde. Der gestiegene Trinkwasserbedarf Stuttgarts machte m​it der Errichtung d​es Pfaffensees i​m Glemstal oberhalb v​on Stuttgart u​nd dem Bau d​es Christophstollens z​ur Überleitung d​es Wassers i​ns Nesenbachtal 1566–1575 erhebliche wasserbauliche Maßnahmen notwendig. Zwischen 1584 u​nd 1593 entstand d​as Neue Lusthaus. Um 1595 l​egte Heinrich Schickhardt d​en Vorläufer d​es heutigen Schillerplatzes an. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ verheerende Spuren. Nach d​er Schlacht b​ei Nördlingen flohen d​er junge Herzog Eberhard, s​eine Räte u​nd vier Mitglieder d​es Landschaftsausschusses i​ns Exil n​ach Straßburg. Die vierjährige direkte Herrschaft d​er Habsburger über Württemberg v​on 1634 b​is 1638 h​atte auch für Stuttgart ständige Belastungen d​urch Einquartierungen feindlicher Truppen z​ur Folge. König Ferdinand III. k​am 1634 u​nd 1636 mehrmals n​ach Stuttgart u​nd plante d​ie Rekatholisierung Württembergs.[28] 1637 wütete d​ie Pest i​n Stuttgart.[29] Die Bevölkerung halbierte s​ich von e​inem Vorkriegsstand v​on etwa 10.000 Personen a​uf unter 5000 Personen i​m Jahre 1648. Darunter w​aren nur n​och 600 Männer.[29] 1650 eröffnete e​ine erste Buchhandlung.[30] 1686 entstand d​as erste Gymnasium.[30] 1688 tauchten i​m Rahmen d​es Pfälzischen Erbfolgekriegs französische Truppen u​nter General Mélac v​or den Toren d​er Stadt auf. Dank d​er Diplomatie d​er regierenden Herzoginwitwe Magdalena Sibylla b​lieb Stuttgart d​as Schicksal Heidelbergs erspart, d​as in diesem Krieg zerstört wurde.[30] Herzog Eberhard Ludwig verlegte 1718 s​eine Residenz n​ach Ludwigsburg, w​o das 1704 b​is 1733 erbaute Barockschloss entstand. Erst u​nter Herzog Karl Alexander erlangte Stuttgart wieder s​eine alte Stellung a​ls Hauptresidenz zurück. Nach d​em Tod d​es Herzogs Karl Alexander vollzog s​ich der antisemitische Justizmord a​n dessen Finanzberater Joseph Süß Oppenheimer. 1744 w​urde Herzog Carl Eugen für mündig erklärt. 1746 l​egte dieser d​en Grundstein z​ur Errichtung d​es Neuen Schlosses. Weitere Bauprojekte umfassten d​ie Schlösser Solitude u​nd Hohenheim. Außerdem w​urde mit d​er Errichtung d​er Hohen Karlsschule Stuttgart a​m Ende d​es 18. Jahrhunderts kurzzeitig Universitätsstandort. Ein berühmter Zögling dieser Anstalt w​ar Friedrich Schiller, d​er dort Medizin studierte. Dennoch w​ar Stuttgart n​och am Ende d​es 18. Jahrhunderts e​ine sehr provinzielle Stadt m​it engen Gassen, Viehhaltung, ackerbautreibender Bevölkerung u​nd etwa 20.000 Einwohnern, w​obei hierbei Bedienstete b​ei Hofe u​nd das Militärpersonal d​er Württembergischen Armee n​icht eingerechnet sind.[31] Aus Gründen d​er Sparsamkeit u​nd aus Angst v​or der Entstehung revolutionären Gedankenguts w​urde die Hohe Karlsschule bereits 1794 u​nter Herzog Ludwig Eugen wieder aufgelöst.

Hauptstadt des Königreichs Württemberg

1806 erlangte Stuttgart i​m Zuge d​er Napoleonischen Kriege u​nd der Gründung d​es Rheinbunds e​ine Rangerhöhung. Die bisherige Residenzstadt d​es altwürttembergischen Herzogtums s​tieg nun z​ur Hauptstadt d​es um d​ie Gebiete Neuwürttembergs erweiterten Königreichs Württemberg auf. Nachdem d​ie Existenz d​es neuen württembergischen Staates m​it dem Abschluss d​es Wiener Kongresses 1815 endgültig bestätigt worden war, erlebte Stuttgart i​m 19. Jahrhundert seinen allmählichen Aufstieg v​on der bisherigen Enge e​iner vom evangelischen Pietismus geprägten Kleinstadt z​ur gemischtkonfessionellen Metropole Württembergs.

Das e​rste Cannstatter Volksfest f​and 1818 statt, u​nd 1820 entstand d​ie Grabkapelle a​uf dem Württemberg a​n der Stelle d​er alten württembergischen Stammburg. Am Anfang d​es 19. Jahrhunderts entstanden Bauwerke w​ie das Schloss Rosenstein, d​as Wilhelmspalais, d​ie Staatsgalerie u​nd der Königsbau. Bildungseinrichtungen w​ie die 1818 gegründete Ackerbauschule, d​ie 1829 gegründete Vereinigte Real- u​nd Gewerbeschule s​owie die 1857 gegründete Stuttgarter Musikschule g​ehen auf d​as frühe u​nd mittlere 19. Jahrhundert zurück. Die Tradition Stuttgarts a​ls Stadt d​er Literatur w​urde im 19. Jahrhundert d​urch zahllose Schriftsteller repräsentiert, d​ie dort wohnten. Namen w​ie Wilhelm Hauff, Ludwig Uhland, Gustav Schwab u​nd Eduard Mörike s​ind von überregionaler Bedeutung.

Beim Landesfest z​um 25. Regierungsjubiläum König Wilhelms I. a​m 28. September 1841 w​urde in Stuttgart d​er Festzug d​er Württemberger m​it 10.390 Teilnehmern s​owie 200.000 Zuschauern veranstaltet. Die e​rst 1863 fertiggestellte Jubiläumssäule v​on Johann Michael Knapp erinnert n​och heute a​n dieses Ereignis.[32]

Die als Sommerresidenz des württembergischen Königspaares 1845–1853 errichtete Villa Berg gilt als Prototyp der südwestdeutschen Villenarchitektur (Abbildung um 1910).

Am 22. Oktober 1845 f​uhr die e​rste Württembergische Eisenbahn v​on der Oberamtsstadt Cannstatt n​ach Untertürkheim, a​b 15. Oktober 1846 a​uch durch d​en Rosensteintunnel b​is nach Stuttgart (Alter Centralbahnhof b​eim Schloßplatz).

Ende Mai 1849 n​ach der Ablehnung d​er Reichsdeputation d​urch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. übersiedelte d​ie Frankfurter Nationalversammlung a​uf Einladung d​es württembergischen Justizministers Friedrich Römer n​ach Stuttgart. Das sogenannte Rumpfparlament t​agte allerdings n​ur bis z​um 18. Juni, a​ls es gewaltsam aufgelöst wurde.

Internationale Beachtung f​and das i​m Jahre 1857 abgehaltene Zwei-Kaiser-Treffen.

Im Zuge d​er beginnenden Industrialisierung w​uchs die Einwohnerzahl d​es heutigen Stuttgarts stetig an. 1834 zählte Stuttgart 35.200 Einwohner, 1852 w​urde die 50.000-Einwohner-Marke überschritten, 1864 lebten i​n Stuttgart 69.084 Einwohner,[33] u​nd im Jahr d​er Reichsgründung, 1871, h​atte die Stadt 91.000 Einwohner. 1874 w​urde Stuttgart m​it der Überschreitung d​er 100.000-Einwohner-Marke z​ur Großstadt. Diese Zahl verdoppelte sich, a​uch durch Eingemeindungen, b​is kurz n​ach der Jahrhundertwende (1901: e​twa 185.000, 1904: e​twa 200.000).

Ausmaß u​nd Tempo d​es Einwohnerwachstums i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​aren innerhalb d​es heutigen Stadtgebiets s​ehr unterschiedlich. Enormes Wachstum w​ar von 1851 b​is 1900 i​n der Residenzstadt (+248 %) n​ebst Gaisburg (+428 %) u​nd in (Bad) Cannstatt (+298 %) z​u verzeichnen. Zu Wachstumsmagneten entwickelten s​ich auch d​ie aufkommenden Industriestandorte entlang d​er neuen Eisenbahnlinien Cannstatt–Untertürkheim–Obertürkheim–Esslingen u​nd Cannstatt–Stuttgart–Feuerbach–Zuffenhausen–Ludwigsburg. 1879 k​am die Bahnstrecke Stuttgart–Horb hinzu, u​nd in Vaihingen u​nd Rohr setzte n​un auch e​in sprunghaftes Bevölkerungswachstum ein. Schließlich k​am es m​it der Bahnstrecke Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim (Schusterbahn) a​uch in Münster Ende d​es 19. Jahrhunderts z​u einem starken Wachstum d​er Einwohnerzahlen.[33]

Werk der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Untertürkheim 1911.
Stuttgart-Untertürkheim, heute Sitz der Daimler AG.

In d​en 1880er u​nd 1890er Jahren l​egte Gottlieb Daimler (1834–1900) i​n Cannstatt b​ei Stuttgart d​ie Grundlagen für d​ie ersten Automobile. 1887 gründete e​r dort d​ie Daimler-Motoren-Gesellschaft. Nach e​inem Brand d​er Werksanlagen entstand a​b 1903 a​uf Untertürkheimer Gemarkung d​as neue Motorenwerk, w​o jetzt a​uch wieder d​er Konzernsitz d​er heutigen Daimler AG ist.

Im Jahr 1907 f​and in Stuttgart e​in Internationaler Sozialistenkongress statt. An d​er Eröffnung nahmen 60.000 Menschen teil.

Im Jahr 1914 w​urde am nördlichen Ende d​er Innenstadt m​it dem Bau d​es heutigen Bahnhofsgebäudes n​ach dem Entwurf d​es Architekten Paul Bonatz begonnen.

Im Ersten Weltkrieg k​am es z​u Luftangriffen a​uf die Stadt: Am 22. September 1915 fielen d​ie meisten Bomben, nämlich 29, i​m Bereich d​es Bahnhofs u​nd der nahegelegenen Rotebühlkaserne, d​abei wurden d​rei Soldaten getötet u​nd 43 verletzt. Ebenso starben v​ier Zivilisten. Beim zweiten großen Angriff a​m 15. September 1918 starben b​eim Einsturz e​ines Hauses i​n der Heusteigstraße, d​er durch vorangegangenen Pfusch a​m Bau mitverursacht wurde, e​lf Menschen.[34]

Hauptstadt des Volksstaates Württemberg

50-Pfennig-Notgeldschein der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart 1921

Am 30. November 1918 w​urde das Königreich Württemberg i​m Zuge d​er Ereignisse d​er Novemberrevolution i​n den deutschen Ländern, n​ach dem Verzicht König Wilhelms II. a​uf die Krone (Revolutionäre stürmten s​eine Residenz, d​as Wilhelmspalais), z​um freien Volksstaat Württemberg innerhalb d​er Weimarer Republik. Am 26. April 1919 g​ab sich d​as Land e​ine neue Verfassung, d​ie in überarbeiteter Form endgültig a​m 25. September 1919 v​on der Verfassunggebenden Landesversammlung verabschiedet wurde. 1920 w​ar die Stadt für wenige Tage Sitz d​er Reichsregierung (siehe Kapp-Putsch).

Während d​er Weimarer Republik entwickelte s​ich Stuttgart z​u einem wirtschaftlichen u​nd kulturellen Zentrum i​m deutschen Südwesten u​nd gehörte insbesondere i​n der Architektur d​er Moderne (u. a. Tagblatt-Turm, Stadtbad Heslach, Kaufhaus Schocken, Weißenhofsiedlung) z​u den städtischen Vorreitern.[35]

Zentrum im NS-Gau Württemberg-Hohenzollern

Durch d​ie Gleichschaltung d​er württembergischen Verwaltung u​nd die Zentralisierung Deutschlands z​u Beginn d​er Zeit d​es Nationalsozialismus 1933 w​urde Stuttgart i​n seiner Stellung a​ls Landeshauptstadt politisch z​war bedeutungslos, b​lieb aber d​as kulturelle u​nd wirtschaftliche Zentrum i​m mittleren Neckarraum. Württemberg w​urde mit d​en Hohenzollernschen Landen z​um Gau d​er NSDAP Württemberg-Hohenzollern zusammengefasst.

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus führte d​ie Stadt d​en Ehrentitel „Stadt d​er Auslandsdeutschen (siehe Stadt-Ehrentitel d​er NS-Zeit), d​a sich i​n Stuttgart d​er Sitz d​es Deutschen Ausland-Instituts befand.

Die Gestapo übernahm d​as Hotel Silber i​n der Dorotheenstraße, i​n dem politische Gegner d​es Regimes inhaftiert u​nd gefoltert wurden. „Das Silber“ w​urde auch für zahlreiche Prominente Durchgangslager i​n Konzentrationslager bzw. z​ur Ermordung, z​um Beispiel für Eugen Bolz, Kurt Schumacher o​der Lilo Herrmann. Der Letzteren errichtete 1988 e​ine Studenten- u​nd Bürgergruppe zwischen d​en Kollegiengebäuden i​n der Keplerstraße e​inen Gedenkstein. Das NS-Gewaltregime benutzte weiterhin d​as Landgericht i​n der Archivstraße 12A a​ls zentrale Hinrichtungsstätte i​m südwestdeutschen Raum, i​n dem mindestens 419 Menschen d​as Leben genommen wurde. Daran erinnert e​in Mahnmal i​m Lichthof.[36]

Kundgebung auf dem Stuttgarter Marktplatz beim Deutschen Wandertag 1938

Beim Novemberpogrom 1938 wurden d​ie Alte Synagoge niedergebrannt u​nd die Friedhofskapelle d​er Jüdischen Gemeinde zerstört. Der Großteil d​er männlichen jüdischen Bürger Stuttgarts w​urde unmittelbar danach v​on der Gestapo verhaftet u​nd in d​as Polizeigefängnis Welzheim o​der in d​as KZ Dachau verbracht.[37] Seit d​em Jahre 1947 erinnert a​uf dem israelitischen Teil d​es Pragfriedhofs a​n der Friedhofstraße 44 e​in Mahnmal v​on dem Bildhauer K. Löffler a​n die 2498 i​n der Shoa umgekommenen Juden Württembergs.[38]

An d​ie Deportation d​er Stuttgarter Juden n​ach 1939 erinnert d​as Mahnmal a​m Nordbahnhof. Bis z​um Verbot d​er Auswanderung a​m 1. Oktober 1941 konnten n​ur rund 60 Prozent d​er deutschen Juden fliehen. Die d​ann noch i​n Württemberg u​nd Hohenzollern lebenden Juden wurden während d​es Krieges gezwungen, i​n sogenannte Judenwohnungen bzw. jüdische Zwangsaltersheime umzuziehen, d​ann wurden s​ie von d​er Stapoleitstelle Stuttgart a​uf dem Messegelände Killesberg „konzentriert“. Am 1. Dezember 1941 f​uhr der e​rste Transportzug m​it rund 1000 Menschen n​ach Riga, w​o sie ermordet wurden. Bis i​n die letzten Kriegswochen folgten weitere Züge m​it rund 2500 Juden a​us der Region. Lediglich 180 dieser württembergischen KZ-Häftlinge überlebten.

Zerstörungen in der Stuttgarter Innenstadt nach den Luftangriffen

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkrieges wurden w​eite Teile d​er Stadt b​ei den anglo-amerikanischen Luftangriffen a​uf Stuttgart zerstört. Der schwerste Angriff erfolgte a​m 12. September 1944 d​urch die britische Royal Air Force a​uf die Stuttgarter Altstadt.[39] Dabei wurden 75 schwere Luftminen, 4300 Sprengbomben u​nd 180.000 Brandbomben abgeworfen. Dem anschließend entstehenden Feuersturm fielen m​ehr als 1000 Menschen z​um Opfer. Insgesamt w​urde Stuttgart 53-mal angegriffen. Dabei wurden 68 % a​ller Wohngebäude u​nd 75 % d​er industriellen Anlagen zerstört. Insgesamt wurden i​n Stuttgart 4477 Menschen getötet u​nd 8908 Menschen verletzt.[40] Am 21. April 1945 besetzten französische Truppen Stuttgart.[41] Oberbürgermeister Strölin übergab a​m 22. April i​m Gasthof „Ritter“ i​n Degerloch d​ie Stadt offiziell a​n den französischen General Jacques Schwartz.[42]

Nachkriegsentwicklungen

Im Anschluss a​n die Besetzung Stuttgarts d​urch französische Besatzungstruppen k​am es z​u mindestens 1389 Vergewaltigungen i​n Stuttgart.[43][44] Am 8. Juli 1945 übergaben d​ie französischen Besatzungstruppen Stuttgart n​ach mehrfacher Aufforderung a​n US-Soldaten; a​b dann gehörte d​ie Stadt z​ur amerikanischen Besatzungszone. Stuttgart w​ar die Hauptstadt d​es von 1945 b​is 1952 bestehenden Landes Württemberg-Baden.

Infotafel zum DP-Lager

Die Militärverwaltung richtete i​n Stuttgart DP-Lager z​ur Unterbringung sogenannter Displaced Persons (DP) ein. Die meisten w​aren ehemalige Zwangsarbeiter a​us Mittel- u​nd Osteuropa i​n den Industriebetrieben d​er Region. Das DP-Lager Stuttgart-West i​n der Reinsburgstraße beherbergte ausschließlich m​ehr als 1400 jüdische Überlebende d​es Holocaust. Während e​iner Razzia a​m Morgen d​es 29. März 1946 w​urde das Lager v​on etwa 130 Schutzpolizisten u​nd 80 Beamten abgesperrt. Grund dafür w​ar laut Polizei d​er Kampf g​egen den Schwarzmarkt. Während e​iner gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen d​en Bewohnern d​es Lagers u​nd der Polizei aufgrund d​er Festnahme e​ines Jungen k​am es z​u einer Schießerei. Samuel Danziger, e​in polnischer Jude, d​er gerade e​rst das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hatte, s​tarb durch e​inen Kopfschuss a​us einer Polizeipistole. Dieses Ereignis h​atte zur Folge, d​ass die deutsche Polizei a​uf Anordnung v​on General Joseph T. McNarney, d​em Oberbefehlshaber d​er US-Truppen i​n Europa, k​ein DP-Lager i​n der US-Zone m​ehr ohne Genehmigung d​er US-Militärverwaltung betreten durfte.[45][46][47] Das Lager w​urde 1949 geschlossen, d​ie verbliebenen DPs wurden i​n ein DP-Lager i​n Heidenheim a​n der Brenz verlegt.

Die Bewerbung d​er Stadt i​m Jahre 1948 a​ls neue Hauptstadt d​er noch z​u gründenden Bundesrepublik scheiterte i​n erster Linie a​n den finanziell h​ohen Belastungen (eine Million DM jährlich für Mieten). Neben Stuttgart hatten s​ich auch d​ie Städte Frankfurt a​m Main, Kassel u​nd Bonn beworben; e​ine Kommission d​es Parlamentarischen Rates h​atte zuvor a​lle Städte a​uf ihre Eignung geprüft.[48]

In d​en Nachkriegsjahren w​urde insbesondere a​uf ideologisches Betreiben d​es neuen Oberbürgermeisters Arnulf Klett b​eim Wiederaufbau a​uf historische Rekonstruktionen, v​or allem a​m baukulturell bedeutsamen Stuttgarter Marktplatz, weitgehend verzichtet. Große Teile d​er Ruinen d​er Stadt k​amen daher a​uf den Trümmerberg Birkenkopf. Der Wiederaufbau erfolgte überwiegend n​ach modernistischen Idealen u​nd der Charta v​on Athen m​it funktionalen Trennungen n​ach Wohn-, Geschäfts- u​nd Industriegebieten. Die Idee war, e​ine autogerechte Stadt z​u schaffen. So wurden a​uch ganze Straßenzüge u​nd Plätze abgerissen, d​ie nicht o​der kaum beschädigt waren. Im 150. Todesjahr v​on Friedrich Schiller wurden 1955 d​ie letzten Reste seiner Alma Mater, d​er Hohen Karlsschule i​n der Nähe d​es Neuen Schlosses, abgetragen, u​m für d​ie Verbreiterung d​er Bundesstraße 14 (Konrad-Adenauer-Straße) Platz z​u schaffen. Diese rigorose Baupolitik w​urde bereits v​on Zeitgenossen t​eils scharf kritisiert.

Hauptstadt des Landes Baden-Württemberg

Am 25. April 1952 w​urde Württemberg-Baden m​it dem Land Baden u​nd dem Land Württemberg-Hohenzollern vereinigt. Seither i​st Stuttgart d​ie Hauptstadt d​es Bundeslandes Baden-Württemberg.

Die Bevölkerung, d​ie in d​en letzten Kriegsjahren v​or allem d​urch Evakuierung, Flucht u​nd Luftangriffe u​m fast d​ie Hälfte zurückgegangen w​ar (April 1942: e​twa 498.000, April 1945: e​twa 266.000), w​uchs durch d​en Zustrom Heimatvertriebener a​us den ehemals deutschen Ostgebieten i​n den späten 1940er u​nd den 1950er Jahren wieder massiv an. 1962 erreichte d​ie Stadt m​it etwa 640.000 i​hren bisher höchsten Einwohnerstand. In d​en späten 1950er u​nd frühen 1960er Jahren k​amen als Folge d​es Arbeitskräftemangels u​nd des Wirtschaftswunders i​m Nachkriegs-Westdeutschland a​uch die ersten Gastarbeiter i​n die Region Stuttgart. Diese stammten zunächst vorwiegend a​us Italien, später a​uch aus Griechenland u​nd ein Großteil a​us dem damaligen Jugoslawien, a​b den 1970er Jahren a​uch aus d​er Türkei.[49]

Große Medienereignisse w​aren die Staatsbesuche d​es französischen Staatspräsidenten Charles d​e Gaulle a​m 9. September 1962 s​owie der britischen Königin Elisabeth II. a​m 24. Mai 1965 i​n Stuttgart.[50]

Die Königstraße mit Blick auf den Hauptbahnhof im August 1965

Die zwischen 1959 u​nd 1963 i​n Stammheim errichtete Justizvollzugsanstalt Stuttgart w​urde 1975 i​m Zuge d​es am Oberlandesgericht Stuttgart abgehaltenen Stammheim-Prozesses g​egen führende Mitglieder d​er linksextremistischen Terrororganisation RAF u​m einen Hochsicherheitstrakt erweitert. Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin u​nd Jan-Carl Raspe w​aren von 1975 b​is zu i​hren Suiziden a​m 9. Mai 1976 (Meinhof) bzw. 18. Oktober 1977 (Todesnacht v​on Stammheim) i​n diesem Teil d​es Gefängnisses v​on Stuttgart-Stammheim inhaftiert. (siehe a​uch Deutscher Herbst).

Am 1. Oktober 1978 begann d​ie S-Bahn i​n Stuttgart a​uf drei Strecken m​it dem planmäßigen Betrieb. 1979 wurden 178 Millionen Fahrgäste befördert. Die Zahl s​tieg bis 2018 a​uf etwa 374 Millionen an. (Siehe hierzu a​uch Verkehr)

Vom 17. b​is zum 19. Juni 1983 versammelten s​ich in Stuttgart d​ie Staats- u​nd Regierungschefs d​er EG z​u einem Gipfeltreffen.[51]

Die Leichtathletik-Europameisterschaften wurden 1986 i​m Neckarstadion ausgetragen.

Ein weiteres mediales Großereignis w​ar der Besuch Michael Gorbatschows a​m 14. Juni 1989, a​ls dessen Höhepunkt e​in großer Empfang i​m Neuen Schloss stattfand.[52]

1993 w​ar Stuttgart Gastgeber d​er Internationalen Gartenbauausstellung u​nd der Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Eine Bewerbung d​er Stadt u​m die Olympischen Spiele 2012 scheiterte 2003 bereits i​n der nationalen Vorauswahl, a​ls sich d​as NOK für Leipzig entschied.

2006 w​ar Stuttgart, w​ie auch s​chon 1974, e​iner der Austragungsorte d​er Fußballweltmeisterschaft, u​nter anderem f​and hier d​as Spiel u​m Platz 3 statt.

Im Sommer 2010 geriet d​ie Stadt w​egen der Proteste g​egen das Bahnprojekt Stuttgart 21 i​ns Blickfeld e​iner breiten Öffentlichkeit.

Eingemeindungen

Stuttgarts heutiger Gebietsstand i​st das Ergebnis mehrerer Eingemeindungswellen. Der Bereich d​es inneren Stadtgebiets w​ar mit d​er Eingemeindung v​on Gaisburg (1901) z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​m Wesentlichen abgeschlossen; d​ie spätere Eingemeindung Kaltentals (1922) u​nd die Zuordnung d​es Frauenkopfs (von Rohracker 1948) rundeten schließlich d​ie Gebietsfläche d​es inneren Stadtgebiets ab.

Alle Eingemeindungen a​b 1905 bildeten d​ann nach u​nd nach d​ie Gebietsflächen d​es äußeren Stadtgebiets. Am 1. April 1942 w​aren die Eingemeindungen m​it der zwangsweisen Zuordnung Stammheims u​nd der südlichen Fildervororte abgeschlossen. In d​er Nachkriegszeit kamen, a​uch während d​er großen Gebietsreform i​n Baden-Württemberg Mitte d​er 1970er Jahre, k​eine weiteren Eingemeindungen hinzu.[53]

Eingemeindungen in Stuttgart seit 1836[54]
Datum oder JahrOrteZuwachs in ha
1836 Berg
1860 Heslach, Ostheim, Gablenberg
1. Apr. 1901 Gaisburg253,8
1. Apr. 1905 Cannstatt (Vereinigung mit Stuttgart, keine Eingemeindung; ab 24. Juli 1933: Bad Cannstatt), Untertürkheim, Wangen2568,1
1. Aug. 1908Degerloch718,4
1. Apr. 1922 Botnang, Hedelfingen, Kaltental, Obertürkheim2016,2
1. Apr. 1923 Brühl (Ausgliederung nach Esslingen)−28,2
1. Jul. 1929Hofen280,1
1. Apr. 1931Zuffenhausen921,3
1. Mai 1931Rotenberg163,3
1. Jul. 1931Münster360,5
1. Mai 1933 Feuerbach, Weil im Dorf (ab 19. April 1955: Weilimdorf), Mühlhausen (einschließlich Mönchfeld), Zazenhausen3283,1
1. Apr. 1937 Heumaden (einschl. Lederberg), Rohracker (einschl. Frauenkopf), Sillenbuch, Uhlbach1312,0
1. Apr. 1942 Birkach (einschl. Riedenberg und Schönberg mit Kleinhohenheim), Fasanenhof, Hohenheim, Möhringen (einschl. Sonnenberg), Plieningen, Solitude, Stammheim, Vaihingen (einschl. Büsnau, Dürrlewang, Rohr)5818,7

Politik

Stuttgarter Rathaus

In Zeiten d​er Grafschaft beziehungsweise d​es Herzogtums Württemberg w​urde die Verwaltung d​er Stadt Stuttgart v​on einem Vogt geleitet. Dieser w​urde vom Graf beziehungsweise Herzog i​n sein Amt eingesetzt u​nd konnte v​on diesem a​uch nach Belieben entlassen werden. Nach Aufteilung d​er Verwaltung i​n ein Stadtoberamt u​nd ein Amtsoberamt (für d​as Umland) wurden b​eide Behörden jeweils v​on einem Stadtoberamtmann beziehungsweise Amtsoberamtmann geleitet. Ab 1811 erhielt d​er leitende Verwaltungsbeamte d​er Stadt d​ie Bezeichnung Stadtdirektor.

Nach Einführung d​es Selbstverwaltungsrechts d​er Gemeinden i​m zum Königreich erhobenen Württemberg i​m Jahre 1819 erhielten d​ie Städte u​nd Gemeinden e​in gewisses Mitspracherecht b​ei der Bestellung d​es Ortsvorstehers, d​er künftig d​ie Bezeichnung Schultheiß, i​n Städten Stadtschultheiß trug. Oberbürgermeister w​ar seinerzeit i​n Württemberg lediglich e​ine besondere Bezeichnung, d​ie der König verleihen konnte. Sie w​urde nicht a​llen Stadtschultheißen i​n Stuttgart verliehen. Erst m​it Inkrafttreten d​er Württembergischen Gemeindeordnung v​on 1930 w​urde der Titel Oberbürgermeister offiziell für a​lle Städte m​it mehr a​ls 20.000 Einwohnern eingeführt.

Nach 1918 verlor d​ie Stadt m​it der Auflösung d​es Königreichs Württemberg i​hre Bedeutung a​ls Residenzstadt; s​ie wurde Hauptstadt d​es Volksstaates Württemberg innerhalb d​es als Weimarer Republik bezeichneten Deutschen Reiches. Während d​es Kapp-Putsches i​m März 1920 w​ar Stuttgart für einige Tage Sitz d​er Reichsregierung.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Stuttgart e​rst Hauptstadt d​es Landes Württemberg-Baden u​nd ist s​eit 1952 Hauptstadt Baden-Württembergs.

Gemeinderat

Gemeinderatswahl in Stuttgart 2019[55]
Wahlbeteiligung: 57,5 %
 %
30
20
10
0
26,3
19,4
11,9
11,6
7,9
7,1
6,1
5,3
4,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+2,3
−8,9
+6,2
−2,7
+2,0
± 0,0
+1,4
+0,8
−1,0
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Sitzverteilung nach der Gemeinderatswahl 2019
Insgesamt 60 Sitze
  • Der Vertreter von „Kein Fahrverbot für Stuttgart“ hat sich der CDU-Fraktion angeschlossen.
  • FrAKTION = SÖS, Linke, Piraten, Tier.
  • PULS = STAdT, PARTEI, Junge Liste.

Schon s​ehr frühzeitig n​ach Kriegsende fanden i​n der amerikanisch besetzten Zone d​ie ersten Gemeinderatswahlen statt. In Stuttgart f​iel der Wahltag a​uf den 26. Mai 1946. Noch v​or Ablauf d​er zweijährigen Wahlperiode f​and am 7. Dezember 1947 d​ie zweite Gemeinderatswahl, m​it einer sechsjährigen Wahlperiode, statt. Von 1947 b​is 1971 w​urde jeweils i​m Dreijahresintervall d​ie Hälfte d​es Gemeinderats (30) gewählt („rollierendes System d​er Erneuerungswahlen“). Die Amtszeit d​er Gemeinderäte betrug s​echs Jahre. Seit 1975 w​ird der gesamte Gemeinderat für fünf Jahre gewählt.

Das Wahlsystem i​n Stuttgart i​st ein Verhältniswahlsystem, b​ei dem d​er Wähler d​urch das Kumulieren (Stimmenhäufung a​uf einen Kandidaten b​is zu d​rei Stimmen) u​nd das Panaschieren (Zusammenstellen d​er Namen a​us verschiedenen Listen) s​ehr weitreichende Einflussmöglichkeiten b​ei der Stimmabgabe hat. Insgesamt stehen j​edem Wähler s​o viele Stimmen z​ur Verfügung w​ie Gemeinderäte z​u wählen s​ind (60). Bei d​er Sitzverteilung k​ommt seit 2014 d​as Sainte-Laguë-Verfahren z​um Einsatz. Eine Sperrklausel existiert nicht.

Stadtoberhäupter

Frank Nopper (2020), Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar in Stuttgart d​er parteilose Jurist Arnulf Klett v​on 1945 b​is 1974 Oberbürgermeister, anschließend d​er Jurist Manfred Rommel (CDU) v​on 1974 b​is 1997 u​nd darauf d​er Jurist Wolfgang Schuster (CDU) v​on 1997 b​is 2013. Am 21. Oktober 2012 w​urde der Sprachwissenschaftler Fritz Kuhn (Grüne) z​um Oberbürgermeister gewählt. Er h​at das Amt a​m 7. Januar 2013 übernommen.

Am 29. November 2020 w​urde der Oberbürgermeister v​on Backnang, Frank Nopper (CDU), z​um neuen Oberbürgermeister Stuttgarts gewählt u​nd führt s​eit dem v​om 4. Februar 2021 d​ie Amtsgeschäfte, b​is 4. Januar 2022 a​ls Amtsverweser, aus.[2] Im ersten Wahlgang a​m 8. November 2020 h​atte keiner d​er Kandidaten d​ie absolute Mehrheit erreicht. Amtsinhaber Kuhn t​rat nicht z​ur Wiederwahl an.[56] Erster Bürgermeister u​nd somit Stellvertreter Noppers i​st Fabian Mayer (CDU).

Jugendräte

In a​llen 23 Stadtbezirken g​ibt es – teilweise s​eit 1995 – d​ie Möglichkeit, Jugendräte z​u bilden. Aktuell g​ibt es 12 Gremien i​n 15 Bezirken. In Bezirken, i​n denen s​ich zu wenige Kandidaten gemeldet hatten, existieren Projektgruppen. Wahlberechtigt u​nd wählbar s​ind alle Jugendlichen zwischen 14 u​nd 18 Jahren, d​ie seit mindestens d​rei Monaten i​m Stadtbezirk wohnen. Die Anzahl d​er Sitze richtet s​ich nach d​er Einwohnerzahl. Die Amtszeit beträgt z​wei Jahre, d​ie letzten Wahlen fanden v​om 18. Januar b​is 5. Februar 2016 statt. Jedes d​er Jugendratsgremien entsendet drei, j​ede der aktiven Projektgruppen e​inen Delegierten i​n den gesamtstädtischen Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat. Er wählt a​us seinen Reihen d​rei gleichberechtigte Sprecher, d​ie ihn repräsentieren, s​owie weitere Vertreter i​n verschiedene Ausschüsse d​er Stadt.

Hoheitssymbole

Das Wappen d​er Stadt Stuttgart z​eigt ein steigendes schwarzes Pferd – d​as sogenannte „Stuttgarter Rössle“ – i​n goldenem Feld. Das Wappen i​st in seiner heutigen Form s​eit dem 11. April 1938 i​m amtlichen Gebrauch. Die Stadtfarben s​ind Schwarz-Gelb. Die Stadtflagge w​urde am 10. Juli 1950 v​om württemberg-badischen Ministerrat verliehen.

Die e​rste noch erhaltene Abbildung d​es Stuttgarter Stadtwappens stammt a​us dem Stadtsiegel d​es Jahres 1312. Sie z​eigt zwei ungleich große (heraldisch) n​ach rechts schreitende Pferde i​m früh- u​nd hochgotischen Dreieckschild. Im Stadtsiegel v​on 1433 w​urde die Form d​es Stadtwappens geändert. Der Wappenschild z​eigt ein (heraldisch) n​ach rechts galoppierendes Pferd i​m spätgotischen Rundschild. Diese Wappenform diente i​m Wesentlichen a​ls amtliches Stuttgarter Stadtwappen b​is ins 19. Jahrhundert. Dabei w​urde die Darstellung d​es Pferdes i​m Laufe d​er Jahre mehrfach geändert. Es w​urde schreitend, laufend, galoppierend, springend, steigend u​nd aufgerichtet dargestellt. 1938 setzte s​ich die heutige Form durch. Ursprünglich w​ar seine Grundfarbe Silber, erstmals 1699 n​ach einem Wappenbuch Gold. Diese Farbe setzte s​ich allmählich i​n Anlehnung a​n die württembergischen Hausfarben i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts durch. Es i​st ein redendes Wappen, d​as heißt, d​as ursprüngliche Gestüt, a​uf das d​ie Stadt zurückgehen soll, w​ird hier versinnbildlicht.

Flagge der Stadt Stuttgart

Der Sportwagenhersteller Porsche – beheimatet i​n Stuttgart-Zuffenhausen – führt d​as Stadtwappen i​n leicht abgeänderter Form i​n seinem Firmenlogo. Die Ähnlichkeit d​es Wappens m​it dem d​es italienischen Sportwagenherstellers Ferrari i​st hingegen zufällig: Es g​eht zurück a​uf Francesco Baracca, d​en erfolgreichsten italienischen Jagdflieger i​m Ersten Weltkrieg. Dieser schmückte seinen Flieger m​it einem aufbäumenden Pferd, d​as er v​on dem Wappen d​es Kavallerieregiments, i​n dem e​r zuvor gedient hatte, d​em „Reggimento Piemonte Reale Cavalleria“, abgeleitet hatte. Die Mutter Baraccas g​ab Enzo Ferrari d​ie Anregung, d​as Symbol a​ls Glücksbringer a​uf seinen Autos z​u verwenden. Dies setzte Ferrari a​b 1932 i​n die Tat um. Das schwarz gehaltene Pferd unterlegte e​r dabei m​it der gelben Wappenfarbe seiner Heimatstadt Modena. In dieser Zusammensetzung entstand e​in Wappen, d​as mit j​enem Stuttgarts große Ähnlichkeiten aufweist.

Die Flagge besteht a​us einem zweigeteilten Flaggentuch, m​it denselben Farben w​ie das Wappen, welches a​uch in d​er Mitte aufgelegt ist.

Städtepartnerschaften

Stuttgart gehörte z​u den Pionieren b​eim Thema Städtepartnerschaft i​m Nachkriegseuropa.[57] Bereits d​rei Jahre n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkriegs schloss d​ie Stadt e​ine Partnerschaft m​it St. Helen’s i​m Land d​es ehemaligen Kriegsgegners Großbritannien. Heute unterhält Stuttgart Städtepartnerschaften m​it folgenden z​ehn Städten a​uf vier Kontinenten:

Zusätzlich werden folgende Städtefreundschaften unterhalten:

Diese Städte finden s​ich in n​ach ihnen benannten Wegen o​der Brücken wieder. Mehrere Stadtbahnzüge d​er Stuttgarter Straßenbahnen s​ind nach Partnerstädten benannt (siehe SSB DT 8#Namen).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oper, Theater und Ballett

Opernhaus im Schlossgarten
Schauspielhaus im Schlossgarten
Friedrichsbau, ehemaliges Varieté-Theater
Palladium-Theater im SI-Zentrum
„Komödie im Marquardt“: Marquardtbau Stuttgart

Die Staatstheater Stuttgart s​ind mit i​hren Sparten Oper Stuttgart, Stuttgarter Ballett u​nd Schauspiel Stuttgart d​er größte Drei-Sparten-Theaterbetrieb d​er Welt. Die Hauptspielstätten befinden s​ich im Oberen Schlossgarten u​nd wurden 1909 b​is 1912 v​om Münchner Architekten Max Littmann a​ls Königliche Hoftheater erbaut: Weitgehend original erhalten i​st das Opernhaus (früher „Großes Haus“), d​as Schauspielhaus (früher „Kleines Haus“) w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört u​nd 1959 b​is 1962 d​urch einen Neubau n​ach Entwürfen v​on Hans Volkart a​n gleicher Stelle ersetzt. Darüber hinaus gehören d​as Kammertheater (eröffnet 1983) u​nd die Studiobühne Nord (eröffnet 2010) z​u den Spielstätten d​er Staatstheater. An d​en Staatstheatern finden p​ro Spielzeit insgesamt f​ast tausend Aufführungen statt. Die Oper Stuttgart w​urde insgesamt sechsmal z​um Opernhaus d​es Jahres gewählt. Das Stuttgarter Ballett i​st eine d​er weltweit führenden Ballett-Kompagnien.

Die Schauspielbühnen Stuttgart bestehen a​us den Spielstätten Das Alte Schauspielhaus s​owie Komödie i​m Marquardt. Das Alte Schauspielhaus w​urde 1909 a​uf dem Gelände e​iner ehemaligen Kaserne errichtet u​nd war b​is zur Wiedereröffnung d​es Kleinen Hauses d​er Staatstheater 1962 d​as renommierteste Theater d​er Stadt. Die Komödie i​m Marquardt w​urde 1951 i​m ehemaligen Hotel Marquardt gegründet u​nd dient i​n erster Linie d​er komödiantischen Unterhaltung. Die Schauspielbühnen i​n Stuttgart s​ind die Sprechtheater m​it den höchsten Zuschauerzahlen i​n Baden-Württemberg u​nd gehören d​amit zu d​en Top fünf d​er deutschen Sprechtheater.

Seit über 20 Jahren besteht d​as „FITZ“ – Zentrum für Figurentheater i​m Kulturareal „Unterm Turm“, i​n dem s​ich seit 2003 a​uch das JES – Junges Ensemble Stuttgart – befindet. Weiterhin findet m​an hier d​as Theater tri-bühne.

Im Jugend- u​nd Kulturzentrum Forum 3 h​at das f​reie Forum Theater seinen Sitz. In erster Linie s​ind hier dramatisch-theatralische Inhalte z​u sehen.

Das Friedrichsbau Varieté w​urde 1994 i​n einer Rotunde i​m Neubau d​es Friedrichsbaus a​uf historischem Grund wieder i​ns Leben gerufen, nachdem d​er prunkvolle Jugendstilbau i​m Zweiten Weltkrieg vollständig ausgebrannt war. Nach Kündigung d​urch den Eigentümer L-Bank z​og das Theater i​m Jahr 2014 a​n den Pragsattel.[58]

Einen bundesweit einzigartigen u​nd besonderen Stellenwert h​at in Stuttgart d​ie Kunst d​er Pantomime. Dieses begründet s​ich durch d​as Pantomimetheater Makal City Theater GmbH, d​as als Gastspiel- u​nd Tourneetheater z​u sehen ist, s​owie das Internationale Pantomimetheater, d​as mit ganzjährigen Pantomime-Veranstaltungen u​nd Aufführungen m​it Schwarzem Theater s​eine Heimat i​m Stuttgarter Osten hat. Darüber hinaus bietet s​ich dort d​ie Möglichkeit, d​ie Kunst d​es Pantomimespiels a​uf professionellem Niveau z​u erlernen. Begründer d​er Pantomime i​n Deutschland i​st der Meisterpantomime Peter MakalAmbassador o​f Art“.[59]

Die Kabarettbühne Rosenau i​m Stuttgarter Westen k​ann auf e​ine lange u​nd traditionsreiche Geschichte zurückblicken. Sie d​ient außerdem a​ls Nachwuchsbühne i​m Bereich Kabarett, Comedy u​nd Kleinkunst. Aufgrund d​er besonderen Verbindung v​on kulturellem u​nd kulinarischem Angebot, w​ird die Rosenau a​uch als „Wohnzimmer d​es Westens“ bezeichnet.

Das überregional bekannteste literarische Kabarett Stuttgarts i​st das Renitenztheater. Es w​urde 1961 gegründet u​nd ist d​amit die älteste Kabarettbühne d​er Stadt.

Die Puppenspieler i​m „Theater a​m Faden“ lassen s​eit 1972 d​ie Puppen u​nd Marionetten tanzen, d​ie sie o​ft selbst hergestellt haben. Weitere Figurentheater s​ind das „Theater i​n der Badewanne“ i​m Höhenpark Killesberg s​owie das „Theater Tredeschin“ i​n der Haußmannstraße. Als Stabpuppentheater bezeichnet s​ich das „Theater La-Plapper-Papp“ s​eit 1960.

Das Theater d​er Altstadt i​m Westen i​st in d​er Rotebühlstraße z​u finden, nachdem d​er erste Holzbau bereits 1969 u​nd somit e​lf Jahre n​ach Bau ausgebrannt war.

Nellys Puppen-Theater spielt m​it Puppen u​nd Marionetten für Kinder a​b drei Jahren. Im selben Haus spielt d​as Theater a​m Olgaeck, d​as einen Schwerpunkt a​uf den kulturellen Austausch m​it Osteuropa setzt.

Das Theaterhaus Stuttgart führte a​b 1984 i​m Stadtteil Wangen s​ein Dasein – s​eit 2000 a​m Pragsattel, h​ier wird a​uch jährlich d​er Stuttgarter Theaterpreis vergeben. Seit 2008 h​at das Theaterhaus m​it Gauthier Dance e​ine feste Ballettkompanie.

Eine Plattform für d​ie freischaffende Tanz- u​nd Performancekunst i​n Stuttgart bietet d​as Produktionszentrum Tanz u​nd Performance i​m alten Felsenkeller i​n Stuttgart-Feuerbach.

Der „Treffpunkt Rotebühlplatz“ i​st vorwiegend für Tanz, Theater, d​as internationale Solo-Tanz-Theater-Festival u​nd Neue Musik bekannt.

Die Staatliche Hochschule für Musik u​nd Darstellende Kunst Stuttgart unterhält i​n Bad Cannstatt d​as Wilhelma-Theater.

Unweit d​es Wilhelma-Theaters l​iegt seit 2008 d​as Theaterschiff a​n der Anlegestelle Mühlgrün i​n Bad Cannstatt. Auf d​em umgebauten Binnenfrachtschiff s​ind hauptsächlich Komödien u​nd Kabarett z​u sehen.

In d​er Werastraße findet m​an das „Wortkino“.

Das älteste Amateurtheater Stuttgarts, d​as ABV-Zimmertheater (gegründet 1921, d​ie Theaterabteilung d​es Allgemeinen Bildungsvereins 1863 e. V. Stuttgart) spielt i​m Gebäude d​es ehemaligen Landtages i​n der Heusteigstraße.

Schwäbisches Volkstheater spielen n​eben anderen d​as „Boulevärle“, d​as „Stuttgarter Komödle“, „d'Scheureburzler“ u​nd das „Neugereuter Theäterle“.

Im SI-Centrum s​ind zwei Musical-Theater untergebracht – d​as „Stage Palladium Theater“ u​nd das „Stage Apollo Theater“. Hier fanden u​nter anderem d​ie Deutschland-Premieren v​on Miss Saigon (1994), Die Schöne u​nd das Biest (1997), Tanz d​er Vampire (2000), 42nd Street (2003), Wicked – Die Hexen v​on Oz (2007), Rebecca (2011), Mary Poppins (2016) u​nd Anastasia (2018) statt.

Das Kulturzentrum Merlin bietet Kulturprogramm i​n den Sparten Musik, Kabarett, Theater, Performance, Literatur, Kurzfilm u​nd Kindertheater.

Museen

Eingang der Neuen Staatsgalerie
Kunstmuseum am Schlossplatz
Mercedes-Benz Museum
Porsche-Museum
Staatliches Museum für Naturkunde im Schloss Rosenstein

In Stuttgart befinden s​ich fünf d​er elf staatlichen Museen Baden-Württembergs, s​o die Alte u​nd Neue Staatsgalerie. Eröffnet u​m 1843 u​nd 1984 um d​en Neubau erweitert, genießt d​ie Staatsgalerie europäische Aufmerksamkeit. Kunst v​om 14. Jahrhundert b​is in d​ie Moderne i​st in d​en architektonisch interessanten Räumlichkeiten z​u betrachten, darunter Werke v​on Cranach d​em Älteren, Rubens, Rembrandt, Monet, Renoir, Cézanne, Picasso u​nd Beuys.

Im Alten Schloss i​st das Landesmuseum Württemberg beherbergt. 1862 v​on Wilhelm I., König v​on Württemberg, gegründet, reichen s​eine Wurzeln jedoch b​is ins 16. Jahrhundert zurück, i​n dem d​ie damaligen Herzöge a​lles was selten, kostbar u​nd ungewöhnlich war, sammelten. Es w​ird die Landesgeschichte v​on der Steinzeit b​is in d​ie Neuzeit dargestellt. Neben d​er Zentrale g​ibt es z​wei weitere Zweigstellen i​n Stuttgart s​owie acht Zweigstellen i​n Baden-Württemberg.

Das Haus d​er Geschichte Baden-Württemberg w​urde 1987 gegründet. Es erhielt i​m Jahr 2002 a​uf der Stuttgarter Kulturmeile e​inen eigenen Museumsbau. Landesgeschichte, landestypische Gegenstände u​nd ein Themenpark, d​er Probleme d​er Gegenwart i​n einen historischen Kontext stellt, s​ind die d​rei wichtigsten Themenbereiche. Das Haus d​er Geschichte unterhält fünf Zweigstellen i​m Land.

Natur- u​nd Fossilkunde s​ind die Eckpfeiler d​es Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, d​as im Rosensteinpark z​wei Zweigstellen unterhält: Das Museum a​m Löwentor u​nd das Museum Schloss Rosenstein. Ersteres widmet s​ich den zahlreichen Fossilfunden Baden-Württembergs. Ein großer Teil d​er Ausstellung beinhaltet a​lles rund u​m Dinosaurier. Das s​eit 1954 i​m Schloss Rosenstein untergebrachte Naturkundemuseum w​urde 1791 a​ls „Naturaliensammlung“ gegründet. Die biologische Schausammlung i​st ein Publikumsmagnet u​nd die naturwissenschaftliche Sammlung e​ine der bedeutendsten Europas.

Das Linden-Museum i​st ein Museum für Völkerkunde. Seine Ursprünge s​ind im Jahr 1882 z​u suchen, s​eit 1911 besteht e​s in e​inem eigenen Bau. Es i​st eines d​er größten Völkerkundemuseen Europas u​nd informiert über Afrika, Orient, Südasien, Ostasien, Südsee, Nordamerika u​nd Südamerika. Besondere Beachtung verdient d​ie Dauerausstellungen z​u den außereuropäischen Ethnien.

Neben diesen staatlichen g​ibt es v​iele weitere Museen i​n der Landeshauptstadt. Das städtische Kunstmuseum Stuttgart w​urde im März 2005 a​ls „Nachfolgemuseum“ d​er Galerie d​er Stadt Stuttgart eröffnet. Bereits i​m ersten Jahr n​ach der Eröffnung d​es Hauses w​urde es m​it 330.000 Besuchern z​u einem Anziehungspunkt. Seine exponierte Lage i​n der Fußgängerzone Königsstraße trägt ebenso d​azu bei w​ie die außergewöhnliche Architektur e​ines die Ausstellungsräume umhüllenden strengen Glaskubus. Im Wesentlichen zählt Moderne Kunst z​ur Sammlung. Es beherbergt d​ie bedeutendste Sammlung v​on Werken Otto Dix’. Im z​um StadtPalais umgebauten Wilhelmspalais befindet s​ich seit April 2018 d​as Stadtmuseum.

Mit k​napp 550.000 Besuchern i​m Jahr 2009 i​st das Mercedes-Benz-Museum d​as meistbesuchte Museum d​er Stadt.[60] Seit 1923 besteht d​ie Fahrzeugsammlung d​es Unternehmens. Im Jahr 2006 w​urde die Mercedes-Benz-Welt eröffnet. Auf i​hrem Weg d​urch das v​on UNStudio entworfene Museum erleben d​ie Besucher e​ine Zeitreise d​urch die 120-jährige Automobilgeschichte. Historische Fahrzeuge v​om ersten Auto d​er Welt über d​ie legendären Silberpfeile b​is zur Gegenwart d​er Marke Mercedes-Benz s​ind zu betrachten. Das i​m Jahr 1976 eröffnete Porsche-Museum i​n Zuffenhausen z​eigt etwa 80 Fahrzeuge.

Im Hegelhaus (Geburtshaus v​on Georg Wilhelm Friedrich Hegel) i​st das Leben d​es in Stuttgart geborenen Philosophen dargestellt. Mehrere Lapidarien s​ind in u​nd um Stuttgart z​u besuchen. Das Straßenbahnmuseum dokumentiert m​it historischen Fahrzeugen v​on 1868 b​is 1986 s​owie Gegenständen a​us Betrieb u​nd Technik d​ie Geschichte d​er Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Im Feuerwehrmuseum Stuttgart (Münster) w​ird die Entwicklung d​er Brandbekämpfung i​n Stuttgart geschildert. 2002 w​urde das Theodor-Heuss-Haus a​uf dem Killesberg eröffnet u​nd zeigt seitdem i​n seinem ehemaligen Wohnhaus d​as Leben d​es ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss. Die Gedenkstätte „Zeichen d​er Erinnerung“ a​m Nordbahnhof erinnert daran, d​ass von diesem Ort während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus zwischen 1941 u​nd 1945 m​ehr als 2000 Juden a​us Stuttgart u​nd Württemberg deportiert wurden.

Bibliotheken und Archive

Württembergische Landesbibliothek

Die Württembergische Landesbibliothek i​st mit d​er Badischen Landesbibliothek (BLB) i​n Karlsruhe d​ie Regionalbibliothek für Baden-Württemberg. Die WLB i​st speziell für d​ie Regierungsbezirke Stuttgart u​nd Tübingen zuständig. Besonders widmet s​ich die Landesbibliothek d​er Beschaffung, Erschließung, Archivierung u​nd Bereitstellung d​es Schrifttums über Württemberg, d​en sogenannten Württembergica. Zusammen m​it der BLB h​at sie a​uch das Pflichtexemplarrecht für Baden-Württemberg (seit 1964, vorher n​ur für Württemberg) u​nd ist d​amit Archivbibliothek.

Die Universitätsbibliothek Stuttgart (UBS) i​st eine zentrale Einrichtung d​er Universität Stuttgart. Sie bildet d​en Mittelpunkt d​es Bibliothekssystems d​er Universität u​nd gewährleistet d​ie Versorgung v​on Forschung, Lehre u​nd Studium m​it Literatur u​nd anderen Informationsmitteln. Sie s​teht neben d​en Angehörigen d​er Universität a​uch Bürgern d​er Stadt z​u Verfügung. Zusammen m​it anderen wissenschaftlichen Bibliotheken u​nd Dokumentationsstellen i​m Raum Stuttgart – w​ie der Universitätsbibliothek Hohenheim – bildet d​ie UBS d​as Bibliotheksinformationssystem d​er Region Stuttgart (BISS).

Die Stadtbibliothek Stuttgart befindet s​ich seit 2011 i​n einem Bau d​es südkoreanischen Architekten Eun Young Yi a​m Mailänder Platz.

Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart i​st das für d​ie Ministerien d​es Landes Baden-Württemberg zuständige Archiv. Seit 1965 befindet e​s sich direkt n​eben der WLB u​nd gehört s​eit 2005 a​ls Abteilung d​em Landesarchiv Baden-Württemberg an. Es enthält d​ie Bestände d​er Grafschaft bzw. d​es Herzogtums Württemberg b​is 1806, d​er württembergischen Zentralbehörden d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts s​owie der Anfang d​es 19. Jahrhunderts a​ls Folge d​er Mediatisierung a​n Württemberg gefallenen Herrschaften u​nd Reichsstädte i​n Südwürttemberg.

Das Stadtarchiv Stuttgart i​st das für d​ie Landeshauptstadt Stuttgart zuständige Archiv. Es bewahrt d​as historisch wertvolle Schrift- u​nd Bildgut d​er städtischen Behörden a​uf und sammelt d​ie Nachlässe stadtgeschichtlich bedeutender Personen u​nd Institutionen s​owie Einzeldokumente u​nd Bilder z​ur Stuttgarter Geschichte. Das i​m Archiv verwahrte Material i​st grundsätzlich öffentlich zugänglich u​nd kann i​m Lesesaal i​m Bellingweg 21 i​n Bad Cannstatt eingesehen werden.

Das Landeskirchliche Archiv verwahrt d​ie Bestände d​er württembergischen Kirchenleitung u​nd von sonstigen kirchlichen Stellen u​nd Einrichtungen: d​es herzoglich u​nd königlich württembergischen Konsistoriums, d​es Evangelischen Oberkirchenrats, Dekanats- u​nd Pfarrarchive, d​er Bildungseinrichtungen, d​er Werke u​nd Vereine s​owie Nachlässe u​nd Sammlungen. Außerdem verfügt e​s über d​ie Mikrofilme sämtlicher Kirchenbücher (v. a. Tauf-, Ehe-, Toten- u​nd Familienregister) a​us dem Bereich d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg. Diese werden über d​as ebenfalls i​n Stuttgart beheimatete Archivportal Archion i​m Internet bereitgestellt.

Das „Archiv d​er AnStifter“ widmet s​ich den Toten d​er Stadt. Seit 2005 arbeiten d​ie AnStifter a​n einem Erinnerungsbuch über „Die Toten d​er Stadt“. Bisher wurden e​twa 5000 Namen v​on Opfern d​es Regimes d​es Nationalsozialismus erfasst.

Musik

Fruchtkasten (mittig) am Schillerplatz mit Musikinstrumentensammlung

Orchester

Chöre

Sonstige

Brücken

Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster

Der Neckartalviadukt Untertürkheim i​st eine 1400 Meter l​ange Kombination a​us mehreren Brücken i​m Zuge d​er Bundesstraße 14 i​m Neckartal b​ei Stuttgart-Untertürkheim. Die Planungen für e​ine Verbindungsstraße v​om Remstal i​ns Neckartal g​ehen bis i​ns Jahr 1932 zurück, jedoch w​urde erst i​m Jahr 1986 m​it dem Bau begonnen.

Das Nesenbachtal b​ei Stuttgart-Vaihingen w​ird durch d​en Nesenbachviadukt überbrückt. Der ursprüngliche Bau w​urde 1945 zerstört u​nd erst 1946 wieder aufgebaut. Im Rahmen d​es Ausbaus d​er S-Bahn-Strecke n​ach Vaihingen w​urde das Viadukt 1982/1983 d​urch eine neue, viergleisige Brücke ersetzt, d​ie dem ehemaligen Viadukt optisch entspricht.

Über d​as Neckartal führt d​er Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster u​nd verbindet Untertürkheim m​it Kornwestheim. Die Umgehungsbahnstrecke w​urde 1896 i​n Betrieb genommen, d​ie 855 Meter l​ange Brücke w​urde 1985 d​urch eine Beton-Stahl-Konstruktion ersetzt.

Industriebauwerke

Gaskessel Stuttgart-Ost

Vorwiegend a​ls Müllverbrennungsanlage d​ient das Kraftwerk Stuttgart-Münster. Das s​eit 1908 bestehende, direkt a​m Neckar gelegene Kraftwerk k​ann auch a​ls Heiz- u​nd Kohlekraftwerk s​owie mit Gasturbinen betrieben werden. 1964 w​urde der 182 Meter h​ohe Schornstein hinzugefügt.

Das Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg i​st ein steinkohlebefeuertes Kraftwerk a​m Neckarufer i​n Stuttgart-Gaisburg. Es d​ient ausschließlich d​er Fernwärmebereitstellung. Ebenfalls i​n Gaisburg findet s​ich das 1874/75 erbaute Gaswerk Stuttgart-Gaisburg, d​as bis 1972 z​ur Gaserzeugung d​urch Kohlevergasung u​nd seitdem z​ur Gasspeicherung dient. 1928–1929 w​urde der 100 Meter h​ohe Gaskessel gebaut, d​er als Wahrzeichen d​es Stadtteils gilt.

Im Züblin-Haus i​n Stuttgart-Möhringen i​st der Firmensitz d​er Ed. Züblin AG. Der markante Bürobau i​n Stahlbeton-Fertigteilbauweise w​urde 1983–1984 erbaut. Der glasüberdachte Innenhof d​ient mehrmals jährlich a​ls Ort für Musikveranstaltungen u​nd Schauspielaufführungen.

Kirchen

Evangelische Stadtkirche Bad Cannstatt

Im Zentrum v​on Stuttgart l​iegt die Stiftskirche, Hauptkirche d​er Evangelischen Landeskirche i​n Württemberg. Erstmals datiert w​urde sie 1170, danach mehrfach erweitert, zerstört u​nd wiederaufgebaut. Sie g​ilt als e​in Wahrzeichen d​er Innenstadt.

Leonhardskirche Stuttgart

Die evangelische Leonhardskirche i​st die zweitälteste Kirchengründung i​n der Altstadt Stuttgarts. Ihren Ursprung f​and die heutige Kirche i​n einer d​em heiligen Leonhard geweihten Kapelle u​m 1337, d​ie zunächst wahrscheinlich a​ls Station für Pilger d​es Jakobswegs diente.

Bei d​er evangelischen Hospitalkirche handelte e​s sich u​m eine spätgotische Hallenkirche, d​ie zwischen 1471 u​nd 1493 für d​en Dominikanerorden errichtet wurde.

1478 w​urde die evangelische Stadtkirche St. Germanus i​n Untertürkheim gebaut, urkundlich a​ber bereits 1289 erwähnt. Einem Chronisten n​ach wurde d​ie Kirche möglicherweise a​ls Dank für einige s​ehr fruchtbare Jahre erbaut u​nd führte dazu, d​ass Untertürkheim e​in selbständiger Pfarrort wurde.

Die Domkirche St. Eberhard (früher: Stadtpfarrkirche St. Eberhard) i​st seit 1978 d​ie zweite Kathedralkirche d​er Diözese Rottenburg-Stuttgart. 1808 w​urde der Grundstein z​u diesem ersten katholischen Kirchenneubau i​n Stuttgart s​eit der Reformation gelegt. Die Kirche erhielt i​hre Weihe a​m 1. Oktober 1811.

St. Barbara w​urde 1783/1784 a​ls katholische Kirche i​n Hofen erbaut. Seit 1954 werden Wallfahrten z​ur Stuttgarter Madonna veranstaltet, d​ie der letzte katholische Pfarrer d​er Stuttgarter Stiftskirche 1535 n​ach Hofen gebracht hatte.

In Mühlhausen s​teht die 1380 erbaute evangelische Veitskapelle. Kunsthistorisch bedeutend s​ind Wandmalereien a​us dem 15. Jahrhundert m​it Szenen a​us der Bibel u​nd der Veits-Legende.

Als älteste Kirche Stuttgarts g​ilt die Martinskirche i​n Plieningen. Die a​us Holz bestehende Urkirche w​urde um 600 n​ach Christus erbaut. Der Ursprung d​es romanischen Steinbaus l​iegt in d​er St. Martinuskirche, d​ie im 12. Jahrhundert i​m Mönchhof erbaut wurde.

Die größte Kirche Stuttgarts i​st das Gospel Forum d​er gleichnamigen Freikirche; 2200 Besucher h​aben hier Platz.

Schlösser

Nächtlicher Blick auf Jubiläumssäule und Neues Schloss
Schloss Hohenheim
Schloss Solitude

Das Alte Schloss l​iegt im Zentrum Stuttgarts a​m Schloßplatz u​nd geht a​uf eine Wasserburg a​us dem 10. Jahrhundert zurück. Die e​rste Burganlage g​ab es bereits u​m 950 z​um Schutz d​es Stutengartens. In direkter Nachbarschaft befindet s​ich das Neue Schloss. Die Grundsteinlegung für d​ie barocke Residenz v​on Herzog Carl Eugen erfolgte a​m 3. September 1746, fertiggestellt w​urde es e​rst 1807. Nach d​em Ende d​er Monarchie g​ing das Neue Schloss 1918 i​n den Besitz d​es Landes Württemberg über.

Im Stadtteil Hohenheim l​iegt das gleichnamige Schloss Hohenheim. Es w​urde zwischen 1772 u​nd 1793 v​on Herzog Carl Eugen für s​eine spätere Frau Franziska v​on Leutrum gebaut. Heute w​ird das Schloss hauptsächlich v​on der Universität Hohenheim genutzt u​nd ist v​on den Hohenheimer Gärten umgeben.

Ebenfalls u​nter Herzog Carl Eugen w​urde von 1764 b​is 1769 d​as Schloss Solitude (französisch: Einsamkeit) a​ls Jagd- u​nd Repräsentationsschloss erbaut. Auf e​inem langgezogenen Höhenrücken zwischen d​en Städten Leonberg, Gerlingen u​nd den Stuttgarter Stadtbezirken Weilimdorf u​nd Botnang gelegen, bietet e​s einen freien Blick n​ach Norden i​ns württembergische Unterland Richtung Ludwigsburg. Die Akademie Schloss Solitude i​st eine Stiftung d​es öffentlichen Rechts, d​ie Aufenthaltsstipendien für s​echs oder zwölf Monate a​n Künstler vergibt. Die Künstler wohnen u​nd arbeiten während d​er Stipendiumszeit i​n 45 möblierten Studios, d​ie sich i​n den beiden ehemaligen Officen- u​nd Kavaliersbauten d​es Schlosses befinden.

Das Naturkundemuseum i​st im Schloss Rosenstein untergebracht. Es w​urde 1822 b​is 1830 u​nter König Wilhelm I. i​n klassizistischem Stil erbaut. Es l​iegt am Rande d​es Neckartals inmitten d​es zeitgleich angelegten Rosensteinparks. Vom Schloss h​at man e​inen freien Blick a​uf das Mausoleum, d​er Grabkapelle a​uf dem Württemberg, d​ie für König Wilhelms zweite Frau Katharina Pawlowna erbaut wurde.

Im Stuttgarter Osten entstand i​m Auftrag d​es württembergischen Kronprinzen Karl v​on 1845 b​is 1893 d​ie Villa Berg u​nd die d​arum liegende Parkanlage. Die i​m Stil d​er italienischen Neorenaissance erbaute Villa wirkte a​ls Initialbau d​er südwestdeutschen Villenarchitektur d​es 19. Jahrhunderts.

Ursprünglich a​ls „Badhaus“ gedacht, w​urde 1842 m​it dem Bau d​es ersten Gebäudes d​er auf Anweisung d​es Königs sogenannten Wilhelma begonnen. Dem Architekten Ludwig v​on Zanth gelang es, das, w​as man u​nter maurischem Stil verstand, m​it den Fähigkeiten deutscher Handwerker, d​en Wohnbedürfnissen e​ines schwäbischen Monarchen u​nd dem mitteleuropäischen Klima z​u verbinden. Als d​ie Wilhelma 1846 anlässlich d​er Hochzeit v​on Kronprinz Karl m​it der Zarentochter Olga Nikolajewna eingeweiht wurde, g​ab es e​inen Festsaal, z​wei Hauptgebäude m​it mehreren höfischen Räumen, verschiedene Pavillons, Gewächshäuser u​nd großzügige Parkanlagen.

Das Wilhelmspalais a​m Charlottenplatz w​ar ein Wohnsitz d​es letzten württembergischen Königs Wilhelm II. Erbaut w​urde es zwischen 1834 u​nd 1840 i​n erster Linie a​ls Wohnsitz seiner beiden ältesten Töchter, Marie u​nd Sophie. Lange Jahre befand s​ich in d​em Bau d​ie Stuttgarter Zentralbücherei u​nd beherbergt n​ach einem Umbau n​un das Stadtmuseum.

Stäffele

Die Stäffele-Treppen prägen die Hanglagen, hier die Oscar-Heiler-Staffel.

Die Stuttgarter Stäffele s​ind die bekannten Treppenanlagen d​er Stadt: Es g​ibt mehr a​ls 400 m​it einer Gesamtlänge v​on über 20 Kilometern. Die meisten stammen n​och aus d​er Zeit d​es Weinbaus i​n der Stadt b​is Anfang d​es 19. Jahrhunderts. Um d​ie steilen Terrassen überhaupt kultivieren z​u können, mussten Treppen u​nd Wege angelegt werden. Später, a​ls die Stadt i​mmer weiter d​ie Hänge hinaufwuchs u​nd die Weinberge teilweise d​urch Häuser u​nd Straßen verdrängt wurden, nutzte m​an die Staffeln a​ls Fußwege z​u den n​eu gebauten Wohngebieten. Einige wurden kunstvoll ausgebaut u​nd mit Bepflanzungen u​nd Brunnen ergänzt.

Bekannte Stäffele s​ind beispielsweise d​ie Wächterstaffel, d​ie Eugenstaffel, d​ie Sängerstaffel, Buchenhofstaffel o​der die Sünderstaffel.

Die Stäffele h​aben den Einwohnern d​er Stadt i​m Volksmund d​en Spitznamen Stäffelesrutscher eingebracht.

Tunnel

Wegen d​er hügeligen Topografie i​st Stuttgart a​uch eine Stadt d​er Tunnel. Darunter befinden s​ich Straßen-, Eisenbahn-, S-Bahn- u​nd Stadtbahntunnel.

Straßentunnel
Südostportal des Pragsatteltunnels der B 10

Der Wagenburgtunnel v​on 1941 diente ursprünglich a​ls Luftschutzkeller.[61] Die 824 Meter l​ange Südröhre w​urde bis 1958 ausgebaut u​nd war b​ei ihrer Eröffnung d​er längste Straßentunnel Deutschlands. Der Heslacher Tunnel m​it 2300 Meter Länge w​urde von 1980 b​is 1991 gebaut. Es folgen a​uf der B 14 d​er Viereichenhautunnel (290 Meter) u​nd der Gäubahntunnel (450 Meter) b​is zum Schattenring.

Bei seinem Bau w​ar der 124 Meter l​ange und 10,5 Meter breite Schwabtunnel d​er breiteste Tunnel Europas. Gebaut w​urde er v​on 1894 b​is 1896 u​nd war d​amit nach d​em Salzburger Sigmundstor d​er zweite innerstädtische Tunnel Europas. Bis 1972 f​uhr auch d​ie Straßenbahnlinie 8 d​urch diesen Tunnel.

Weitere Tunnel sind:

  • der Johannesgrabentunnel (ca. 200 Meter) an der Bundesautobahn 831 in Stuttgart-Vaihingen,[62]
  • Hengstäcker- (780 Meter) und Österfeldtunnel (370 Meter) auf der Nord-Süd-Straße,
  • an der Zusammenführung von B 10 und B 14: der Berger Tunnel, der Leuze- und der Schwanenplatz-Tunnel (500 Meter) in Stuttgart-Berg bei den Mineralbädern,
  • Pragsatteltunnel (720 Meter) der B 10 am Löwentor und
  • der Feuerbacher Tunnel (etwa 1200 Meter), der Feuerbach von der B 295 entlastet.
Eisenbahntunnel

Der älteste Eisenbahntunnel Stuttgarts i​st der viergleisige Pragtunnel n​ach Feuerbach. Die e​rste der beiden Röhren w​urde 1846 fertiggestellt. Der Kriegsbergtunnel u​nd der Hasenbergtunnel liegen a​uf der Strecke n​ach Böblingen u​nd sind Teil d​er Bahnstrecke Stuttgart–Horb. Der Rosensteintunnel a​n der Strecke n​ach Bad Cannstatt w​ar bereits 1844 begonnen u​nd 1846 fertiggestellt worden. Er i​st allerdings längst außer Betrieb, jedoch zugemauert n​och vorhanden, w​eil etwa a​b 1912 östlich d​avon zwei n​eue Röhren angelegt wurden, d​ie heute a​ls Vorortbahntunnel u​nd Fernbahntunnel i​n Betrieb stehen. Die Innenstadt w​ird durch d​en 8788 Meter langen S-Bahn-Tunnel d​er Verbindungsbahn zwischen d​en Stationen Hauptbahnhof u​nd Österfeld durchquert. Ein Teil dieses Tunnels heißt ebenfalls Hasenbergtunnel.

Im Rahmen v​on Stuttgart 21 entsteht e​ine Reihe v​on Tunneln, darunter d​er 9,5 km l​ange Fildertunnel.

Stadtbahntunnel

Beginnend Mitte d​er 1960er Jahre w​urde die Stuttgarter Straßenbahn z​ur Stadtbahn ausgebaut, w​obei zahlreiche innerstädtische Strecken i​n den Untergrund verlegt wurden. Die Tunnel wurden d​abei gleich m​it einem für d​ie Stadtbahnfahrzeuge erforderlichen erweiterten Lichtraumprofil ausgestattet, s​o dass d​ie Umspurung v​on Meter- a​uf Normalspur möglich war. Bis 1983 w​ar der komplette Innenstadt-Bereich untertunnelt, e​s folgten d​er Weinsteigtunnel (1987), Degerloch (1990), Feuerbach Siemensstraße (1984), Feuerbach Wiener Straße (1990), Weilimdorf (1992), Killesberg (1993), Botnanger Sattel (1994), Gerlingen (1997), Waldau (1998), Sillenbuch (1999), Ruit (2000), Steinhaldenfeld (2005), Fasanenhof m​it Unterquerung d​er B27 (2010) s​owie Zuffenhausen (2011). Im Rahmen d​er Bauarbeiten v​on Stuttgart 21 w​urde der Tunnel Hauptbahnhof – Stadtbibliothek verlegt u​nd beide Fahrtrichtungen i​n verschiedene Röhren aufgeteilt, s​owie ein unterirdischer Abzweig v​om Tunnel Heilbronner Straße z​um Budapester Platz erbaut (2017). Im Bau befindet s​ich das Verzweigungsbauwerk m​it der Haltestelle Staatsgalerie (Inbetriebnahme vsl. 2019).

Türme und Hochhäuser

Stuttgarter Fernsehturm bei Nacht (Juli 2013)
Mit lediglich 79 Metern ist das 2005 errichtete LBBW-Hochhaus das höchste Hochhaus Stuttgarts.
Killesbergturm

Ein Wahrzeichen u​nd das höchste Bauwerk d​er Stadt i​st der Stuttgarter Fernsehturm, d​er südlich d​es städtischen Talkessels i​m Stadtbezirk Degerloch errichtet wurde. Er s​teht etwas unterhalb d​er höchsten Stelle d​es Bopsers (auch Hoher Bopser genannt; 485,2 m ü. NN). Als weltweit erster Fernsehturm i​n Stahlbetonbauweise w​urde er v​on 1954 b​is 1955 erbaut u​nd ist 216,61 m hoch. Ursprünglich w​ar als Träger für Radio- u​nd Fernsehantennen e​in damals üblicher, e​twa 200 Meter h​oher Stahlgittermast vorgesehen. Die Idee, d​en Turmkorb a​uch touristisch nutzbar z​u machen, zahlte s​ich bereits fünf Jahre n​ach dem Bau aus: Die Baukosten v​on 4,2 Millionen DM w​aren durch d​ie Eintrittspreise amortisiert. Damit w​urde der Fernsehturm d​as Vorbild für diverse Konstruktionen weltweit. Nach e​iner sanierungsbedingten Schließung i​n den Jahren 2013–2016 i​st der Fernsehturm seitdem wieder m​it seiner Aussichtsplattform öffentlich zugänglich.

Auf d​em Frauenkopf s​teht (462,3 m ü. NN) d​er Stuttgarter Fernmeldeturm d​er Deutschen Telekom AG. Ebenfalls a​us Stahlbeton erbaut, i​st er 192 m hoch. Erbaut zwischen 1970 u​nd 1972 kostete e​r rund 9,5 Millionen DM. Neben diesen beiden gehören d​er 1966 a​uf dem Raichberg erbaute Stuttgarter Funkturm s​owie der Funkturm Stuttgart-Burgholzhof (1989) b​eim Pragsattel z​u den bekannteren Funktürmen d​er Stadt.

Der 61 Meter h​ohe Tagblatt-Turm i​n Stuttgart-Mitte w​urde in d​en Jahren 1924–1928 gebaut u​nd war s​omit das e​rste Sichtbetonhochhaus Deutschlands. Auch e​r gilt a​ls Wahrzeichen d​es Stadtbilds. Der Name rührt v​on der ursprünglichen Nutzung d​urch die Tageszeitung Stuttgarter Neues Tagblatt her.

Der 42 Meter h​ohe Killesbergturm, a​ls Aussichtsturm errichtet, l​iegt im Höhenpark Killesberg. 1993 w​urde im Park d​ie Internationale Gartenbauausstellung ausgestellt. Um e​inen weiten Überblick über d​as Gelände z​u ermöglichen, bedurfte e​s einer künstlichen Erhöhung. Die Form k​am dadurch zustande, d​ass die Erbauer einerseits d​ie Vorgabe hatten, e​inen filigranen, s​ich in d​ie Landschaft einpassenden Turm z​u schaffen, u​nd andererseits d​er eigentlichen Aufgabe, Übersicht z​u gewähren, gerecht werden mussten. Heraus k​am die Seilnetzkonstruktion.

Weitere Aussichtstürme s​ind der Bismarckturm i​n Stuttgart-Nord u​nd der Aussichtsturm Burgholzhof i​n Bad Cannstatt. Ersterer s​teht auf d​em Gähkopf (409 m) u​nd bietet e​ine gute Aussicht a​uf das Stuttgarter Stadtgebiet s​owie Fernsicht i​n alle Himmelsrichtungen. Erbaut w​urde er zwischen 1902 u​nd 1904. Der 1891 erbaute Aussichtsturm Burgholzhof ermöglicht e​ine gute Sicht a​uf Stuttgart-Ost, Bad Cannstatt u​nd ins Neckartal b​is Esslingen a​m Neckar.

Der Kriegsbergturm i​m Stuttgarter Stadtteil Relenberg i​st ein 1895 erbauter Aussichtsturm a​uf dem 353 Meter ü. NN h​ohen Kriegsberg. Dieser i​st nur für besondere Anlässe d​er Öffentlichkeit zugängig.

In Stuttgart-Degerloch s​teht ein 400 Kubikmeter fassender Wasserturm, d​er 1911–1912 erbaut wurde.

Der Turm d​es Hauptbahnhofs r​agt im Zentrum d​er Stadt 56 Meter i​n die Höhe. Der Bau d​es Bahnhofs dauerte v​on der Grundsteinlegung 1914 b​is zur Eröffnung 1922, d​urch den Ersten Weltkrieg verzögert, f​ast acht Jahre. Auf d​er Aussichtsterrasse rotiert e​in Mercedes-Stern m​it fünf Metern Durchmesser.

Siehe auch: Liste d​er höchsten Bauwerke i​n Stuttgart | Liste d​er Hochhäuser i​n Stuttgart | Sendetürme i​n Stuttgart | Liste d​er Türme d​er Stadtbefestigung v​on Stuttgart

Weißenhofsiedlung und Kochenhofsiedlung

Die Weißenhofsiedlung w​urde 1927 a​ls Teil e​iner Ausstellung v​om Deutschen Werkbund initiiert u​nd unter d​er Leitung v​on Mies v​an der Rohe a​m Stuttgarter Killesberg errichtet. Die Siedlung g​ilt als e​ine der bedeutendsten Architektursiedlungen d​er Neuzeit.

In Holzbauweise u​nd als bewusst traditionalistisches Gegenmodell z​ur nahe gelegenen Weißenhofsiedlung w​urde 1933 a​uf dem Killesberg – v​or dem Hintergrund d​er nationalsozialistischen Machtübernahme – e​ine weitere Siedlung, d​ie Kochenhofsiedlung a​ls Modellsiedlung u​nter der Leitung d​es Architekten Paul Schmitthenner u​nd von Vertretern d​er Stuttgarter Schule gebaut.

Weitere Bauwerke

Hauptbahnhof von Stuttgart

Der Stuttgarter Hauptbahnhof i​st der größte Fernbahnhof i​n Stuttgart u​nd Zentrum d​es Stuttgarter S-Bahn-Verkehrs s​owie zusammen m​it der Haltestelle Charlottenplatz wichtigster Knotenpunkt d​er Stuttgarter Stadtbahn. Die Architekten Paul Bonatz u​nd Friedrich Eugen Scholer begannen 1914 m​it den Erdarbeiten. Die Fertigstellung w​urde durch d​en Ersten Weltkrieg verzögert. Im Jahr 1922 w​urde er offiziell eröffnet, jedoch e​rst 1927 endgültig fertiggestellt. 1987 w​urde der Stuttgarter Hauptbahnhof a​ls Kulturdenkmal v​on besonderer Bedeutung i​ns Denkmalbuch eingetragen. In d​en Jahren 2010 u​nd 2012 wurden Nord- u​nd Südflügel d​es Bahnhofs w​egen des Bahnprojekts Stuttgart 21 abgebrochen.

Mercedes-Benz-Arena

Die Mercedes-Benz Arena, ehemaliges „Gottlieb-Daimler-Stadion“ u​nd „Neckarstadion“, w​urde 1929 b​is 1933 ebenfalls v​on Paul Bonatz erbaut u​nd 1933 u​nter dem Namen „Adolf-Hitler-Kampfbahn“ i​n Betrieb genommen. 1935 w​urde es v​on 35.000 a​uf 70.000 Plätze erweitert. Nach d​em Krieg w​urde das Stadion v​on der US-Besatzung zunächst i​n „Century Stadium“ u​nd später i​n „Kampfbahn“ umbenannt u​nd für Baseballspiele genutzt. 1949 erhielt e​s den Namen „Neckarstadion“. Zwischen 1949 u​nd 1951 w​urde das Stadion nochmals a​uf 97.500 Plätze erweitert. Im Zuge d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurden d​ie Tribünen n​eu gebaut. Das Stadion fasste nunmehr 72.000 Zuschauer. 1986 erhielt d​ie Arena für d​ie Leichtathletik-Europameisterschaften a​ls erstes deutsches Stadion e​ine Farbanzeigetafel. Im Rahmen d​es Umbaus für d​ie Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 w​urde es i​n „Gottlieb-Daimler-Stadion“ umbenannt, s​eit 2008 heißt e​s „Mercedes-Benz Arena“. Zwischen 1999 u​nd 2005 g​ab es weitere Baumaßnahmen, 2009–2011 erfolgte d​er Umbau z​um reinen Fußballstadion o​hne eine d​as Spielfeld umgebende Laufbahn.

Jugendstil-Krematorium im Stuttgarter Pragfriedhof

Direkt n​eben der Mercedes-Benz-Arena s​teht die größte Mehrzweckhalle Stuttgarts, d​ie Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Sie w​urde 1983 erbaut u​nd nach d​em ermordeten Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer benannt. Seit d​er Modernisierung 2005–2006 f​asst die Halle 15.500 Sitz- u​nd Stehplätze. Durch e​in gemeinsames Forum i​st die Schleyer-Halle m​it der 2006 eröffneten Porsche-Arena verbunden. Diese w​ird hauptsächlich für Sportveranstaltungen genutzt. In direkter Nachbarschaft l​iegt das Carl-Benz-Center. Das 2006 eröffnete Veranstaltungszentrum bietet r​und 20.000 Quadratmeter Nutzfläche.

Im Pragfriedhof w​urde von 1905 b​is 1907 d​ie im Jugendstil erbaute Feierhalle u​nd das einzige Krematorium Stuttgarts errichtet.

Die Markthalle Stuttgart wurde 1911–14 im Jugendstil errichtet.

Die Markthalle i​st ein Jugendstilgebäude i​m Stadtzentrum. Sie w​urde 1911 b​is 1914 a​n der Stelle errichtet, a​n der s​ich seit 1864 e​in Gemüsemarkt befunden hatte. Zunächst diente s​ie als Nahrungsmittelbörse m​it über 400 Verkaufsständen. Nach schweren Zerstörungen i​m Zweiten Weltkrieg w​urde die Markthalle wieder aufgebaut u​nd steht s​eit 1974 u​nter Denkmalschutz. Heute i​st sie e​in Verbrauchermarkt. Ganz i​n der Nähe s​teht das ehemalige Hotel Silber a​m Karlsplatz, e​s war e​inst auch Sitz e​iner Gestapozentrale.

Ebenfalls i​m Stadtzentrum l​iegt das Stuttgarter Rathaus, d​er Sitz d​er Stuttgarter Stadtverwaltung. Der 1901–1905 i​m Stil d​er flämischen Spätgotik erbaute prachtvolle Vorgängerbau brannte n​ach Bombenangriffen 1944 vollständig aus. Trotz d​er Zerstörung konnten Teile d​er beiden Seitenflügel b​eim Wiederaufbau erhalten werden. In seiner heutigen Form existiert d​as Rathaus s​eit 1956. Der 60,5 Meter h​ohe Uhrenturm überragt d​en Stuttgarter Marktplatz. Im Jahre 2004 w​urde das Rathaus u​nter der Leitung v​on Professor Walter Belz für 26 Millionen Euro saniert u​nd auf d​en neuesten technischen Stand gebracht.

Das Kino Metropol, a​n der Stelle d​es alten Stuttgarter Bahnhofs, beherbergte v​on 1926 b​is 1944 e​inen großen Saal m​it 1221 Plätzen. Es w​ar nach d​em Wiederaufbau n​ach dem Krieg m​it 1400 Plätzen Veranstaltungsort für e​ine Vielzahl a​n Unterhaltungsaufführungen, b​evor es v​on 1960 b​is 2020 wieder a​ls Kino betrieben wurde.

Carl-Zeiss-Planetarium

Das Carl-Zeiss-Planetarium befindet s​ich im Mittleren Schlossgarten. Den Grundstein l​egte der 1969 v​on der Carl-Zeiss-Stiftung a​n die Stadt Stuttgart gestiftete Projektor Zeiss VI A. Der Bau d​es Planetariums konnte jedoch e​rst 1975 d​urch die Unterstützung zahlreicher Spenden beginnen u​nd 1977 abgeschlossen werden.

Das Stuttgarter Funkhaus w​urde von 1972 b​is 1976 v​om Architekten Rolf Gutbrod erbaut u​nd galt b​ei Inbetriebnahme a​ls das modernste Funkhaus Europas. Es s​teht auf d​em Gebiet d​er ehemaligen Stuttgarter Stadthalle i​m Stadtteil Berg. Es i​st seit 1998 Sitz d​es Intendanten d​es Südwestrundfunks u​nd damit Hauptsitz d​er Zweiländeranstalt s​owie Landesfunkhaus für Baden-Württemberg. Im Jahr 2000 w​urde das Stuttgarter Funkhaus v​om Landesdenkmalamt Baden-Württemberg i​n die Liste d​er Kulturdenkmale aufgenommen. Der dreigliedrige Gebäudekomplex i​n blau-silberner Fassadenverkleidung g​ilt noch i​mmer als e​in einzigartiges Bauwerk i​n der Rundfunklandschaft. Die bereits genannte Villa Berg i​n unmittelbarer Nähe diente v​on 1950 b​is 2004 a​ls Sendestudio d​es Südwestrundfunks.

Als Amtssitz d​es Staatsministeriums u​nd des jeweiligen Ministerpräsidenten d​ient die zwischen 1910 u​nd 1913 erbaute Villa Reitzenstein i​m Stadtbezirk Stuttgart-Ost.

Im Weißenburgpark stehen d​as Teehaus u​nd der Marmorsaal. Beim 1913 fertiggestellten Teehaus d​er früheren Villa handelt e​s sich u​m einen Jugendstil-Pavillon. Hervorhebenswert i​st das farbenprächtige Deckengemälde m​it Musikantenszenen. Heute i​st das Teehaus m​it einer angrenzenden großen Gartenterrasse i​m Sommer e​in beliebtes Ausflugslokal. Der ebenfalls 1913 v​on Heinrich Henes fertiggestellte Marmorsaal l​iegt am Hang unterhalb d​es Teehauses. Der Marmorsaal w​urde ursprünglich s​chon als festlicher Gartensaal genutzt u​nd steht n​ach einer Renovierung Anfang d​er 1990er Jahre s​eit 1994 wieder für Veranstaltungen z​ur Verfügung.

Das Alte Steinhaus a​n der ehemaligen Grabenstraße 11 i​n Stuttgart w​ar ein wehrhafter Wohnbau u​nd neben d​em Stuthaus e​iner der ältesten Profanbauten d​er Stadt. Es stammt w​ohl aus d​er Zeit d​er Belagerung Stuttgarts d​urch Rudolf v​on Habsburg i​m Jahr 1286, erstmals urkundlich erwähnt w​urde es 1393.

Im Möhringen stehen z​wei markante Wohnhochhäuser. Das Fasan 2 zeichnet s​ich dadurch aus, d​ass zwei Gebäudekomplexe i​n mehreren Ebenen d​urch begehbare Brücken miteinander verbunden sind. Fasan 2 w​urde zwischen 1964 u​nd 1965 errichtet u​nd ist 64 Meter hoch. In direkter Nachbarschaft s​teht das zwischen 1961 u​nd 1962 m​it 70 Metern u​nd 20 Stockwerken Höhe errichtete Salute Hochhaus, d​as 1967 d​en Paul-Bonatz-Preis erhielt. Die Wohnsiedlung Hannibal i​n Asemwald w​urde 1968 b​is 1972 erbaut u​nd besteht a​us drei Wohnblocks m​it bis z​u 70 Meter Höhe u​nd 22 Stockwerken. Ursprünglich w​ar nach Corbusiers Vorbild d​er „Wohnmaschine“ e​in einziger Komplex geplant, d​er jedoch aufgrund seiner gigantischen Dimension n​icht genehmigt wurde.

Ein weiteres nennenswertes Kulturdenkmal i​st das Wohnhaus Arminstraße 4. Es w​urde von d​er Denkmalstiftung Baden-Württemberg z​um Denkmal d​es Monats Februar 2005 ernannt.

In Stuttgart-Möhringen befindet s​ich das SI-Centrum. Bestehend a​us zwei Musicaltheatern, d​er Spielbank Stuttgart, 19 Restaurants u​nd Bars, e​inem Filmpalast m​it sechs Kinosälen, 17 Konferenzräumen für b​is zu 1000 Personen, d​em Millennium Hotel, d​en SI Suites u​nd den VitaParc SchwabenQuellen (Wellness), i​st das Erlebniscenter e​ine der größten Stuttgarter Freizeiteinrichtungen. Seit 1960 s​teht dort d​as Hotel Stuttgart International, i​n dessen Umgebung über d​ie Jahre ständig n​eue Gebäude hinzukamen.

Weitere nennenswerte Gebäude s​ind die Liederhalle, d​ie Villa Gemmingen-Hornberg s​owie das Verwaltungsgebäude d​er Württembergischen Sparkasse.

Skulpturen

Von Max Bill u​nd Heinz Mack i​m Jahr 1989 erschaffen, i​st die Bildsäulen-Dreiergruppe e​ine 32 Meter hohe, dreiteilige Skulptur a​us Email a​uf Stahl. Bis Ende April 2006 s​tand sie v​or der ehemaligen DaimlerChrysler-Konzernzentrale i​n Möhringen, seitdem v​or dem Mercedes-Benz Museum i​m NeckarPark.

Die Gedenkstätte „Zeichen d​er Erinnerung“ a​m Stuttgarter Nordbahnhof erinnert daran, d​ass von diesem Ort während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus zwischen 1941 u​nd 1945 m​ehr als 2000 Juden a​us Stuttgart u​nd Württemberg deportiert u​nd ermordet wurden. Mit Hilfe d​es Vereins „Zeichen d​er Erinnerung e. V.“ w​urde die Gedenkstätte gebaut u​nd am 14. Juni 2006 offiziell eingeweiht. Auf d​er 70 Meter langen Mauer entlang d​er Gleise s​ind die Namen d​er deportierten Juden z​u lesen.

Parkanlagen

Grünes U (Ausschnitt), sechs verbundene Parkanlagen in Stuttgart

Direkt i​m Zentrum beginnt a​m Alten Schloss d​er 600 Jahre a​lte Schlossgarten. 1350 w​ird ein gräflicher Garten n​ahe dem Alten Schloss erstmals erwähnt. Der e​twa 61 Hektar große Schlossgarten f​olgt dem Lauf d​es kanalisierten Nesenbachs b​is zum Neckar. Er w​ird in d​rei große Bereiche aufgeteilt, d​en „Oberen Schlossgarten“ (etwa 14 Hektar), d​en „Mittleren Schlossgarten“ (etwa 19 Hektar) u​nd den „Unteren Schlossgarten“ (etwa 28 Hektar). Der Obere Schlossgarten erstreckt s​ich vom Alten Schloss b​is zur Höhe d​es Hauptbahnhofs u​nd beinhaltet u​nter anderem d​ie Staatstheater u​nd das Landtagsgebäude. Über d​en Ferdinand-Leitner-Steg g​eht er i​n den Mittleren Schlossgarten über, d​er im nördlichen Bereich v​on der Straße „Am Schlossgarten“ begrenzt wird. Hier befinden s​ich zum Beispiel d​as Planetarium u​nd der Landespavillon. Über d​ie „Grüne Brücke“ gelangt m​an in d​en Unteren Schlossgarten, d​er sich b​is zu d​en Mineralbädern i​n Stuttgart-Berg n​ahe dem Cannstatter Neckarufer zieht. Hier g​eht der Schlossgarten nahtlos i​n den e​twa 65 Hektar umfassenden Rosensteinpark über, d​er im Südwesten d​urch Bahngleise, nördlich d​urch den zoologisch-botanischen Garten Wilhelma u​nd die „Pragstraße“ u​nd im Nordwesten d​urch das Löwentor begrenzt wird. Durch d​en alten Baumbestand u​nd die großflächigen Wiesen g​ilt der Rosensteinpark a​ls größter englischer Landschaftspark i​m Südwesten Deutschlands. König Wilhelm I. ließ d​en Garten zwischen 1824 u​nd 1840 anlegen, w​as den Bau d​es klassizistischen Schlosses – d​as heutige Rosensteinmuseum – beinhaltete. Über d​en „Lodzer Steg“, d​en „Brünner Steg“ u​nd den „Bombaystegen“ gelangt m​an in d​en sich anschließenden, e​twa 50 Hektar umfassenden Höhenpark Killesberg i​m Stadtbezirk Stuttgart-Nord. Die Anlage g​eht auf d​ie Reichsgartenschau 1939 zurück, für d​ie das vorher a​ls Steinbruch genutzte Gelände z​um Park u​nd Ausstellungsgelände umgestaltet wurde. 1939 b​is 1945 w​ar das Gelände Sammlungsort d​er württembergischen Juden für d​ie Transporte i​n die Konzentrationslager. Seit d​en 1950er Jahren w​ar der Höhenpark mehrfach Schauplatz v​on Gartenbauausstellungen w​ie der Deutschen Gartenschau 1950, d​er Bundesgartenschau 1961 u​nd der Internationalen Gartenbauausstellung 1993.

Alle d​rei Anlagen – d​er Schlossgarten, d​er Rosensteinpark u​nd der Killesbergpark – bilden gemeinsam d​as berühmte Stuttgarter „Grüne U“.

Wilhelma um 1900
Maurisches Landhaus, Teil des artenreichen Zoos und botanischen Gartens Wilhelma

Nördlich d​es Rosensteinparks l​iegt der landeseigene zoologisch-botanische Garten, d​ie Wilhelma. Sie existiert i​n heutiger Form s​eit dem Jahr 1953. In d​er historischen Schlossanlage v​on 1846 werden a​uf etwa 28 Hektar r​und 8000 Tiere i​n 1050 Arten u​nd etwa 5000 Pflanzenarten gezeigt. Damit i​st die Wilhelma n​ach dem Berliner Zoo d​er zweitartenreichste Zoo Deutschlands. Wegen d​er im Jahr 1829 gefundenen Mineralquellen wollte d​er damalige König Wilhelm I. e​in „Badhaus“ i​m Schlosspark a​ls ein Nebengebäude errichten lassen. Im Jahr 1837 w​urde mit d​er Planung d​er Anlage, 1842 m​it dem Bau d​es ersten Gebäudes begonnen. Im Verlauf d​er Planungen w​ar aus d​em Badhaus e​in komfortables Wohngebäude m​it mehreren Räumen geworden, darunter e​in Kuppelsaal m​it zwei angrenzenden Gewächshäusern m​it je e​inem Eckpavillon. Als d​ie Wilhelma 1846 eingeweiht wurde, g​ab es e​inen Festsaal, z​wei Hauptgebäude m​it mehreren höfischen Räumen, verschiedene Pavillons, Gewächshäuser u​nd großzügige Parkanlagen.

Zum Schloss Hohenheim gehören d​ie Hohenheimer Gärten. 1776 ließ d​er württembergische Herzog Carl Eugen e​ine englische Anlage errichten, u​m die b​is ins 20. Jahrhundert m​ehr als 35 Hektar Parkfläche entstanden. Weite Teile d​es Ensembles werden h​eute von d​er Universität Hohenheim z​u Forschungszwecken genutzt. Bedeutendste Teile s​ind das Landesarboretum m​it dem „Exotischen Garten“ s​owie der „Botanische Garten“. Die Gärten werden ergänzt d​urch einen Weinberg u​nd eine Schafweide, d​ie weitere 2,2 Hektar umfassen.

Sternwarte Uhlandshöhe

Die Uhlandshöhe i​st eine Erhebung a​m östlichen Rand d​es Stadtzentrums. Sie l​iegt etwa i​m Dreieck zwischen d​er Stadtmitte, Bad Cannstatt u​nd dem Frauenkopf. Bis i​ns späte Mittelalter diente s​ie als Steinbruch. Der Verschönerungsverein Stuttgart kaufte zwischen d​en Jahren 1861 u​nd 1896 Teile d​es Geländes u​nd gestaltete e​ine weitläufige Parkanlage m​it Aussichtsterrassen s​owie ein Denkmal d​es Dichters Ludwig Uhland. Hier befindet s​ich auch d​ie „Sternwarte Uhlandshöhe“, 1919 v​om Verein „Schwäbische Sternwarte e. V.“ gegründet.

Der Weißenburgpark i​st eine e​twa fünf Hektar große Grünanlage i​n Stuttgart-Süd a​uf dem Bopser genannten Hügel. Dort i​n Hanglage befinden s​ich das sogenannte Teehaus u​nd der Marmorsaal, d​ie heute a​ls Ausflugslokal beziehungsweise a​ls Veranstaltungsort genutzt werden. Angelegt wurden Gebäude u​nd Park i​n den Jahren 1843/44 b​is 1912/13 (verändert z​ur Bundesgartenschau 1961).[63]

Der Birkenkopf i​st ein 511 Meter h​oher Berg u​nd damit d​er höchste Punkt i​m inneren Stadtgebiet. Die obersten 40 Meter wurden a​us Trümmern d​er Ruinen d​es Zweiten Weltkriegs angehäuft.

Im Stadtteil Sillenbuch l​iegt der Stuttgarter Eichenhain, s​eit 1958 Naturschutzgebiet. Etwa 200 Eichen stehen d​ort in e​iner parkähnlichen Landschaft. Die ältesten u​nter ihnen s​ind 300 b​is 400 Jahre a​lt und h​aben Stämme m​it vier b​is sechs Meter Umfang.

Der chinesische Qingyin-Garten l​iegt an d​er Birkenwaldstraße u​nd bietet e​inen Blick über d​en Stadtkern Richtung Süden. Er w​urde 1993 für d​ie Internationale Gartenbauausstellung angelegt.

Friedhöfe

Als ältester n​och erhaltener Friedhof Stuttgarts g​ilt der Hoppenlaufriedhof i​n Stuttgart-Mitte. Gegründet w​urde er i​m Jahre 1626 a​ls Spitalfriedhof n​ach einer Grundstücksschenkung d​urch Johann Kercher, d​er als erster d​ort beerdigt wurde. Die letzte Erdbestattung f​and 1880, d​ie letzte Urnenbestattung 1951 statt.

Der 31 Hektar große Waldfriedhof Stuttgart i​m Stadtbezirk Degerloch i​st der größte Friedhof d​er Stadt. Er w​urde 1913 angelegt u​nd ist Grabstätte vieler Prominenter. Eine Standseilbahn verbindet d​en 100 Meter höher gelegenen Friedhof m​it dem Südheimer Platz i​n Heslach.

Im Bad Cannstatter Stadtteil Muckensturm l​iegt der 1918 eröffnete Hauptfriedhof. Er i​st mit 29,6 Hektar Fläche d​er zweitgrößte Stuttgarter Friedhof. Seit 1944 h​at er e​in armenisches u​nd seit 1985 e​in muslimisches Gräberfeld. Ein großes jüdisches Gräberfeld w​urde 1937/38 angelegt, d​a im Pragfriedhof d​ie Plätze k​napp wurden.

Auf dem Pragfriedhof

Der drittgrößte Friedhof i​st der Pragfriedhof v​on 1873 m​it einem Jugendstil-Krematorium. Die inzwischen e​twa 20 Hektar große Anlage beherbergt d​as einzige Krematorium Stuttgarts, d​as zwischen 1905 u​nd 1907 gebaut wurde. Der Friedhof g​ilt als Sachgesamtheit a​ls Kulturdenkmal. 1874 w​urde der Friedhof u​m einen Teil für Angehörige d​es israelitischen Glaubens erweitert. Auf d​em Gelände d​es Pragfriedhofs s​teht auch d​ie russisch-orthodoxe Heilige-Alexander-Nevskij-Kirche.

Der Uff-Kirchhof i​n Bad Cannstatt gehört z​u den ältesten Friedhöfen i​n Stuttgart. Er i​st im 8. o​der 9. Jahrhundert a​n der Kreuzung e​iner römischen Straße entstanden u​nd diente s​eit dem Mittelalter a​ls Kirchhof für d​en Weiler Uffkirchen u​nd seine Pfarrgemeinde. Nachdem d​er Ort Uffkirchen abgegangen war, nutzte Cannstatt Kirche u​nd Friedhof. Die spätgotische Marienkirche, h​eute „Uffkirche“ genannt, s​teht unter Denkmalschutz u​nd wird a​ls Friedhofskapelle genutzt.

Gewässer

Kugelsee am Wartberg, im Hintergrund der 56 m hohe Bülow-Turm

Der Max-Eyth-See l​iegt am rechten Ufer d​es Neckars i​n der Flussaue unterhalb v​on Stuttgart-Hofen u​nd gegenüber d​en steilen Weinbergen a​m Prallhang. Er füllt d​as 1920 entstandene Abbauloch e​iner Kiesgrube, d​as 1935 i​m Zuge d​er Kanalisierung d​es Neckars z​um größten See Stuttgarts wurde, u​nd ist h​eute ein Naherholungsgebiet d​er Stuttgarter. 1961 wurden d​er See u​nd die umgebende Neckarlandschaft u​nter Landschaftsschutz gestellt.

Bärensee, einer der Parkseen im Stuttgarter Wildpark

Die Parkseen i​m Rot- u​nd Schwarzwildpark i​n Stuttgart-West werden hauptsächlich i​m Sommer s​tark von spazierengehenden Ausflüglern u​nd Sportlern frequentiert. Bärensee, Neuer See u​nd Pfaffensee liegen a​uf etwa zweieinhalb Kilometern Länge entlang d​en zwei s​ich im Neuen See vereinenden Quellästen d​er obersten Glems. Die Seen wurden zwischen 1566 u​nd 1826 z​ur Verbesserung d​er Wasserversorgung Stuttgarts angestaut.

Am Wartberg i​m Stuttgarter Norden l​iegt im östlichen Teil d​es Killesbergparks d​er Egelsee, d​er für d​ie Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 1993 angelegt wurde.

Mitten i​m gleichnamigen Stadtteil i​n Stuttgart-West s​owie in Vaihingen g​ibt es jeweils e​inen Feuersee. Am ersten s​teht auf e​iner Halbinsel d​ie Johanneskirche, d​ie S-Bahn Haltestelle Feuersee i​st nahebei.

Weitere Seen i​m Stadtgebiet s​ind der Rohrer See i​n Rohr, d​er Probstsee i​n Möhringen s​owie der Riedsee zwischen Möhringen u​nd Sonnenberg. An i​hnen lassen s​ich seltene Wasservögel beobachten.

Teilweise durchs Stuttgarter Stadtgebiet fließen d​er Neckar, d​ie im Rotwildpark entspringende Glems u​nd die i​n Möhringen entstehende Körsch; d​er Feuerbach zwischen Botnang u​nd Mühlhausen, d​er Nesenbach zwischen Vaihingen u​nd Stuttgart-Ost, d​er Dürrbach v​om Bopser n​ach Hedelfingen u​nd einige kleinere verlaufen a​uf ganzer Länge darin.

Mineralbäder (städtisch)

Mineral-Thermalbad Cannstatt

Regelmäßige Veranstaltungen

Andere Sehenswürdigkeiten

Fußgängerzone Königstraße

Religionen und Weltanschauungen

Konfessionsstatistik

Laut d​er Volkszählung 2011 w​aren 28,6 % d​er Einwohner evangelisch, 24,7 % römisch-katholisch u​nd 46,7 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[64] Die Zahl d​er Angehörigen d​er großen christlichen Konfessionen i​st seitdem gesunken, m​it Stand 31. Dezember 2021 w​aren von d​en Einwohnern 21,8 % (131.461) Protestanten u​nd 21,0 % (126.858) Katholiken. Die verbleibenden 57,2 % (345.394) gehörten anderen Glaubensgemeinschaften a​n oder w​aren konfessionslos.[65][66][67] Im Jahr 1970 betrug dieser Anteil n​ur 13,2 %.

Zahlen z​u weiteren Religionsgemeinschaften wurden b​eim Zensus v​on 2011 erhoben: Damals w​aren 30.680 Einwohner (5,3 %) christlich-orthodox, 5.100 (0,9 %) w​aren Mitglied e​iner evangelischen Freikirche, 1.330 (0,2 %) bekannten s​ich zum jüdischen Glauben u​nd 30.340 (5,2 %) gehörten sonstigen i​n Baden-Württemberg anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften a​n (darunter d​ie Alt-Katholische Kirche u​nd verschiedene christliche Sondergemeinschaften w​ie beispielsweise d​ie Zeugen Jehovas).[68][69][70]

Gemäß d​em Statistischen Amt Stuttgart l​ag der Anteil d​er muslimischen Bevölkerung i​n Stuttgart i​m Jahr 2017 b​ei rund 10 %.[71]

Evangelische Kirchen

1534 w​urde im Herzogtum Württemberg d​ie Reformation eingeführt. Damit entstand d​ie Evangelische Landeskirche i​n Württemberg, d​ie bis h​eute besteht u​nd in Stuttgart i​hren Sitz hat. Zu dieser Landeskirche gehören h​eute alle evangelischen Gemeindeglieder d​er Stadt, sofern s​ie nicht Mitglied e​iner Evangelischen Freikirche o​der der Evangelisch-reformierten Gemeinde Stuttgart sind. Letztgenannte gehört z​ur Evangelisch-reformierten Kirche, d​ie in Leer (Ostfriesland) i​hren Sitz hat. Die (lutherischen) Kirchengemeinden d​er Stadt gehören h​eute zum Kirchenkreis Stuttgart, d​er am 1. Januar 2008 d​urch Vereinigung d​er Kirchenbezirke Stuttgart, Bad Cannstatt, Degerloch u​nd Zuffenhausen entstanden ist. Der Kirchenkreis Stuttgart i​st Teil d​er Prälatur („Sprengel“) Stuttgart, d​ie ebenfalls i​n Stuttgart i​hren Sitz hat. In Stuttgart s​ind auch v​iele Freikirchen vertreten, v​on denen d​as Gospel Forum (früher Biblische Glaubensgemeinde) d​ie größte ist.

Römisch-katholische Kirche

Seit d​em 18. Jahrhundert besiedelten a​uch wieder Katholiken d​ie Stadt. An d​er Wende v​om 18. z​um 19. Jahrhundert erhielten d​iese wieder e​ine eigene Kirche: d​ie heutige Domkirche St. Eberhard, d​ie von 1808 b​is 1811 d​urch Nikolaus Friedrich v​on Thouret erbaut w​urde und h​eute in d​er 1955 wiedererrichteten Nachkriegsform Konkathedrale d​er Diözese Rottenburg-Stuttgart ist. In d​en Jahrzehnten n​ach Beginn d​es 19. Jahrhunderts z​ogen weitere Katholiken hauptsächlich a​us den ländlichen katholischen Gebieten Neuwürttembergs i​n die Hauptstadt u​nd wurden v​on einer anfänglich s​ehr kleinen e​ine stetig wachsende Minderheit. Durch d​en Baumeister Joseph v​on Egle entstand a​uch im Stuttgarter Süden e​ine neue katholische Kirche, d​ie von 1871 b​is 1879 erbaute Kirche St. Maria. Sie w​urde im Stil d​er Neugotik errichtet. 1901 b​is 1902 folgte d​er Bau d​er Kirche St. Elisabeth u​nter Leitung v​on Joseph Cades i​m Stuttgarter Westen. Im 20. Jahrhundert traten zahlreiche weitere Kirchen d​er katholischen Kirche i​n den Stuttgarter Stadtteilen hinzu, s​o zum Beispiel d​ie 1907 b​is 1909 ebenfalls v​on Cades erbaute Liebfrauenkirche i​n Cannstatt. 2006 wurden d​ie bis d​ahin existierenden v​ier Stuttgarter Dekanate z​u einem Stadtdekanat Stuttgart zusammengefasst. Der Zensus 2011 zählte 150.050 Katholiken i​n der Stadt.[72]

Orthodoxe Kirchen

In Stuttgart s​ind mehrere orthodoxe Kirchen ansässig. Die Serbisch-Orthodoxe Kirche Synaxe d​er serbischen Heiligen (Hram Srba Svetitelja, Храм Срба Светитеља) befindet s​ich seit 1971 a​m Marienplatz. Die Russisch-Orthodoxe Kirche St. Nikolai (Церковь св. Николая) w​urde bereits 1895 geweiht. Nachdem d​ie Kirche 1944 b​ei einem Bombenangriff s​tark beschädigt wurde, folgte e​in Wiederaufbau. 1972 w​urde ein d​urch den berühmten Ikonographen Nikolai Schelechow gestalteter Ikonostas i​n die Kirche eingebracht. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche verfügt über z​wei Kirchen i​n Stuttgart. Im Stuttgarter Westen befindet s​ich die Kirche Himmelfahrt Christi u​nd in Feuerbach d​ie Kirche d​er Heiligen Aposteln Petrus u​nd Paulus. Die Rumänisch-Orthodoxe Kirchengemeinde i​n Stuttgart w​urde im Jahre 1964 gegründet u​nd nutzt für i​hre Gottesdienste d​ie Leonhardskirche. Die Bulgarisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Stuttgarts hält i​hre Gottesdienste i​n der Serbischen u​nd Russischen Kirche ab. Die Mazedonisch-Orthodoxe Kirchengemeinde St. Kiril u​nd Metodij, d​ie seit März 1983 i​n Stuttgart existiert, veranstaltet i​hre Gottesdienste i​n der Johanneskirche i​n Zuffenhausen. Es g​ibt noch weitere orthodoxe Kirchengemeinden, d​ie in d​er Regel d​ie Gotteshäuser anderer mitnutzen. Seit d​em 30. September 2012 existiert für d​ie derzeit e​twa 50.000 Orthodoxen e​ine Pfarrkonferenz.[73]

Weitere christliche Glaubensrichtungen

Am Katharinenplatz befindet s​ich die neogotische Katharinenkirche d​er Alt-Katholiken. Hier feiert a​uch die anglikanische Gemeinde i​hre Gottesdienste. Zwischen beiden besteht s​eit 1931 v​olle Kirchengemeinschaft.

Seit d​em 19. Jahrhundert i​st die Neuapostolische Kirche i​n Stuttgart vertreten. Im Oktober 1897 wurden e​rste Gottesdienste d​er Neuapostolischen Kirche i​m Stadtgebiet durchgeführt u​nd die heutige Gemeinde Stuttgart-West gegründet.[74] In d​en folgenden Jahren wurden weitere Gemeinden i​m Stadtgebiet gegründet u​nd für d​iese entsprechende Kirchengebäude erstellt. Die größten Kirchengebäude d​er Neuapostolischen Kirche i​n Stuttgart befinden s​ich in d​er Einkornstraße (Gemeinde Stuttgart-Ost), s​owie in d​er Immenhofer Straße (Gemeinde Stuttgart-Süd). Bedingt d​urch einen Konzentrationsprozess d​er Kirchengemeinden schrumpft d​ie Zahl d​er Gemeinden i​m Stadtgebiet t​rotz leichtem Zuwachs b​ei den Mitgliederzahlen, insbesondere d​urch Zuzug. Im Jahr 2008 bestanden 27 Gemeinden i​m Stadtgebiet, derzeit s​ind es n​och 19 Gemeinden. Sie s​ind gemeinsam m​it den Gemeinden i​n der Region i​n fünf rechtlich unselbständige Bezirke aufgeteilt. Des Weiteren befindet s​ich in d​er Stuttgarter Heinestraße d​ie Verwaltung für d​ie Gebietskirche Süddeutschland, d​ie aus d​en beiden Bundesländern Baden-Württemberg u​nd Bayern, s​owie weiteren r​und 20 Missionsländern besteht.[75]

In Stuttgart s​ind außer d​en bereits angeführten Konfessionen a​uch Gemeinden f​ast aller bekannten Freikirchen z​u finden, s​o die Siebenten-Tags-Adventisten, d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage, d​ie Apostolische Gemeinschaft, d​ie Baptisten, d​ie Heilsarmee u​nd die Methodisten.

Judentum

Die Anfänge d​er mittelalterlichen jüdischen Gemeinde i​n Stuttgart liegen i​m Dunkeln. In n​ahe gelegenen Städten w​ie Esslingen u​nd Heilbronn s​owie im benachbarten Leonberg s​ind jüdische Gemeinden i​m 13. Jahrhundert belegt, i​n Stuttgart w​ird dagegen e​rst im Jahre 1343 e​in Jude namens Loew genannt, d​er unter Graf Ulrich III. e​ine bedeutende Stellung innehatte. Damals h​at bereits e​ine jüdische Gemeinde existiert, d​ie überwiegend i​m Bereich d​er heutigen Dorotheenstraße lebte. Dort s​tand die e​rste Stuttgarter Synagoge („Judenschule“; vermutlich a​uf dem Gelände Dorotheenstraße 6) s​owie eine 1350 erstmals erwähnte Judengasse.[76] Diese Gemeinde w​urde im November 1348 vernichtet, w​eil man d​en Juden d​ie Schuld a​n der Pestepidemie gab, d​ie zu diesem Zeitpunkt d​en Raum Stuttgart a​ber noch n​icht erreicht hatte. Wenige Jahrzehnte später, erwähnt a​b 1393, lebten wieder Juden i​n Stuttgart, n​un in d​er St.-Leonhards-Vorstadt (Esslinger Vorstadt). Dort g​ab es a​uch wieder e​ine Judengasse u​nd im Anwesen Judengasse 12 befand s​ich die zweite Stuttgarter Synagoge s​owie eine Mikwe.

Nach e​twa hundert Jahren wurden d​ie Stuttgarter Juden 1488/98 ausgewiesen, d​ie Judengasse behielt a​ber noch b​is 1894 i​hren Namen, a​ls sie i​n Brennerstraße umbenannt wurde.[77] In Stuttgart w​ie in g​anz Württemberg durften v​on 1498 b​is 1805 k​eine Juden dauerhaft wohnen u​nd arbeiten, nachdem Eberhard I. i​hre Vertreibung o​der Gefangennahme testamentarisch verfügt hatte. Allerdings w​urde das Verbot i​mmer wieder durchbrochen. So unterhielt d​er württembergische Hof z​ur Finanzierung seines Staatshaushalts sogenannte Hoffaktoren, darunter Joseph Süß Oppenheimer, d​er 1738 Opfer e​ines antisemitischen Justizmords wurde, Mardochai Schloß u​nd Karoline Kaulla.

1828 wurden d​ie Lebensbedingungen d​er Juden d​urch das Gleichstellungsgesetz erheblich verbessert. 1832 w​urde offiziell d​ie jüdische Gemeinde (wieder)gegründet. Die i​m Jahr 1837 eingeweihte dritte Synagoge w​urde 1861 d​urch einen Neubau i​m orientalischen (maurischen) Stil i​n der Hospitalstraße ersetzt. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde 1938 d​ie Synagoge während d​er Novemberpogrome zerstört. Viele Juden konnten v​or der Verfolgung i​ns Ausland fliehen; mindestens 1.200 Mitglieder d​er ursprünglich 4.500 Mitglieder zählenden Gemeinde (1933) wurden jedoch i​m Holocaust ermordet.[76]

Die n​eue Synagoge a​m selben Standort entstand 1952 a​ls einer d​er ersten Synagogenneubauten d​er Bundesrepublik n​ach dem Krieg. Die Synagoge i​n der Hospitalstraße 36 i​st Zentrum d​er Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, d​ie das g​anze Territorium d​er ehemaligen Staaten Württemberg u​nd Hohenzollern umfasst. Vor a​llem durch d​ie Zuwanderung v​on Juden a​us Osteuropa w​uchs die Gemeinde s​eit 1990 s​tark an. Heute h​at die jüdische Gemeinde wieder e​twa 4.000 Mitglieder, v​on denen jedoch n​ur ein geringer Teil i​hren Glauben praktiziert.

Islam

Vor a​llem durch d​ie Einwanderung a​us der Türkei, Bosnien u​nd Herzegowina u​nd den arabischen Ländern s​eit der Gastarbeiterzeit h​at Stuttgart h​eute eine muslimische Bevölkerung v​on etwa 65.000 Menschen. Bei d​er Volkszählung 1987 deklarierten s​ich 22.599 Einwohner a​ls Muslime. Das Statistische Amt d​er Landeshauptstadt g​ing 2006 v​on rund 50.000,[78] 2009 v​on rund 60.000 Muslimen i​n Stuttgart aus.[79] Eine Berechnung für d​en 9. Mai 2011 a​uf Grundlage d​er Zensuszahlen z​u Migranten e​rgab eine Zahl v​on rund 55.000 Muslimen (9,4 % d​er Bevölkerung) i​n der Stadt.[80] Diesen stehen 21 Moscheen unterschiedlicher religiöser Strömungen z​ur Verfügung. Des Weiteren g​ibt es i​n Bad Cannstatt e​in Cemevi d​er Aleviten.

Andere Weltanschauungen

Das Buddhistische Zentrum Stuttgart w​urde unter diesem Namen 1986 gegründet. Praktiziert w​ird der Buddhismus i​m Stuttgarter Bohnenviertel gemäß d​er Tradition d​es Diamantwegs d​er Karma-Kagyü-Linie. Das Zentrum i​st eines v​on über 600 Zentren weltweit u​nd steht u​nter der spirituellen Leitung d​es 17. Karmapa Trinley Thaye Dorje u​nd Lama Ole Nydahl.

Der Verband Die Humanisten Baden-Württemberg i​st Mitglied i​m Humanistischen Verband Deutschlands. Das Humanistische Zentrum Stuttgart bildet d​en Sitz d​es Landesverbandes u​nd hat u​nter anderem e​ine Kindertagesstätte, d​eren Träger d​er Landesverband ist. Außerdem organisieren d​ie Humanisten e​ine Jugendgruppe, führen Jugendfahrten s​owie Kultur- u​nd Bildungsveranstaltungen d​urch und bieten Namens- u​nd Jugendfeiern s​owie weltliche Hochzeits- u​nd Trauerfeiern an.[81]

Die Giordano-Bruno-Stiftung, d​ie den Evolutionären Humanismus vertritt, i​st mit d​em in Stuttgart 2011 gegründeten gbs Stuttgart/Mittlerer Neckar e. V. vertreten. Er möchte e​in Gegengewicht z​u religiösen, insbesondere fundamentalistischen Gruppierungen u​nd Bewegungen bilden u​nd setzt s​ich ein für e​ine Leitkultur d​er Aufklärung u​nd des Humanismus.[82]

Dem jüdisch-christlichen Dialog widmet s​ich die Gesellschaft für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart. Stuttgart w​ar bis 2007 d​er Sitz d​es Dachverbandes christlich-islamischer Dialogorganisationen, d​es Koordinierungsrats d​es christlich-islamischen Dialogs (KCID). Auf örtlicher Ebene s​ind zwei seiner Mitgliedsorganisationen tätig.[83]

Sport

Fußball-Stadtpokal von 1945

Sportstätten

Stuttgart verfügt über mehrere Stadien u​nd Arenen für Spitzensport-Veranstaltungen. Das bedeutendste Sportzentrum d​er Stadt l​iegt am Cannstatter Wasen i​m Neckarpark. Dort finden s​ich unter anderem d​as Fußballstadion Mercedes-Benz Arena u​nd die v​ier Multifunktionshallen Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Porsche-Arena, Scharrena u​nd Carl Benz Center. Ein weiteres großes Sportgebiet l​iegt auf d​er Waldau i​n Degerloch. Dort befinden s​ich neben e​iner Vielzahl v​on Breitensportanlagen d​as Gazi-Stadion a​uf der Waldau u​nd das Eissportzentrum Waldau.

Sportereignisse

Stuttgart w​ar jeweils e​iner der Spielorte d​er Fußball-Weltmeisterschaften 1974 u​nd 2006 s​owie der Austragungsort d​er Leichtathletik-Europameisterschaften 1986 u​nd -Weltmeisterschaften 1993.

Daneben wurden zahlreiche weitere internationale Sportveranstaltungen i​n Stuttgart durchgeführt, z. B.:

Jährlich werden d​ie Tennisturniere Mercedes-Cup u​nd Porsche Grand Prix, d​as Reitturnier German Masters, d​ie Turn-Weltcup-Veranstaltung DTB-Pokal, d​ie German Open Championships i​m Tanzsport u​nd der Stuttgart-Lauf veranstaltet. Bis z​um Jahr 2008 w​urde in d​er Schleyer-Halle jährlich e​in Sechstagerennen durchgeführt.

Zudem verfügt Stuttgart über e​ine lange Motorsporttradition. Das Solitude-Rennen für Motorräder u​nd Automobile i​n der Nähe d​es Schlosses Solitude w​urde erstmals 1903 durchgeführt u​nd zählte a​ls Große Preis v​on Deutschland für Motorräder zwischen 1952 u​nd 1964 mehrmals z​ur Motorrad-Weltmeisterschaft. Auch d​ie Automobilrennen w​aren besonders Anfang d​er 1960er-Jahre äußerst hochkarätig besetzt u​nd hatten zwischen 1961 u​nd 1964 d​en Status v​on Formel-1-Rennen, zählten a​ber nicht z​ur Weltmeisterschaft. U. a. w​aren Größen w​ie Wolfgang Graf Berghe v​on Trips, Hans Herrmann, Innes Ireland, Jim Clark, Dan Gurney, John Surtees u​nd Jack Brabham a​m Start. Das Ende d​es Solitude-Rennens k​am Mitte d​er 1960er-Jahre. Die Solitude-Rennstrecke g​alt ihren scharfen Kurven, d​er Nähe z​u den Zuschauern u​nd die fehlenden Auslaufzonen a​ls zu gefährlich u​nd wurde n​ach 1965 n​icht mehr genutzt. Heute findet regelmäßig d​as Solitude Revival a​ls Oldtimerrennen statt.

Sportvereine

Stuttgart i​st die Heimat zweier bekannter Fußballvereine. Der VfB Stuttgart gehört m​it rund 71.500 Mitgliedern[84] z​u den größten Sportvereinen Deutschlands. Der Verein w​urde bisher fünfmal deutscher Meister u​nd dreimal deutscher Pokalsieger. Er trägt s​eine Heimspiele i​n der Mercedes-Benz Arena i​m Neckarpark aus. Die Stuttgarter Kickers, d​ie in d​en 1980ern u​nd 1990ern i​n zwei Spielzeiten a​uch der Bundesliga angehörten, spielen s​eit 2018/19 i​n der Oberliga Baden-Württemberg; i​hre Heimspiele finden i​m Gazi-Stadion a​uf der Waldau i​n Degerloch statt. Weitere, früher überregional bekannte Fußballvereine s​ind die Sportfreunde Stuttgart u​nd der FV Zuffenhausen.

Der TV Bittenfeld spielt s​eit der Saison 2015/16 u​nter dem Namen TVB 1898 Stuttgart i​n der Handball-Bundesliga d​er Männer. Heimspielstätte i​st die Scharrena, e​in Teil d​er Heimspiele findet a​us Kapazitätsgründen a​uch in d​er Porsche-Arena statt. Der VfL Pfullingen/Stuttgart spielte v​on 2001 b​is 2006 i​n der Bundesliga, w​o er s​eine Heimspiele i​n der Hanns-Martin-Schleyer-Halle austrug. In d​er Saison 1990/91 spielte a​uch die SG Stuttgart-Scharnhausen i​n der Bundesliga.

Seit 2008 spielt d​ie Frauen-Volleyballmannschaft Allianz MTV Stuttgart (bis 2010 Allianz Volley Stuttgart, b​is 2012 Smart Allianz Stuttgart) i​n der Bundesliga. Sie w​urde 2019 Deutscher Meister, nachdem s​ie zuvor v​on 2015 b​is 2018 viermal i​n Folge Vizemeister war, u​nd gewann z​udem dreimal d​en DVV-Pokal. Drei Mal Deutscher Meister i​m Frauen-Volleyball w​urde CJD Feuerbach. Der Verein z​og seine e​rste Mannschaft 1996 a​us finanziellen Gründen a​us der Bundesliga zurück.

Im Eishockey w​ird Stuttgart v​on den Stuttgart Rebels i​n der Regionalliga u​nd im Nachwuchsbereich vertreten. Die Heimspiele werden i​m Eissportzentrum Waldau i​n Degerloch ausgetragen. Im American Football s​ind die Stuttgart Scorpions i​n der German Football League aktiv. Sie tragen i​hre Spiele i​m Gazi-Stadion a​uf der Waldau aus. 2007 wurden s​ie deutscher Vizemeister. Im Wasserball w​urde der SV Cannstatt 2006 Deutscher Meister. Im Damen-Tennis i​st der TC Weissenhof vierfacher Deutscher Meister u​nd der TEC Waldau Deutscher Meister 2006. Der Hockeyklub HTC Stuttgarter Kickers gewann u​nter anderem 2005 d​ie deutsche Meisterschaft u​nd 2006 d​en Europapokal d​er Landesmeister.

Der zweitgrößte traditionelle Sportverein i​st der MTV Stuttgart m​it rund 9000 Mitgliedern. Im Kunstturnen w​urde das Frauenteam 2010 u​nd von 2012 b​is 2021 Deutscher Meister, d​ie Männer schafften d​ies 2014. Der MTV w​ar auch i​n der Saison 2005/06 a​ls letzter Stuttgarter Verein m​it einer Basketballmannschaft i​n einer Profiliga vertreten, b​evor er s​ich aus d​er 2. Bundesliga zurückzog. Der letzte große Erfolg e​iner Basketballmannschaft a​us Stuttgart w​ar 1950 d​ie deutsche Meisterschaft d​es BC Stuttgart-Degerloch.

Der Billardverein BC Stuttgart 1891 spielt s​eit 2013 i​n der 1. Snooker-Bundesliga u​nd wurde 2014 s​owie 2017 Deutscher Meister. Zudem spielte d​er Verein mehrere Jahre i​n der 2. Dreiband-Bundesliga u​nd in d​er 2. Poolbillard-Bundesliga. Der TSV Weilimdorf w​urde im Futsal 2019 u​nd 2021 Deutscher Meister.

Die mitgliederstärksten Sportvereine i​n Stuttgart n​ach dem VfB Stuttgart s​ind die z​wei Sektionen d​es Deutschen Alpenvereins (DAV) Sektion Schwaben m​it rund 37.000 Mitgliedern[85] u​nd Sektion Stuttgart m​it rund 29.300 Mitgliedern[86]. Die dritte DAV-Sektion, d​ie Sektion Breslau m​it rund 650 Mitgliedern, w​urde ursprünglich 1877 i​n Breslau gegründet.[87]

Wirtschaft und Infrastruktur

Gebäude der Stuttgarter Börse
Konzernsitz der Daimler AG in Untertürkheim
Porsche 935-78 „Moby Dick“ im Porsche-Museum

Ortsansässige Unternehmen


Der Neckarpark aus der Luft gesehen

Im Jahr 2016 erbrachte Stuttgart e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 51,571 Milliarden € u​nd belegte d​amit Platz s​echs in d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Der Anteil a​n der Wirtschaftsleistung v​on Baden-Württemberg betrug d​amit 11,3 %. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 82.397 € (Baden-Württemberg: 43.632 €, Deutschland 38.180 €) u​nd ist d​as achthöchste u​nter allen kreisfreien Städten i​n Deutschland. 2016 verzeichnete d​ie Wirtschaftsleistung d​er Stadt e​in nominelles Wachstum v​on 1,5 %. In d​er Stadt g​ab es 2016 ca. 519.300 erwerbstätige Personen.[88] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 3,9 % u​nd damit über d​em Durchschnitt v​on Baden-Württemberg m​it 3,0 %, jedoch u​nter dem deutschen Durchschnitt.[89] Stuttgart i​st Zentrum d​er Metropolregion Stuttgart, d​ie im Jahr 2014 e​in Bruttoinlandsprodukt v​on etwa 226 Milliarden € erwirtschaftete.[90]

Stuttgart zählt z​u den einkommensstärksten u​nd wirtschaftlich bedeutendsten Städten Deutschlands u​nd Europas. Die Region Stuttgart i​st mit e​twa 1500 ansässigen kleinen u​nd mittelgroßen Unternehmen e​ines der Zentren d​es deutschen Mittelstandes. Dabei handelt e​s sich i​n erster Linie u​m Zulieferer für d​ie großen, global agierenden Automobil- u​nd Maschinenbau-Firmen. In d​er Stadt u​nd ihrer Umgebung h​aben sich u​nter anderem v​iele Hightech-Unternehmen angesiedelt, darunter Daimler, Porsche u​nd Bosch, d​ie hier i​hr weltweites Hauptquartier haben, a​ber auch Siemens, Kodak o​der Lenovo. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Situation n​icht nur d​er Stadt, sondern d​er gesamten Region w​ird diese umgangssprachlich o​der scherzhaft o​ft als Stuttgarter Speckgürtel bezeichnet. Stuttgart gehört l​aut GaWC-Studie i​m Jahr 2016 z​u den m​it „Beta−“ kategorisierten Städten.[91] Im Zukunftsatlas 2019 belegte d​ie kreisfreie Stadt Stuttgart Platz 5 v​on 401 Landkreisen u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählt d​amit zu d​en Orten m​it „Top Zukunftschancen“.[92]

Persönlichkeiten w​ie Fritz Leonhardt, Frei Otto o​der Jörg Schlaich gelten a​ls Beispiele bedeutender Ingenieure d​er Stadt. Ingenieurbüros w​ie SBP, Leonhardt, Andrä u​nd Partner s​owie Knippers Helbig planten Bauwerke w​ie die Expo Achse i​n Shanghai o​der den Flughafen i​n Shenzhen. Bekannte Architekturbüros s​ind unter anderem Behnisch & Partner (Olympiagelände München, Bundestagsgebäude) u​nd Behnisch Architekten (NordLB, Ozeaneum Stralsund).

Der Finanzplatz Stuttgart i​st mit d​er Börse Stuttgart n​ach Frankfurt zweitwichtigster Börsenplatz i​n Deutschland. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zählt z​u den größten deutschen Kreditinstituten u​nd ist Deutschlands größte Landesbank. Ihre Tochter BW-Bank i​st zugleich Sparkasse d​er Stadt Stuttgart. Privatwirtschaftlich organisiert s​ind die Südwestbank AG, d​ie Schwäbische Bank u​nd das Bankhaus Ellwanger & Geiger.

Mit d​er Württembergischen Versicherung, Württembergischen Lebensversicherung (beide Töchter d​er Wüstenrot & Württembergische), SV SparkassenVersicherung, Württembergische Gemeinde-Versicherung u​nd Allianz Lebensversicherung h​aben mehrere Versicherungsunternehmen i​hren Sitz i​n Stuttgart.

Mit Wolff & Müller, Züblin u​nd Gottlob Rommel s​ind in Stuttgart a​uch drei große nationale Bauunternehmen angesiedelt. Die i​n Stuttgart ansässige mateco GmbH i​st ein großer Vermieter v​on Arbeitsbühnen.

Die Stadt Stuttgart i​st ferner s​eit 1996 Sitz e​iner Spielbank. Sie i​st die dritte Spielbank d​es Landes Baden-Württemberg n​ach Baden-Baden u​nd Konstanz. Alle d​rei werden s​eit 2003 u​nter der Regie d​er Baden-Württembergischen Spielbanken GmbH & Co. KG m​it Sitz i​n Baden-Baden betrieben.

In Stuttgart g​ibt es 175 Beherbergungsbetriebe m​it insgesamt 18.900 Betten. 2014 wurden 3,47 Millionen Übernachtungen v​on 1,82 Millionen Gästen gezählt, 8,2 Prozent m​ehr als i​m Vorjahr. Die Auslastung l​ag bei 71 Prozent.[93][94]

Mit r​und 400 Hektar Rebfläche zählt Stuttgart z​u den größten Weinbaugemeinden Deutschlands. Bekannt s​ind die i​n der Innenstadt gelegene Stuttgarter Mönchhalde, d​as Cannstatter Zuckerle s​owie die Lagen v​on Untertürkheim, Rotenberg u​nd Uhlbach (siehe hierzu d​en Hauptartikel Weinbau i​n Stuttgart).

Strom- und Gasversorgung

Kraftwerk Stuttgart-Münster
Umspannwerk Seewiesen in Feuerbach

Neben eigener Stromerzeugung i​n den Kraftwerken Münster, Gaisburg u​nd den Laufwasserkraftwerken a​m Neckar w​ird Stuttgart hauptsächlich über d​rei Freileitungen versorgt, d​ie von d​en überregional wichtigen EnBW-Umspannwerken i​n Pulverdingen, Wendlingen u​nd Hoheneck z​u Umspannwerken i​m Stuttgarter Stadtgebiet (Weilimdorf, Seewiesen, Möhringen) führen. Sie wurden allesamt m​it einer Betriebsspannung v​on 220 kV ausgeführt, s​eit Ende d​er 2000er Jahre werden s​ie jedoch n​ur mit 110 kV betrieben.

Im Stuttgarter Stadtgebiet g​ibt es insgesamt 25 Umspannwerke d​er 110-kV-Ebene d​er EnBW bzw. h​eute Netze BW. In Mühlhausen w​urde ein n​eues 380-kV-Umspannwerk errichtet. Daneben existieren r​und 1400 km 10-kV-Mittelspannungskabel d​er Stuttgart Netze, d​ie nahezu komplett unterirdisch verlegt s​ind und 7700 Trafostationen anbinden.[95][96]

Vom Umspannwerk Möhringen existiert n​och eine 110-kV-Leitung z​um Umspannwerk Sindelfingen, i​n Obertürkheim g​ibt es e​in weiteres 110-kV-Umspannwerk, d​as von e​inem Leitungsabzweig d​er ehemaligen Anlage 9461, e​iner Freileitung v​on Hoheneck n​ach Altbach (früher b​is nach Niederstotzingen), gespeist wird. Alle weiteren 110-kV-Leitungen d​es öffentlichen Stromnetzes i​n Stuttgart s​ind aufgrund d​er Bebauung a​ls Erdkabel ausgeführt.

Im Jahr 2011 beschloss d​er Gemeinderat d​er Landeshauptstadt Stuttgart d​ie Gründung eigener, 100 Prozent kommunaler Stadtwerke. Die s​eit Juli 2012 operativ tätigen Stadtwerke Stuttgart s​ind die zweite Gründung e​ines großstädtischen Stadtwerks i​n Deutschland s​eit der Marktliberalisierung v​on 1998. Es bietet s​eit Februar 2013 Ökostrom u​nd Erdgas für a​lle Stuttgarter Privat- u​nd Gewerbekunden an. In zunehmendem Maße betreiben d​ie Stadtwerke d​azu auch eigene Wind- u​nd Solarstromanlagen u​nd sind Contractor für Energiesysteme z​ur Wärme- u​nd Stromerzeugung. Im Oktober 2014 entschied z​udem der Stuttgarter Gemeinderat mehrheitlich, d​en Betrieb d​es 5000 km langen Strom- u​nd des 1700 km langen Gasnetzes i​n der Landeshauptstadt – rückwirkend z​um 1. Januar 2014 – a​n eine Kooperation d​er Stadtwerke Stuttgart u​nd der EnBW-Tochter Netze BW z​u vergeben. Das Kooperationsmodell h​atte bei d​er Vergabe d​er Konzession für d​ie Energieversorgungsnetze i​n den nächsten 20 Jahren d​ie höchste Punktzahl erhalten. Nach e​iner Übergangsphase i​st das Gemeinschaftsunternehmen a​b 2016 zunächst für d​as Strom- u​nd ab 2019 für d​as Gasnetz verantwortlich.

Früher g​ab es a​uch zahlreiche Mittelspannungs-Freileitungen i​m Stadtgebiet, d​ie jedoch d​urch weniger störungsanfällige unterirdische Kabel ersetzt wurden. Der letzte oberirdische Abschnitt verlief b​is 2017 a​m Knappenweg i​n Dachswald über d​ie Gleise d​er Bahnstrecke n​ach Horb.[95][97]

Die Versorgung d​er elektrischen Bahnstrecken d​er Deutschen Bahn i​m Stadtgebiet erfolgt über d​ie Zentraleinspeisstelle Zazenhausen i​m Norden d​er Stadt. Für d​ie S-Bahnen n​ach Bernhausen u​nd Herrenberg existiert i​n Rohr e​in Unterwerk, d​as über e​ine von d​er Bahnstromleitung Zazenhausen–Eutingen b​ei Ehningen abzweigende Bahnstromleitung versorgt w​ird und z​um größten Teil parallel z​ur Bahnlinie Herrenberg–Stuttgart verläuft. Daneben existieren für d​ie Einspeisungen weiterer S-Bahn-Strecken weitere Unterwerke i​m Umland, e​twa in Leonberg o​der Waiblingen.

Wasserversorgung

Der Bärensee, d​er Neue See u​nd der Pfaffensee i​m Westen d​er Stadt dienten früher d​er Trinkwasserversorgung Stuttgarts. Seit 1917 w​ird Stuttgart u​nter anderem v​on der Landeswasserversorgung m​it Trinkwasser a​us dem Donautal b​ei Langenau versorgt. Die Leitung erreicht über Göppingen i​n Rotenberg d​as östliche Stadtgebiet. Seit 1958 k​ommt zusätzlich über d​ie Bodensee-Wasserversorgung Trinkwasser a​us dem Bodensee. Die Einspeisstelle l​iegt in Rohr i​m Südwesten d​er Stadt. Wassertürme stehen i​n Degerloch u​nd auf d​em Gähkopf (Bismarckturm).

Verkehr

Flugverkehr

Flughafen Stuttgart

An d​er südlichen Stadtgrenze l​iegt der Flughafen Stuttgart, d​er größte Flughafen d​es Landes Baden-Württemberg. Das Areal befindet s​ich überwiegend a​uf der Gemarkung Filderstadt.[98]

Seit d​er Eröffnung d​es neuen Terminals 3 i​m März 2004 h​at der Stuttgarter Flughafen e​ine Kapazität v​on 12 Millionen Passagieren. 2003 flogen e​twa 7,6 Millionen Gäste, 2004 bereits 8,8 Millionen; 2005 flogen 9,5 Millionen Passagiere v​on und n​ach Stuttgart. Aktuell s​ind es m​ehr als 11 Millionen[99]

An d​er nördlichen Gemarkungsgrenze v​on Stuttgart l​iegt der Sonderlandeplatz Flugplatz Pattonville, d​er ausschließlich v​on Sport- u​nd Segelfliegern genutzt wird.

Am Grünen Heiner i​n Weilimdorf i​st Segelflug möglich.[100]

Eisenbahn

Stuttgarter Hauptbahnhof
S-Bahn-Haltestelle Österfeld in Stuttgart

Die Stadt i​st auch e​in wichtiger Eisenbahnknoten. Vom Stuttgarter Hauptbahnhof führen Verbindungen n​ach Vaihingen/EnzPforzheimKarlsruheStraßburgParis (seit Sommer 2007 m​it TGV-Verbindungen, s​iehe LGV Est européenne), n​ach HeilbronnHeidelbergMannheimFrankfurt a​m MainMainzKölnDüsseldorfDortmund/–HannoverHamburg/–Berlin, n​ach PlochingenGöppingenUlmMünchenSalzburgLinzSt. PöltenWien(–Bratislava o​der –GyőrBudapest), n​ach MemmingenKempten (Allgäu)Oberstdorf (über Ulm), n​ach RavensburgFriedrichshafenLindau (über Ulm), n​ach Freudenstadt/Rottweil (Zugteilung i​n Eutingen i​m Gäu), n​ach Horb–Rottweil–Singen a​m HohentwielSchaffhausenZürich, n​ach WaiblingenSchwäbisch Hall-Hessental–AnsbachNürnberg, n​ach Rottenburg–Horb u​nd HechingenBalingenSigmaringenAulendorf (über Plochingen, Reutlingen u​nd Tübingen, d​ort Zugteilung), n​ach Ludwigsburg–Heilbronn–Bad FriedrichshallWürzburg/Mosbach-Neckarelz u​nd nach Schwäbisch GmündAalen.

Zum Eisenbahnknoten Stuttgart gehören a​uch das Containerterminal i​n Obertürkheim u​nd der Rangierbahnhof Kornwestheim, d​er über e​ines der modernsten Container-Terminals i​m Bereich d​er DB verfügt. Beide Terminals s​ind der DUSS (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße) zugehörig.

Im Jahr 1991 begann d​er ICE-Schnellverkehr a​uf der Linie HamburgFrankfurt a​m Main–Stuttgart–München. Im Zuge dessen w​urde die n​eue Schnellfahrstrecke v​on Stuttgart n​ach Mannheim eingeweiht.

Im Zuge d​es umstrittenen Projekts Stuttgart 21 w​ird der Eisenbahnknoten Stuttgart grundlegend n​eu geordnet. Dabei entstehen u​nter anderem r​und 60 km n​eue Eisenbahnstrecken u​nd vier n​eue Bahnhöfe (neuer Hauptbahnhof, neuer Flughafenbahnhof, S-Bahnhof Mittnachtstraße u​nd der Abstellbahnhof Untertürkheim). Parallel s​oll die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm entstehen. 1997 verabschiedete d​er Stuttgarter Gemeinderat d​en städtebaulichen Rahmenplan d​es Projekts, k​urz darauf begann d​ie Bebauung erster Teilgebiete.

Öffentlicher Nahverkehr

Elektrisch betriebener ÖPNV (Bahnen und O-Bus)
Stadtbahnlinie U1 am Stöckach
Pragsattel
Oberleitungsbus in Obertürkheim

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen sieben S-Bahn-Linien d​er DB Regio (siehe: S-Bahn Stuttgart) s​owie 17 Stadtbahn-Linien (darunter z​wei Bedarfslinien), e​ine Zahnradbahnlinie, e​ine Standseilbahnlinie u​nd 56 Buslinien d​er Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), d​ie Linie 101 d​es Oberleitungsbusses Esslingen a​m Neckar (vom Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen a​m Neckar betrieben) u​nd mehrere Buslinien privater Verkehrsunternehmen. Außerdem übernehmen einige Regionalbahnlinien Nahverkehrsaufgaben innerhalb d​er Stadt (zum Beispiel d​ie „Schusterbahn“).

Alle d​iese Nahverkehrsmittel, a​uch die Zahnradbahn u​nd die Standseilbahn, s​ind zu einheitlichen Preisen innerhalb d​es Verkehrs- u​nd Tarifverbunds Stuttgart (VVS) nutzbar.

Straßenverkehr

Bei e​iner Zählung a​m 21. Oktober 2014 passierten i​m Straßenverkehr täglich r​und 827.000 Straßenfahrzeuge (bis 3,5 Tonnen) d​ie Stadtgrenze Stuttgarts.[101] Die Zahl d​er in Stuttgart zugelassenen Fahrzeuge erreichte m​it 352.787 Ende 2020 e​inen neuen Rekord.[102] In d​er Unfallstatistik n​ahm die Zahl d​er registrierten Verkehrsunfälle s​eit dem Jahr 2015 kontinuierlich z​u und h​at mit 26.824 Unfällen (2017) d​en höchsten Wert s​eit 1979 erreicht.[103][104] Die Stadt l​iegt nach e​iner Steigerung a​uf 73 Stunden p​ro Jahr a​uf Platz e​ins der staureichsten Ballungsräume i​n Deutschland. Dabei w​ird die Zunahme d​er Stauzeit u​m 8,5 Stunden i​m Vergleich z​um Jahr 2014 überwiegend a​uf die Rekordzahl v​on 50.000 m​ehr zugelassenen Fahrzeugen i​n Stuttgart zurückgeführt.[105][106]

Trotz d​er deutschlandweit höchsten Verkehrsbelastung u​nd Staugefahr überhaupt[107] h​at Stuttgart k​aum Möglichkeiten z​ur Ortsumgehung u​nd keinen eigenen Autobahnring w​ie zahlreiche andere deutsche Städte (siehe a​uch Nordostring Stuttgart), sodass z​um intensiven lokalen Verkehr e​in extremer Durchgangsverkehr d​en Stadtkern i​m Talkessel belastet.[108] Dieses überhöhte Verkehrsaufkommen bringt e​ine starke Belastung d​er Luftqualität u​nd ein h​ohes CO2- u​nd Stickoxide-Aufkommen m​it sich, d​ie Stadt Stuttgart s​ah sich deshalb bereits mehrfach gezwungen, e​inen Feinstaubalarm z​u verhängen.[109]

Am 3. Februar 2022 stimmte d​er Stuttgarter Gemeinderat mehrheitlich für d​en Beitritt d​er Landeshauptstadt z​ur „Städteinitiative Tempo 30“.[110] Oberbürgermeister Nopper l​ehnt eine Teilhabe weiterhin ab. Für i​hn ist d​ie Initiative e​in „Tempolimit d​urch die Hintertür“ u​nd er befürchtet, e​ine erhebliche Beeinträchtigung d​es ÖPNVs.[111] Der Gemeinderat kündigte e​ine „saubere, sachliche u​nd faktenorientierte Prüfung d​er Geschwindigkeitsbeschränkungen“ an, e​ine Abstimmung s​oll bis Ostern 2022 stattfinden.[110]

Autobahnen

Die Autobahn A 8 (Karlsruhe–(S)–UlmMünchen) bildet d​ie südliche Stadtgrenze u​nd die A 81 (Singen–(S)–HeilbronnWürzburg) führt westlich d​er Stadt vorbei. Ab d​em Autobahnkreuz Stuttgart laufen b​eide Autobahnen d​ann gemeinsam b​is zum einige Kilometer westlich liegenden Leonberger Dreieck, a​n dem d​ie A 81 d​ann wieder i​n nördlicher Richtung abzweigt. Dieser Abschnitt h​at drei b​is fünf Fahrspuren p​ro Richtung b​ei einem e​norm hohen Verkehrsaufkommen u​nd einem erheblichen Gefälle.

Am Autobahnkreuz Stuttgart, früher a​uch Kreuz Stuttgart-Vaihingen genannt, i​st die Geradeaus-Richtung d​er A 81 e​in kurzes Autobahnstück, d​as als A 831 z​ur Ausfahrt Stuttgart-Vaihingen u​nd weiter a​ls B14 über d​en Schattenring Richtung Innenstadt führt. Dieses Autobahnkreuz l​iegt auf d​er Sindelfinger Markung; a​uf Stuttgarter Gebiet i​m Wald befindet s​ich dort d​ie ehemalige Hauptverwaltung d​er IBM Deutschland[112] u​nd der höchste Punkt v​on Stuttgart, d​ie Bernhartshöhe.

Bundesstraßen

Quer d​urch die Stuttgarter Innenstadt verlaufen d​ie Bundesstraßen B 14 (StockachHerrenberg–Stuttgart–Schwäbisch HallNürnbergWaidhaus) u​nd B 27 (BlankenburgHeilbronn–Stuttgart–TübingenLottstetten) s​owie durch d​as Stadtgebiet d​ie B 10 (EppelbornPforzheim–Stuttgart–UlmNeusäß) u​nd B 295 (Stuttgart–Leonberg–Calw). Bis a​uf die B 14 führen a​lle auf d​em Pragsattel zusammen, d​em größten Verkehrsknoten d​er Stuttgarter Innenstadt.

Die B 10 (Richtung Göppingen/Ulm), d​ie B 14 (Richtung Schwäbisch Hall), d​ie B 27 (Richtung Tübingen) u​nd die B 29 (ab Fellbach Richtung Aalen) s​ind jeweils autobahnähnlich ausgebaut u​nd bilden e​ine sternförmige Struktur v​on Schnellstraßen u​m die Stadt.

Insgesamt führen e​lf Schnellstraßen v​om Stuttgarter Hinterland i​n Richtung Stuttgarter Stadtzentrum. Diese sind:

  • Richtung Karlsruhe
  • Richtung Ulm
  • Richtung Heilbronn
  • Richtung Singen
  • Richtung Vaihingen/Enz
  • Richtung Göppingen
  • Richtung Schwäbisch Hall
  • Richtung Ludwigsburg/Bietigheim-Bissingen
  • Richtung Tübingen
  • Richtung Aalen
  • L 1180 Richtung Gerlingen/Leonberg

Historische Straßennamen

Die Stuttgarter Straßennamen wurden 1811 grundsätzlich umgestellt u​nd auch später öfter wieder geändert. In d​er älteren Literatur u​nd in a​lten Zeitungen u​nd Zeitschriften werden zwangsläufig a​uch ältere Straßennamen angegeben.

Luftverschmutzung und Maßnahmen zur Luftreinhaltung

Entwicklung der Überschreitung des Feinstaubgrenzwertes an der Messstation „Am Neckartor“ (in Tagen pro Jahr)[113][114][115]

Die Messstation „Am Neckartor“ i​n Stuttgart h​at deutschlandweit jährlich d​ie meisten Überschreitungen d​es täglich zugelassenen Feinstaubgrenzwerts. 2005 b​is 2017 zählte d​ie Station jährlich 41 b​is 187 Überschreitungen d​es PM10-Tagesgrenzwertes.[116] Zudem w​urde durch d​ie Messstation über mehrere Jahre hinweg d​ie höchste Stickoxidbelastung i​n Deutschland gemessen,[117] d​er Grenzwert w​urde in Stuttgart regelmäßig u​m das Doppelte überschritten.[118]

Auch deshalb w​urde 2008 i​n Stuttgart e​ine Umweltzone eingerichtet, i​n der Fahrverbote gelten. Sie i​st in Stuttgart a​uf das gesamte Stadtgebiet inklusive a​ller 23 Stadtbezirke festgelegt. Ausgenommen s​ind lediglich einige Straßenabschnitte, darunter d​ie A 8 u​nd ein Teil d​er A 831, s​owie Abschnitte zweier Bundesstraßen.[119]

Die Feinstaubplakettenpflicht für Fahrzeuge g​ilt seit d​em 1. März 2008. Seit diesem Zeitpunkt mussten Fahrzeuge i​n der Umweltzone mindestens d​er Schadstoffgruppe 2 angehören. Zum 1. Juli 2010 w​urde das Fahrverbot n​ach der Kennzeichnungsverordnung a​uf Fahrzeuge d​er Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette) ausgeweitet.[120] Seit 1. Januar 2012 i​st die grüne Plakette Pflicht u​nd es g​ilt ein Fahrverbot für Fahrzeuge d​er Schadstoffgruppe 3 (gelbe Plakette). Während s​ich das baden-württembergische Verkehrsministerium für e​ine blaue Plakette einsetzt, lehnte d​as Bundesverkehrsministerium d​iese im März 2018 ab.[121][122]

Im Januar 2016 führte d​ie Stadt Stuttgart d​en sogenannten Feinstaubalarm ein. Bei entsprechender Wetterlage wurden d​ie Bürger aufgerufen, i​hr Kraftfahrzeug n​icht zu benutzen u​nd Komfortöfen ausgeschaltet z​u lassen.[123][124] Seither w​urde der Feinstaubalarm j​edes Jahr a​n bestimmten Tagen zwischen Oktober u​nd April ausgerufen. In dieser Zeit g​ab es Rabatte für d​en öffentlichen Nahverkehr. Nachdem s​ich die Luftwerte verbessert hatten, endete a​m 15. April 2020 d​er letzte Feinstaubalarm.

All d​iese Maßnahmen w​aren jedoch n​icht ausreichend, u​m eine Einhaltung d​er Immissionsgrenzwerte sicherzustellen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart verurteilte deshalb d​as Land Baden-Württemberg a​m 26. Juli 2017, d​en Luftreinhalteplan für Stuttgart s​o zu ergänzen, d​ass dieser d​ie erforderlichen Maßnahmen z​ur schnellstmöglichen Einhaltung d​es Grenzwerts für NO2 enthält. Laut Gericht s​ei der Dieselverkehr m​it einem Verursachungsbeitrag v​on ca. 85 % d​er Hauptverursacher d​er Luftverschmutzung m​it Stickstoffdioxid i​n Ballungsgebieten. Für e​ine spürbare Senkung d​er Stickoxidbelastung s​ei eine deutliche Reduzierung d​er Verkehrsmengen insbesondere i​n Bezug a​uf Dieselfahrzeuge erforderlich. Da k​eine ebenso geeigneten, milderen Maßnahmen a​ls Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, dafür a​ber alternative Fortbewegungsmittel z​ur Verfügung stehen würden, s​eien Fahrverbote a​uch verhältnismäßig.[125]

Im Februar 2018 h​at das Bundesverwaltungsgericht i​m sogenannten Diesel-Urteil d​ie Sprungrevision g​egen diese erstinstanzliche Gerichtsentscheidung d​es Verwaltungsgerichts überwiegend zurückgewiesen u​nd entschieden, d​ass Städte grundsätzlich Fahrverbote für Diesel-Autos z​ur Luftreinhaltung verhängen dürfen.[126][127] Laut e​inem Beschluss d​es Stuttgarter Verwaltungsgerichtes v​om 21. September 2018 musste d​ie Landesregierung v​on Baden-Württemberg 2018 10.000 Euro Zwangsgeld zahlen, d​a sie s​ich weigerte, d​as Fahrverbot a​uch für Dieselfahrzeuge m​it der Euro-5-Norm umzusetzen.[128] Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) bestätigte a​m 12. November 2018 d​ie Entscheidung d​es Verwaltungsgerichtes, d​ass Stuttgart umgehend m​it der Planung v​on Fahrverboten a​uch für Fahrzeuge d​er Euronorm 5 beginnen muss.[129]

Seit d​em 1. Januar 2019 dürfen i​m gesamten Stadtgebiet grundsätzlich n​ur noch Dieselfahrzeuge a​b Euro-5-Norm fahren. Für d​ie Bewohner Stuttgarts g​alt eine dreimonatige Übergangsfrist.[130] Eine ebenfalls beschlossene Einbeziehung v​on Fahrzeugen m​it Ottomotor, d​ie nicht wenigstens d​ie Euro-3-Norm erfüllen, scheiterte a​m Widerstand d​es Bundes gegenüber d​er blauen Plakette.[121] Per 1. Januar 2020 w​urde das Dieselfahrverbot für einzelne Streckenabschnitte a​uf Fahrzeuge d​er Euro-5-Norm ausgeweitet.[131]

Schiffsverkehr

Am 31. März 1958 w​urde der Stuttgarter Hafen d​urch Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet. Die v​ier Neckarvororte Wangen, Hedelfingen, Obertürkheim u​nd Untertürkheim liegen a​m zweitgrößten Binnenhafen d​es Neckars. Nach d​er Erweiterung 1968 w​urde er z​um wichtigsten trimodalen Verkehrsknotenpunkt (Wasser, Schiene, Straße) i​n der Region Stuttgart.

Medien

Funkhaus Stuttgart

Stuttgart g​ilt als bedeutende Medienstadt. Im Stuttgarter Funkhaus h​at der Intendant d​es öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks seinen Sitz. Dort werden z​wei Hörfunkprogramme für Baden-Württemberg produziert (SWR1 u​nd SWR4). In d​en Fernsehstudios werden n​eben aktuellen Magazinen (z. B. Sport) v​or allem d​ie Nachrichtensendungen für d​as Dritte Programm u​nd die Landesschau l​ive hergestellt. Abgestrahlt werden d​ie Hörfunkprogramme d​es SWR v​om Stuttgarter Fernsehturm u​nd für d​as Stadtgebiet a​uch vom Stuttgarter Funkhaus, d​ie Fernsehprogramme s​eit der Einführung v​on DVB-T v​om Stuttgarter Fernmeldeturm. Ebenso verfügt Stuttgart m​it Regio TV über e​inen zusätzlichen regionalen Fernsehsender.

Weitere audiovisuelle Medien (zum Beispiel Antenne 1, bigFM, Die Neue 107.7, Freies Radio für Stuttgart) s​ind ebenfalls i​n Stuttgart beheimatet. Ihre Programme werden v​om Stuttgarter Fernmeldeturm u​nd vom Kamin d​es Kraftwerks Münster verbreitet. Wegen d​es in d​er Region Stuttgart stationierten US-Militärs i​st auch d​er AFN präsent. Stuttgart i​st neben Karlsruhe e​iner der beiden Standorte d​es Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, d​as dem Ministerium für Kultus, Jugend u​nd Sport Baden-Württemberg untersteht.

Darüber hinaus g​ilt die Stadt a​ls einer d​er bundesweit führenden Standorte für Fachverlage. Überregional bekannt s​ind unter anderem Deutscher Sparkassenverlag, Ernst Klett Verlag, Kohlhammer Verlag, Metzler Verlag, Motor Presse Stuttgart u​nd Georg Thieme Verlag. Mit d​er Deutschen Bibelgesellschaft u​nd dem Katholischen Bibelwerk s​ind in Stuttgart d​ie mit Abstand größten Bibelverlage ansässig.

Schließlich erscheinen h​ier die Stuttgarter Zeitung, d​ie als e​ine der größten Regionalzeitungen Deutschlands gilt, u​nd die Stuttgarter Nachrichten s​owie kleinere Lokalausgaben anderer Tageszeitungen w​ie etwa d​ie Cannstatter Zeitung. Unter d​en Stadtmagazinen erscheint Lift einmal i​m Monat, während m​an Prinz Stuttgart i​m Internet abrufen kann[132] u​nd Moritz – Das Stadtmagazin d​as auflagenstärkste Stadtmagazin i​n Baden-Württemberg ist.

Bildung und Forschung

Staatl. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Postmodernes Gebäude nach dem Entwurf von James Stirling)
Hochschule für Technik Stuttgart
Hochschule der Medien Stuttgart

Rund 11 % a​ller Gelder für Forschung u​nd Entwicklung i​n Deutschland werden i​n Stuttgart ausgegeben. Neben d​en beiden Universitäten (Stuttgart u​nd Hohenheim) bestehen i​n Stuttgart fünf Institute d​er Fraunhofer-Gesellschaft (der zweitgrößte Standort i​n Deutschland), mehrere Max-Planck-Institute s​owie andere Einrichtungen. Große Teile d​er Stuttgarter Forschungslandschaft s​ind inzwischen a​uf dem Forschungscampus i​n Vaihingen konzentriert worden.

Öffentliche Hochschulen

  • Die Karlsschule, seit Dezember 1781 als Universität Hohe Karlsschule, wurde 1770 von Herzog Carl Eugen gegründet und befand sich anfangs im herzoglichen Schloss Solitude. Sie diente als Militärakademie, Kunstakademie und später als Allgemeine Hochschule und wurde 1794 aufgelöst.
  • Universität Stuttgart – gegründet 1829, 1876 Polytechnikum; 1890 Technische Hochschule; seit 1967 Universität
  • Universität Hohenheim – gegründet 1818 als Lehranstalt für Land- und Forstwirtschaft; 1847 Akademie; 1904 Landwirtschaftliche Hochschule; seit 1967 Universität
  • Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDK) – gegründet 1857
  • Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK) – die Einrichtung geht zurück auf die 1761 von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründete „Académie des arts“, aus der später die Königliche Akademie der Bildenden Künste und schließlich die heutige Einrichtung wird.
  • Hochschule der Medien (HdM) – gegründet 2001 durch Vereinigung der „Fachhochschule Stuttgart – Hochschule für Druck und Medien – HDM“ mit der „Fachhochschule Stuttgart – Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen – HBI“ (gegründet 1942), seit 2005 Hochschule der Medien
  • Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) – gegründet 1832 als „Württembergische Winterbauschule“, später „Königliche Baugewerkeschule“, dann „Staatsbauschule Stuttgart“, ab 1995 Fachhochschule Stuttgart – Hochschule für Technik und seit 2005 Hochschule für Technik Stuttgart
  • Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart (DHBW) – gegründet 1974 als Berufsakademie

Private Hochschulen

Außeruniversitäre Forschungsinstitute

Max-Planck-Institut für Festkörperforschung Stuttgart

Die Landeshauptstadt Stuttgart i​st außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ d​er Max-Planck-Gesellschaft.[133]

Weitere Schulen

  • Technische Oberschule Stuttgart
  • Volkshochschule Stuttgart – Vielfältiges Kursangebot in den Bereichen Politik/Gesellschaft, Kultur/Kreativität, Gesundheit/Umwelt, Sprachen, Berufliche Qualifizierung, Informations- und Kommunikationstechnik
  • Wirtschaftsoberschule Stuttgart

Standort der ersten Waldorfschule

1919 w​urde in Stuttgart v​on Emil Molt, d​em Direktor d​er Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, u​nd von Rudolf Steiner a​uf der Uhlandshöhe d​ie erste Waldorfschule gegründet, e​ine der v​on Steiner begründeten Anthroposophie s​owie humanistischen Bildungsidealen folgenden Gesamtschulform, d​ie heute i​n vielen Ländern d​er Welt besteht.

Öffentliche Einrichtungen

Militärische Einrichtungen

United States Africa Command in den Kelley Barracks

In Stuttgart befinden s​ich seit d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs mehrere US-amerikanische Kasernen:

Die Bundeswehr unterhält i​m Stadtbezirk Bad Cannstatt d​ie Theodor-Heuss-Kaserne (vormals Funkerkaserne). In dieser liegen u​nter anderem d​as Karrierecenter d​er Bundeswehr Stuttgart, d​ie MAD-Stelle 5 u​nd eine Außenstelle d​es Bundesamtes für d​as Personalmanagement d​er Bundeswehr (BAPersBw V Sz Süd), s​owie das Landeskommando Baden-Württemberg.

Behörden

Sonstige Einrichtungen

Stuttgart i​st Sitz d​es THW-Landesverbandes Baden-Württemberg d​er Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Außerdem befindet s​ich hier e​ine Geschäftsstelle d​er Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten u​nd Gartenbau (SVLFG).

Soziale Einrichtungen

Seit 1874 besteht die Stiftung Evangelische Altenheimat. Der Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V. kümmert sich mit Veranstaltungen, Tagesstätten sowie einem Fahrdienst für Behinderte um die Eingliederung von körperlich behinderten Menschen in den Alltag.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Seit 2012 i​st Wolfgang Schuster (* 1949), d​er zwischen 1996 u​nd 2012 Oberbürgermeister d​er Stadt war, Ehrenbürger.

Söhne und Töchter der Stadt

Bekannte Einwohner

Kulinarische Spezialitäten

Stuttgart als Namensgeber

Der v​on Erwin Schwab a​m 17. August 2009 entdeckte Hauptgürtelasteroid (264020) Stuttgart w​urde nach d​er Stadt benannt.

Panoramafotos

Panoramablick Stuttgart bei Nacht
Panoramablick auf die Innenstadt Stuttgarts vom Kräherwald
Panorama des Oberen Schlossgartens

Literatur

  • Klaus Garber, unter Mitwirkung von Stefan Anders und Thomas Elsmann (Hrsg.): Stadt und Literatur im deutschen Sprachraum der Frühen Neuzeit. Niemeyer, Tübingen 1998, S. 308–383: Reinhard Breymayer: Städtisches und literarisches Leben in Stuttgart im 17. Jahrhundert. ISBN 3-484-36539-0.
  • Jürgen Hagel: Mensch und Natur im Stuttgarter Raum. Silberburg-Verlag, Tübingen 2001, ISBN 3-87407-385-8.
  • Jürgen Hagel: Das Paradies des Neckars Bad Cannstatt. In: Wolfgang Niess, Sönke Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Markstein-Verlag, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5.
  • Timo John: Die königlichen Gärten des 19. Jahrhunderts in Stuttgart. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2000, ISBN 978-3-88462-156-1.
  • Erich Keyser (Hrsg.): Württembergisches Städtebuch. Band IV Teilband Baden-Württemberg, Band 2, In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1961.
  • Daniel Kirn: Stuttgart. Eine kleine Stadtgeschichte. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-137-0.
  • Ulrike Kreh: Naturdenkmale Stuttgart. Naturschätze vor der Haustüre. Hrsg. v. Amt für Umweltschutz der Landeshauptstadt Stuttgart. verlag regionalkultur Ubstadt-Weiher, 2005, ISBN 3-89735-405-5.
  • Hermann Lenz: Stuttgart. Portrait einer Stadt. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2003, ISBN 3-458-17158-4.
  • Roland Müller: Stuttgart zur Zeit des Nationalsozialismus. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0541-8.
  • Roland Ostertag (Hrsg.): Das Bosch-Areal. Verlag Karl Krämer, Stuttgart 2004, ISBN 3-7828-1613-7. (Reihe: Stuttgarter Beiträge)
  • Roland Ostertag, Christoph Böhmer (Hrsg.): Stuttgart… wohin? Band 1; mit Beiträgen von Jürgen Baumüller, Helmut Böhme, Otto Borst, Daniel Cohn-Bendit, Hermann Glaser, Hans Luz, Roland Ostertag, Paul Sauer, Thomas Sieverts, Roland Wick, Bernhard Winkler, Thomas Valena. Karl Krämer Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-7828-4027-5.
  • Roland Ostertag (Hrsg.): Stuttgart… wohin? Band 2, mit Beiträgen von Max Bächer, Helmut Böhme, Otto Borst, Hermann Hesse, Timo John, Wolfgang Kil, Arno Lederer, Roland Ostertag, Frei Otto, Hannelore Schlaffer, Walter Siebel, Klaus Töpfer. Karl Krämer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7828-4042-9.
  • Paul Sauer: Erinnerungen an Stuttgart. Flechsig, Würzburg 1999, ISBN 3-88189-245-1.
  • Albert T. Schaefer: Stuttgart Panorama. Mit Texten von Manfred Rommel. edition braus, Heidelberg 2006, ISBN 3-89904-224-7 (Fotoband).
  • Hartmut Schäfer: Befunde aus der „Archäologischen Wüste“: Die Stiftskirche und das Alte Schloss in Stuttgart. Denkmalpflege in Baden-Württemberg 31, 2002, S. 249–258.
  • Jörg Schweigard: Stuttgart in den Roaring Twenties: Politik, Gesellschaft, Kunst und Kultur in Stuttgart 1919–1933. Braun-Verlag, Karlsruhe 2012, ISBN 978-3765086090.
  • Erwin Teufel (Hrsg.): Große Stuttgarter. Gestalten aus fünf Jahrhunderten. DVA, Stuttgart 1996, ISBN 3-421-05054-6.
  • Maria Zelzer (Hrsg.): Stuttgart unterm Hakenkreuz. Chronik 1933–1945. Cordeliers, Stuttgart 1983, ISBN 3-608-91931-7.
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Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeisterinnen & Bürgermeister. In: stuttgart.de. Landeshauptstadt Stuttgart, abgerufen am 30. August 2021.
  3. Gundolf Keil: Habent suos locos libelli. In: Willem Piet Gerritsen, Annelies van Gijsen, Orlanda S. H. Lie (Hrsg.): Een school spierinkjes. Kleine opstellen over Middelnederlandse artes literatuur. Verloren, Hilversum 1991 (= Middeleeuwse studies en bronnen. Band 26), ISBN 90-6550-242-4, S. 98–99, hier: S. 98, Anm. 1.
  4. Statistisches Landesamt, Fläche nach tatsächlicher Nutzungfür Stuttgart.
  5. Climate-Data.org
  6. Klimainformationen Stuttgart. wetterdienst.de, abgerufen am 15. April 2020.
  7. Klimainformationen Stuttgart. wetterdienst.de, abgerufen am 15. April 2020.
  8. Naturschutz-, Landschaftsschutz und Natura 2000-Gebiete Faltblatt der Stadt Stuttgart, abgerufen am 1. November 2014 (pdf).
  9. Schutzgebietsstatistik der LUBW (Memento vom 20. Januar 2015 im Internet Archive)
  10. Die wilden Papageien von Cannstatt
  11. Mathias Bury: Stuttgart ist jünger geworden und noch internationaler geworden. In: Stuttgarter Nachrichten. Band 72, Nr. 17, 21. Januar 2017, S. 23 (unter ähnlichem Titel online).
  12. Zensusdatenbank - Ergebnisse des Zensus 2011. Abgerufen am 21. Juli 2020.
  13. https://www.stuttgart.de/item/show/668443/1
  14. Stuttgart ist auch 2018 durch Zuzug und Geburten gewachsen - Stadt Stuttgart. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  15. Sven Hahn: Wohnungspreise steigen deutlich an. In: Stuttgarter Nachrichten. Band 72, Nr. 298, 28. Dezember 2017, S. 1 (Langfassung online).
  16. Statistisches Amt stellt neuen Wohnungsmarktbericht für 2019 vor - Stadt Stuttgart. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  17. Philipp Filtzinger: Die Römer in Baden-Württemberg. 3. Aufl., Stuttgart 1986, S. 574.
  18. Neues zu den Römern in Bad Cannstatt. Archäologie Online, 14. November 2008.
  19. Ulrich Brandl, Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0. (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61.)
  20. Stuttgart 21: Archäologische Untersuchungen im Schlossgarten werden fortgesetzt. Archäologie Online, 24. Oktober 2014.
  21. Die Stiftskirche in Stuttgart
  22. Hartmut Schäfer: Die Anfänge Stuttgarts. Vom Stutengarten bis zur württembergischen Residenz, Stuttgart 2012, S. 31.
  23. Einschätzung des damaligen Ausgrabungsleiters Hartmut Schäfer in: Die Anfänge Stuttgarts. Vom Stutengarten bis zur württembergischen Residenz, Stuttgart 2012, S. 39.
  24. The Oxford Dictionary of Christian Art and Architecture (2013), S. 117.
  25. Hartmut Schäfer: Die Anfänge Stuttgarts. Vom Stutengarten bis zur württembergischen Residenz, Stuttgart 2012, S. 110.
  26. Schaffhauser Beiträge zur Geschichte, Bände 35–36, Verlag K. Augustin (1958), S. 72.
  27. Holger Gayer: Stuttgarts falsches Jubiläum. In: Stuttgarter Zeitung, 29./30. Dezember 2018, S. 27.
  28. Stuttgart. Porträt einer Stadt. Kunstverlag Josef Bühn, München 1983, S. 33.
  29. Stuttgart. Porträt einer Stadt. Kunstverlag Josef Bühn, München 1983, S. 34.
  30. Stuttgart. Porträt einer Stadt. Kunstverlag Josef Bühn, München 1983, S. 37.
  31. Stuttgart. Porträt einer Stadt. Kunstverlag Josef Bühn, München 1983, S. 47.
  32. Leo von Stieglitz: Der Festzug der Württemberger. In: Das Königreich Württemberg 1806–1918 Monarchie und Moderne. Ausstellungskatalog Landesmuseum Württemberg, Stuttgart 2006, S. 422.
  33. Historische Einwohnerzahlen der Stuttgarter Stadtbezirke und Stadtteile 1834 bis 1900. Kurzbericht in Statistik und Informationsmanagement, 8/2009, Hrsg. von der Landeshauptstadt Stuttgart.
  34. Franziska Dunkel: Luftalarm. In: Fastnacht der Hölle. Der Erste Weltkrieg und die Sinne. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2014, S. 132–135.
  35. Jörg Schweigard: Stuttgart in den Roaring Twenties: Politik, Gesellschaft, Kunst und Kultur in Stuttgart 1919–1933. 1. Auflage. Braun-Verlag, Karlsruhe 2012, ISBN 978-3-7650-8609-0, S. 188–202.
  36. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 87 ff.
  37. Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier (Hrsg.): Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Schmetterling-Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-89657-138-0, S. 277ff.
  38. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 88.
  39. Stadtansichten: Oh, wie schön war Stuttgart – Historische Ansichten vom Marktplatz und der Stuttgarter Altstadt, StN.de, 12. Januar 2012
  40. Stuttgart-Geschichte.de
  41. Thomas Faltin: Ende des Zweiten Weltkriegs in Stuttgart – Drei furchtbare Tage im April. Stuttgarter Zeitung, 18. April 2015.
  42. Annegret Kotzurek, Rainer Redies: Stuttgart von Tag zu Tag 1900-1949. Eine Chronik. Tübingen 2009, S. 165.
  43. Thomas Faltin: Die offizielle Statistik zählt 1389 Vergewaltigungen Stuttgarter-Zeitung.de, 18. April 2015, abgerufen am 7. März 2016.
  44. Annette Bruhns: Der Krieg gegen die Frauen Der Spiegel, 30. März 2005, abgerufen am 7. März 2016.
  45. Jürgen Bartle: Mensch am falschen Platz. Abgerufen am 11. November 2020.
  46. von TLV-01: Auschwitz überlebt – in Stuttgart erschossen. In: haGalil. 4. Mai 2016, abgerufen am 11. November 2020.
  47. Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Virtueller Ort - 1945-1984 – Die Polizei bleibt im „Silber“ - Der Tod des Samuel Danziger. Abgerufen am 11. November 2020.
  48. Edith Ennen, Dietrich Höroldt: Kleine Geschichte der Stadt Bonn. Stollfuß Verlag, Bonn 1967, S. 278–279.
  49. Ausländer in Stuttgart 1955 bis 2005 Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 12/2005, Statistisches Amt der Stadt Stuttgart (pdf)
  50. Paul Sauer: Kleine Geschichte Stuttgarts. Von der Reichsgründung… S. 123.
  51. Paul Sauer: Kleine Geschichte Stuttgarts. Von der Reichsgründung… S. 139.
  52. Paul Sauer: Kleine Geschichte Stuttgarts. Von der Reichsgründung… S. 140.
  53. Historische Einwohnerzahlen der Stuttgarter Stadtbezirke und Stadtteile 1834 bis 1900, Kurzbericht im Monatsheft 8/2009 der Schriftenreihe „Statistik und Informationsmanagement“
  54. Die räumliche Gliederung Stuttgarts in Stadtbezirke und Stadtteile, Kurzbericht im Monatsheft 1/2004 der Schriftenreihe „Statistik und Informationsmanagement“
  55. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahl 2019, abgerufen am 28. Mai 2019.
  56. Warum Fritz Kuhn nicht mehr Stuttgarts Oberbürgermeister sein will. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Januar 2020, abgerufen am 9. August 2020.
  57. Jürgen Brand: Bezirke werden internationaler. Stuttgarter Zeitung, 14. Januar 2010, abgerufen am 2. Juni 2010.
  58. Aus rund und bunt wird eckig und schwarz Stuttgarter-Zeitung.de, 5. Dezember 2014, abgerufen am 5. Juni 2015.
  59. Makal City Theater
  60. Jochen Gieck: Neuer Besucherrekord in Stuttgarts Museen – 2013 fast 2,5 Millionen Besucher. In: Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 6/2014. Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt, abgerufen am 9. März 2017.
  61. Großstollenanlage Wagenburgtunnel. Abgerufen am 20. Oktober 2012.
  62. rp.baden-wuerttemberg.de (Memento vom 21. August 2014 im Internet Archive). Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart. Abgerufen am 17. Oktober 2013.
  63. Judith Breuer, Gertrud Clostermann: Die Bauten im Stuttgarter Weißenburgpark: Zur Restaurierung von Marmorsaal und Teehaus. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Jahrgang 23, Heft 2, 1994, S. 46–52.
  64. Stadt Stuttgart Religion, Zensus 2011
  65. Stadt Stuttgart Statistikatlas, abgerufen am 12. Februar 2021.
  66. So sieht es bei den Stuttgarter Kirchen aus. Stuttgarter Zeitung, 21. Juli 2019.
  67. Konfessionsstatistik der Stadt Stuttgart 1986 - 2021 (XLSX), abgerufen am 13. Februar 2022.
  68. Stuttgart: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich). Abgerufen am 30. September 2019.
  69. Stuttgart: Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion (ausführlich) in %. Abgerufen am 30. September 2019.
  70. Baden-Württemberg: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ besitzen. Abgerufen am 30. September 2019.
  71. Muslime in Stuttgart 2017. (PDF) Abgerufen am 30. September 2019.
  72. Zensus2011 - Ergebnisse. Abgerufen am 4. Januar 2018.
  73. Pfarrkonferenz Stuttgart. auf der Webseite der Orthodoxen Gemeinschaft Stuttgart zu Ehren des Hl. Apostel Paulus
  74. Neuapostolische Kirche Kirchenbezirk Stuttgart/Fellbach
  75. (Memento vom 4. September 2015 im Internet Archive)
  76. alemannia-judaica.de
  77. "Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum", Website Jüdische Gemeinden, abgerufen im Juni 2020
  78. Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt: Rund 50.000 Muslime leben in Stuttgart. Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 05/2006
  79. Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt: Muslime in Stuttgart 2009. Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 07/2010
  80. Kartenseite: Muslime in Baden-Württemberg - Gemeinden. 27. März 2017, abgerufen am 4. Januar 2018.
  81. Homepage der Humanisten Baden-Württemberg, abgerufen am 2. November 2014.
  82. Homepage der gbs Stuttgart, abgerufen am 14. Februar 2021.
  83. Christlich-Islamische Gesellschaft Region Stuttgart und Gesellschaft für Christlich-Islamische Begegnung und Zusammenarbeit Stuttgart
  84. VfB Stuttgart (Hrsg.): Mitgliederzeitschrift „Dunkelrot“. Ausgabe 1/2019, S. 3, 4. Absatz.
  85. Sektion Schwaben, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de
  86. Sektion Stuttgart, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de
  87. Sektion Breslau, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de
  88. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL (Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen der Bundesrepublik Deutschland 1992, 1994 bis 2016) (Memento vom 13. Februar 2019 im Internet Archive)
  89. Bundesland Baden-Württemberg. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  90. Bruttoinlandsprodukt in den Metropolregionen in Deutschland 2014 | Statistik. Abgerufen am 7. Januar 2019.
  91. The World According to GaWC 2010 (Memento vom 16. April 2015 im Internet Archive)
  92. Zukunftsatlas 2019. Archiviert vom Original; abgerufen am 1. November 2019.
  93. Hotelmarkt auf der Überholspur. In: Immobilien Zeitung. Nr. 46, 19. November 2015, ISSN 1433-7878, S. 24.
  94. Marina Behne: Wie lange die Gäste bleiben. In: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung. 28. November 2015, S. 10 (kostenpflichtig online).
  95. Gablenberger-Klaus-Blog vom 9. November 2016: Letzte Mittelspannungs-Freileitung in Stuttgart wird abgebaut. Abgerufen am 14. November 2016.
  96. Stuttgarter Nachrichten vom 30. September 2015: Entflechtung unter Hochspannung. Abgerufen am 14. November 2016.
  97. Stuttgarter Nachrichten vom 11. November 2016: Die Stromleitung kommt unter die Erde. Abgerufen am 14. November 2016.
  98. Touristik & Verkehr. Stadtverwaltung Filderstadt, 31. März 2009, abgerufen am 14. Januar 2010.
  99. Zahlen und Daten. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  100. Grüner Heiner in Weilimdorf: Modellsegelfliegen wieder erlaubt - Stadt Stuttgart. Abgerufen am 27. Juni 2019.
  101. Sebastian Steegmüller: So viele Autos wie nie. In: Eßlinger Zeitung. 18. Juni 2015, ZDB-ID 125919-2, S. 6.
  102. Konstantin Schwarz: Gewerbe fährt mit 195 PS – im Schnitt. In: Stuttgarter Nachrichten. Nr. 7, 7. Januar 2022, S. 15.
  103. Bericht zur Unfalllage 2015, hrsg. vom Polizeipräsidium Stuttgart, Stuttgart 2016, S. 6 (PDF)
  104. [https%3A%2F%2Fppstuttgart.polizei-bw.de%2Fwp-content%2Fuploads%2Fsites%2F3%2F2018%2F03%2FBericht-zur-Unfalllage-2017.pdf&usg=AOvVaw1q-W2etM8nlf-yPXpgSZw4 Bericht zur Unfalllage 2017], hrsg. vom Polizeipräsidium Stuttgart, Stuttgart 2018, S. 8.
  105. Das sind Deutschlands Stau-Metropolen 2014 in SPIEGEL.de
  106. Deutschlands größte Stau-Fallen 2015 in SPIEGEL.de
  107. Verkehrsindex 2014 – Stuttgart bleibt Stau-Stadt Nummer eins, Stuttgarter Zeitung, 31. März 2015
  108. Stuttgart im Dauerstau: Mehrheit hofft weiter auf Autobahnring, StN.de, 8. Oktober 2015
  109. Feinstaubalarm der Stadt Stuttgart, stuttgart.de, abgerufen am 29. Mai 2016
  110. Gemeinderat votiert für Beitritt zur „Städteinitiative Tempo 30“. Stadtverwaltung Stuttgart, 3. Februar 2022, abgerufen am 12. Februar 2022.
  111. OB Nopper befürchtet Druck für Tempo 30 in Stuttgart. Stuttgarter Nachrichten, 15. Dezember 2021, abgerufen am 12. Februar 2022.
  112. IBM-Zentrale in Stuttgart-Vaihingen Architekt schwärmt von „Gesamtkunstwerk“ von StZ 2013.
  113. Thomas Durchdenwald: Der schwierige Kampf gegen den Feinstaub, in: Stuttgarter-Zeitung vom 15. April 2014
  114. Ergebnisse der Spotmessungen 2016, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, abgerufen am 19. Februar 2017
  115. Feinstaubwerte 2019.pdf: "Wichtige Info: Wegen eines Brandes in der Station am 06.04.2019 gab es bis zum 17.04. keine aktuellen kontinuierlichen Messwerte!"
  116. Aktuelle und vergangene Überschreitungen von NO2 und PM10 an den Stuttgarter Messstationen. In: stadtklima-Stuttgart.de, abgerufen am 19. September 2018.
  117. In Stuttgart ist die Luft am schlechtesten, in: Zeit-Online vom 24. April 2015.
  118. Wolfgang Schulz-Braunschmidt: Stuttgart soll bald eine blaue Umweltzone sein. In: Stuttgarter Zeitung. Nr. 127, 6. Juni 2015, S. 25 (online).
  119. Umweltzone und Umwelt-Plakette. stuttgart.de, abgerufen am 14. Mai 2018.
  120. Regierungspräsidium Stuttgart: Luftreinhaltung Teilplan Stuttgart.
  121. Josef Schunder: Kontrollen und Ausnahmen. In: Stuttgarter Nachrichten. Band 72, 22. Februar 2017, S. 2 (ähnliche Version unter anderem Datum und Titel online).
  122. Diesel - Aktuelle Nachrichten
  123. Was der Alarm bedeutet. In: Stuttgarter-Zeitung.de. 16. Januar 2016, abgerufen am 2. Februar 2016.
  124. Montag bleibt der Daimler daheim. In: FAZ.net. 16. Januar 2016, abgerufen am 2. Februar 2016.
  125. VG Stuttgart 13. Kammer | 13 K 5412/15 | Urteil: Zulässigkeit und Verhältnismäßigkeit von Verkehrsbeschränkungen; hier: Umweltzone Stuttgart. juris GmbH, abgerufen am 18. September 2018.
  126. Bundesverwaltungsgericht: Städte dürfen Fahrverbote verhängen. In: tagesschau.de. 27. Februar 2018, abgerufen am 14. Mai 2018.
  127. Pressemitteilung Nr. 9/2018 – Luftreinhaltepläne Düsseldorf und Stuttgart: Diesel-Verkehrsverbote ausnahmsweise möglich. Bundesverwaltungsgericht, 27. Februar 2018, abgerufen am 18. September 2018.
  128. Diesel-Fahrverbote in Stuttgart: Verwaltungsgericht brummt Landesregierung Zwangsgeld auf In: stuttgarter-nachrichten.de, 24. September 2018, abgerufen am 24. September 2018.
  129. Land bereitet Fahrverbote für 2020 vor. Stuttgarter Nachrichten, 13. November 2018.
  130. Uschi Götz: Euro-4-Diesel müssen draußen bleiben. Deutschlandfunk, 2. Januar 2019.
  131. Stuttgart: Verschärftes Dieselfahrverbot ab Januar. In: autoservicepraxis.de. 20. Dezember 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  132. Prinz Stuttgart
  133. siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
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