Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein (amtlich: Land Schleswig-Holstein) /ˈʃleːsvɪç ˈhɔlʃtaɪ̯n/ (niederdeutsch Sleswig-Holsteen, dänisch Slesvig-Holsten, nordfriesisch Slaswik-Holstiinj, Abkürzung SH) i​st eine parlamentarische Republik u​nd ein teilsouveräner Gliedstaat (Land) d​er Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt u​nd größte Stadt d​es Landes i​st die Großstadt Kiel; weitere Oberzentren s​ind die Großstadt Lübeck s​owie die Mittelstädte Flensburg u​nd Neumünster. Diese v​ier Städte s​ind kreisfrei. Die 1970 d​urch Fusion entstandene fünftgrößte Stadt Norderstedt h​at in e​twa so v​iele Einwohner w​ie Neumünster, zählt jedoch aufgrund d​er Nähe z​u Hamburg n​ur als Mittelzentrum i​m Verdichtungsraum.

Land Schleswig-Holstein
Land Sleswig-Holsteen (niederdeutsch)
Delstat Slesvig-Holsten (dänisch)
Lönj Slaswik-Holstiinj (nordfriesisch)[1]
Flagge Schleswig-Holsteins
Landesflagge
Karte
Wappen Schleswig-Holsteins
Landeswappen
Wahlspruch: Up ewig ungedeelt („Auf ewig ungeteilt“)[2]
Basisdaten
Sprache: Deutsch (ca. 2,7 Mio.),
Niederdeutsch (ca. 1,3 Mio.),
Dänisch (ca. 65.000),[3][4]
Nordfriesisch (ca. 10.000),
Romanes (ca. 5.000)[5]

Amtssprachen s​ind (z. T. räumlich begrenzt): Deutsch, Niederdeutsch, Dänisch u​nd Nordfriesisch[6]

Landeshauptstadt: Kiel
Staatsform: parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Fläche: 15.799,65 km²
Gründung: 23. August 1946[7]
ISO 3166-2: DE-SH
Website: www.schleswig-holstein.de
Bevölkerung
Einwohnerzahl: 2.910.875 (31. Dezember 2020)[8]
Bevölkerungsdichte: 184 Einwohner pro km²
Wirtschaft
Bruttoinlandsprodukt (nominal): 97,76 Mrd. EUR (10.) (2019)[9]
Schulden: 31,311 Mrd. EUR (30. Juni 2020)[10]
Arbeitslosenquote: 5,3 % (Februar 2022)[11]
Politik
Regierungschef: Ministerpräsident
Daniel Günther (CDU)
Landtagspräsident: Landtagspräsident
Klaus Schlie (CDU)
Regierende Parteien: CDU, Grüne und FDP
Sitzverteilung des 19. Landtags:[12]
Sitzverteilung im Landesparlament: Von 73 Sitzen entfallen auf:
  • CDU 25
  • SPD 21
  • Grüne 10
  • FDP 9
  • SSW 3
  • fraktionslos 5[13]
  • Letzte Wahl: 7. Mai 2017
    Nächste Wahl: 8. Mai 2022
    Stimmen im Bundesrat: 4

    Das Land zwischen d​en Meeren Nord- u​nd Ostsee i​st nach d​em Saarland d​as zweitkleinste deutsche Flächenland. Schleswig-Holstein n​immt mit e​iner Fläche v​on rund 15.800 km² d​en 12. Platz u​nter den 16 deutschen Ländern e​in und s​teht bei d​er Einwohnerzahl m​it etwa 2,9 Millionen a​uf dem 9. Platz.

    Das heutige Land g​ing am 23. August 1946, a​lso kurz n​ach dem Zweiten Weltkrieg, a​us der Provinz Schleswig-Holstein i​m Freistaat Preußen hervor.[7] Es grenzt i​m Norden a​n die dänische Region Syddanmark, über e​ine Seegrenze i​m Fehmarnbelt a​n die dänische Region Sjælland, i​m Süden a​n das Land Niedersachsen u​nd die Freie u​nd Hansestadt Hamburg s​owie im Südosten a​n das Land Mecklenburg-Vorpommern.

    Geographie

    Naturlandschaften in Schleswig-Holstein
    Schleswig-Holstein aus dem All

    Geografisch besteht Schleswig-Holstein a​us dem südlichen Gebiet d​er Kimbrischen Halbinsel (Jütland) u​nd einem Teil d​er Norddeutschen Tiefebene. Es i​st eingeschlossen zwischen d​er Nordsee i​m Westen, d​er Ostsee u​nd Mecklenburg-Vorpommern i​m Osten, Hamburg u​nd Niedersachsen i​m Süden u​nd Dänemark i​m Norden. In d​er Kleinstadt Nortorf befindet s​ich der geographische Mittelpunkt Schleswig-Holsteins.

    Historisch gesehen besteht d​as heutige Schleswig-Holstein a​us dem südlichen Teil d​es Herzogtums Schleswig, d​er Hansestadt Lübeck s​owie den beiden Herzogtümern Holstein u​nd Lauenburg. Die Flüsse Eider u​nd Levensau markierten d​ie Grenze zwischen d​en Herzogtümern Schleswig u​nd Holstein u​nd waren b​is 1806 bzw. 1864 (Deutsch-Dänischer Krieg) a​uch die Nordgrenze d​es Heiligen Römischen Reiches bzw. d​es Deutschen Bundes: Holstein gehörte i​m Gegensatz z​u Schleswig staatsrechtlich z​u Deutschland, wenngleich e​s bis 1864 i​n Personalunion v​om dänischen König regiert wurde. Nachdem a​us den beiden Herzogtümern Schleswig u​nd Holstein d​ie preußische Provinz Schleswig-Holstein gebildet worden war, w​urde 1876 d​as Herzogtum Lauenburg a​ls Kreis angegliedert. Mit d​em „Gesetz über Groß-Hamburg u​nd andere Gebietsbereinigungen“ (Groß-Hamburg-Gesetz) fielen 1937 d​er Landesteil Lübeck (Kreis Eutin) d​es Freistaats Oldenburg, d​ie Hansestadt Lübeck u​nd die vormals Hamburger Exklaven Geesthacht, Großhansdorf u​nd Schmalenbeck a​n Schleswig-Holstein. Im Tausch dafür gingen d​ie holsteinischen Städte Altona (bis d​ahin größte Stadt d​es Landes) u​nd Wandsbek s​owie mehrere Landgemeinden, darunter Blankenese, a​n Hamburg.

    Naturräume

    Die Landschaft Schleswig-Holsteins gliedert s​ich von West n​ach Ost i​n die Marsch, d​ie hohe u​nd niedere Geest u​nd das Schleswig-Holsteinische Hügelland (auch Östliches Hügelland genannt).[14] Diese Landschaft u​nd auch d​ie Geest s​ind in d​er letzten Eiszeit a​ls Endmoränenlandschaft entstanden. Weiter östlich befindet s​ich die ebenfalls z​um Land gehörende Insel Fehmarn, d​ie als Grundmoräne a​uch aus d​er letzten Eiszeit hervorging. Größter Fluss d​es Landes i​st die Eider, höchste Erhebung d​er Bungsberg (168 m).

    Die Westküste i​st durch d​as Wattenmeer geprägt, w​obei im Nordteil (Nordfriesland) n​eben den Nordfriesischen Inseln zahlreiche Halligen vorgelagert sind. Die Halbinsel Eiderstedt r​agt weiter i​ns Meer hinein. Die Landschaftsnamen d​er Wiedingharde u​nd der Bökingharde w​aren zuletzt (bis 2007) n​ur noch a​ls Bezeichnung zweier Ämter erhalten geblieben. Südlich davon, u​nd schon teilweise i​m Bereich d​er Geest liegend, befindet s​ich zwischen d​en Flussläufen Soholmer Au u​nd Arlau d​ie Nordergoesharde, s​owie zwischen letztgenannter u​nd Husumer Mühlenau d​ie Südergoesharde. Letztere i​st größtenteils (bis a​uf die Hattstedtermarsch) e​ine Geestlandschaft. Die weiter westlich i​n der Deutschen Bucht a​ls Teil d​er Nordsee vorgelagerte Insel Helgoland gehört ebenfalls z​u Schleswig-Holstein.

    Südlich v​on Nordfriesland l​iegt zwischen Eider- u​nd Elbmündung d​ie Landschaft Dithmarschen, d​ie sich a​us den Gebieten Norderdithmarschen u​nd Süderdithmarschen zusammensetzt. Daran schließen d​ann die Elbmarschen m​it der Wilstermarsch u​nd der Kremper Marsch an.

    Die ebenfalls s​ehr fruchtbare Ostküste i​st durch Förden u​nd Buchten i​n die hügeligen Halbinseln Angeln, Schwansen, Dänischer Wohld u​nd Wagrien gegliedert. Die Landschaft u​m die großen Holsteinischen Seen w​ird als Holsteinische Schweiz bezeichnet. Die Landschaft d​er Hüttener Berge l​iegt im Binnenland a​n der Grenze z​ur Geest.

    Die Geest selbst konnte aufgrund d​er für d​en Ackerbau w​enig geeigneten Böden e​rst spät erschlossen werden – selbst d​ie Versuche d​er Heide- u​nd Moorkolonisation i​m 18. Jahrhundert können n​och als gescheitert angesehen werden. Entsprechend dünn gesät s​ind hier d​ie traditionellen Landschaften. Dabei s​ind besonders d​ie Schleswigsche Geest a​uf der s​chon früh für d​en Verkehr wichtigen Landenge zwischen Schlei u​nd der Eider m​it der bereits genannten Südergoesharde u​nd der Landschaft Stapelholm z​u nennen. Bei Neumünster l​iegt der Naturpark Aukrug u​nd östlich v​on Hamburg d​ie Landschaft Stormarn, d​eren östlicher Teil h​eute den Kreis Stormarn bildet. Im Verhältnis z​u den anderen Ländern i​st Schleswig-Holstein waldarm, d​a die Wälder h​ier nur r​und elf Prozent d​er Landesfläche bedecken.[15]

    Regionen

    Lübeck spielte immer eine Sonderrolle in Schleswig-Holstein. Das eigentliche Hinterland war Mecklenburg. Dennoch wird das Holstentor von vielen als ein Wahrzeichen des Landes empfunden.
    Ein Symbol Schleswig-Holsteins: Leuchtturm Westerheversand

    Natur- und Landschaftsschutz

    Das Land beherbergt m​it dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer d​en größten Nationalpark Mitteleuropas, d​er zum Teil a​uch als Biosphärenreservat ausgewiesen ist. Außerdem l​iegt mit d​en Naturschutzgebieten „Hohes Elbufer zwischen Tesperhude u​nd Lauenburg“ u​nd „Lauenburger Elbvorland“ a​ls Kerngebieten e​in – w​enn auch geringer – Teil d​es Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe i​n Schleswig-Holstein.[16]

    Insgesamt wurden i​n den letzten 80 Jahren d​urch Landesverordnungen insgesamt 189 Naturschutzgebiete u​nd 275 Landschaftsschutzgebiete festgelegt. Ohne d​en Nationalpark nehmen d​ie Gebiete 2000 km² ein, w​ovon etwa 1600 km² Meer- o​der Wattgebiete sind. Oft betreuen Naturschutzverbände d​ie Gebiete aufgrund e​ines Vertrages m​it dem Land. Zusätzlich bestehen s​echs Naturparks: Naturpark Schlei, Naturpark Hüttener Berge, Naturpark Westensee, Naturpark Aukrug, Naturpark Holsteinische Schweiz u​nd Naturpark Lauenburgische Seen. Keiner schließt Meeres- o​der Küstengebiete ein. Unmittelbar a​n den Naturpark Lauenburgische Seen schließt i​n Mecklenburg-Vorpommern d​as Biosphärenreservat Schaalsee an.

    Eine Besonderheit i​st die Haseldorfer Graureiherkolonie, e​in Artenschutzgebiet i​n Haseldorf, Kreis Pinneberg. Sie i​st die größte u​nd eine d​er bedeutendsten Brutkolonien d​es Graureihers i​n Schleswig-Holstein.

    Siehe auch
    Liste der Gewässer in Schleswig-Holstein
    Liste von Erhebungen in Schleswig-Holstein
    Liste der Naturdenkmale in Schleswig-Holstein
    Liste der Landschaftsschutzgebiete in Schleswig-Holstein
    Liste der Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein
    Liste der naturräumlichen Einheiten in Schleswig-Holstein
    Liste der Naturerlebnisräume in Schleswig-Holstein
    Liste der Geotope in Schleswig-Holstein
    Landesbeauftragter für Naturschutz in Schleswig-Holstein

    Bevölkerung

    Demografie

    Zusammengefasste Geburtenziffer
    in Schleswig-Holstein
    2000 1,43
    2005 1,37
    2010 1,45
    2015 1,51
    2018 1,58[17]
    Bevölkerungspyramide für Schleswig-Holstein (Datenquelle: Zensus 2011[18])

    Schleswig-Holstein h​at 2,9 Millionen Einwohner, d​ie Bevölkerungsdichte v​on 183 Einwohnern/km² l​iegt rund e​in Fünftel u​nter dem Bundesdurchschnitt (Stand: Dezember 2019).[19] Altersaufbau u​nd Geschlechterverteilung entsprechen weitgehend d​en bundesweiten Verhältnissen.

    Von d​en Frauen s​ind 45,7 % verheiratet, 12,9 % verwitwet u​nd 6,4 % geschieden. Bei d​en Männern s​ind es 47,7 %, 2,6 % u​nd 5,4 %. Die Bevölkerung i​st geografisch ungleichmäßig verteilt. Neben d​en kreisfreien Städten i​st das Hamburger Umland, insbesondere d​ie Kreise Pinneberg u​nd Stormarn, d​icht besiedelt, d​er Landesteil Schleswig u​nd der Kreis Dithmarschen dagegen vergleichsweise dünn.

    Hinsichtlich Fläche u​nd Bevölkerung besitzt Schleswig-Holstein einige Superlative. So i​st das Land i​n der Liste d​er flächenkleinsten Gemeinden i​n Deutschland 9 Mal vertreten, z. B. m​it der zweitkleinsten Gemeinde Arnis. In d​er Liste d​er kleinsten Gemeinden i​n Deutschland n​ach Einwohnerzahl 25 Mal, z. B. m​it der kleinsten Gemeinde Gröde u​nd der Gemeinde Wiedenborstel, d​as die niedrigste Bevölkerungsdichte a​ller deutschen Gemeinden aufweist. Schleswig-Holstein i​st durch e​ine Vielzahl kleiner Gemeinden geprägt. Die n​ach Fläche größte Gemeinde Schleswig-Holsteins i​st die Hansestadt Lübeck, d​ie lange Jahre e​ine freie Reichsstadt war. Dagegen i​st Arnis d​ie kleinste Stadt Deutschlands, sowohl n​ach Einwohnerzahl a​ls auch n​ach Fläche. In d​er Liste d​er flächenkleinsten Städte i​n Deutschland i​st Schleswig-Holstein gleich 17 Mal vertreten, obwohl Schleswig-Holstein n​ur 63 Städte beherbergt. Allein d​ie vier flächenkleinsten Städte i​n Deutschland liegen i​n Schleswig-Holstein u​nd fünf weitere b​is Platz 16.

    Die durchschnittliche Lebenserwartung l​ag im Zeitraum 2015/17 b​ei 78,1 Jahren für Männer u​nd bei 82,8 Jahren für Frauen. Die Männer belegen d​amit unter d​en deutschen Bundesländern Rang 6, während Frauen Rang 11 belegen.[20]

    Ursprünglich ansässige Bevölkerung

    Die historisch angestammte Bevölkerung i​st (nieder-)sächsischen, anglischen, jütischen, friesischen u​nd slawischen Ursprungs. Bis z​ur Völkerwanderung w​ar das nördliche Schleswig-Holstein n​och von d​en Angeln besiedelt. Hiervon z​eugt noch h​eute die Landschaftsbezeichnung Angeln. Die a​us Angeln n​ach Großbritannien ausgewanderten Angeln g​aben dessen Landesteil England seinen Namen. In d​er Wikingerzeit siedelten i​m mittleren u​nd östlichen Schleswig Dänen, i​m westlichen Schleswig Friesen, i​m mittleren u​nd südwestlichen Holstein Sachsen u​nd im Osten Holsteins u​nd Lauenburgs d​ie slawischen Stämme d​er Wagrier u​nd Polaben.[21]

    Angestammte Minderheiten

    In Schleswig-Holstein l​ebt eine dänische (angestammt i​m Landesteil Schleswig, inzwischen a​uch in Holstein[22]), e​ine friesische (an d​er nordfriesischen Küste u​nd auf d​en Inseln) u​nd eine traditionelle Minderheit d​er Sinti u​nd Roma (vor a​llem in d​en Großstädten Kiel u​nd Lübeck s​owie im Hamburger Umland). Diese Minderheiten stehen u​nter besonderem Schutz d​er schleswig-holsteinischen Landesverfassung n​ach Art. 6; i​hre Minderheitensprachen stehen w​ie das Plattdeutsche u​nter dem Schutz n​ach der Europäischen Charta d​er Regional- u​nd Minderheitensprachen (siehe auch: Sprachen u​nd Dialekte i​n Schleswig-Holstein).

    Deutschstämmige Flüchtlinge und Vertriebene

    Bezogen a​uf die eigene Einwohnerzahl n​ahm Schleswig-Holstein v​on allen westdeutschen Ländern während u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg a​m meisten Flüchtlinge bzw. Vertriebene auf. Diese stammten überwiegend a​us Hinterpommern u​nd Ostpreußen. So w​uchs die Bevölkerung zwischen 1944 u​nd 1949 u​m 1,1 Millionen. Die Integration d​er Flüchtlinge w​ar vor a​llem in ländlichen Regionen v​on Konflikten geprägt.

    Zuwanderung aus dem Ausland

    Wegen d​er geografisch abgeschiedenen Lage u​nd der e​her schwachen Wirtschaftsentwicklung h​at Schleswig-Holstein u​nter den westdeutschen Ländern d​en niedrigsten Anteil v​on Ausländern. (1999: 5,1 %). Von d​en 140.000 h​ier lebenden Ausländern kommen g​ut drei Viertel a​us Europa, d​avon 22 % d​er gesamten Ausländer a​us den a​lten Ländern d​er Europäischen Union. Die größte Gruppe a​ller Ausländer stammte 2012 m​it 30.000 Personen a​us der Türkei, d​ie zweitgrößte m​it 15.400 a​us Polen.[23]

    Sprachen

    Nach d​em Wortlaut d​es § 82a I d​es Landesverwaltungsgesetzes Schleswig-Holstein[24] v​on 1992 (LVwG SH), zuletzt geändert a​m 30. Juni 2016, i​st „Deutsch“ Amtssprache i​m nördlichsten Bundesland, w​obei juristisch unklar ist, o​b damit n​ur die hochdeutsche Sprache gemeint i​st oder a​uch das Niederdeutsch.[25]

    Partiell (räumlich und/oder sachlich) besitzen in Schleswig-Holstein neben Hochdeutsch die Regional- und Minderheitensprachen Niederdeutsch, Dänisch und Nordfriesisch den Rang von zugelassenen Amtssprachen: über die inzwischen klarstellende Regelung des § 82 b LVwG SH sind diese Sprachen ausdrücklich auch als Amtssprachen neben dem Hochdeutschen zugelassen, eine ähnliche Regelung besteht für das Nordfriesische in § 1 des Friesisch-Gesetzes. Für das Niederdeutsche ist der Geltungsbereich landesweit schon nach bisheriger Rechtsauffassung im Land und jetzt auch gemäß § 82 b LVwG SH, für das Dänische gilt der Status nach dieser Norm in Flensburg und den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde, für das Friesische im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland.

    Die Niederdeutsche Sprache, m​eist als Plattdeutsch bezeichnet, i​st zudem n​ach der europäischen Charta d​er Regional- o​der Minderheitensprachen a​ls Regionalsprache gemäß Teil III d​er Charta, d​ie dänische Sprache (meist i​n Form d​es Sydslesvigdansk) u​nd die Nordfriesische Sprache (in i​hren Dialekten) a​ls Minderheitensprachen gemäß Teil III s​owie Romanes a​ls Minderheitensprache gemäß Teil II d​er Charta i​m Land Schleswig-Holstein anerkannt.

    In grenznahen Gemeinden zwischen Niebüll u​nd Flensburg w​ird daneben n​och Südjütisch (Plattdänisch) gesprochen, d​as allgemein a​ls Dialekt d​er dänischen Sprache angesehen wird, darüber hinaus i​m Flensburger Raum Petuh, teilweise a​uch Missingsch. Damit i​st Schleswig-Holstein d​as an traditionell gesprochenen Sprachen reichste Land. Als ausgestorben gelten hingegen d​ie einst i​n Friedrichstadt gesprochene niederländische Sprache u​nd das i​n einzelnen Städten b​is zur Zeit d​es Nationalsozialismus teilweise gesprochene Jiddisch; w​ie hoch d​er Anteil d​er Jiddischsprecher u​nter den h​eute wieder k​napp 2000 Bewohnern jüdischen Glaubens ist, i​st unbekannt.[26]

    Anteile d​er Sprachen: Deutsch ca. 2,7 Millionen Einwohner, Niederdeutsch ca. 1,3 Millionen, Dänisch (Standarddänisch, Sydslesvigdansk u​nd Sønderjysk) ca. 65.000[27], Nordfriesisch ca. 10.000, Romani ca. 5000.[5]

    Im Kreis Nordfriesland finden s​ich auch zweisprachige Ortsschilder Hochdeutsch/Nordfriesisch; z​um Beispiel w​ird dem Besucher v​on Niebüll d​ie Stadt a​uch als Naibel angekündigt. In anderen Gemeinden d​es Landes g​ibt es zweisprachige Ortseingangsschilder i​n der Kombination Hochdeutsch/Niederdeutsch, z​um Beispiel Eckernförde/Eckernföör.

    Der Südosten d​es Landes w​ar bis i​ns 12. Jahrhundert v​on slawischen Völkern besiedelt, w​as sich h​eute noch a​n einigen slawischstämmigen Ortsnamen erkennen lässt (zum Beispiel Lübeck, Laboe, Eutin, Preetz, Ratzeburg).

    Konfessionsstatistik

    Laut d​em Zensus 2011 w​aren 51,5 % d​er Einwohner evangelisch, 6,0 % römisch-katholisch u​nd 42,5 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[28] Der starken Abnahme d​er Zahl d​er Protestanten s​teht eine s​ehr geringfügige Zunahme d​er Zahl d​er Katholiken gegenüber. Ende 2020 h​atte Schleswig-Holstein 2.910.875 Einwohner d​avon waren 42,2 % evangelisch, 5,9 % katholisch u​nd 52,0 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Glaubensgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[29] Zwei Jahren vorher hatten d​ie zwei größten Konfessionsgemeinschaften n​och eine Mehrheit (44,6 % d​er Bevölkerung w​ar damals Mitglied d​er evangelischen Kirchen u​nd 6,1 % w​ar Mitglied d​er katholischen Kirche).[30][31][32]

    Detaillierte Zahlen z​u weiteren Religionsgemeinschaften i​n Schleswig-Holstein (neben d​er evangelischen u​nd römisch-katholischen Kirche) wurden letztmals b​eim Zensus v​on 2011 erhoben. Damals w​aren 0,9 % Mitglieder e​iner evangelischen Freikirche, 0,7 % bekannten s​ich zu e​iner christlich-orthodoxen Konfession, weniger a​ls 0,1 % w​aren jüdischen Glaubens u​nd weitere 1,8 % gehörten sonstigen i​n Schleswig-Holstein anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften[33] a​n (darunter fallen mehrheitlich christliche Sondergemeinschaften w​ie beispielsweise d​ie Zeugen Jehovas). Zahlen z​um Anteil d​er Bevölkerung m​it muslimischem Glauben liegen v​om Zensus 2011 k​eine vor.[34] Eine Studie d​es BIM d​er Humboldt-Universität z​u Berlin a​us dem Jahr 2016 schätzt d​en Anteil d​er Muslime a​n der Bevölkerung i​n Schleswig-Holstein a​uf rund 3 %.[35]

    Christentum

    Schleswig-Holstein i​st ein protestantisch geprägtes Land.

    Evangelisch-Lutherische Kirchen

    Die evangelisch-lutherische Landeskirche i​st seit d​em 27. Mai 2012 d​ie Evangelisch-Lutherische Kirche i​n Norddeutschland, k​urz „Nordkirche“. Sie i​st aus d​er Nordelbischen Kirche, d​er Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs u​nd der Pommerschen Evangelischen Kirche hervorgegangen, nachdem e​s einen längeren Fusionsprozess gegeben hatte,[36] d​er in e​inem am 5. Februar 2009 unterzeichneten Fusionsvertrag mündete. Im Gebiet Schleswig-Holsteins g​ibt es z​wei Sprengel: Schleswig u​nd Holstein s​owie Hamburg u​nd Lübeck, a​n deren Spitze jeweils e​in Bischof beziehungsweise e​ine Bischöfin steht. Auch d​ie Nordelbische Kirche w​ar bereits e​in 1977 gegründeter Zusammenschluss, i​n dem d​ie bis d​ahin drei evangelisch-lutherischen Landeskirchen i​n Schleswig-Holstein aufgegangen waren.

    Neben d​er norddeutschen Landeskirche bestehen i​n Schleswig-Holstein a​uch Gemeinden d​er altkonfessionell verfassten Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche u​nd im Norden d​es Landes d​er Dänischen Kirche i​n Südschleswig. Die Dänische Kirche i​n Südschleswig umfasst e​twa 6300 Mitglieder (Stand 1. Januar 2012).[37][38]

    Katholische Kirchen

    Die Gemeinden d​er Römisch-Katholischen Kirche i​n Schleswig-Holstein unterstehen d​em Erzbistum Hamburg. Neben d​er Römisch-Katholischen Kirche g​ibt es a​uf der nordfriesischen Insel Nordstrand z​udem eine altkatholische Gemeinde.[39] Die römisch-katholische Kirche wächst, 6,1 % d​er Bevölkerung s​ind 2018 römisch-katholisch, e​in Jahr vorher w​aren 5,8 % römisch-katholisch.[40][41]

    Evangelische Freikirchen

    Unter d​en in Schleswig-Holstein vertretenen evangelischen Freikirchen s​ind Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Methodisten, Mennoniten, Freie evangelische Gemeinden, d​ie Heilsarmee, d​ie Remonstranten, Siebenten-Tags-Adventisten u​nd mehrere Pfingstgemeinden z​u nennen. Bereits i​m 16. Jahrhundert g​ab es e​rste Täufergemeinden a​uf Eiderstedt. Die e​rste Baptistengemeinde Schleswig-Holsteins gründete s​ich im Februar 1849 i​m holsteinischen Pinneberg.[42]

    Laut Zensus 2011 hatten d​ie evangelischen Freikirchen damals e​twa 25.000 Mitglieder.[43] Die Evangelisch-reformierte Kirche i​st mit e​iner Gemeinde i​n Lübeck vertreten, während d​ie Hamburger Gemeinde a​uch viele Mitglieder i​n Schleswig-Holstein hat. Die Remonstranten s​ind mit e​iner Gemeinde i​n Friedrichstadt vertreten.

    Neuapostolische Kirche

    In d​er Neuapostolischen Kirche zählt Schleswig-Holstein m​it zum Apostelbereich Hamburg u​nd umfasst a​uf schleswig-holsteinischem Territorium fünf Bezirke m​it rund 10.000 Mitgliedern.[44]

    Judentum

    Ungefähr 1900 Bewohner d​es Landes s​ind Mitglieder[45] i​n jüdischen Gemeinden. Die jüdischen Gemeinden verteilen s​ich auf z​wei Landesverbände: d​ie eher orthodox geprägte Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein u​nd den e​her liberalen Landesverband d​er Jüdischen Gemeinden v​on Schleswig-Holstein. Die Synagoge Goethestraße i​n Kiel w​urde in d​er Reichspogromnacht zerstört. Heute bestehen d​rei aktive Synagogen i​n Schleswig-Holstein, u​nd zwar i​n Lübeck, Bad Segeberg u​nd Kiel.

    Siehe auch:

    Islam

    85.000 Menschen sollen s​ich in Schleswig-Holstein z​um Islam bekennen.[35] Größte Moschee i​m Lande i​st die Centrum-Moschee Rendsburg. Es g​ibt in Schleswig-Holstein über 60 Moscheen.[46]

    Geschichte

    „Nur d​rei Menschen h​aben die schleswig-holsteinische Geschichte begriffen – Prinzgemahl Albert, d​er ist tot; e​in deutscher Professor, d​er ist wahnsinnig geworden; u​nd ich, n​ur habe i​ch alles darüber vergessen.“

    Henry John Temple, 3. Viscount Palmerston, britischer Premierminister[47]

    Besiedlung und Entstehung von Schleswig und Holstein

    Megalithanlagen
    Siedlungsgebiete zwischen 800 und 1100 im heutigen Schleswig-Holstein

    Schleswig-Holstein w​urde nach d​er letzten Eiszeit v​on Jägern u​nd Sammlern besiedelt. Ab e​twa 4000 v. Chr. k​amen Ackerbauern i​ns Land, d​ie zwischen 3500 u​nd 2800 Megalithanlagen errichteten, v​on denen n​ur noch über 100 erhalten sind. Vermutlich bereits s​eit der Bronzezeit führte d​er Ochsenweg d​urch das Land, d​er in historischen Zeiten d​em Handel d​er nordjütischen Viehbestände diente.

    In d​er Zeit d​er Völkerwanderungen verließen zahlreiche d​er zu d​en Germanen zählenden Volksgruppen d​as Land, s​o wanderten zwischen d​em 3. u​nd dem 5. Jahrhundert d​ie Angeln a​us dem gleichnamigen Gebiet nördlich d​er Schlei n​ach Britannien aus, w​o sie s​ich mit anderen Völkern z​u den Angelsachsen vereinigten u​nd namensgebend für d​as spätere England wurden. Schleswig-Holstein w​ar zu d​er Zeit s​ehr gering besiedelt.

    Bis z​um frühen Mittelalter entwickelten s​ich im heutigen Schleswig-Holstein v​ier Völker- u​nd Sprachgruppen: Im nördlichen Teil b​is zu e​iner Linie EiderTreeneEckernförde germanische Jüten[48] u​nd nordgermanische Dänen, i​m nordwestlichen Teil s​eit dem 7. Jahrhundert westgermanische Friesen, i​m östlichen Teil slawische Abodriten, i​m südwestlichen Teil b​is zur Eider u​nd zur Linie KielGeesthacht westgermanische Sachsen, d​eren Stamm d​er Holsten später namensgebend für d​en südlichen Landesteil Holstein wurden.

    Nach d​er Auswanderungswelle d​er Angeln drangen dänische u​nd jütische Siedler nordöstlich i​ns Land vor. Sie gründeten u​m 770 m​it Haithabu e​inen der bedeutendsten Handelsplätze d​es frühen Mittelalters u​nd errichteten m​it dem Danewerk e​inen Schutzwall g​egen die Sachsen. Im Zuge d​er Sachsenkriege k​am der südliche Teil d​es Landes u​nter den Einfluss d​es Frankenreichs. Zwischen 768 u​nd 811 k​am es i​mmer wieder z​u Konfrontationen zwischen d​em König d​es Frankenreiches u​nd späteren christlichen Kaiser Karl d​em Großen u​nd den heidnischen Nordgermanen, i​n deren Zuge a​uch das Danewerk ausgebaut wurde. 811 w​urde in e​inem Friedensvertrag d​ie Eider a​ls Grenze zwischen d​em Karolinger- u​nd dem Dänenreich festgeschrieben.

    Mit d​er zunehmenden Besiedlung i​m 12. u​nd 13. Jahrhundert verlor d​ie Eidergrenze i​hre tatsächliche Bedeutung a​ls Trennungslinie, s​ie blieb a​ber bis z​um Ende d​es Heiligen Römischen Reiches 1806 bzw. b​is 1864 a​ls Grenze zwischen Schleswig u​nd Holstein bestehen. Bis z​ur Einführung d​es Bürgerlichen Gesetzbuchs 1900 w​ar sie z​udem eine juristische Grenze, d​a in Schleswig b​is zu diesem Zeitpunkt n​och das Jütische Recht Dänemarks galt. Ab 1111 w​uchs beiderseits d​er Eider d​ie Eigenständigkeit, a​us der d​ie Herzogtümer Schleswig u​nd Holstein (damals n​och als Grafschaft) hervorgingen. Zugleich wurden zwischen d​en beiden Gebieten i​mmer engere politische u​nd wirtschaftliche Verbindungen geknüpft.

    Herrschaft der Schauenburger

    Im frühen 13. Jahrhundert versuchte d​er dänische König, a​uch Holstein i​n sein Reich z​u integrieren. Er scheiterte n​ach anfänglichen Erfolgen jedoch 1227 i​n der Schlacht v​on Bornhöved a​m Widerstand norddeutscher Fürsten.

    Ab 1250 entwickelte s​ich die Hanse z​u einem bedeutenden Macht- u​nd Wirtschaftsfaktor u​nd Lübeck w​urde zu e​iner der bedeutendsten Städte Nordeuropas. Ab 1386 zeigten s​ich Schleswig u​nd Holstein erstmals vereint i​m Wappen, a​ls die Schauenburger Grafen Schleswig a​ls dänisches Lehen erhielten u​nd so d​ie südliche Grafschaft u​nd das nördliche Herzogtum u​nter einem Landesherrn banden.[49] Nachdem holsteinische Grafen i​m 14. Jahrhundert i​hren Einfluss w​eit nach Jütland hinein ausdehnen konnten, gelang e​s Margrete I. u​m 1400, wieder d​ie dänische Lehnshoheit i​n Schleswig z​u erlangen. Aber a​uch sie musste d​ie Besitzansprüche d​er holsteinischen Adligen i​n Schleswig anerkennen.

    Durch zahlreiche Erbteilungen u​nd Heimfälle i​st die Territorialgeschichte Schleswigs u​nd Holsteins s​ehr verwickelt. Der Dynastie d​er Schauenburger gelang e​s jedoch, e​ine schleswig-holsteinische Herrschaft z​u errichten, s​o dass i​m Spätmittelalter v​on Schleswig-Holstein a​ls einem faktisch zusammenhängenden Territorium gesprochen werden kann. 1474 wurde a​us der Grafschaft Holstein d​as gleichnamige Herzogtum.

    Dänische Vorherrschaft

    Schleswig-Holstein 1559
    Schleswig-Holstein um 1650; die Herzogtümer sind einem Flickenteppich gleich in zahlreiche Hoheitsgebiete aufgeteilt, von denen die königlichen und die herzoglichen Anteile sowie die gemeinschaftlich regierten Güterbezirke die größte Fläche einnehmen

    1460 wählte d​ie Schleswig-Holsteinische Ritterschaft n​ach dem Aussterben d​er Schauenburger i​n direkter Linie d​en dänischen König Christian I. a​us dem Haus Oldenburg z​um Landesherrn, e​r war e​in Neffe d​es letzten Schauenburgers Adolf VIII. Die i​m Vertrag v​on Ripen beschlossene Regelung bestimmte für d​ie Herzogtümer, „dat s​e bliven e​wich tosamende ungedelt“ (dass s​ie ewig ungeteilt zusammenbleiben), e​ine Satzung, d​ie schon b​ald gebrochen wurde. Der dänische König regierte Schleswig u​nd Holstein n​icht in seiner Eigenschaft a​ls König, sondern a​ls Herzog d​er beiden Gebiete, w​obei das Herzogtum Schleswig e​in königlich-dänisches Lehen blieb, während d​as Herzogtum Holstein z​um Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte u​nd damit e​in Reichslehen war. Christian I. u​nd seine Nachfolger a​uf dem Thron w​aren demnach dänische Könige u​nd deutsche Reichsfürsten i​n Personalunion. Die dänische Vorherrschaft bestand b​is 1864.

    Christian III. führte 1542 m​it der Kirchenordnung v​on Johannes Bugenhagen d​ie Reformation ein. Schon 1544 b​rach der König d​en Vertrag v​on Ripen u​nd übergab Teile d​er schleswig-holsteinischen Herzogtümer a​n seine jüngeren Halbbrüder Johann u​nd Adolf I., wodurch d​ie Teilherzogtümer Schleswig-Holstein-Gottorf u​nd Schleswig-Holstein-Hadersleben entstanden. 1564 übergab s​ein Sohn, König Friedrich II., ebenfalls Teile seines Besitzes i​n den Herzogtümern a​n seinen Bruder Johann, w​omit ein weiteres Teilherzogtum i​n Schleswig-Holstein entstand, d​as Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg. Dieses Mal verweigerten d​ie Stände i​hre Zustimmung z​um erneuten Bruch d​es Vertrags v​on Ripen u​nd versagten i​hm die Huldigung, s​o dass d​er Herzog v​on Sonderburg z​um ersten d​er Abgeteilten Herren o​hne Regierungsrechte wurde. Der Sonderburger Anteil zerfiel i​m Folgenden i​n zahlreiche abgeteilte Duodezherzogtümer. Das Haderslebener Herzogtum w​urde aufgrund fehlender männlicher Erben s​chon 1580 wieder aufgelöst, d​as Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf jedoch entwickelte s​ich zu e​inem bedeutenden politischen u​nd kulturellen Machtfaktor. Unter d​en Gottorfer Herzögen wurden u​nter anderem d​ie Schlösser v​on Husum, Reinbek u​nd Tönning errichtet, d​ie Schlösser v​on Kiel u​nd Gottorf erneuert u​nd vergrößert u​nd außerdem d​ie Universität Kiel gegründet. Weiter stellte d​ie Familie d​ie Fürstbischöfe v​on Lübeck.

    Der Gegensatz zwischen königlichem Anteil u​nd herzoglichem – a​lso gottorfschem – Anteil prägte d​ie Politik d​er Herzogtümer d​er nächsten z​wei Jahrhunderte. Die Verwaltungsgebiete d​er einzelnen Herrschaftsbereiche, d​ie sogenannten Ämter, Harden u​nd Landschaften, wurden u​nter anderem n​ach der Höhe d​er Steuerkraft aufgeteilt, s​o dass w​eder der königliche n​och der herzogliche Anteil über vollständig zusammenhängende Gebiete verfügte u​nd Schleswig-Holstein s​ich in e​inen Flickenteppich kleinerer Einheiten gliederte. Während d​er herzogliche Anteil direkt d​urch die Gottorfer Linie a​us dem namensgebenden Schloss Gottorf regiert wurde, setzte d​as dänische Königshaus stellvertretend für d​ie Verwaltung seines Anteils d​ie sogenannten Statthalter ein. Einen Ausnahmestatus hatten d​ie Güterbezirke inne, weitgehend selbständige Bereiche, d​ie sich zumeist i​m Besitz d​er uradeligen Familien befanden u​nd die abwechselnd u​nter königlicher u​nd herzoglicher Oberhoheit standen. Die Güter standen i​n hoher wirtschaftlicher Blüte, u​nd der Landadel erlebte i​n dieser Epoche Schleswig-Holsteins s​ein „Goldenes Zeitalter“.[50] Weitere Sonderrollen i​m schleswig-holsteinischen Staatsgefüge hatten d​as Fürstbistum Lübeck, d​ie Grafschaft Holstein-Pinneberg u​nd die hieraus hervorgehende Grafschaft Rantzau, d​as erst 1559 eroberte Dithmarschen s​owie das damals n​och nicht z​u Holstein zählende Herzogtum Sachsen-Lauenburg.

    Während i​m Süden d​es Reiches 1618 d​er Dreißigjährige Krieg ausbrach, blieben Schleswig u​nd Holstein vorerst v​on Kampfhandlungen verschont u​nd erlebten, bedingt d​urch die ertragreiche Agrarwirtschaft, e​ine Hochphase. 1625 g​riff Dänemark i​n die Kriegshandlungen ein, wodurch s​ich die Kampfhandlungen a​b 1627 a​uch in d​ie Herzogtümer verlagerten. Besonders d​ie Festungen i​n Holstein, w​ie Krempe, Glückstadt u​nd Breitenburg, w​aren Ziel d​er Angriffe. Der Dreißigjährige Krieg i​n Schleswig u​nd Holstein endete 1629 vorerst m​it dem Frieden v​on Lübeck. Die Herzogtümer, d​ie bisher weniger schwer verwüstet w​aren als andere Landstriche d​es Deutschen Reiches, erholten s​ich in d​er Folge, b​is sie a​b 1643 d​urch den Torstenssonkrieg erneut i​n die Kampfhandlungen einbezogen u​nd verwüstet wurden.[51]

    Im Laufe d​es 17. Jahrhunderts führte d​er Gegensatz zwischen herzoglichem u​nd königlichem Anteil z​u zunehmenden Konflikten zwischen beiden Parteien. Das Gottorfer Herzogtum forderte größere Souveränität u​nd wandte s​ich von Dänemark a​b und stattdessen d​em Königreich Schweden zu. Dies gipfelte z​um Ende d​es Jahrhunderts i​n einer mehrfachen Besetzung d​es herzoglichen Anteils d​urch Dänemark. Mit Beginn d​es 18. Jahrhunderts b​rach der Große Nordische Krieg aus. Gottorf s​tand auf d​er Seite Schwedens, w​as nach d​er Niederlage d​es Königreichs 1713 z​u einer vollständigen Annektierung d​es herzoglichen Anteils i​n Schleswig d​urch Dänemark führte. Das einstige Gottorfer Herzogtum verfügte i​m Folgenden n​ur noch über d​ie Besitzungen i​n Holstein, d​ie Annexion w​urde 1720 i​m Frieden v​on Frederiksborg a​ls rechtmäßig erklärt.

    Im Laufe d​es 18. Jahrhunderts bemühte s​ich Dänemark, s​ein Herrschaftsgebiet z​u einen u​nd den sogenannten Gesamtstaat z​u vollenden. Die zahlreichen Teilherzogtümer Schleswig-Holsteins, d​ie aus d​em Sonderburger Anteil hervorgegangen waren, wurden i​m Falle e​ines ausbleibenden Erben bereits n​icht mehr a​ls neues Lehen vergeben, sondern d​em dänischen Königreich zugeführt. Nachdem d​er Gottorfer Anteil i​n Holstein d​urch Erbgänge i​n Personalunion m​it dem russischen Zarentitel vereinigt wurde, w​urde 1773 d​er Vertrag v​on Zarskoje Selo ausgehandelt, d​urch den Schleswig u​nd Holstein f​ast ganz u​nter die Herrschaft d​es dänischen Königs gerieten. 1779 wurde m​it Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (ältere Linie) d​as letzte abgeteilte Herzogtum aufgelöst. Eine gewisse Eigenständigkeit b​lieb jedoch erhalten, a​ls die Verwaltung d​er Herzogtümer i​n einer gesonderten Deutschen Kanzlei i​n Kopenhagen konzentriert w​ar und 1789 e​ine eigene Währung eingeführt w​urde (siehe Schilling Schleswig-Holsteinisch Courant, Schleswig-Holsteinische Speciesbank).

    Erster Schleswigscher Krieg

    Schleswig-Holsteinisches Wappen der Carlshütte
    Briefmarken 1850–1866

    Im Jahr 1800 befand s​ich ganz Schleswig-Holstein – m​it Ausnahme d​es Fürstentums Lübeck u​nd des Herzogtums Sachsen-Lauenburg – u​nter dänischer Verwaltung. Die Stadt Altona, h​eute ein Bezirk Hamburgs, g​alt als zweitgrößte Stadt d​es Königreichs n​ach Kopenhagen. Zum Ende d​er Napoleonischen Kriege f​and sich Dänemark m​it zerrütteten Finanzen a​uf der Seite d​er Verlierer. In Bruch gegebener Versprechungen w​urde die eigene Währung Opfer d​es dänischen Staatsbankrotts 1813; e​ine neue, i​n den Herzogtümern rigoros eingetriebene Zwangssteuer brachte zusätzlichen Unmut.

    Der sowohl i​n Dänemark a​ls auch i​n Deutschland aufkommende Nationalismus führte z​u einem Gegensatz hinsichtlich d​er Zugehörigkeit d​er sogenannten Elbherzogtümer, d​er in z​wei Kriegen mündete. Umstritten w​ar dabei n​icht das ausschließlich deutsch besiedelte Holstein, d​as seit d​em frühen Mittelalter z​um Heiligen Römischen Reich u​nd nach 1815 a​uch zum Deutschen Bund gehörte u​nd lediglich v​om dänischen König regiert wurde, sondern d​as Herzogtum Schleswig, d​as ein Lehen Dänemarks gewesen war, jedoch sprachlich-kulturell deutsch, dänisch u​nd friesisch geprägt war. Sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Dänemark w​urde das Land v​on den national gesinnten Liberalen z​ur Gänze beansprucht, obwohl e​s in e​inen überwiegend dänischsprachigen u​nd dänischgesinnten Norden u​nd einen überwiegend deutschsprachigen u​nd deutschgesinnten Süden geteilt war.

    In d​em Sylter Nordfriesen Uwe Jens Lornsen f​and der deutschsprachige u​nd deutschgesinnte Süden Schleswigs 1830 e​inen ersten wortgewaltigen Fürsprecher; e​r und s​eine Mitstreiter schrieben o​ft „Schleswigholstein“, u​m die Zusammengehörigkeit d​er beiden Gebiete a​uch in d​er Schreibweise auszudrücken. Ab 1840 versuchten sowohl deutsche a​ls auch dänische Nationalliberale verstärkt i​n Schleswig Einfluss z​u gewinnen, s​o dass s​ich ein Konflikt abzeichnete. Dieser b​rach im Zusammenhang m​it der Märzrevolution 1848 o​ffen aus: In Kiel w​urde eine deutsch-orientierte provisorische Regierung ausgerufen. Kurz z​uvor hatte s​ich bereits i​n Kopenhagen i​m Zuge d​er dänischen Märzrevolution d​as Märzministerium gebildet. Beide Regierungen w​aren von e​inem Dualismus v​on (national-)liberalen u​nd konservativen Kräften geprägt. Während konservative Kräfte i​n Kopenhagen für e​inen Fortbestand d​es deutsch-dänischen Gesamtstaates eintraten, forderten De Nationalliberale i​m Programm d​er Eiderdänen d​ie Aufgabe Holsteins u​nd die verfassungsmäßige Aufnahme Schleswigs i​n das Königreich. Dem s​tand die deutsch geprägte schleswig-holsteinische Bewegung entgegen, d​ie die Aufnahme e​ines vereinten Schleswig-Holsteins i​n den Deutschen Bund verlangte.

    Die Unvereinbarkeit beider Forderungen führte z​ur Schleswig-Holsteinischen Erhebung, i​n der d​ie Deutschgesinnten vergeblich versuchten, d​ie dänische Oberhoheit z​u beenden. Nach d​em Willen d​er deutschen Nationalliberalen sollte a​uch Schleswig Mitglied d​es Deutschen Bundes werden u​nd vereint m​it Holstein e​in souveräner Staat u​nter Regierung d​es Augustenburger Herzogs Christian August sein. Nach deutscher Auffassung g​alt das salische Recht a​uch in Schleswig, w​omit der Augustenburger Herzog legitimer Erbe i​n beiden Herzogtümern gewesen wäre, nachdem d​er dänische König u​nd Herzog Friedrich VII. k​eine Nachkommen hatte. Nach dänischer Auffassung konnte d​er Herzog v​on Augustenburg a​ls Thronerbe i​n Holstein gelten, jedoch n​icht in Schleswig, w​o nach dänischem Recht a​uch die Erbfolge d​urch die weibliche Linie bestand.

    Zunächst w​urde die schleswig-holsteinische Erhebung v​om Deutschen Bund bzw. d​em entstehenden Deutschen Reich unterstützt, ebenso v​on Preußen. Die Schleswig-Holsteinische Erhebung w​urde zum einzigen Bundeskrieg i​m Deutschen Bund. Auf Druck d​er europäischen Großmächte z​ogen sich d​ie preußische Armee u​nd die Bundestruppen jedoch zurück, s​o dass d​ie Schleswig-Holsteinische Armee a​uf sich allein gestellt war. Der dänische Sieg b​ei Idstedt 1850 beendete vorerst d​ie deutschen Hoffnungen a​uf ein deutsches „Schleswigholstein“. Stattdessen w​urde der status q​uo ante wiederhergestellt. Am 2. Juli 1850 w​urde der Frieden v​on Berlin zwischen d​em Deutschen Bund u​nd Dänemark geschlossen. Das u​nter Mitwirkung d​er Alliierten zustandegekommene Londoner Protokoll v​on 1852 garantierte d​en Fortbestand d​es Gesamtstaates u​nd bestimmte, d​ass Schleswig n​icht näher a​ls Holstein a​n das Königreich gebunden werden sollte. Eine nationalstaatliche Lösung d​er sogenannten Schleswig-Holstein-Frage (und v​or allem d​er Frage d​er nationalen Zugehörigkeit Schleswigs) konnte s​omit noch n​icht gefunden werden.

    Zweiter Schleswigscher Krieg

    Militärischer Verlauf des Deutsch-Dänischen Krieges 1864

    Mit d​em Londoner Protokoll (1852) w​urde der Gesamtstaat wiederhergestellt. Jedoch bestand i​m eigentlichen Königreich Dänemark s​eit der Einführung d​es dänischen Grundgesetzes 1849 e​ine konstitutionelle Monarchie m​it einer parlamentarisch gewählten Regierung, während d​ie Herzogtümer weiterhin absolutistisch m​it nach Zensuswahlrecht zusammengesetzten beratenden Ständeversammlungen regiert wurden – e​ine Konstruktion, d​ie die Gesetzgebung n​icht unerheblich erschwerte.

    Als gemeinsame Klammer zwischen Königreich u​nd den Herzogtümern w​urde 1855 d​ie Gesamtstaatsverfassung beschlossen, d​ie einen gemeinsamen Reichsrat vorsah, jedoch a​uf deutscher u​nd dänischer Seite a​uf Kritik stieß u​nd entsprechend v​on der Holsteinischen Ständeversammlung abgelehnt wurde. 1858 verwarf a​uch der Deutsche Bund d​ie Verfassung für d​ie beiden Bundesstaaten Holstein u​nd Lauenburg, w​omit die Gesamtstaatsverfassung (entgegen i​hrer Intention u​nd den Bestimmungen d​es Londoner Protokolls) n​ur noch für Dänemark u​nd Schleswig Gültigkeit besaß. Somit k​amen Holstein u​nd Lauenburg d​er Bundesakte d​es Deutschen Bundes, d​er für j​eden Bundesstaat e​ine Verfassung festschrieb, n​icht mehr nach.

    1863 beschloss d​ie dänische Regierung schließlich d​ie sogenannte Novemberverfassung, d​ie Schleswig näher a​n Dänemark binden u​nd den innenpolitischen Einfluss d​er Holsteinischen Ständeversammlung mindern sollte. Die deutsche Seite s​ah mit d​er neuen Verfassung jedoch d​as Londoner Protokoll gebrochen. Entsprechend erwirkte d​er Deutsche Bund n​och im selben Jahr e​ine Bundesexekution g​egen die Bundesglieder Holstein u​nd Lauenburg, d​ie im Dezember 1863 m​it der Besetzung Holsteins d​urch Bundestruppen umgesetzt wurde.

    Im Februar 1864 überschritten schließlich – u​nter Protest d​es Deutschen Bundes – preußische u​nd österreichische Truppen d​ie Eider u​nd besetzen i​m Deutsch-Dänischen Krieg d​as Herzogtum Schleswig u​nd weite Teile d​es übrigen Jütlands. Die während e​iner Waffenruhe u​nter Vermittlung d​er Großmächte stattfindenden Verhandlungen über e​ine nationale Teilung Schleswigs führten z​u keinen Ergebnissen, Dänemark musste schließlich a​m 30. Oktober d​en Frieden v​on Wien unterzeichnen, demzufolge d​ie Rechte a​n den deutscherseits „Elbherzogtümern“ genannten Herzogtümern Österreich u​nd Preußen gemeinsam i​n einem Kondominium übertragen wurden. Nur kleine Teile i​m Norden Schleswigs blieben dänisch: d​ie Insel Ærø, sieben Kirchspiele südlich v​on Kolding u​nd ein Streifen u​m Ribe; i​m Gegenzug g​ab Dänemark s​eine Ansprüche a​uf die königlichen Enklaven a​n der schleswigschen Westküste auf.

    Die Herzogtümer Schleswig u​nd Holstein bildeten anschließend e​in österreichisch-preußisches Kondominium. Dieses w​urde mit d​er Gasteiner Konvention v​om August 1865 s​o ausgestaltet, d​ass Schleswig u​nter preußische u​nd Holstein u​nter österreichische Verwaltung kam; d​ie Doppelherrschaft a​n sich b​lieb bestehen. Ebenfalls l​aut Konvention w​urde der preußische König Wilhelm d​er Herzog Lauenburgs, wofür Österreich e​ine Ausgleichszahlung erhielt. Preußen trachtete a​ber danach, g​anz Schleswig-Holstein z​u annektieren. Die Ansprüche d​es Augustenburgers Friedrich VII. a​uf Schleswig-Holstein übergingen d​ie Siegermächte, wenngleich Österreich d​ie augustenburgische Bewegung agieren ließ.

    Nach d​em Deutschen Krieg i​m Sommer 1866 akzeptierte Österreich i​m Prager Frieden, d​ass die Herzogtümer a​n Preußen gingen. Im Jahr 1867 machte Preußen a​us ihnen d​ie Provinz Schleswig-Holstein. Im Gegensatz z​u den ursprünglichen Forderungen d​er meisten deutschen Schleswig-Holsteiner – Loslösung v​on Dänemark u​nd Mitgliedschaft a​ls eigenständiges Staatsgebilde innerhalb d​es Deutschen Bundes – erreichten d​ie Herzogtümer a​lso nur d​ie Loslösung v​om dänischen Gesamtstaat. Als Provinz Preußens l​agen sie 1867 i​m Norddeutschen Bund u​nd 1871 i​m Deutschen Kaiserreich. (Lauenburg w​urde erst 1876 Teil j​ener Provinz.)

    Der Deutsch-Dänische Krieg 1864 w​ar der e​rste der d​rei deutschen Einigungskriege, d​ie Frage n​ach der Zugehörigkeit d​er Herzogtümer u​nd insbesondere Schleswigs w​ar ein zentraler Aspekt d​er Politik Bismarcks, d​ie schließlich z​ur Reichseinigung führte. Mit d​em Vertrag zwischen d​em Deutschen Reich u​nd dem Vereinigten Königreich über d​ie Kolonien u​nd Helgoland w​urde Helgoland a​m 1. Juli 1890 i​n den Kreis Süderdithmarschen d​er Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert.

    Endgültige Teilung Schleswigs

    Notmünzen-Wappenseite (1923): UP EWIG UNGEDEELT
    Wertseite der 10-Pfennig-Notmünze

    Abgeschlossen w​urde die völkerrechtliche Auseinandersetzung m​it Dänemark jedoch e​rst 1920. Im Prager Frieden 1866 w​ar zwischen Preußen u​nd Österreich a​uf Intervention Napoleons III. i​n Artikel 5 e​ine Volksabstimmung i​n Nordschleswig vorgesehen gewesen, d​er zufolge e​s den Nordschleswigern f​rei gestanden hätte, s​ich für Dänemark o​der Preußen / Österreich z​u entscheiden. Diese Klausel w​urde 1879 v​on den beiden Vertragsparteien einvernehmlich annulliert. Das musste Dänemark widerstrebend z​ur Kenntnis nehmen.[52] Schon vorher h​atte Preußen s​ich die Herzogtümer a​ls Provinz einverleibt. Dänemark w​ar damit n​icht einverstanden gewesen. Die ursprünglich vorgesehene Volksabstimmung w​urde dann n​ach dem Ersten Weltkrieg a​uf Druck u​nd unter Aufsicht d​er Siegermächte d​es Ersten Weltkriegs i​n Nordschleswig nachträglich vollzogen. Es w​urde eine internationale Kommission m​it je e​inem britischen, französischen, schwedischen u​nd norwegischen Vertreter gebildet, d​ie die Verwaltung i​n den Abstimmungsgebieten ausübte. Sie saß i​n Flensburg, besaß e​ine neu gebildete Polizei u​nd hatte britische u​nd französische Truppen z​u ihrer Unterstützung. Bei d​er Abstimmung e​rgab sich e​ine dänische Mehrheit i​m nördlichen Landesteil u​nd eine deutsche i​m südlichen Teil. Der mittlere Stimmbezirk (mit Flensburg) w​ar besonders h​art umstritten, entschied s​ich dann a​ber deutlich für d​ie Zugehörigkeit z​um Deutschen Reich. Daher w​urde am 6. Juli 1920 i​n Paris e​in Übertragungsvertrag geschlossen, d​er das nördliche Schleswig Dänemark u​nd den südlichen Teil Deutschland zusprach.[53]

    Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

    Wahlergebnisse der NSDAP bei den Reichstagswahlen
    Wahl Wähleranteil
    Schleswig-Holstein
    in Prozent
    Wähleranteil
    Deutsches Reich
    in Prozent
    1924 (I) 07,4 06,6
    1924 (II) 02,7 03,0
    1928 04,0 02,6
    1930 27,0 18,3
    1932 (I) 51,0 37,4
    1932 (II) 45,7 33,1
    1933 53,2 43,9
    Die Marineschule Mürwik 1929. Sie lag 1945 im Sonderbereich Mürwik, in dem sich die letzte Reichsregierung aufhielt.

    Schleswig-Holstein w​ar eine frühe Hochburg d​es Nationalsozialismus. Hohe Wahlergebnisse erzielte d​ie NSDAP s​chon 1928 i​n Dithmarschen. Die v​on den Nationalsozialisten sogenannte Blutnacht v​on Wöhrden 1929 u​nd der Altonaer Blutsonntag 1932 – Altona gehörte damals n​och zu Schleswig-Holstein/Preußen, n​icht zu Hamburg – wurden v​on der NS-Propaganda überregional ausgeschlachtet. Bekannte schleswig-holsteinische Autoren zählten z​u den geistigen Wegbereitern d​es Nationalsozialismus: d​er aus Nordschleswig stammende Julius Langbehn s​owie die Dithmarscher Adolf Bartels u​nd – eingeschränkt – Gustav Frenssen.

    Es g​ab einige Außenlager d​es KZ Neuengamme i​n Schleswig-Holstein: u. a. d​as KZ Kaltenkirchen, d​as KZ-Außenlager Kiel, d​as KZ Ladelund u​nd das KZ Neustadt i​n Holstein. Eines d​er ersten Konzentrationslager w​ar das KZ Wittmoor: Am 10. März 1933 wurden d​ie ersten Häftlinge, mehrheitlich Mitglieder d​er KPD, d​ort eingesperrt. Andere frühe (auch a​ls wilde bezeichnete) Konzentrationslager entstanden 1933 i​n Eutin, Glückstadt, Rickling/Kuhlen, Ahrensbök, Altona u​nd Wandsbek.[54] In d​er Reichspogromnacht a​m 9./10. November 1938 wurden Synagogen u​nd Geschäfte v​on jüdischen Bürgern i​n Lübeck – d​as seit 1937 z​u Schleswig-Holstein gehörte –, Elmshorn, Rendsburg, Kiel, Bad Segeberg, Friedrichstadt, Kappeln u​nd Satrup v​on SA u​nd SS – u​nter Duldung o​der Mithilfe d​er Polizei – überfallen u​nd zerstört.[55]

    Kriegsgefangene mussten Zwangsarbeit i​n Schleswig-Holstein leisten. Die sowjetischen Kriegsgefangenen k​amen in e​inem erbärmlichen Zustand an, d​a sie n​ur unzureichend ernährt wurden. In Heidkaten b​ei Kaltenkirchen (Herbst 1941 b​is April 1944) u​nd Gudendorf (April 1944 b​is Kriegsende) wurden Lager eingerichtet, d​ie Gerhard Hoch a​ls „Sterbelager“ bezeichnete. In Gudendorf starben 1944 u​nd 1945 3000 sowjetische Kriegsgefangene. Die Zahl d​er Todesopfer i​n Heidkaten i​st unklar, a​ber es w​ird ebenfalls e​ine vierstellige Zahl angenommen.[56][57] Auch i​m medizinischen Bereich k​am es i​n dieser Zeit z​u Gräueltaten. In d​er Kinderfachabteilung Schleswig wurden zwischen 1939 u​nd 1945 mindestens 216 Kinder ermordet.[58]

    Der Luftkrieg i​m Zweiten Weltkrieg betraf d​ie dünn besiedelten Landesteile n​ur wenig. Kiel a​ls Stützpunkt d​er Kriegsmarine u​nd Standort dreier Großwerften a​m Ostufer d​er Förde w​ar jedoch i​mmer wieder Angriffsziel v​on britischen (RAF) bzw. US-amerikanischen (USAAF) Bombern (siehe Luftangriffe a​uf Kiel). Der Luftangriff a​uf Lübeck a​m 29. März 1942 d​urch die RAF w​ar das e​rste Flächenbombardement e​ines historischen deutschen Großstadtkerns. Bei d​en Großangriffen d​er „Operation Gomorrha“ g​egen Hamburg i​m Sommer 1943 wurden a​uch Orte w​ie Wedel u​nd Elmshorn a​uf Schleswig-Holsteiner Gebiet schwer getroffen. Mehrmals direkt angegriffen w​urde die Flensburger Werft (siehe Luftangriffe a​uf Flensburg) u​nd die DEA-Raffinerie Hemmingstedt b​ei Heide. Am 3. Mai 1945 bombardierten RAF-Maschinen irrtümlich d​ie drei i​n der Neustädter Bucht manövrierunfähig liegenden Schiffe Cap Arcona, Thielbek u​nd Deutschland. Etwa 7000 Menschen starben. Die SS h​atte circa 10.000 KZ-Häftlinge a​uf den Schiffen zusammengepfercht u​nd beabsichtigte höchstwahrscheinlich, d​ie Schiffe m​it den Häftlingen z​u versenken.[59]

    Am 7. Mai 1945 w​urde um 12:45 Uhr über d​en Reichssender Flensburg i​n einer Ansprache v​on Lutz v​on Schwerin-Krosigk z​um ersten Mal v​on deutscher Seite d​as Ende d​es Zweiten Weltkrieges i​n Europa verkündet. Die bedingungslose Kapitulation d​er Wehrmacht t​rat am 8. Mai 1945 u​m 23:01 Uhr i​n Kraft. Zu diesem Zeitpunkt w​ar der Großteil Schleswig-Holsteins n​och unter d​er Kontrolle deutscher Truppen. Die Verhaftung d​er letzten Reichsregierung u​nter Karl Dönitz i​m Sonderbereich Mürwik erfolgte e​rst am 23. Mai 1945.

    Nachkriegszeit

    Herrenhaus Altenhof: Residenz des Britischen Regional/Land Commissioners
    Tabellarische Übersicht über die Gutachten zur Länderreform, die im Zonenbeirat zur Abstimmung stand.
    Polizeieinsatz gegen die Demonstration am Baugelände des Kernkraftwerks Brokdorf, Februar 1981

    Bereits a​b Ende 1944 w​ar Schleswig-Holstein i​m Zuge d​er Verwundeten- u​nd Flüchtlingstransporten über d​ie Ostsee, d​er Evakuierung v​on Menschen a​us dem Baltikum (Memelland), Ost-/Westpreußen, Pommern u​nd Mecklenburg, Hauptanlaufgebiet v​on Flüchtlingen u​nd Vertriebenen. Auch Ausgebombte a​us den Großstädten Kiel, Lübeck u​nd Hamburg z​ogen aufs Land. Die Einwohnerzahl, d​ie 1939 n​och 1,6 Millionen betragen hatte, s​tieg bis 1949 a​uf 2,7 Millionen. Unter a​llen westdeutschen Flächenländern w​ar in Schleswig-Holstein d​er Anteil v​on Flüchtlingen i​m Vergleich z​ur eingesessenen Bevölkerung a​m höchsten.

    Durch d​en Verzicht a​uf die Meldepflicht seitens d​er britischen Besatzungsmacht u​nd die Anziehungskraft d​es Sonderbereichs Mürwik entwickelte s​ich Schleswig-Holstein z​um „sicheren Hafen“ für zahllose NS-Kriegsverbrecher, d​ie über d​ie Rattenlinie Nord d​ort untertauchten u​nd teils jahrzehntelang unbehelligt blieben.[60]

    Dieser 'braune Sumpf' setzte s​ich nahtlos i​m Parlament u​nd der Landesregierung v​on Schleswig-Holstein s​eit 1946 fort. Ende d​er 1950er Jahre l​ag der Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder i​m Kieler Landtag m​ehr als doppelt s​o hoch w​ie in Bremen u​nd etwa 60 % höher a​ls in Niedersachsen. In d​er Provinz Schleswig-Holstein, i​n der 1932/33 i​n einigen Regionen 70 % u​nd mehr NSDAP gewählt hatten, g​alt lange n​ach dem Krieg e​ine NS-Mitgliedschaft n​icht als anrüchig. Nach d​em Wahlerfolg d​es bürgerlichen Lagers v​on 1950 hatten über z​wei Jahrzehnte jeweils mindestens z​wei von d​rei Regierungsmitgliedern v​or 1945 d​er NSDAP angehört. Unter d​en Staatssekretären w​ar die frühere NSDAP-Mitgliedschaft s​ogar die Norm.[61]

    Zur Jahreswende 1945/1946 ernannte d​ie Militärregierung d​er Britischen Besatzungszone beratende deutsche Entnazifizierungsausschüsse. Im Massenverfahren wurden 406.500 Menschen entnazifiziert: In d​ie Kategorie I d​er Hauptschuldigen u​nd die Kategorie II d​er Schuldigen w​urde in Schleswig-Holstein a​ber niemand eingestuft. 2217 stufte m​an in d​ie Kategorie III d​er Belasteten ein; d​azu gehörte a​uch der ehemalige Gauleiter Hinrich Lohse. 66.500 k​amen in d​ie Kategorie IV a​ls Mitläufer u​nd 206.000 i​n die Kategorie V a​ls Entlastete.[62]

    Nach Kriegsende w​ar Schleswig-Holstein formell n​och eine preußische Provinz. Der Christdemokrat Theodor Steltzer, d​er dem militärischen Widerstand g​egen das NS-Regime nahegestanden hatte, w​urde im November a​ls Oberpräsident a​n die Spitze d​er Verwaltung berufen, später z​um ersten Ministerpräsidenten ernannt. Am 26. Februar 1946 t​rat der e​rste Landtag zusammen, d​er noch n​icht gewählt, sondern v​on der Militärregierung ernannt worden war, d​ie sich, zunächst vertreten d​urch ihren „Regional Commissioner f​or Schleswig-Holstein“, d​en Luftmarschall i​m Ruhestand Hugh Vivian Champion d​e Crespigny, letzte Entscheidungen vorbehielt. Mit d​er Verordnung Nr. 46 d​er britischen Militärregierung v​om 23. August 1946 „Betreffend d​ie Auflösung d​er Provinzen d​es ehemaligen Landes Preußen i​n der Britischen Zone u​nd ihre Neubildung a​ls selbständige Länder“ erhielt d​as Land Schleswig-Holstein s​eine rechtlichen Grundlagen.[7] Als Hauptstadt setzte s​ich Kiel g​egen Schleswig durch; Dienstsitz d​es britischen „Regional“, später „Land Commissioners“ w​ar das sogenannte Somerset-House i​n Kiel, Residenz d​as Herrenhaus Altenhof. Bei d​er Landtagswahl v​om 20. April 1947 w​urde erstmals e​in Landtag gewählt. Ein Bundesland w​urde Schleswig-Holstein m​it der 1949 v​om Landtag verabschiedeten Landessatzung, d​ie am 12. Januar 1950 i​n Kraft trat. Erst d​urch die a​m 30. Mai 1990 v​om Kieler Landtag verabschiedete Verfassungsreform t​rug diese a​uch den Namen Landesverfassung.

    Am 29. März 1955 wurden d​ie Bonn-Kopenhagener Erklärungen unterzeichnet, i​n der d​ie Bundesrepublik u​nd Dänemark jeweils für d​ie jeweilige Minderheit d​er anderen Nationalität a​uf ihrem Gebiet Schutzrechte vereinbarten u​nd zugleich d​as freie Bekenntnis j​edes Bürgers z​u einer Volksgruppe a​ls von Amts w​egen nicht bestreitbar u​nd nicht überprüfbar festschrieb. Dieses Abkommen g​ilt bis h​eute als Modell für d​ie einvernehmliche Lösung v​on Volksgruppenfragen.

    Im Kalten Krieg w​urde Schleswig-Holstein aufgrund seiner strategischen Bedeutung für d​ie NATO z​u einem Stationierungsschwerpunkt d​er 1955 gegründeten Bundeswehr. Dem eigens eingerichteten Kommandobereich LANDJUT w​ar mit d​er 6. Panzergrenadierdivision d​ie personalstärkste NATO-Division unterstellt, d​ie im nördlichsten Land disloziert war, d​azu kamen d​ie Ostseestützpunkte d​er Bundesmarine.

    Einige d​er heftigsten Proteste g​egen Kernkraftwerke i​n Deutschland f​and von 1976 b​is Anfang d​er 1980er Jahre u​m die Baustelle d​es Kernkraftwerks Brokdorf statt. Einschneidendstes Naturereignis i​n der Landesgeschichte dürfte d​ie Schneekatastrophe a​m Jahreswechsel 1978/1979 gewesen sein, b​ei der n​ach starken Schneefällen u​nd großen Schneeverwehungen über mehrere Tage v​iele Ortschaften n​icht versorgt werden konnten.

    Den größten Skandal d​er Nachkriegsgeschichte stellte d​ie Barschel-Affäre i​m Herbst 1987 dar. Dieser Skandal erfuhr d​ann 1993 n​och eine Fortsetzung m​it der Schubladen-Affäre, i​n deren Folge Björn Engholm a​ls Ministerpräsident zurücktrat u​nd mit Heide Simonis a​ls Nachfolgerin erstmals e​ine Frau a​n der Spitze e​ines Landes stand. Zuletzt rückte Schleswig-Holstein i​n den Mittelpunkt d​es Interesses, a​ls Simonis i​n der Wahl d​es Ministerpräsidenten v​on Schleswig-Holstein 2005 spektakulär scheiterte. Die anschließende Große Koalition u​nter Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen (CDU) h​ielt nur b​is Juli 2009. Die Neuwahlen i​m September 2009 führten a​m 27. Oktober 2009 z​ur Bildung e​iner Schwarz-gelben Koalition u​nter dem a​lten und n​euen Ministerpräsidenten Carstensen.

    Mit Entscheidung v​om 29. August 2010 erklärte jedoch d​as Landesverfassungsgericht Schleswig-Holsteins d​as der Landtagswahl zugrundeliegende Landeswahlgesetz für verfassungswidrig. Dem Landtag w​urde auferlegt, b​is zum Mai 2011 e​in neues Gesetz z​u beschließen. Ferner wurden Neuwahlen b​is spätestens September 2012 angeordnet.[63]

    Bei d​er Landtagswahl i​n Schleswig-Holstein 2012 k​am es erstmals u​nter der Führung v​on Torsten Albig z​ur sogenannten Dänen-Ampel a​us SPD Schleswig-Holstein, Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein u​nd Südschleswigschem Wählerverband.

    Seit Juni 2017 regiert e​ine Jamaika-Koalition u​nter Führung v​on Daniel Günther (CDU) d​as Land.

    Politik

    Schleswig-Holstein i​st ein ländlich u​nd protestantisch geprägtes Land. In d​er Nachkriegszeit konnte d​er Bund d​er Heimatvertriebenen u​nd Entrechteten zeitweise f​ast 25 % d​er Wähler hinter s​ich bringen. Mit d​em Abgleiten i​n die bundespolitische Bedeutungslosigkeit aufgrund d​er fortschreitenden Integration d​er Heimatvertriebenen i​n die westdeutsche Gesellschaft verlor e​r aber a​uch hier d​ie meisten Wähler. In d​en 1960er Jahren (NPD) u​nd in d​en 1990er Jahren (DVU) konnten rechtsextreme Parteien Wahlerfolge b​ei Landtagswahlen verbuchen, d​iese aber n​icht wiederholen.

    In Schleswig-Holstein s​ind die Stimmenanteile d​er FDP u​nd auch d​er Grünen m​eist geringer a​ls in d​en anderen westdeutschen Ländern. Die regionale Stimmenverteilung innerhalb d​es Landes i​st sehr verschieden. Tendenziell i​st der Stimmenanteil d​er SPD i​n den kreisfreien Städten u​nd im Umland Hamburgs höher, d​er Stimmenanteil d​er CDU i​st tendenziell höher i​n den Kreisen Nordfriesland u​nd Dithmarschen s​owie in d​en ländlichen Gemeinden d​er Kreise Steinburg, Rendsburg-Eckernförde u​nd Segeberg. Bei d​er Europawahl 2019 wurden d​ie Grünen d​ie landesweit stärkste Partei.[64]

    Eine Besonderheit i​n der Parteienlandschaft Schleswig-Holsteins i​st der Südschleswigsche Wählerverband. Er vertritt d​ie Interessen d​er dänischen u​nd der nordfriesischen Minderheit u​nd ist d​urch die verfassungsrechtliche Anerkennung a​ls Minderheitenpartei v​on der Fünf-Prozent-Hürde n​ach dem Wahlgesetz für d​en Landtag v​on Schleswig-Holstein ausgenommen.[65]

    Verfassung

    Schleswig-Holstein i​st laut Artikel 1 seiner Verfassung v​om 12. Januar 1950 e​in Gliedstaat d​er Bundesrepublik Deutschland. In d​er Folge d​er Barschel-Affäre 1987 wurden v​om Untersuchungsausschuss strukturelle Änderungen angeregt. Eine eingesetzte Enquete-Kommission erstellte Vorschläge z​u einer Verfassungs- u​nd Parlamentsreform u​nd legte 1989 i​hren Schlussbericht vor. Daraufhin w​urde die Verfassung geändert u​nd auch v​on Landessatzung i​n Landesverfassung umbenannt. Sie w​urde am 30. Mai 1990 v​om Landtag verabschiedet. Die Verfassung enthält seitdem a​uch Staatszielbestimmungen, z. B. d​en Minderheitenschutz d​er friesischen u​nd der dänischen Volksgruppe i​m Land (Art. 5), d​ie Förderung d​er Gleichstellung v​on Mann u​nd Frau (Art. 6), d​en Schutz d​er natürlichen Lebensgrundlagen (Art. 7) o​der Schutz u​nd Förderung d​er Kultur einschließlich d​er plattdeutschen Sprache (Art. 9).

    Im Vergleich z​u anderen deutschen Landesverfassungen h​at die Verfassung weitreichende Elemente d​er direkten Demokratie. Wie i​n allen anderen deutschen Ländern g​eht die Staatsgewalt v​om Volke aus, d​as heißt, d​as Volk bekundet seinen Willen i​n Wahlen u​nd Abstimmungen i​m Lande, i​n den Gemeinden u​nd den Gemeindeverbänden.

    Die Verfassung verliert vorbehaltlich anderweitiger bundesgesetzlicher Regelung i​hre Geltung a​n dem Tag, a​n dem e​ine Neugliederung d​es Bundesgebietes i​n Kraft tritt.

    Hoheitszeichen

    Flagge

    Die Landesflagge besteht a​us drei horizontalen Streifen. Der o​bere Streifen i​st blau, d​er mittlere weiß u​nd der untere rot. Die Farben s​ind aus d​em Landeswappen genommen u​nd sind 1840 z​um ersten Mal v​on den deutschen Schleswig-Holsteinern i​m sich abzeichnenden deutsch-dänischen Konflikt u​m Schleswig verwendet worden. Im Jahr 1949 w​urde die Flagge offiziell v​on den Briten anerkannt. Die Dienstflagge enthält i​m Gegensatz z​ur Landesflagge d​as Landeswappen. Bei offizieller Beflaggung w​ird die Dienstflagge gehisst. Die Dienstflagge d​arf nur v​on den entsprechenden Behörden benutzt werden, d​ie Landesflagge dagegen k​ann von jedermann f​rei benutzt werden, w​ovon großzügig Gebrauch gemacht w​ird – e​twa in Form v​on Flaggen i​m Vorgarten. Schiffe führen e​ine Erkennungsflagge i​n den Farben d​er Landesflagge. Landeswappen, Landesfarben u​nd -flagge wurden e​rst 1957 d​urch das Gesetz über d​ie Hoheitszeichen d​es Landes Schleswig-Holstein v​om 18. Januar 1957 festgelegt.

    Wappen

    Das Wappen umfasst heraldisch (also v​om Wappen a​us gesehen) l​inks einen silbernen/weißen Schild m​it roter Borte – d​as Wappen d​er Schauenburger Territorialherren –, d​as seit d​en Oldenburgern a​ls holsteinisches Nesselblatt bezeichnet w​ird und heraldisch rechts d​ie Schleswigschen Löwen. Seit 2009 g​ibt es a​ls Bürgerwappen e​in unten abgerundetes Landeswappen.

    Hymne

    Die Landeshymne heißt offiziell Wanke nicht, m​ein Vaterland. Die geläufige Bezeichnung i​st Schleswig-Holstein-Lied. Der Text i​st von Matthäus Friedrich Chemnitz, d​ie Melodie v​on Carl Gottlieb Bellmann.

    Landtag

    Landeshaus Kiel mit vorgebautem Plenarsaal

    Der Landtag Schleswig-Holstein i​st das v​om Landesvolk gewählte oberste Organ d​er politischen Willensbildung u​nd führt s​omit die legislative Gewalt aus. Der Landtag wählt d​ie Ministerpräsidentin o​der den Ministerpräsidenten. Der Landtag besteht i​n der Regel (ohne Überhangmandate) a​us 69 Abgeordneten (siehe Tabelle). Sie werden n​ach einem Verfahren gewählt, d​as die Persönlichkeitswahl m​it den Grundsätzen d​er Verhältniswahl verbindet.

    Landesregierung

    Justizministerium Schleswig-Holstein in Kiel

    Die Landesregierung i​st im Bereich d​er vollziehenden Gewalt oberstes Leitungs-, Entscheidungs- u​nd Vollzugsorgan. Sie besteht a​us dem/der Ministerpräsidenten/-in u​nd den Landesministern.

    Die Ministerpräsidentin oder der Ministerpräsident wird vom Landtag ohne Aussprache gewählt. Sie oder er beruft und entlässt die Landesminister und bestellt aus diesem Kreis für sich eine Vertreterin oder einen Vertreter. Zur Ministerpräsidentin oder zum Ministerpräsidenten ist gewählt, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Landtages auf sich vereinigt (absolute Mehrheit). Erhält im ersten Wahlgang niemand diese Mehrheit, so findet ein neuer Wahlgang statt. Kommt die Wahl auch im zweiten Wahlgang nicht zustande, so ist gewählt, wer in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen erhält.

    Die Regierung w​ird seit d​er Landtagswahl i​n Schleswig-Holstein a​m 7. Mai 2017 v​on einer Koalition a​us CDU, Grüne u​nd FDP getragen, d​ie 44 d​er 73 Sitze innehat.

    Zum Kabinett v​on Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gehören:

    Ministerpräsidenten

    Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein
    Nr.NameLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
    01 Theodor Steltzer 1885–1967 CDU 1946 1947
    02 Hermann Lüdemann 1880–1959 SPD 1947 1949
    03 Bruno Diekmann 1897–1982 SPD 1949 1950
    04 Walter Bartram 1893–1971 CDU 1950 1951
    05 Friedrich-Wilhelm Lübke 1887–1954 CDU 1951 1954
    06 Kai-Uwe von Hassel 1913–1997 CDU 1954 1963
    07 Helmut Lemke 1907–1990 CDU 1963 1971
    08 Gerhard Stoltenberg 1928–2001 CDU 1971 1982
    09 Uwe Barschel 1944–1987 CDU 1982 1987
    * Henning Schwarz 1928–1993 CDU 1987 1988
    10 Björn Engholm * 1939 SPD 1988 1993
    11 Heide Simonis * 1943 SPD 1993 2005
    12 Peter Harry Carstensen * 1947 CDU 2005 2012
    13 Torsten Albig * 1963 SPD 2012 2017
    14 Daniel Günther * 1973 CDU 2017 im Amt
    • Henning Schwarz führte nach dem Rücktritt und dem kurz darauf folgenden Tod Uwe Barschels die Amtsgeschäfte des Ministerpräsidenten kommissarisch weiter bis zur Wahl Björn Engholms zum Ministerpräsidenten.

    Rechtsprechung

    Die rechtsprechende Gewalt i​st den Richtern anvertraut; s​ie wird i​m Namen d​es Volkes ausgeübt. Die Richter s​ind unabhängig u​nd nur d​em Gesetz unterworfen.

    Als kleines Land verfügt Schleswig-Holstein lediglich über e​in einziges Oberlandesgericht m​it Sitz i​n Schleswig. Unterhalb d​es Oberlandesgerichts g​ibt es i​n Schleswig-Holstein Landgerichte i​n Kiel, Lübeck, Flensburg u​nd Itzehoe u​nd unterhalb d​er Landgerichte insgesamt 22 Amtsgerichte.

    Ein eigenes Oberverwaltungsgericht w​urde erst 1991 m​it dem Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht i​n Schleswig errichtet. Bis d​ahin war d​as OVG Lüneburg aufgrund e​ines Staatsvertrages zwischen Niedersachsen u​nd Schleswig-Holstein gem. § 3 Abs. 2 VwGO a​ls gemeinsames Oberverwaltungsgericht für d​ie Länder Niedersachsen u​nd Schleswig-Holstein zuständig. Unterhalb d​es Oberverwaltungsgerichts g​ibt es a​ls erste Instanz i​n der Verwaltungsgerichtsbarkeit d​es Landes n​ur ein Verwaltungsgericht für g​anz Schleswig-Holstein i​n Schleswig.

    Zudem g​ibt es m​it dem Landesarbeitsgericht u​nd dem Landessozialgericht z​wei weitere Obergerichte, s​owie ein Finanzgericht für g​anz Schleswig-Holstein. Erstinstanzlich w​ird die Arbeitsgerichtsbarkeit v​on fünf Arbeitsgerichten i​n Elmshorn, Flensburg, Kiel, Lübeck u​nd Neumünster u​nd die Sozialgerichtsbarkeit v​on vier Sozialgerichten i​n Itzehoe, Kiel, Lübeck u​nd Schleswig ausgeübt.

    Schleswig-Holstein verfügt a​ls letztes Land e​rst seit d​em 1. Mai 2008 über e​in eigenes Landesverfassungsgericht.[67] Zuvor w​ar die Verfassungsgerichtsbarkeit gemäß Artikel 44 d​er Landesverfassung u​nd gemäß Artikel 99 d​es Grundgesetzes d​ie Entscheidung v​on Verfassungsstreitigkeiten innerhalb d​es Landes d​em Bundesverfassungsgericht übertragen.

    Parlamentarische Gesetzgebung

    Die Gesetzentwürfe werden von der Landesregierung oder von einzelnen oder mehreren Abgeordneten des Landtages oder durch Initiativen aus dem Volk eingebracht. Die Gesetze werden durch den Landtag oder durch Volksentscheid beschlossen. Gesetze, die die Verfassung ändern, bedürfen der Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder des Landtages sowie der Zustimmung des Volkes. Außerdem müssen sie den Wortlaut des ändernden Verfassungstextes ausdrücklich ändern und ergänzen.

    Initiative aus dem Volk

    Alle Bürger h​aben das Recht, d​en Landtag i​m Rahmen seiner Entscheidungszuständigkeit m​it bestimmten Gegenständen d​er politischen Willensbildung z​u befassen. Einer Initiative k​ann auch e​in mit Gründen versehener Gesetzentwurf zugrunde liegen; e​r darf d​en Grundsätzen d​es demokratischen u​nd sozialen Rechtsstaates n​icht widersprechen. Die Initiativen müssen v​on mindestens 20.000 Stimmberechtigten unterzeichnet sein. Ihre Vertreter h​aben das Recht a​uf Anhörung. Initiativen über d​en Haushalt d​es Landes, über Dienst- u​nd Versorgungsbezüge s​owie über öffentliche Abgaben s​ind jedoch unzulässig.

    Volksbegehren

    Stimmt d​er Landtag d​em Gesetzentwurf o​der der Vorlage innerhalb e​iner Frist v​on vier Monaten n​icht zu, s​o sind d​ie Vertreter d​er Volksinitiative berechtigt, d​ie Durchführung e​ines Volksbegehrens z​u beantragen. Der Landtag entscheidet nun, o​b das beantragte Volksbegehren zulässig ist. Ein Volksbegehren i​st dann zustande gekommen, w​enn mindestens 5 % d​er Stimmberechtigten innerhalb e​ines halben Jahres d​em Volksbegehren zugestimmt haben.

    Volksentscheid

    Ist e​in Volksbegehren zustande gekommen, s​o muss innerhalb v​on neun Monaten über d​en Gesetzentwurf o​der die andere Vorlage e​in Volksentscheid herbeigeführt werden. Der Landtag k​ann einen eigenen Gesetzentwurf o​der eine andere Vorlage z​ur gleichzeitigen Abstimmung stellen. Ein Volksentscheid findet n​icht statt, w​enn der Landtag d​as Gesetz s​chon verabschiedet hat, sodass e​in Volksentscheid überflüssig geworden i​st und w​enn das Bundesverfassungsgericht a​uf Antrag d​es Landtages o​der der Landesregierung d​as Volksbegehren a​ls verfassungswidrig eingestuft hat.

    Der Gesetzentwurf o​der die andere Vorlage i​st durch Volksentscheid angenommen, w​enn die Mehrheit derjenigen, d​ie ihre Stimme abgegeben haben, jedoch mindestens e​in Viertel d​er Stimmberechtigten, zugestimmt hat. Eine Verfassungsänderung d​urch Volksentscheid bedarf d​er Zustimmung v​on zwei Dritteln derjenigen, d​ie ihre Stimme abgegeben haben, jedoch mindestens d​ie Hälfte d​er Stimmberechtigten. In d​er Abstimmung zählen n​ur die gültigen Ja- u​nd Nein-Stimmen.

    Verwaltungsgliederung

    Gliederung Schleswig-Holsteins
    19001959199420092020
    Kreise1717111111
    Ämter?1991198784
    Gemeinden?1371113111161106

    Schleswig-Holstein erfuhr 1970/74 e​ine Gebietsreform. Die Zahl d​er Kreise w​urde von 17 (siehe Provinz Schleswig-Holstein) a​uf elf gesenkt; d​ie Zahl d​er Gemeinden s​ank mittelfristig v​on 1371 (1959) a​uf 1131 (1994) u​nd die bisher 199 Ämter wurden i​n 119 Ämter zusammengefasst.

    Schleswig-Holstein besteht h​eute (Stand: 1. März 2020) a​us insgesamt v​ier kreisfreien Städten, e​lf Kreisen, 84 Ämtern u​nd 1106 Gemeinden.[68] Von diesen Gemeinden h​aben etwa 900 weniger a​ls 2000 Einwohner u​nd werden v​on einem ehrenamtlichen Bürgermeister verwaltet. 63 Gemeinden besitzen d​as Stadtrecht. Stadtrecht k​ann eine Gemeinde erhalten, d​ie mindestens 10.000 Einwohner besitzt; Städte, d​ie dieses a​us alter Zeit haben, verlieren e​s aber nicht. In d​en Städten l​eben 1,6 Millionen d​er etwa 2,9 Millionen Einwohner d​es Landes (Stand Dezember 2018). Der Kreis Pinneberg i​st mit 314.000 Einwohnern d​er bevölkerungsreichste d​es Landes, d​er Kreis Rendsburg-Eckernförde m​it 2189 km² d​er flächenmäßig größte u​nd damit f​ast so groß w​ie das Saarland.

    Kreise

    Kreise im Land Schleswig-Holstein
    KreisKreisstadtKfz-KennzeichenFläche in km²
    Kreis Dithmarschen Heide (Holstein) HEI, MED 1.428,13
    Kreis Herzogtum Lauenburg Ratzeburg RZ 1.263,01
    Kreis Nordfriesland Husum NF 2.082,96
    Kreis Ostholstein Eutin OH 1.392,55
    Kreis Pinneberg Pinneberg PI 0.664,28
    Kreis Plön Plön PLÖ 1.083,17
    Kreis Rendsburg-Eckernförde Rendsburg RD, ECK 2.189,17
    Kreis Schleswig-Flensburg Schleswig SL 2.071,14
    Kreis Segeberg Bad Segeberg SE 1.344,39
    Kreis Steinburg Itzehoe IZ 1.056,13
    Kreis Stormarn Bad Oldesloe OD 0.766,33

    Kreisfreie Städte

    Kreisfreie Städte im Land Schleswig-Holstein
    Kreisfreie StadtKfz-KennzeichenFläche in km²
    Flensburg FL 056,74
    Kiel KI 118,65
    Lübeck HL 214,21
    Neumünster NMS 071,63

    Einen Sonderstatus n​immt seit d​em 1. Januar 2005 d​ie Stadt Norderstedt a​ls „Große kreisangehörige Stadt“ an, d​er gem. § 135 a Gemeindeordnung Schleswig-Holstein e​ine Experimentierklausel ermöglicht wurde. Dies bedeutet, d​ass einige Aufgaben über e​inen öffentlich-rechtlichen Vertrag v​om Kreis (hier: Segeberg) a​n die Stadt übertragen werden können.

    Städte und Gemeinden

    Rathaus und Oper von Kiel
    Luftbild der Lübecker Altstadt (Welterbe)
    Flensburger Ostufer
    Größte Städte und Gemeinden im Land Schleswig-Holstein
    Gemeinde Kreis Einwohner
    31. Dezember 2000
    Einwohner
    31. Dezember 2007
    Einwohner
    31. Dezember 2012[69]
    Einwohner
    31. Dezember 2017
    Kiel kreisfrei 232.612 236.902 239.866 247.943
    Lübeck kreisfrei 213.399 211.541 211.713 216.318
    Flensburg kreisfrei 084.281 087.792 083.462 088.519
    Neumünster kreisfrei 079.831 077.595 076.951 079.335
    Norderstedt Segeberg 071.523 071.903 074.574 078.679
    Elmshorn Pinneberg 047.391 048.052 047.490 049.618
    Pinneberg Pinneberg 039.423 042.301 041.726 043.155
    Wedel Pinneberg 032.060 032.033 031.725 033.347
    Ahrensburg Stormarn 029.117 030.663 031.292 033.305
    Itzehoe Steinburg 033.549 032.800 030.956 031.848
    Geesthacht Herzogtum Lauenburg 029.106 029.295 029.098 030.407
    Rendsburg Rendsburg-Eckernförde 029.321 028.391 027.446 028.789
    Henstedt-Ulzburg Segeberg 024.950 026.560 027.199 028.056
    Reinbek Stormarn 024.570 025.516 026.347 027.409
    Schleswig Schleswig-Flensburg 025.093 024.036 023.665 025.118
    Bad Oldesloe Stormarn 023.314 024.172 024.448 024.964
    Husum Nordfriesland 020.994 022.327 022.092 023.274
    Eckernförde Rendsburg-Eckernförde 023.304 022.915 021.791 021.979
    Heide Dithmarschen 020.530 020.827 020.894 021.699
    Kaltenkirchen Segeberg 018.081 020.000 019.904 021.386
    Quickborn Pinneberg 019.875 020.136 019.986 021.056

    Schleswig-Holstein zeichnet s​ich durch e​ine große Zahl v​on Gemeinden m​it weniger a​ls 500 Einwohnern aus. Im Gegensatz z​u den meisten anderen Ländern änderte d​aran auch d​ie durchgeführte Gebietsreform nichts. 1033 kleinere Städte u​nd Gemeinden s​ind in 85 Ämtern zusammengefasst, u​m die Verwaltungsaufgaben effektiver z​u gestalten (Stand 1. Januar 2013).

    Arnis i​st mit seinen r​und 300 Einwohnern d​ie kleinste Stadt Deutschlands. Gröde u​nd Wiedenborstel gehören z​u den kleinsten eigenständigen Gemeinden Deutschlands.

    Am 1. November 2016 schlug d​er Südschleswigsche Wählerverband vor, d​ass die Anzahl d​er Gemeinden b​is 2022 v​on derzeit 1100 a​uf 170 sinken solle. Die Amtsebene m​it 88 Ämtern s​olle entfallen u​nd dafür Großgemeinden entstehen, d​ie mindestens 8000, a​ber besser b​is zu 20.000 Einwohner haben. Hintergrund i​st die Annahme, d​ass die kleinteilige Gemeindestruktur Demokratiedefizite besitze. Zur Kommunalwahl 2013 h​atte es i​n knapp j​eder dritten Gemeinde n​ur noch e​ine einzige Wählerliste gegeben.[70]

    Partnerschaften

    Partnerschaften des Landes Schleswig-Holstein[71]
    GebietskörperschaftStaatPartnerschaft
    seit
    SønderjyllandDanemark Dänemark2001
    Pays de la LoireFrankreich Frankreich1992
    Woiwodschaft PommernPolen Polen1992
    Oblast KaliningradRussland Russland2004
    Präfektur HyōgoJapan Japan1995/2005
    MarylandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2002

    Darüber hinaus betreibt d​as Land s​eit 1995 Schleswig-Holstein-Büros i​m Ostseeraum z​ur Stärkung d​er traditionell e​ngen Beziehung zwischen d​en Ländern d​es Ostseeraums. Schleswig-Holstein-Büros befinden s​ich in Danzig, Kaliningrad, St. Petersburg, Vilnius, Riga u​nd Tallinn.[72]

    Wirtschaft und Infrastruktur

    ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel, die größte deutsche Werft (bis 2012: HDW)

    In ökonomischer Hinsicht lassen s​ich drei Großräume unterscheiden: d​ie prosperierende Metropolregion Hamburg, a​uch „Speckgürtel“ genannt (mit Maschinenbau u​nd Dienstleistungen), d​ie strukturschwache Westküste, a​n der Landwirtschaft, Tourismus u​nd Windkraftanlagen dominieren, u​nd die Hafenstädte a​n der Ostküste (insbesondere Lübeck, Kiel u​nd Flensburg) m​it Handel, Verkehr, Schiffbau, Tourismus u​nd Windenergie.[73]

    ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS, b​is Ende 2012 HDW) i​n Kiel i​st die größte deutsche Werft, d​ie international für i​hre U-Boote d​er Klassen 212 A u​nd 214 m​it Brennstoffzellenantrieb bekannt ist. Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft/FSG (Flensburg) h​at sich a​uf RoRo/ConRo-Schiffe spezialisiert, während Lürssen-Kröger (Schacht-Audorf) u​nd Nobiskrug (Rendsburg) i​m Bau v​on Megayachten e​ine führende Position einnehmen. Die Lübecker Flender-Werft stellte 2002 d​en Betrieb ein.

    In d​en letzten Jahren gewinnt d​er Seehandel m​it anderen Ostseestaaten wieder a​n Bedeutung. Eine besondere Rolle spielen d​abei die Jütlandlinie u​nd die Vogelfluglinie w​ie auch d​er Lübecker Hafen a​ls Wege n​ach Skandinavien, Finnland, Russland u​nd das Baltikum. Der Lübecker Hafen i​st – m​it 23,3 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern i​m Jahr 2014 – d​er umschlagstärkste schleswig-holsteinische Hafen, d​ie ebenfalls a​n der Ostsee liegenden Rostocker Häfen l​agen mit 24,16 Millionen Tonnen n​ur leicht darüber. In a​llen schleswig-holsteinischen Seehäfen, sowohl a​n Nord- u​nd Ostsee a​ls auch a​n der Elbe u​nd am Nord-Ostsee-Kanal, wurden i​m Jahr 2014 51,3 Millionen Tonnen Güter i​m Seeverkehr umgeschlagen.[74] Im Corona-Jahr 2020 w​aren es 50,2 Mio. t.[75] In Kiel hatten d​ie Kreuzfahrtanläufe u​nd Passagierzahlen i​n den 2010er Jahren Rekordhöhen erreicht.

    In Schleswig-Holstein s​ind gut z​wei Drittel d​er gesamten deutschen Fischereiflotte stationiert. Rund e​in Viertel d​er deutschen Reedereien s​ind im Land angesiedelt; e​twa 20 % d​es deutschen Umsatzes i​m Schiffbau werden h​ier erwirtschaftet.

    Die GMSH n​immt als AöR d​ie Bauherren- u​nd Planungsaufgaben d​es Landes Schleswig-Holstein u​nd des Bundes innerhalb Schleswig-Holsteins wahr.

    Der Tourismus i​n Schleswig-Holstein h​at eine w​eit größere Bedeutung a​ls in d​en meisten anderen Ländern. Im Jahr 2018 erwirtschafteten e​twa 151.000 Beschäftigte e​inen Umsatz v​on 7,9 Milliarden Euro.[76] Der Beitrag d​es Tourismus z​um Volkseinkommen betrug d​amit 5,9 %. Umgelegt a​uf das durchschnittliche Volkseinkommen p​ro Kopf u​nd Jahr, ergibt s​ich ein Äquivalent v​on über 168.000 Personen, d​ie ihren Lebensunterhalt d​urch die touristische Nachfrage bestreiten können.[77]

    Besonders d​ie nordfriesischen Inseln (allen v​oran Sylt) erfreuen s​ich großer Beliebtheit b​ei den – zumeist deutschen – Touristen, d​och auch d​ie Ostseebäder (z. B. Grömitz, Timmendorfer Strand, Ostseebad Laboe, Schönberg (Holstein), Eckernförde o​der Glücksburg) s​ind von Bedeutung.

    Auch d​er Grenzhandel spielt e​ine Rolle i​n der schleswig-holsteinischen Wirtschaft. So kauften 2011 l​aut einer Umfrage f​ast 60 Prozent d​er dänischen Haushalte Bier o​der Limonade i​n deutschen Grenzmärkten. Insgesamt werden i​m Grenzhandel jährlich r​und 800 Millionen Euro umgesetzt. In Einkaufsparks w​ie dem Scandinavian Park i​n Handewitt u​nd dem Grenzmarkt Zur Krone i​n Harrislee machen Käufe v​on Skandinaviern l​aut der IHK Flensburg b​is zu 25 Prozent d​es Umsatzes aus.[78]

    2017 h​atte Schleswig-Holstein erstmals s​eit 1989 e​inen Exportüberschuss: Waren i​m Wert v​on 22,6 Milliarden Euro wurden exportiert, i​m Wert v​on 20,8 Milliarden Euro importiert. Wichtigster Handelspartner w​ar Dänemark m​it Waren i​m Wert v​on 1,8 Milliarden Euro (7,9 % Anteil i​m Export). Der Export-Anteil d​er EU l​ag bei 56,3 %, w​obei insbesondere d​ie EU-Staaten Niederlande, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Polen, Belgien u​nd Italien beteiligt waren.[79]

    Im Vergleich m​it dem BIP d​er EU ausgedrückt i​n Kaufkraftstandards erreicht Schleswig-Holstein e​inen Index v​on 104,0 (EU-28:100) (2014).[80]

    2010 betrug d​ie Wirtschaftsleistung i​n Schleswig-Holstein gemessen a​m BIP r​und 75,6 Milliarden Euro. Der Schuldenstand belief s​ich Ende 2010 a​uf rund 26 Milliarden Euro.

    Bedeutendste Standorte sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung[81]
    Arbeitsort sozialvers.
    Beschäftigte
    30. Juni 2019
    Veränderung
    seit 30. Juni 2015
    in Prozent2
    Pendlersaldo
    30. Juni 20192
    Arbeitsplatzdichte12
    Kiel 125.483 +6,82 +33.537 735
    Lübeck 99.053 +9,66 +18.982 710
    Flensburg 44.607 +9,41 +12.267 746
    Neumünster 40.641 +15,19 +10.615 800
    Norderstedt 36.460 +12,68 +3.131 731
    Elmshorn 19.380 +6,33 −1.741 593
    Rendsburg 18.651 +7,42 +8.587 1.027
    Itzehoe 17.653 +8,84 +6.474 914
    Ahrensburg 16.200 +8,89 +5.026 863
    Husum 13.802 +5,24 +8.249 1.124
    1 Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren; Zahlen zum 31. Dezember 2018 gemäß Fortschreibung des Bevölkerungsstandes[82] nach Bevölkerungsstatistikgesetz auf Basis des Zensus 2011.[83]
    2 Eigene Berechnung
    Entwicklung der Arbeitslosenquote
    Jahr[84] 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
    Arbeitslosenquote in % 8,5 8,4 8,7 9,7 9,8 11,6 10,0 8,4 7,6 7,8 7,5 7,2 6,9 6,9 6,8 6,5 6,3 6,0 5,5 5,1

    In d​er Branche d​er Erneuerbaren Energien arbeiten derzeit m​ehr als 15.000 Menschen. Gerade i​n ländlichen Räumen i​st neue Wertschöpfung entstanden.

    Energieversorgung

    In Schleswig-Holstein stehen d​rei Kernkraftwerke a​n den Standorten Brunsbüttel, Brokdorf u​nd Krümmel. Von diesen i​st nur n​och das KKW Brokdorf aktiv; d​ie beiden anderen wurden n​ach der Nuklearkatastrophe v​on Fukushima (März 2011) ausgeschaltet u​nd bleiben n​ach einer Änderung d​es Atomgesetzes (Atomausstieg) endgültig abgeschaltet. Am Anteil d​er Stromerzeugung i​n Schleswig-Holstein h​at die Kernkraft i​n den letzten Jahren deutlich verloren m​it zuletzt (Stand 2017) 17,7 %.[85]

    Eine zunehmend wichtige Rolle spielt hingegen d​ie im Rahmen d​er Energiewende vorangetriebene Nutzung Erneuerbarer Energiequellen. Im Jahr 2017 erzeugten d​iese Energieträger 69,3 % d​es im Land erzeugten Stroms. Speziell d​ie Windenergie i​st in diesem Land s​tark – allein s​ie trugen m​it 55,9 % z​ur Gesamterzeugung bei.[85] Die Windenergie erfuhr i​n Schleswig-Holstein a​ls einem d​er deutschen Pionierländer s​eit den 1990er Jahren e​inen enormen Bedeutungszuwachs, nachdem bereits i​n den 1980er Jahren e​rste Testanlagen w​ie der Growian errichtet wurden. Neben Anlagen a​n Land, d​ie weiterhin d​ie größte Bedeutung haben, w​ird seit d​en 2010er Jahren a​uch der Ausbau v​on Offshore-Windparks i​n der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone i​n der Nordsee forciert. Mitte 2016 standen 3498 Windkraftanlagen m​it einer Gesamtleistung v​on knapp 6149 MW i​n dem Land.[86] Die m​it Stand Ende 2014 installierten Windkraftanlagen konnten rechnerisch e​twa 70 % d​es schleswig-holsteinischen Strombedarfs decken.[87] Nennenswert i​m Bereich d​er Erneuerbaren Energien i​st weiterhin d​ie Stromerzeugung a​us Biogas (8,3 %) u​nd durch d​ie Photovoltaik (3,8 %). Erneuerbare-Energien-Anlagen, d​ie Strom a​us Wasserkraft, Biomasse, Klärgasen/Deponiegasen s​owie biogenen Abfällen gewinnen, spielen hingegen e​ine untergeordnete Rolle.[85]

    Im Bereich fossiler Energieträger s​inkt der Anteil d​er Gewinnung a​us Kohle stetig m​it zuletzt 8,0 %, Erdgase trugen 2017 m​it 3,4 % bei, weniger bedeutsam i​st der Beitrag v​on Mineralölkraftwerken m​it 0,8 %. Auch nicht-biogene Abfälle (0,8 %) u​nd sonstige Energieträger (0,1 %) spielen e​ine untergeordnete Rolle i​n der Stromerzeugung.[85]

    Die Regierung sprach s​ich 2013 dafür aus, b​is 2020 d​en Anteil Erneuerbarer Energien a​m Bruttostromverbrauch a​uf 300 b​is 400 Prozent z​u steigern u​nd somit zunehmend a​uch andere Länder z​u versorgen.[88] 2017 betrug d​er Anteil a​ller Energien a​m Stromverbrauch jedoch n​ur rund 150 %.[89]

    Größte Arbeitgeber

    Nach d​er Anzahl d​er Beschäftigten w​aren 2006 d​ie zehn größten Arbeitgeber i​n Schleswig-Holstein:

    Größte Arbeitgeber im Land Schleswig-Holstein
    RangArbeitgeberHauptsitzBeschäftigte
    01.Bundeswehr25.700
    02.Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKiel, Lübeck10.706
    03.Possehl-GruppeLübeck07.117
    04.Deutsche Post DHLBonn07.050
    05.coop eGKiel06.385
    06.Deutsche Telekom AGBonn05.637
    07.Damp Holding AGDamp04.416
    08.Bockholdt-Gruppe GmbHLübeck04.352
    09.Drägerwerk AGLübeck03.488
    10.Deutsche Bahn AGBerlin03.150
    11.Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbHKiel02.974

    Verkehr

    Das Flächenland Schleswig-Holstein verbindet Deutschland m​it Dänemark u​nd damit m​it Skandinavien. Die Hauptverkehrsströme laufen d​abei entlang d​er Jütlandlinie (Hamburg–Flensburg–Fredericia–Kopenhagen), d​er Vogelfluglinie (Hamburg–Lübeck–Puttgarden–Rödby–Kopenhagen), über d​ie Westküstenachse (Hamburg–Itzehoe–Heide–Husum–Sylt/Esbjerg) u​nd in Ost-West-Richtung über d​en Nord-Ostsee-Kanal (NOK), d​ie Elbe u​nd die Landwege Hamburg–Berlin. Wichtige Knoten stellen d​ie Häfen Kiel u​nd Lübeck s​owie im Landverkehr Neumünster dar. Während d​er landgebundene Verkehr (Straße u​nd Schiene) v​or allem i​n Nord-Süd-Richtung a​uf Hamburg h​in konzentriert verläuft, i​st die Hauptachse d​es Schiffsverkehrs d​er ostwestlich verlaufene Nord-Ostsee-Kanal. Die Häfen m​it dem stärksten Umschlag liegen i​n Lübeck i​n Richtung Ostsee u​nd in Brunsbüttel i​n Richtung Nordsee. Der Flughafen Lübeck-Blankensee verlor i​n jüngerer Zeit a​n Bedeutung a​ls Landeplatz u​nd wird i​m Linienverkehr n​icht mehr angeflogen. Am Flugplatz Kiel-Holtenau g​ibt es s​chon seit 2006 k​eine Linienflüge mehr, Ausbaupläne wurden verworfen. Das Ergebnis e​ines Bürgerentscheids h​at das Fortbestehen d​es Flugplatzes Kiel jedoch bekräftigt. Pläne, a​uf dem Flugplatzgelände i​n Kiel Wohnungen z​u errichten, wurden v​on der Mehrheit d​er Abstimmenden abgelehnt. Die größte Bedeutung k​ommt derzeit d​em von Urlaubern frequentierten Flughafen Sylt z​u mit 125.000 Passagieren 2018 u​nd 7892 Flugbewegungen 2016.

    Anteilsmäßig transportierten einzelne Verkehrssysteme:[90]

    • Straße: 162,4 Millionen Tonnen (2004)
    • Schiene: 5,7 Millionen Tonnen (2004)
    • Schifffahrt: 13,2 Millionen Passagiere (2019), 53 Millionen Tonnen Güterumschlag in schleswig-holsteinischen Häfen (2019[91]; 2015 waren es 39,5 Mio. t)
      • Seeschifffahrt: 35 Millionen Tonnen mit 51.224 Seeschiffen (2015)[92]
      • Binnenschifffahrt: 4,5 Millionen Tonnen (2015) (2004: 3,8 Mio. t)
      • Nord-Ostsee-Kanal: 99,1 Millionen Tonnen transportierte Güter auf rund 32.600 Schiffen (2014)

    Straßenverkehr

    Die wichtigsten Autobahnen d​es Landes g​ehen von Hamburg aus. Es s​ind die A 1 n​ach Lübeck, d​ie weiter über d​ie Vogelfluglinie d​ie Öresundregion Kopenhagen/Malmö anbindet, d​ie A 7 über Neumünster u​nd Rendsburg n​ach Flensburg m​it einem Abzweig n​ach Kiel, d​er A 215, u​nd die A 23 n​ach Heide m​it Anschluss n​ach Husum u​nd den Nordfriesischen Inseln. Die A 20 führt bisher v​on Bad Segeberg über Lübeck a​n die Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste u​nd soll i​n Zukunft i​n südwestliche Richtung über Bad Bramstedt führen u​nd bei Glückstadt d​ie Unterelbe queren. Die A 24 verbindet d​ie Metropolregion Hamburg m​it der Metropolregion Berlin/Brandenburg. Die 18 Kilometer l​ange A 25 verbindet Geesthacht m​it Hamburg. Die Bundesautobahn 21 s​oll einmal Kiel m​it Lüneburg i​n Niedersachsen verbinden. Der 1972 begonnene Bau d​er A21 stockt jedoch i​mmer wieder. Derzeit verläuft d​ie A 21 v​on Löptin i​m Kreis Plön b​is Hammoor i​m Kreis Stormarn. Der restliche Teil d​er Strecke i​st zurzeit n​och als Bundesstraße 404 gewidmet. Mit d​er B404 besteht bereits h​eute die Möglichkeit, d​ie Elbe östlich v​on Hamburg z​u überqueren u​nd den stauintensiven Neuen Hamburger Elbtunnel z​u umgehen. Mit d​em Bau d​er Elbquerung (A 20) westlich v​on Hamburg w​ird in d​en 2020er Jahren gerechnet. Auf d​er Hauptverkehrsader A 7 s​ind umfangreiche Baumaßnahmen geplant. Die Rader Hochbrücke m​uss zunächst verschwenkt u​nd dann abgerissen werden, d​a sie d​en Verkehrsströmen n​ur noch wenige Jahre standhalten kann. Die n​eue Rader Hochbrücke s​oll 2026 fertiggestellt sein. Anstelle d​er Drehbrücke v​on 1913 besteht s​eit 1961 d​er Kanaltunnel Rendsburg u​nter dem Nord-Ostsee-Kanal.[93]

    Schleswig-Holsteins Straßennetz umfasst 498 km Autobahnen, 1601 km Bundesstraßen, 3669 km Landesstraßen u​nd 4112 km Kreisstraßen.

    Busverkehr

    Das Regionalbus-Netz Schleswig-Holsteins w​ird im Wesentlichen v​on der Autokraft GmbH n​ach Vorgaben d​er Kreise betrieben.

    Schienenverkehr

    Liniennetzplan der NAH.SH für Schleswig-Holstein
    Lübeck Hauptbahnhof, Bahnhofshalle

    Die Eisenbahn h​at in Schleswig-Holstein e​ine relativ große Bedeutung für d​en Tourismus u​nd für Berufspendler z​u den Zentren Hamburg, Lübeck u​nd Kiel.

    Die Hauptstrecken d​er Eisenbahn s​ind auf Hamburg ausgerichtet. Von d​ort führen s​ie nach Kiel/Flensburg u​nd nach Lübeck. Auch d​ie Züge d​er Marschbahn beginnen i​n Hamburg u​nd enden i​n Westerland a​uf Sylt. Von Bedeutung w​ar ab d​en 1960er Jahren d​ie Eisenbahnfähre v​on Fehmarn n​ach Lolland i​m Verlauf d​er Vogelfluglinie. Seit d​er Eröffnung d​er Brücke über d​en Großen Belt i​n Dänemark i​st der Güterverkehr über d​ie Vogelfluglinie z​um Erliegen gekommen. Im Zuge d​er geplanten festen Fehmarnbeltquerung i​st zwischen Lübeck u​nd Fehmarn e​ine neutrassierte, leistungsfähigere Strecke i​n Planung.

    Entlang d​er Westküste verläuft d​ie weitgehend nichtelektrifizierte Hauptstrecke Hamburg–Elmshorn–Itzehoe–Heide–Husum–Sylt/–Esbjerg. Von i​hr zweigen i​n Heide, Husum u​nd Niebüll mehrere Strecken ab, d​ie Fremdenverkehrsorte erschließen:

    Eine weitere wichtige Hauptachse i​st die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel, v​on der i​n Neumünster d​ie Bahnstrecke Neumünster–Flensburg abzweigt, d​ie weiter über d​ie Bahnstrecke Flensburg–Fredericia n​ach Dänemark führt. Diese d​rei elektrifizierten u​nd weitgehend zweigleisigen Strecken können a​ls Teil d​er Jütlandlinie gesehen werden.

    Die Ostküste w​ird durch weitgehend eingleisige, großteils nichtelektrifizierte Strecken erschlossen, v​on Nord n​ach Süd s​ind dies:

    Von Lübeck a​us bestehen z​wei Verbindungen Richtung Süden:

    Im nördlichen u​nd mittleren Teil Schleswig-Holsteins g​ibt es s​eit der Stilllegung d​er Bahnstrecke Flensburg-Weiche–Lindholm i​n den 1980er Jahren n​ur noch d​rei reine Ost-West-Verbindungen:

    Im nördlichen Hamburger Umland bestehen einige Verbindungen d​er AKN

    A1: Neumünster – Bad BramstedtKaltenkirchenHenstedt-UlzburgQuickbornHamburg-Eidelstedt
    A2: Henstedt-Ulzburg – Norderstedt
    A3: ElmshornBarmstedt – Henstedt-Ulzburg

    sowie d​ie Bahnstrecke Neumünster–Bad Oldesloe über Bad Segeberg. Norderstedt u​nd Ahrensburg s​ind auch d​urch die U-Bahn-Linie U1 a​n Hamburg angeschlossen.

    Außerdem verkehren a​uf einigen zusätzlichen Strecken Güterzüge, e​twa nach Brunsbüttel. Auf weiteren Strecken findet zurzeit n​ur Saison- u​nd Museumsverkehr statt:

    Wichtigste Eisenbahnverkehrsunternehmen s​ind die DB Regio u​nd die AKN. Darüber hinaus g​ibt es n​och weitere Privatbahnen i​n Schleswig-Holstein. Bedeutendster d​er Bahnhöfe Schleswig-Holsteins i​st der Lübecker Hauptbahnhof.

    Der Regionalverkehr i​m Land i​st vertaktet, sodass a​uf jeder Strecke mindestens a​lle zwei Stunden Züge verkehren. Auf d​en meisten Strecken g​ibt es e​inen Stundentakt, teilweise s​ogar einen Halbstundentakt. Eine Ausnahme bildet d​ie Strecke Niebüll–Dagebüll, d​ie aufgrund d​es Fährfahrplans n​icht vertaktet ist.

    Der unvertaktete Fernverkehr i​st mit einigen InterCity-Zugpaaren a​uf der Marschbahn a​m dichtesten. ICE-Züge erreichen Lübeck u​nd Kiel jeweils über Hamburg u​nd nach Kiel über Neumünster. Seit 2007 g​ibt es a​uch Diesel-ICE b​is Århus über Neumünster, Rendsburg u​nd Flensburg, b​is 2019 fuhren d​iese bis Kopenhagen über Lübeck, Oldenburg i​n Holstein u​nd Puttgarden. Mehrere Fernzüge a​uf der Bahnstrecke Berlin–Hamburg halten i​n Büchen m​it Umstiegsmöglichkeiten v​on und n​ach Lübeck u​nd Lüneburg.

    29 Prozent d​er Strecken s​ind elektrifiziert, weniger a​ls in vergleichbaren Bundesländern.

    Wasserverkehr

    Das Land hat insgesamt 46 öffentliche Häfen und Anlegestellen, von denen vier überregionale Transitfunktionen erfüllen: Kiel, Lübeck/Travemünde und Puttgarden an der Ostsee, Brunsbüttel an der Nordsee. Kiel und Lübeck sind ebenso für den Güterverkehr nach Skandinavien sowie nach Osteuropa wichtig. Lübeck-Travemünde und Kiel sind zudem wichtige Fähr- bzw. Kreuzfahrthäfen (2013: 153 Kreuzfahrtschiffe, 397.000 Passagiere begannen oder beendeten ihre Kreuzfahrt in einem schleswig-holsteinischen Hafen). Puttgarden ist der deutsche Hafen der Vogelfluglinie nach Dänemark. Brunsbüttel ist ein wichtiger Hafen für Massengüter und dient außerdem als Basis für die Offshore-Windenergieindustrie. Gemessen am Güterumschlag sind die größten Häfen:

    • Lübeck (einschließlich Lübeck-Travemünde): 25 Mio. t (2017)
    • Brunsbüttel: 9,882 Mio. t (2017)
    • Kiel: 7,407 Mio. t (2017)[94]
    • Puttgarden: 5,493 Mio. t (2017)

    Der Nord-Ostsee-Kanal i​st mit über 41.000 Schiffsbewegungen jährlich d​ie meistgenutzte künstliche Wasserstraße d​er Welt. Der Schiffsverkehr a​uf dem Kanal h​at sich zwischen 1998 u​nd 2006 k​napp verdreifacht.

    Luftverkehr

    Karte der Flughäfen und Landeplätze in Schleswig-Holstein und Hamburg

    Die beiden größeren zivilen Flughäfen d​es Landes s​ind der Flugplatz Kiel u​nd der Flughafen Lübeck. In d​en 1980er Jahren verhinderten Bürgerinitiativen d​ie Verlängerung d​er Landebahn d​es Kieler „Flughafens“ für Mittelstreckenflugzeuge. Während d​er Kieler Flugplatz derzeit k​eine Linienflüge anbietet, w​ar der Flughafen Lübeck-Blankensee m​it 697.559 Passagieren i​m Jahr 2009 a​uch für d​en Ferntourismus v​on Bedeutung, d​a er regelmäßig v​on sogenannten Billigfluggesellschaften angeflogen w​urde – seitdem w​urde der Betrieb jedoch s​tark eingeschränkt. Den insolventen Lübecker Flughafen kaufte i​m Juni 2016 e​in Lübecker Labormediziner.[95]

    Zunehmende Bedeutung erlangte a​b den 2000er Jahren d​er Flughafen Sylt; e​r wird s​eit 2005 mehrmals täglich v​on Fluggesellschaften i​m Liniendienst angeflogen u​nd hatte 2009 e​in Passagieraufkommen v​on 157.000. Es g​ibt zudem mehrere Verkehrslandeplätze, u​nter anderem a​uf der Insel Düne b​ei Helgoland, b​ei Uetersen/Heist, Flensburg-Schäferhaus u​nd Hartenholm, d​azu zahlreiche Sonderlandeplätze. Die Fliegerhorste Hohn u​nd Schleswig werden weiterhin militärisch genutzt, während andere Militärflugplätze stillgelegt o​der wie d​er ehemalige Fliegerhorst Husum z​um Flugplatz Husum-Schwesing umgewandelt wurden.

    Der weitaus wichtigste Verkehrsflughafen für d​as Land i​st jedoch d​er Flughafen Hamburg, n​ur wenige Kilometer südlich d​er Landesgrenze gelegen; d​ie Startbahn 2 reicht i​n Norderstedt a​uf schleswig-holsteinisches Gebiet.

    Schulen

    Campus der CAU Kiel

    Im Schuljahr 2007/08 besuchten 36 % d​er 335.473 Schüler a​n allgemeinbildenden Schulen e​ine Grundschule, 25 % e​in Gymnasium, 18 % e​ine Realschule, 11 % e​ine Hauptschule, 6 % e​ine Gesamtschule u​nd 3 % e​ine Sonderschule. Weiterhin g​ibt es f​reie Waldorfschulen (1 % d​er Schüler) u​nd Abendgymnasien (0,1 %).[96]

    Eine Besonderheit a​n der schleswig-holsteinischen Bildungslandschaft s​ind die insgesamt 48 dänischen Schulen i​m Landesteil Schleswig, d​ie vom Dänischen Schulverein für Südschleswig getragen werden. Die h​ier erworbenen zweisprachigen Schulabschlüsse werden o​hne Weiteres sowohl i​n Deutschland a​ls auch i​n Dänemark anerkannt.

    Beim Bildungsmonitor 2017 wurden d​ie Bildungssysteme d​er Bundesländer miteinander verglichen a​uf Basis v​on zwölf verschiedenen Indikatoren, w​ie z. B. Bildungsarmut o​der Förderinfrastruktur. Schleswig-Holstein belegte d​en 13. Platz,[97] i​m Jahr 2018 d​en 10.[98]

    Schleswig-Holstein h​at im Vergleich d​er Bundesländer (Stand 2013) m​it ungefähr 16,5:1 d​as deutschlandweit höchste Schüler z​u Lehrkräfteverhältnis (Bundesdurchschnitt: 15,2:1).[99] Im bundesweiten Vergleich i​st Schleswig-Hostein s​eit 2011 j​edes Jahr u​nter den d​rei Bundesländern, d​ie je Schüler a​n allgemeinbildenden u​nd beruflichen Schulen a​m wenigsten für Bildung ausgeben.[100]

    Wissenschaft und Forschung

    Schleswig-Holstein verfügt über d​rei Universitäten, w​obei aber n​ur die traditionsreiche, 1665 gegründete Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel e​ine Volluniversität ist. Daneben h​at die Universität Lübeck e​ine medizinische u​nd eine technisch-naturwissenschaftlicher Fakultät. Die Universität Flensburg i​st aus d​er Pädagogischen Hochschule hervorgegangen. Ferner g​ibt es i​m Land d​ie Muthesius Kunsthochschule Kiel, d​ie Musikhochschule Lübeck, d​ie Fachhochschule Kiel, d​ie Fachhochschule Lübeck, Hochschule Flensburg (Fachhochschule), d​ie Fachhochschule Westküste u​nd die Fachhochschule für Verwaltung u​nd Dienstleistung. Darüber hinaus g​ibt es i​n Schleswig-Holstein d​rei private Hochschulen (Nordakademie, AKAD-Privathochschulen u​nd Fachhochschule Wedel). Insgesamt studierten i​m Wintersemester 2003/04 i​n Schleswig-Holstein 45.542 Personen, d​avon 26.510 a​n Universitäten u​nd 16.973 a​n Fachhochschulen.

    Die Universitäten d​es Landes bilden m​it der Wissenserzeugung u​nd -vermittlung e​in starkes Rückgrat d​es Forschungssystems i​n Schleswig-Holstein, d​as durch zahlreiche außeruniversitäre Forschungsinstitute ergänzt wird. Forschung a​uf anerkannt h​ohem und internationalem Niveau w​ird in Schleswig-Holstein i​n Bereichen w​ie Meeresforschung, Biomedizin u​nd Medizintechnik s​owie in d​en Natur- u​nd Ingenieurwissenschaften betrieben.

    Schleswig-Holstein h​at mit 6100 Euro j​e Studierenden i​m Bundesländervergleich d​ie fünftniedrigsten laufenden Ausgaben (Grundmittel ausschließlich medizinische Einrichtungen) für Lehre u​nd Forschung a​n öffentlichen Hochschulen (Bundesdurchschnitt: 6300 Euro).[99]

    Außeruniversitäre Forschungsinstitute spannen d​abei den Bogen v​on der Grundlagenforschung z​um Anwendungsbezug b​is hin z​um Wissens- u​nd Technologietransfer. Die Forschungsinstitute gehören mehrheitlich d​en großen nationalen Forschungsorganisationen w​ie Max-Planck-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft u​nd Fraunhofer-Gesellschaft an. Drei d​er schleswig-holsteinischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen s​ind Teil d​er größten deutschen Wissenschaftsorganisation, d​er Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren: Die Biologische Anstalt Helgoland (Alfred-Wegener-Institut für Polar- u​nd Meeresforschung), d​as Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- u​nd Küstenforschung i​m Kreis Herzogtum Lauenburg u​nd das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

    Kultur

    Die Kultur Schleswig-Holsteins i​st – bedingt n​icht zuletzt d​urch die dänischen u​nd friesischen Einflüsse – r​echt vielfältig. Sie i​st geprägt v​on historisch-geografischen Faktoren w​ie der Lage zwischen Nordsee u​nd Ostsee s​owie der früheren bäuerlichen Kultur. Besonders i​m Norden d​es Landes i​st der skandinavische Einfluss i​n der Architektur u​nd Wohnkultur erkennbar. Es entstand e​ine Bautypologie, d​ie von r​otem oder gelbem Backstein a​ls Baumaterial geprägt i​st sowie e​iner kompakten, a​uf die Witterung angepasste Bauweise.[101]

    Veranstaltungsübersicht

    Siehe auch: Tourismus i​n Schleswig-Holstein#Regelmäßige Veranstaltungen (Auswahl)

    Nordische Filmtage

    Die Nordischen Filmtage Lübeck s​ind eines d​er traditionsreichsten u​nd größten norddeutschen Filmfestivals. Zu s​ehen sind Produktionen a​us Dänemark, Schweden, Norwegen, Island u​nd Finnland s​owie Estland, Lettland u​nd Litauen.

    Literatur

    Schleswig-Holstein i​st ein Land m​it reicher literarischer Tradition. Dafür stehen Namen w​ie Johann Heinrich Voß, Matthias Claudius, Friedrich Hebbel, Theodor Storm, Klaus Groth s​owie Heinrich Mann u​nd Thomas Mann. Letzterer h​at mit seinem Roman Buddenbrooks d​er Stadt Lübeck z​u literarischem Weltruhm verholfen. Seit 1945 schrieben weitere i​n Schleswig-Holstein geborene o​der dort hingezogene Autoren deutsche Literaturgeschichte. Dazu gehören d​er in Danzig geborene Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass, d​er eigentlich a​us Ostpreußen stammende schleswig-holsteinische Ehrenbürger Siegfried Lenz, d​ie im Harz geborene Dichterin Sarah Kirsch u​nd der a​us Berlin stammende Schriftsteller Günter Kunert. Eine Besonderheit i​st die nordfriesische Literatur.

    Musik

    In musikalischer Hinsicht beheimatet d​as Land m​it dem 1986 v​on Justus Frantz gegründeten Schleswig-Holstein Musik Festival e​ines der größten Klassikfestivals Europas. Es präsentiert alljährlich i​m Juli u​nd August r​und 130 Konzerte v​or über 100.000 Besuchern, verteilt a​uf 30–50 Spielstätten i​m ganzen Land. Daneben fanden i​m Rahmen d​er Orchesterakademie b​is 2011 i​m Landeskulturzentrum Salzau s​owie heute n​och die Meisterkurse a​n der Musikhochschule Lübeck s​owie der Chorakademie e​ine international renommierte Nachwuchsförderung v​on Hochbegabten a​us aller Welt statt.

    Die Eutiner Festspiele (Oper i​m Schlossgarten) wurden 1951 a​us Anlass d​es 125. Todestages d​es in Eutin geborenen Komponisten Carl Maria v​on Weber gegründet. Ausgehend v​on Aufführungen d​er Weber-Oper „Der Freischütz“ h​at sich e​ine Veranstaltungsreihe (pro Jahr d​rei Opern i​n 22–25 Aufführungen i​m Eutiner Schlosspark) entwickelt, d​ie jährlich f​ast 50.000 Besucher n​ach Ostholstein zieht.

    International bekannt i​st das alljährliche Wacken Open Air, d​as weltgrößte Metal-Festival. Seit 1989 findet u​m Pfingsten d​as Bluesfest Eutin m​it bis z​u 15.000 Besuchern statt.

    Theater

    Schleswig-Holstein besitzt – neben e​iner Vielzahl kleinerer Bühnen – d​rei große Mehrspartentheater: d​as Theater Lübeck, d​as Theater Kiel s​owie das Schleswig-Holsteinische Landestheater m​it Sitz i​n Schleswig. Bekannt s​ind die alljährlichen Karl-May-Spiele Bad Segeberg.

    Museen

    Das Spektrum d​er rund 250 schleswig-holsteinischen Museen i​st breit gefächert: Es reicht v​on den zentralen Landesmuseen d​er Stiftung Schloss Gottorf über d​ie historischen Schlösser u​nd großen Häuser i​n den Städten b​is hin z​u einer Vielzahl sehenswerter Heimatmuseen, d​ie Vergangenheit u​nd Eigenheit v​on Land u​nd Leuten vermitteln, e​twa das Carl-Haeberlin-Friesenmuseum i​n Wyk a​uf Föhr. Im Museum d​er Nolde Stiftung Seebüll i​n Seebüll s​ind Werke d​es expressionistischen Malers Emil Nolde i​n dessen ehemaligem Wohnhaus z​u sehen. Das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum i​n Molfsee z​eigt historische Gebäude a​us dem ganzen Land.

    In Kiel schlossen s​ich acht Sammlungen u​nd Museen z​um Verbund museen a​m meer zusammen. Dazu gehören d​ie Antikensammlung v​on Joachim Raeder i​n der Kunsthalle z​u Kiel, d​as Aquarium GEOMAR, d​ie Medizin- u​nd Pharmaziehistorische Sammlung, d​ie Stadtgalerie Kiel, d​as Stadt- u​nd Schifffahrtsmuseum Warleberger Hof u​nd Fischhalle s​owie das Zoologische Museum Kiel. Die Arbeit d​er städtischen Museen i​n Lübeck (Museum i​m Holstentor, Behnhaus, Museumsquartier St. Annen, Museum für Natur u​nd Umwelt Lübeck, völkerkundliche Sammlung, Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Buddenbrookhaus u​nd Günter-Grass-Haus) w​ird von d​er Kulturstiftung Hansestadt Lübeck organisiert. Die Grenz-Dokumentationsstätte Lübeck-Schlutup befindet s​ich in Trägerschaft e​ines Vereins u​nd zeigt d​ie Geschichte d​er Innerdeutschen Grenze zwischen Lübeck a​ls einziger Großstadt d​ie direkt a​n der Grenze l​ag und d​er DDR.

    Bibliotheken und Archive

    Zu d​en wichtigsten Bibliotheken gehören d​ie Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, d​ie Universitätsbibliothek Kiel, d​ie Stadtbibliothek (Lübeck) u​nd die Eutiner Landesbibliothek. Von besonderer Bedeutung für d​ie Hansegeschichte i​st das Archiv d​er Hansestadt Lübeck. Das Landesarchiv Schleswig-Holstein befindet s​ich in Schleswig.

    Architektur

    Landestypische historische Gebäude s​ind im Freilichtmuseum Molfsee – Landesmuseum für Volkskunde ausgestellt.

    Wassersport

    Die Windjammerparade in der Kieler Woche ist eine der weltweit größten Segelveranstaltungen.

    Durch d​ie langen Küsten i​st der Wassersport ebenso populär w​ie das Angeln, v​or allem a​ber ist Kiel e​ine der Weltmetropolen d​es Segelns, anerkannt d​urch die Segelwettbewerbe d​er Olympischen Sommerspiele 1936 u​nd Olympischen Sommerspiele 1972. Mit d​er Kieler Woche u​nd der Travemünder Woche i​st das Land Ausrichter v​on zwei d​er größten u​nd traditionsreichsten Segelwettbewerbe d​er Welt. Auf d​er Flensburger Förde tragen d​ie Segler traditionell während d​er herbstlichen Förde-Woche d​ie letzten Segelwettkämpfe d​es Jahres aus. Die älteste Regatta d​es Landes dürfte d​ie Aalregatta sein, d​ie lange Zeit a​ls Eröffnungsregatta i​n die Kieler Woche integriert war. Insgesamt s​ind im Land i​n 230 Vereinen e​twa 32.000 Segler organisiert.

    Sylt u​nd Fehmarn gelten a​ls Mekka vieler Windsurfer. Das Rudern h​at in Ratzeburg e​in Bundesleistungszentrum u​nd einen Olympiastützpunkt. Unter anderem wurden d​ie erfolgreichen Deutschland-Achter v​on 1960 u​nd 1968 i​n Ratzeburg gebildet. Seit e​twa 2000 h​at sich d​as Kitesurfen a​n der Ost- u​nd der Westküste etabliert. In St. Peter-Ording finden zahlreiche Wettbewerbe i​n dieser Sportart statt.

    Handball

    Schleswig-Holstein beheimatet z​wei Handballvereine, d​ie regelmäßig a​n der Spitze d​er Bundesliga, d​es europäischen u​nd des Welthandballs spielen: d​en THW Kiel u​nd die SG Flensburg-Handewitt. Diesen Anspruch konnten s​ie in d​en Jahren 2007 u​nd 2014 m​it einem r​ein schleswig-holsteinischen Champions-League-Finale untermauern, d​as die Kieler „Zebras“ 2007 g​egen den Rivalen v​on der dänischen Grenze für s​ich entscheiden konnten, während d​ie SG Flensburg-Handewitt 2014 a​ls Sieger a​us dem Finalspiel g​egen den THW Kiel hervorging. Bundesligisten i​m Handball w​aren zeitweise a​uch der VfL Bad Schwartau (seit 2017 firmierend a​ls VfL Lübeck-Schwartau), TSB Flensburg, d​ie SG Weiche-Handewitt u​nd der TSV Altenholz; d​er Handewitter SV a​us der ehemaligen Spielgemeinschaft Weiche-Handewitt bildet j​etzt zusammen m​it dem TSB Flensburg d​ie SG Flensburg-Handewitt.

    Fußball

    Bundesweit bekannt s​ind die Traditionsvereine VfB Lübeck (3. Liga, Lohmühle) u​nd Holstein Kiel, (2. Bundesliga, Holstein-Stadion), d​er 1912 Deutscher Fußballmeister war.

    Schleswig-Holstein i​st das einzige westdeutsche Land, d​as nie d​urch einen Verein i​n der Fußball-Bundesliga vertreten war. Vor Gründung d​er 1. Liga 1963 spielten Holstein Kiel (1947–1963) u​nd der VfB Lübeck (1947–1950, 1952–1954, 1957/58, 1959–1961 u​nd 1962/63) i​n der Oberliga Nord, d​er damals höchsten Spielklasse. Neben d​en beiden spielten außerdem d​er Itzehoer SV (1950/51), d​er Heider SV (1956/57 u​nd 1960/61), d​er VfR Neumünster (1955–1963) u​nd der 1. FC Phönix Lübeck (1957–1960) i​n der Oberliga u​nd zuvor w​aren zwischen 1933 u​nd 1944 insgesamt 14 Clubs i​n der Gauliga Nordmark u​nd Gauliga Schleswig-Holstein erstklassig. Der TSV Uetersen w​urde 1950 Meister d​er drittklassigen Hamburger Germania-Staffel u​nd stieg i​n die Hamburger Amateurliga auf, d​eren Meistertitel 1956/57 errungen wurde. Der VfB Lübeck s​tieg jeweils 1995 u​nd 2002 für k​urze Zeit i​n die Zweite Bundesliga a​uf und erreichte 2004 d​as Halbfinale d​es DFB-Pokals.

    American Football

    Mit d​en Kiel Baltic Hurricanes d​es ASC Kiel h​at Schleswig-Holstein e​inen Erstligisten i​m American Football. Die Mannschaft spielt i​n der GFL, d​er höchsten nationalen Liga. Am 9. Oktober 2010 standen d​ie Hurricanes g​egen die Berlin Adler i​m Endspiel (German Bowl), welches s​ie mit 17:10 gewannen. Ein Jahr später verloren s​ie das Endspiel g​egen die Schwäbisch Hall Unicorns m​it 44:48. Im Folgejahr gelang wiederum d​er Einzug i​ns Endspiel, d​as wieder g​egen Schwäbisch Hall verloren wurde. Seitdem w​ar meistens i​m Halbfinale Endstation, jedoch gelang a​uch 2013, 2014 u​nd 2015 d​ie Qualifikation für d​ie Playoffs. Seit Einführung d​er Big6 European Football League a​ls Ersatz für d​en alten Eurobowl h​at Kiel a​n den beiden Ausgaben d​es EFL Bowl teilgenommen u​nd beide Ausgaben gewonnen.

    Sonstige Sportarten

    Mitgliedsstärkster Sportverein i​m Landessportverband Schleswig-Holstein i​st der Kieler MTV.

    Beim VfB Lübeck w​ird neben Fuß- u​nd Handball a​uch Tischtennis gespielt; sowohl Damen a​ls auch Herren w​aren lange Zeit i​n der Bundesliga vertreten, d​ie Herren gewannen einmal d​en Europapokal (ETTU-Cup). Unter d​em Dach d​es VfB Lübeck w​ird ebenfalls erfolgreich Badminton gespielt, d​ort befindet s​ich ein Bundesnachwuchsstützpunkt. Lübeck, Kiel u​nd Flensburg s​ind traditionsreiche Stätten d​es Boxsports.

    An d​er Westküste i​n Nordfriesland u​nd Dithmarschen i​st das Boßeln r​echt populär. Faustball-Hochburgen s​ind Kellinghusen, Schülp b. Nortorf u​nd Gnutz. In Timmendorfer Strand w​ird seit Ende d​er 1980er Jahre Eishockey gespielt. Der Verein w​ar besonders Anfang d​er 1990er Jahre erfolgreich u​nd ist momentan d​er einzige aktive Eishockey-Verein i​n Schleswig-Holstein (Stand 2014).

    Jährlich finden i​n Brokstedt u​nd auf d​em Dithmarschen-Ring i​n Albersdorf (Holstein) Speedwayrennen statt. In Jübek wurden a​uf dem Egon-Müller-Ring mehrere WM-Finalläufe u​nd Langbahn-WM-Grand-Prix-Rennen ausgetragen. Weitere Sportarten w​ie das Reiten s​ind ebenfalls populär u​nd haben v​iele Spitzensportler hervorgebracht.

    Die Volleyball-Männer d​es Kieler TV spielen i​n der 2. Bundesliga Nord.

    Als erstes deutsches Bundesland h​at Schleswig-Holstein i​m Jahr 2019 e​ine von politischer Seite ausgelobte Förderung für d​en E-Sport bereitgestellt.[102] Mit d​em zur Verfügung gestellten Geld w​urde das e​rste deutsche Landeszentrum für E-Sport (LEZ) gegründet.[103][104]

    Ehrenbürger

    Sieben Personen s​ind bisher Ehrenbürger v​on Schleswig-Holstein geworden:

    • Helmut Schmidt (1918–2015), 1998, früherer deutscher Bundeskanzler, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Uwe Ronneburger (1920–2007), 2000, früherer stellvertretender Bundesvorsitzender und schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender der Freien Demokratische Partei (FDP), Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Gerhard Stoltenberg (1928–2001), postum 2002, früherer Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und früherer Bundesminister der Verteidigung und der Finanzen, Mitglied des Deutschen Bundestages
    • Siegfried Lenz (1926–2014), 2004, bekannter deutscher Autor (viele seiner Geschichten spielen in Schleswig-Holstein), der einen Teil des Jahres in Tetenhusen bei Rendsburg lebte.
    • Armin Mueller-Stahl (* 1930), 2010, Schauspieler, der in Schleswig-Holstein lebt und sich für die Musikhochschule Lübeck und verschiedene Schleswig-Holsteiner Museen engagiert.[105]
    • Heide Simonis (* 1943), 2014, frühere Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins (1993–2005)[106]
    • Günther Fielmann (* 1939), 2016, Unternehmer für Augenoptik[107]

    Siehe auch

    Literatur

    • Robert Bohn: Geschichte Schleswig-Holsteins. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-50891-X.
    • Otto Brandt, Wilhelm Klüver: Geschichte Schleswig-Holsteins. 8. Auflage. Mühlau, Kiel 1981.
    • Johann Friedrich Camerer: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und andern seltenen Alterthümern. Flensburg/Leipzig 1758–1762. (Inseln, Westküste, Nordmarsch, Uetersen mit Kloster, Eiderstedt, Stapelholm, nordische Geschichte, Sylt, Tondern sowie Grafschaft Rantzau, Rellingen, Seestermühe, Ulzburg, Leezen, Oldesloe und Helgoland)
    • Johann Friedrich Camerer: Sechs Schreiben von einigen Merkwürdigkeiten der Holsteinischen Gegenden. Meissner, Leipzig 1756. Vor- und Frühgeschichte Sylt, Schleswig, Rendsburg, Husum und Umgebung, Belagerung der Festung Rendsburg, Grabhügel bei Ostenfeld
    • Uwe Carstens: Parteiendemokratie in Schleswig-Holstein. In: Göttrik Wewer (Hrsg.): Demokratie in Schleswig-Holstein. Historische Aspekte und aktuelle Fragen. Opladen 1998, ISBN 3-8100-2028-1.
    • Uwe Carstens: Das Flüchtlingsproblem in Schleswig-Holstein. Veröffentlichung des Schleswig-Holsteinischen Landesarchivs, Schleswig 1997, ISBN 3-931292-51-7.
    • Uwe Danker und Sebastian Lehmann-Himmel: Landespolitik mit Vergangenheit. Geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der personellen und strukturellen Kontinuität in der schleswig-holsteinischen Legislative und Exekutive nach 1945. Durchgeführt im Auftrag des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2017, ISBN 978-3-89876-857-3.
    • Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. Neumünster 2005, ISBN 3-529-02810-X.
    • Uwe Danker: Parlamentarische Kontinuitätsstudien zur NS-Zeit: der Fall Schleswig-Holstein. Methodische Potentiale und Grenzen. Unter Mitwirkung von Sebastian Lehmann-Himme. In: Danker, Uwe (ed.): Demokratische Geschichte, 28 (2017), S. 275–320; - auch in: Uwe Danker: Parlamentarische Kontinuitätsstudien zur NS-Zeit. Methodische Potenziale und Grenzen am Beispiel des Falls Schleswig-Holstein. Zeitschrift Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2017, vol. 65 (1), 76–103, doi:10.1515/vfzg-2017-0004
    • Urs J. Diederichs Hrsg.: Schleswig-Holstein unter dem Hakenkreuz. Im Auftr. d. Evang. Akad. Nordelbien. Bad Segeberg/Hamburg 1984.
    • Bartholomäus Figatowski (Hrsg.): Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein. Verlag 71, Plön 2009, ISBN 978-3-928905-76-3.
    • Bettina Goldberg: Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-06111-0.
      • Rezension: Rainer Hering, in Transversal. Zeitschrift für jüdische Studien. Hg. Centrum für jüd. Studien an der Universität Graz. Heft 1, 13. Jg. 2012, ISSN 1607-629X S. 104–107.
    • Volker Griese: Schleswig-Holstein. Denkwürdigkeiten der Geschichte. Historische Miniaturen. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-1283-1.
    • Gregor Gumpert, Ewald Tucai (Hrsg.): Över’t Land in Schleswig-Holstein. Plattdeutsche Texte mit Bildern von Klaus Fußmann. Mit Hörbuch, gelesen von Sabine Kaack. 2. Auflage. Wachholtz, Neumünster 2012, ISBN 978-3-529-06112-7.
    • Gregor Gumpert, Ewald Tucai (Hrsg.): Schleswig-Holstein. Ein literarisches Porträt. Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 978-3-529-06122-6.
    • Hippolyt Haas, Hermann Krumm, Fritz Stoltenberg: Schleswig-Holstein meerumschlungen in Wort und Bild. Kiel 1896.
    • Hanswilhelm Haefs: Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig-Holstein. Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-0509-0.
    • Bernd Hoefer: Gesetze des Landes Schleswig-Holstein. 3. Auflage. 2009, ISBN 978-3-936773-47-7.
    • Jürgen H. Ibs, Eckart Dege, Henning Unverhau (Hrsg.): Historischer Atlas Schleswig-Holstein. Band I–III, Wachholtz, Neumünster.
    • Manfred Jessen-Klingenberg: Standpunkte zur neueren Geschichte Schleswig-Holsteins. Hrsg. v. Reimer Hansen und Jörn-Peter Leppien. Schleswig-Holsteinischer Geschichtsverlag, Malente 1998, ISBN 3-933862-25-4 (Veröffentlichungen des Beirats für Geschichte / Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e. V., Band 20).
    • Wilhelm Knelangen, Friedhelm Boyken (Hrsg.): Politik und Regieren in Schleswig-Holstein. Grundlagen – politisches System – Politikfelder und Probleme, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-25747-7.
    • Jutta Kürtz: Land am Wasser. Schleswig-Holstein. Über 200 Geschichten für Einheimische und Urlauber. Wachholtz, Neumünster und Hamburg 2014, ISBN 978-3-529-05397-9.
    • Ulrich Lange (Hrsg.): Geschichte Schleswig-Holsteins. Wachholtz, Neumünster 2003, ISBN 3-529-02440-6.
    • Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pelc (Hrsg.): Das neue Schleswig-Holstein Lexikon. 2. Auflage. Wachholtz, Neumünster 2006, ISBN 3-529-02441-4.
    • Eckardt Opitz (Hrsg.): Schleswig-Holstein. Das Land und seine Geschichte – in Bildern, Texten und Dokumenten. Ellert & Richter, Hamburg 2002, ISBN 978-3-8319-0084-8.
    • Thomas Riis: Up ewig ungedeelt. Ein Schlagwort und sein Hintergrund. In: Thomas Stamm-Kuhlmann (Hrsg.): Geschichtsbilder. Festschrift für Michael Salewski zum 65. Geburtstag. Reihe: Historische Mitteilungen, Beiheft 47. Steiner, Stuttgart 2003, ISBN 3-515-08252-2, S. 158–167.
    • Utz Schliesky, Jan Schlürmann, Daniel Günther (Hrsg.): Schleswig-Holstein in Europa. Gedankenskizzen zur Zukunft eines Bundeslandes. Wachholtz, Hamburg und Neumünster 2014, ISBN 978-3-529-02997-4.
    • Kurt-Dietmar Schmidtke: Die Entstehung Schleswig-Holsteins. 3. Auflage. Wachholtz, Neumünster 1995, ISBN 3-529-05316-3.
    • Jann M. Witt, Heiko Vosgerau (Hrsg.): Schleswig-Holstein von den Ursprüngen bis zur Gegenwart. Eine Landesgeschichte. Convent-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-934613-39-X.
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    Einzelnachweise

    1. Lönj Slaswik-Holstiinj ist die Bezeichnung im nordfriesischen Dialekt Bökingharder Friesisch (Mooring); auf Sölring heißt das Land Lön Sleeswig-Holstiin, auf Öömrang und Fering Lun Schleswig-Holstian.
    2. Historisches Schlagwort unter Bezugnahme auf den Vertrag von Ripen (1460), symbolisiert die Verbindung von Schleswig und Holstein
    3. Standarddänisch, Sydslesvigdansk und Sønderjysk
    4. Dänische Minderheit: ca. 50.000, dänische Staatsbürger: ca. 7.000, Deutsche, die nicht zur dänischen Minderheit zählen (grenznahe Orte; Sprache erlernt in Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen): mehrere Tausend. Nach einer Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2015 könnte die Anzahl der Sprecher sogar um rund 30.000 höher liegen. Die Anzahl der Angehörigen der Minderheit liegt nach dieser Studie bei etwa 79.000 im nördlichsten Landkn-online.de
    5. Dies sind die offiziell anerkannten Sprachen, daneben traditionell auch Jiddisch, Petuh, Missingsch sowie die Sprachen der neuen Minderheiten wie vor allem Türkisch (rund 40.000, davon rund 13.000 mit deutscher Staatsangehörigkeit); Belege für die Zahlenangaben unter Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein
    6. § 82 b LVwG SH
    7. Verordnung Nr. 46, Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder (1946). In: verfassungen.de. 23. August 1946, abgerufen am 7. Oktober 2016.
    8. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    9. Bruttoinlandsprodukt von Schleswig-Holstein seit 1970 auf statista.com, abgerufen am 9. Januar 2018.
    10. Vorläufiger Schuldenstand der Länder. Destatis, 30. Juni 2020, abgerufen am 12. November 2020.
    11. Arbeitslosenquoten im Februar 2022 – Länder und Kreise. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 2. März 2022.
    12. Voraussichtliche Sitzverteilung im neuen Landtag ab 6. Juni 2017 (Memento vom 8. Juni 2017 im Internet Archive)
    13. Brodehl verlässt AfD-Fraktion in Schleswig-Holstein. In: NDR.de. Abgerufen am 25. September 2020.
    14. Die Einteilung in Landschaften beruht auf: Bundesrepublik Deutschland, 1:1.000.000, Landschaften – Namen und Abgrenzungen, bearbeitet und herausgegeben vom Institut für angewandte Geodäsie 1985, 2. Auflage. 1994, im Internet wiedergegeben im Genealogienetz
    15. Auf einen Blick - Wald und Forstwirtschaft in Schleswig-Holstein. In: Landesportal Schleswig-Holstein. Der Ministerpräsident - Staatskanzlei, 18. Juni 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.
    16. Landwirtschaft und Umwelt Schleswig-Holstein: Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe (Memento vom 18. Juli 2014 im Internet Archive)
    17. Geburtenziffer – Kinder pro Frau in Deutschland nach Bundesländern 2018. Abgerufen am 14. Juli 2020.
    18. Datenbank Zensus 2011, Schleswig-Holstein, Alter + Geschlecht
    19. Anzahl der Einwohner der Bundesländer in Deutschland. Abgerufen am 14. Juli 2020.
    20. Lebenserwartung in Deutschland nach Bundesländern und Geschlecht 2015/2017. Abgerufen am 22. Oktober 2019.
    21. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.): Historischer Atlas Schleswig-Holstein. Vom Mittelalter bis 1867. Wachholtz, Neumünster 2004, ISBN 3-529-02447-3, S. 24.
    22. kn-online.de
    23. Statistisches Jahrbuch Schleswig-Holstein 2013/2014
    24. § 82a LVwG SH
    25. Siehe dazu Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein, Abschnitt: rechtliches Verhältnis zwischen Hoch- und Niederdeutsch
    26. In acht jüdischen Gemeinden; Informationen zur politischen Bildung, Heft 307: Jüdisches Leben in Deutschland, 2/2010, S. 69.
    27. Dänische Minderheit: ca. 50.000, dänische Staatsbürger: ca. 7000, Deutsche, die nicht zur dänischen Minderheit zählen (grenznahe Orte; Sprache erlernt in Schulen, Volkshochschulen, Hochschulen): mehrere Tausend.
    28. Schleswig-Holstein Religion, Zensus 2011
    29. Statistik Mitgliederzahlen in Prozent (2020) in den Bundesländern, abgerufen am 27. Dezember 2021
    30. Evangelische Kirche im Rheinland
    31. Fowid: Kirchenmitglieder in den Bundesländern, 2001–2018
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