Zwei-Chancen-System
Das Zwei-Chancen-System[1] ist eine Turnierform, die für die Anwendung in den Fußballturnieren entwickelt wurde, insbesondere als eine Alternative für die aktuell bei den Fußball-Welt- und Europameisterschaften angewendeten Turnierformaten. Auch in einigen anderen Sportarten ist das Zwei-Chancen-System einsetzbar.
Grundprinzipien
Im Unterschied zu den weitverbreiteten Turnierformen (Rundenturnier, K.-o.-System, Doppel-K.-o.-System, siehe die Übersicht im Artikel Turnierform) basiert das Zwei-Chancen-System auf den folgenden Prinzipien eines idealen Turnierformats für die Welt- und Europameisterschaften:
- Jedes Spiel im Turnier soll für beide Mannschaften von entscheidender Bedeutung sein (mit der Konsequenz, dass der Turniersieger in dem letzten Spiel des Turniers ermittelt wird) und nicht zulasten der dritten Mannschaften manipulierbar sein[2] (fehlt im Rundenturnier).
- Jede Mannschaft soll nach der ersten Niederlage eine zweite Chance bekommen (fehlt im K.-o.-System).
- Die Art und Weise, wie eine Mannschaft die Spiele im Verlauf des Turniers gewonnen oder verloren hat (zum Beispiel in der regulären Spielzeit, in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen) soll im Endergebnis berücksichtigt werden (fehlt im K.-o.-System und Doppel-K.-o.-System).
- Beide Mannschaften, die ein Spiel austragen, sollen die gleiche Anzahl der Einsätze im bisherigen Verlauf des Turniers absolviert haben[3] (fehlt im Doppel-K.-o.-System).
Bei den aktuell in Fußball-Welt- und Europameisterschaften eingesetzten Turnierformaten handelt es sich um die Kombination vom Rundenturnier und K.-o.-System in den Vor- und Finalrunden. Demzufolge werden die Grundprinzipien 1, 2 und 3 in den entsprechenden Turnierphasen nicht eingehalten. Außerdem sind die Ergebnisse dieser Meisterschaften durch Auslosung und Tiebreak-Regeln sowohl im Rundenturnier als auch im K.-o.-System erheblich beeinflusst[4].
Grundsätzlich ist es nicht notwendig und oft auch wegen der speziellen Rahmenbedingungen nicht möglich, diese Prinzipien in allen Turniertypen (Pokal, Liga) zu befolgen. Aber für die nur alle vier Jahre stattfindenden Fußball-Welt- und Europameisterschaften, für deren Durchführung sehr begrenzte Zeit und geringe Gesamtzahl der Spiele zur Verfügung steht und die als Medienevent hohe Anforderungen erfüllen müssen, sind alle Grundprinzipien unabdingbar, um die tatsächlich beste Mannschaft als Welt- oder Europameister mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu ermitteln.
Spielplan
Der folgende Spielplan[5] wird beim Turnierformat Zwei-Chancen-System verwendet:
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Halbfinale | Finale | |||||||||||||||||||
1 | D | 7 | E | ||||||||||||||||||||
E | G | ||||||||||||||||||||||
10 | C | ||||||||||||||||||||||
E~ | |||||||||||||||||||||||
2 | A | 5 | A | 13 | A | ||||||||||||||||||
H | D | C~ | |||||||||||||||||||||
9 | A | 14 | A~ | ||||||||||||||||||||
B | B~ | ||||||||||||||||||||||
3 | B | 6 | B | 12 | B | ||||||||||||||||||
G | C | D~ | |||||||||||||||||||||
11 | D | ||||||||||||||||||||||
F~ | |||||||||||||||||||||||
4 | C | 8 | F | ||||||||||||||||||||
F | H |
Erklärung: Die Spiele 1–6 und 9 entsprechen einem Spielplan des K.-o.-Systems. Die Mannschaft, die alle drei ersten Spiele gewonnen hat, wird als "A" bezeichnet. Die Mannschaft, die zwei ersten Spiele gewonnen hat und das dritte Spiel gegen "A" verloren, wird als "B" bezeichnet. "D" bezeichnet die Mannschaft, die gegen "A" im zweiten Spiel verloren hat, "H" bezeichnet die Mannschaft, die gegen "A" im ersten Spiel verloren hat usw.
In den Spielen 7 und 8 sowie 10 und 11 werden die Halbfinalgegner (Spiele 12 und 13) der Mannschaften "A" und "B" ermittelt. Die Bezeichnungen mit dem Tilde-Zeichen, zum Beispiel "F~", "E~", "D~" usw., repräsentieren die Mannschaft, die im entsprechenden Spiel gewonnen hat. Zum Beispiel, "E~" repräsentiert "E" oder "G" und "D~" repräsentiert "D", "F" oder "H". Falls die Mannschaften alphabetisch nach der Stärke eingeordnet wären ("A" ist stärker als "B" usw.) und die Favoriten immer gewännen, dann würde der Spielplan (alle Bezeichnungen ohne Tilde) den tatsächlichen Verlauf des Turniers darstellen.
Beispiele
Beispiel 1
Falls die Finalrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 (ab Viertelfinale) im Turnierformat Zwei-Chancen-System statt K.-o.-System ausgetragen wäre, würde der folgende Spielplan gelten:
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Halbfinale | Finale | |||||||||||||||||||
1 | Belgien | 2 | 7 | Brasilien | |||||||||||||||||||
Brasilien | 1 | Russland | |||||||||||||||||||||
10 | England | ||||||||||||||||||||||
Sieger des Spiels 7 | |||||||||||||||||||||||
2 | Frankreich | 2 | 5 | Frankreich | 1 | 13 | Frankreich | ||||||||||||||||
Uruguay | 0 | Belgien | 0 | Sieger des Spiels 10 | |||||||||||||||||||
9 | Frankreich | 4 | 14 | Sieger des Spiels 13 | |||||||||||||||||||
Kroatien | 2 | Sieger des Spiels 12 | |||||||||||||||||||||
3 | Kroatien | 2 | 6 | Kroatien | 2 | 12 | Kroatien | ||||||||||||||||
Russland | 2 | England | 1 | Sieger des Spiels 11 | |||||||||||||||||||
11 | Belgien | ||||||||||||||||||||||
Sieger des Spiels 8 | |||||||||||||||||||||||
4 | England | 2 | 8 | Schweden | |||||||||||||||||||
Schweden | 0 | Uruguay |
Die Ergebnisse von Spielen 1–6 und 9 sind tatsächliche Ergebnisse der Finalrunde der WM 2018. In den Spielen 7 und 10 beziehungsweise 8 und 11 würden die Halbfinalgegner von Frankreich und Kroatien ermittelt.
Beispiel 2
Der entsprechende Spielplan für die Fußball-Europameisterschaft 2021:
1. Runde | 2. Runde | 3. Runde | Halbfinale | Finale | |||||||||||||||||||
1 | Spanien | 1 | 7 | Schweiz | |||||||||||||||||||
Schweiz | 1 | Ukraine | |||||||||||||||||||||
10 | Dänemark | ||||||||||||||||||||||
Sieger des Spiels 7 | |||||||||||||||||||||||
2 | Italien | 2 | 5 | Italien | 1 | 13 | Italien | ||||||||||||||||
Belgien | 1 | Spanien | 1 | Sieger des Spiels 10 | |||||||||||||||||||
9 | Italien | 1 | 14 | Sieger des Spiels 13 | |||||||||||||||||||
England | 1 | Sieger des Spiels 12 | |||||||||||||||||||||
3 | England | 4 | 6 | England | 2 | 12 | England | ||||||||||||||||
Ukraine | 0 | Dänemark | 1 | Sieger des Spiels 11 | |||||||||||||||||||
11 | Spanien | ||||||||||||||||||||||
Sieger des Spiels 8 | |||||||||||||||||||||||
4 | Dänemark | 2 | 8 | Tschechien | |||||||||||||||||||
Tschechien | 1 | Belgien |
Die Ergebnisse der EM 2021 veranschaulichen die Unzulänglichkeiten der aktuellen Turnierform. Zum Beispiel ist Dänemark mit insgesamt drei Niederlagen eine von vier höchstplatzierten Mannschaften geworden, während Belgien nach Siegen in allen ersten vier Spielen (auch gegen Dänemark) schon im Viertelfinale nach einziger Niederlage gegen den späteren Europameister Italien ausgeschieden ist. In dem Turnierformat "Zwei-Chancen-System" hätte Belgien (wie auch andere Mannschaften nach der ersten Niederlage) die Möglichkeit, einen höheren Turnierplatz zu erreichen.
Regelwerk
Im Format Zwei-Chancen-System gelten die folgenden optionalen Regelungen, die bei der Turnierplanung zu den Besonderheiten eines konkreten Wettbewerbs angepasst werden können.
1. Die Regelung "Alternative zum Elfmeterschießen" (Bonus-Unentschieden).
In jedem Spiel im Zwei-Chancen-System wird ein Sieger ermittelt. Grundsätzlich gilt das gleiche Verfahren wie im K.-o.-System: Bei einem Unentschieden in der regulären Spielzeit findet eine Verlängerung statt. Bei einem unentschiedenen Spielstand auch nach dem Ablauf der Verlängerung wird das Spiel im Elfmeterschießen entschieden. Im Zwei-Chancen-System kann eine optionale Regelung "Alternative zum Elfmeterschießen" zu diesem allgemeinen Verfahren ergänzend eingesetzt werden, die in folgender Weise die Leistungen der Mannschaften in den schon stattgefundenen Spielen im Turnier berücksichtigt: Es werden Punkte nach einem Punktsystem vergeben. Für einen Sieg in der regulären Zeit oder in der Verlängerung bekommt der Sieger drei Punkte. Falls das Spiel im Elfmeterschießen entschieden wurde, bekommen beide Teams je einen Punkt. Auch andere Punktsysteme sind möglich (zum Beispiel drei Punkte für den Sieg in der regulären Zeit, zwei Punkte für den Sieg in der Verlängerung, ein Punkt für den Sieg im Elfmeterschießen). Ein Spiel nach dem Unentschieden in der Verlängerung wird nur dann im Elfmeterschießen entschieden, wenn beide Teams die gleiche Punktzahl haben. Sonst wird das Team mit der größeren Punktzahl ohne Elfmeterschießen zum Sieger erklärt. Ob diese Regelung verwendet wird, und wenn ja, nach welchem Punktsystem und ab welchem Zeitpunkt (ab 2. oder 3. Runde oder ab Halbfinale) soll der Turnierveranstalter bei der Planung des Turniers entscheiden. Grundsätzlich erfüllt diese Regelung das 3. Grundprinzip und reduziert die Anzahl der Anwendungen vom oft als ungerecht empfundenen Elfmeterschießen.
2. Die Regelung "Ermittlung der Finalteilnehmer".
Falls die Mannschaft "A", die drei ersten Spiele gewonnen hat, auch im Halbfinale gegen "C~" gewinnt, dann trifft "A" im Finale auf den Sieger des anderen Halbfinales. Andernfalls ergibt sich eine Konstellation von drei Mannschaften "A", "B~" und "C~", die im Laufe des Turniers einmal verloren haben. Wenn das Team "A" nach der Niederlage im Halbfinale ausscheiden würde, dann hätte das zur Verletzung des 2. Grundprinzips geführt, das Team "A" hätte keine zweite Chance. Die folgenden Optionen sind möglich, um die Chancen auszugleichen:
Option 1: Das Team "A" bekommt im Halbfinale einen Bonus, um die verminderten Chancen zu kompensieren. Drei verschiedene Verfahren stehen zur Auswahl.
- a) Falls die Verlängerung endet unentschieden, erreicht das Team "A" das Finale ohne Elfmeterschießen. Das ist das gleiche Verfahren wie in der Regelung 1, aber ohne die Berücksichtigung der Punkte.
- b) Das Team "A" erreicht das Finale auch nach dem Unentschieden in der regulären Spielzeit.
- c) Falls das Team "A" in der regulären Spielzeit verliert, dann findet trotzdem eine Verlängerung statt. Falls das Team "A" in der Verlängerung zum Ausgleich kommt, dann erreicht das Team "A" das Finale. In diesem Fall stellt die Verlängerung für das Team "A" die zweite Chance dar. Als Alternative kann das Elfmeterschießen statt der Verlängerung verwendet werden.
Option 2: Die Mannschaften "A", "B~" und "C~" werden nach der Punktzahl (siehe die Regelung 1) eingeordnet. Die Mannschaft mit den wenigsten Punkten scheidet aus. Bei Punktgleichheit qualifizieren sich die Sieger von Halbfinalen für das Finale. Bei dieser Lösung kann das 1. Grundprinzip teilweise verletzt werden. Falls das Team "C~" zu wenig Punkte hätte (z. B. wenn "C~" mehr Spiele als die anderen Teams nur im Elfmeterschießen gewonnen hätte), dann hätte das Halbfinale für das Team "C~" keine Bedeutung. Für das Team "A" hat das Halbfinale immer eine Bedeutung, siehe die Regelung 3.
Option 3: Das Halbfinale "A" - "C~" wird als "vorgezogenes Finale" betrachtet. Falls "A" gewinnt, wird "A" zum Turniersieger erklärt, das eigentliche Finale wird nicht ausgetragen. Beim Unentschieden findet das Finale "A" - "B~" statt, sonst trifft "C~" im Finale auf "B~". Somit wird das mögliche Ausscheiden der Mannschaft "A" nur nach einer Niederlage durch das gleiche Ereignis für die Mannschaft "B~" ausgeglichen. Weil diese Option eine gewisse Flexibilität seitens der Turnierorganisatoren (das Finale findet eventuell nicht statt) erfordert, ist diese Variante eher für die experimentellen Turniere geeignet.
Option 4: Bei der Niederlage der Mannschaft "A" im Halbfinale werden die Ergebnisse eines sogenannten Referenzturniers herangezogen. Der Spielplan ist so gestaltet, dass nur die Mannschaften "C", "E" oder "G" als die Mannschaft "C~" im Halbfinale fungieren können. Für jede Kombination von "A" mit einer dieser Mannschaften existiert genau eine dritte Mannschaft, die gegen beide Mannschaften "A" und "C~" schon einmal im Turnier gespielt hat. Demzufolge gibt es drei mögliche Referenzturniere: Nr. 1 - "A", "C", "B", Nr. 2 - "A", "E", "D", Nr. 3 - "A", "G", "B". Eine von beiden Mannschaften "A" und "C~", die am besten im entsprechenden Referenzturnier abgeschnitten hat, erreicht das Finale.
3. Die Regelung "Ermittlung des Siegers des Finales" (Bonus-Finale).
Diese Regelung wird nur dann verwendet, wenn das Team "A" im Halbfinale gewinnt und im Finale verliert. Es ergibt sich dann eine Konstellation von zwei Mannschaften "A" und "B~", die im Laufe des Turniers einmal verloren haben. Falls das Team "B~" zum Turniersieger erklärt würde, dann hätte das Team "A" keine zweite Chance. Für den Chancenausgleich sind zwei Optionen möglich:
Option 1: Das Team "A" bekommt im Finale den gleichen Bonus wie in der Regelung 2, Option 1.
Option 2: Die theoretisch beste Lösung wäre das zweite Finalspiel. In den Fußballturnieren ist das aus organisatorischen Gründen meistens nicht realisierbar.
Fazit:
- Die Regelung 1 bestimmt den Grad, inwieweit das 3. Grundprinzip eingehalten wird.
- Die Regelungen 2 und 3 steuern die Anwendung von beiden ersten Grundprinzipien in den Halbfinal - und Finalspielen. Mit der Option 1c wird gewährleistet, dass alle vier Grundprinzipien für das ganze Turnier gelten.
Anwendung
Die Meisterschaften mit der Anzahl der teilnehmenden Mannschaften größer als 8 können als mehrere Turniere der Vor- und Finalrunde im Turnierformat Zwei-Chancen-System realisiert werden. Zum Beispiel, bei einer Meisterschaft mit 32 Teilnehmern können vier Turniere (Gruppen) je acht Mannschaften (Vorrunde) gebildet werden. Je zwei beste Teams aus jedem Turnier der Vorrunde würden anschließend in dem Hauptturnier (Finalrunde) um den Meistertitel spielen. In allen fünf Turnieren wäre das Format Zwei-Chancen-System eingesetzt. Auch die Anwendung verschiedener anderer Kombinationen vom Zwei-Chancen-System mit den Turnierformaten Rundenturnier und K.-o.-System wäre in den Vor- und Finalrunden möglich.
Varianten
Mit der Auswahl der Einstellungen und Optionen im Regelwerk können sich die Turnierveranstalter für eine Variante des Formats Zwei-Chancen-System entscheiden, die am besten zu Turnieranforderungen passt und die notwendige Akzeptanz hat. Die Standardvariante sieht vor, das Regelwerk mit der Regelung 1 (ab Spiel 10) sowie mit den Regelungen 2 und 3 (Option 1c) zu verwenden.
Für die Turniere in den Sportarten, für die das 4. Prinzip nicht wichtig ist und bei denen das Doppel-K.-o.-System in der Regel eingesetzt wird, kann eine Sondervariante mit dem modifizierten Spielplan angewendet werden. In der Sondervariante wird der Spielplan in Abhängigkeit vom Ergebnis des Halbfinales "A" - "C~" folgenderweise mit einem zusätzlichen Spiel ergänzt:
- Falls "A" im Halbfinale gewinnt, findet das reguläre Finale "A" - "B~" statt. Wenn "A" in diesem Finale verliert, dann wird das Finale wiederholt.
- Falls "A" im Halbfinale verliert, wird zuerst ein Entscheidungsspiel um den Einzug ins Finale zwischen "B~" und "C~" ausgetragen. Der Sieger dieses Spiels trifft im Finale auf "A". Alternativ in diesem Fall kann die Mannschaft mit den meisten Punkten statt der Mannschaft "A" direkt in das Finale einziehen.
Die Sondervariante erfüllt alle Grundprinzipien außer dem 4. Prinzip. Der wird immerhin in 50 Prozent aller Fälle erfüllt. In anderen 50 Prozent hat ein Finalteilnehmer einen Turniereinsatz mehr als der andere Finalteilnehmer. Das ist ein Vorteil gegenüber dem Doppel-K.-o.-System. In dieser Turnierform hat ein Finalteilnehmer in 86 Prozent (6/7) aller Fälle zwei Turniereinsätze mehr als der andere Finalteilnehmer. In 14 Prozent (1/7) hat ein Finalteilnehmer einen Turniereinsatz mehr.
Weitere Turnierformen
Vergleich der Turnierformen
Der Vergleich vom Zwei-Chancen-System mit anderen Turnierformen wird auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeit vorgenommen, mit der die tatsächlich beste Mannschaft in der entsprechenden Turnierform als Sieger ermittelt wird, siehe auch den Vergleich der Turnierformen im Artikel Turnierform. Für alle Beispiele wird ein Turnier mit 8 Mannschaften herangezogen. Es wird angenommen, dass 7 Mannschaften gleich stark sind und die beste Mannschaft "A" mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in jedem Spiel gegen diese Mannschaften gewinnt.
Beispiel 1
Es wird angenommen, dass die Wahrscheinlichkeiten für den Sieg in der regulären Zeit, in der Verlängerung und im Elfmeterschießen, wenn 7 Mannschaften untereinander spielen, jeweils 30 %, 5 %, 15 % betragen. Diese Werte sind auf der Basis der tatsächlich stattgefundenen Spiele in der Finalphase (ab Viertelfinale) in Fußball-Welt- (1986–2018) und Europa- (1996–2016) Meisterschaften ermittelt. Die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten für die Spiele der Mannschaft "A" gegen 7 Mannschaften betragen 50,5 %, 6 %, 10,5 % und 19,5 %, 3 %, 10,5 %. In diesem Fall wird angenommen, dass alle Mannschaften die gleichen Chancen im Elfmeterschießen haben, d. h. die Gewinnwahrscheinlichkeit der Mannschaft "A" im Elfmeterschießen (GWiEMS) ist 50 %. Für die weitere Analyse des Unterschieds zwischen Turnierformaten können verschiedene weitere Modelle gebildet werden, unter der Voraussetzung, dass die Mannschaft "A" mit der Wahrscheinlichkeit 67 % jedes Spiel im K.-o.-System gewinnt, dabei die Gewinnwahrscheinlichkeiten der Mannschaft "A" im Elfmeterschießen zwischen 0 % und 100 % variieren. Zum Beispiel, der Gewinnwahrscheinlichkeit im Elfmeterschießen 100 % entsprechen die folgenden Wahrscheinlichkeiten: 40 %, 6 %, 21 % und 30 %, 3 %, 0 %.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft "A" im K.-o.-System in jedem einzelnen Spiel gewinnt, beträgt in allen solchen Modellen 67 % (50,5 % + 6 % + 10,5 %). Demnach beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft "A" das Turnier in diesem Format gewinnt, 30 % (0,67 * 0,67 * 0,67).
Für die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft "A" im Rundenturnier als Sieger hervorgeht, werden zwei Werte ermittelt: Maximalwert und Mittelwert. Das hängt damit zusammen, dass die genauen Ergebnisse in diesem vereinfachten Modell nicht berücksichtigt und die Tordifferenzen sowie andere Faktoren zur Rangermittlung bei Punktgleichheit nicht hingezogen werden können. Stattdessen wird unter dem Maximalwert auch die Fälle zusammengefasst, bei denen die Mannschaft "A" den ersten Platz mit einer oder mehreren anderen Mannschaften bei der Punktgleichheit teilt. Unter dem Mittelwert wird in solchen Fällen die entsprechende Gewichtung vorgenommen. Der tatsächliche Wert liegt somit zwischen diesen zwei Werten und hängt davon ab, wie die Ermittlung der Platzierung bei Punktgleichheit im konkreten Turnier geregelt ist.
Für das Turnierformat Zwei-Chancen-System werden die Gewinnwahrscheinlichkeiten für die drei Varianten berechnet: die Standardvariante, die Variante mit Regelung 1 und die Variante ohne Regelung 1. Das Zwei-Chancen-System integriert einige Elemente sowohl des Rundenturniers als auch des K.-o.-Systems, folglich liegen die Wahrscheinlichkeiten des Zwei-Chancen-Systems zwischen den Werten dieser beiden Formate.
Somit können die Unterschiede in der Performance der Turnierformen abhängig von verschiedenen Daten-Modellen quantitativ dargestellt werden.
In den meisten Fällen ist das Rundenturnier bei der Ermittlung des Turniergewinners deutlich besser als die anderen Formate. Nur in einigen eher theoretischen Fällen (die Mannschaft "A" ist geringfügig besser in der regulären Zeit und fast immer gewinnt im Elfmeterschießen) sind die Wahrscheinlichkeiten vergleichbar. Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Performance einer Turnierform erheblich vom Daten-Modell beziehungsweise von der Stärke-Konstellation der beteiligten Teilnehmer abhängig ist und das Rundenturnier nicht in allen Fällen bedeutend überlegen gegenüber anderen Turnierformaten ist.
Beispiel 2
In diesem Beispiel wird die Performance der Turnierformate auf der Basis von den Modell-Fällen verglichen, in denen alle Spiele in der regulären Zeit entschieden werden. Demzufolge hängt die Turnier-Gewinnwahrscheinlichkeit der Mannschaft "A" ausschließlich von der Gewinnwahrscheinlichkeit der Mannschaft "A" in der regulären Zeit (GWiRZ) ab.
In allen Modell-Fällen hat die beste Mannschaft "A" im Rundenturnier eine größere Wahrscheinlichkeit, der Turniersieger tatsächlich zu werden.
Interpretation von Vergleichsergebnissen der Turnierformen mit und ohne Tie-Break
Im Unterschied zu Turnierformaten ohne Tie-Break (Vorgehensweisen zur Ermittlung eines Siegers beim Fußball), z. B. Rundenturnier, ermitteln die Turnierformate mit Tie-Break, z. B. K.-o.-System, den Turniersieger nicht nur auf der Grundlage von Ergebnissen in der regulären Zeit, sondern auch zusätzlich auf der Grundlage von den Tie-Break-Entscheidungen (Verlängerung und Elfmeterschießen). Die Interpretation des Vergleichs von solchen Turnierformen hängt von der Definition der "tatsächlich besten" Mannschaft ab. Es gibt zwei Varianten:
1. Nur die Ergebnisse in der regulären Zeit zählen für die Bestimmung der besten Mannschaft.
In dieser Interpretation ist das Rundenturnier in allen Modell-Fällen das beste Turnierformat unabhängig von den ermittelten Turnier-Gewinnwahrscheinlichkeiten. In den Modell-Fällen mit der größeren Diskrepanz von Leistungen der Mannschaften in der regulären Zeit und in den Tie-Break-Entscheidungen wird die Performance von Tie-Break-Formaten entweder unter- (Im Beispielfall 1: GWiEMS < 20 %) oder überschätzt (Im Beispielfall 1: GWiEMS > 80 %).
2. Die Leistungen der Mannschaften sowohl in der regulären Zeit als auch bei der Tie-Break-Entscheidungen sollen bei der Ermittlung der besten Mannschaft berücksichtigt werden.
In dieser Interpretation bestimmt die ermittelte Turnier-Gewinnwahrscheinlichkeit abhängig vom konkreten Modell-Fall das beste Turnierformat. Das Rundenturnier kompensiert in den meisten Fällen die fehlende Information über die Leistungen in den Tie-Break-Entscheidungen und bleibt das beste Format. In den Modell-Fällen mit der Tie-Break-Dominanz (Im Beispielfall 1: GWiEMS > 90 %) wird das K.-o.-System das beste Format.
In den meisten praxisrelevanten Modell-Fällen, wenn die Leistungen der Mannschaften in der regulären Zeit und in den Tie-Break-Entscheidungen miteinander korrespondieren, sind die Ergebnisse des Vergleichs von Turnierformaten identisch in den beiden Interpretationen.
Kritik der gegenwärtigen WM- und EM-Turniermodi
In den Welt- und Europameisterschaften vieler Sportarten sowie in olympischen Turnieren werden verschiedene Varianten der Kombination aus Gruppen- (Turnierform Rundenturnier) und Finalphase (Turnierform K.-o.-System) verwendet. Solche Turniermodi weisen erhebliche strukturelle Probleme auf, die unter anderem zur Verletzung des Fairplay führen. Die folgende Klassifikation dieser Probleme mit Beispielen aus Fußballmeisterschaften gilt grundsätzlich auch für die Turniere in allen anderen Sportarten.
1. In der Gruppenphase kommt oft vor, dass einige Mannschaften nach zwei Spieltagen entweder die Finalrunde schon erreicht haben oder sich nicht mehr für die Finalrunde qualifizieren können. Demzufolge hat das Ergebnis des letzten Gruppenspiels für diese Mannschaften keine Bedeutung.
Falls sich zwei solche Mannschaften in dem dritten Gruppenspiel treffen, dann hat das keine großen Turnierauswirkungen. Es wird lediglich ein Trainingsspiel mit keiner Relevanz zur Meisterschaft ausgetragen. Allerdings sind solche bedeutungslosen Spiele für die schon qualifizierten Mannschaften nicht immer von Vorteil. Der Spielrhythmus geht verloren und die Mannschaft kann beim nächsten Spiel Schwierigkeiten haben, den zu finden.
Aktuelle Beispiele aus der letzten WM- bzw. EM:
- Ägypten - Saudi-Arabien (WM 2018)
- Panama - Tunesien (WM 2018)
- Niederlande - Nordmazedonien (EM 2021)
2. Schwerwiegender sind die Konstellationen, bei denen das Spiel nur für eine Mannschaft keine Bedeutung hat. Die fehlende Motivation dieser Mannschaft kann das Spielergebnis beeinflussen und damit zur Wettbewerbsverzerrung führen.
In weiteren problematischen Konstellationen ist es möglich, dass ein bestimmtes Ergebnis für beide Mannschaften reicht, um sich unabhängig vom anderen Gruppenspiel für die Finalphase zu qualifizieren.
Bekannteste Beispiele für diese Arten der Konstellationen:
- Argentinien - Peru (WM 1978)[6][7][8]
- Deutschland - Österreich (WM 1982) (Nichtangriffspakt von Gijón)[9][10][11]
- Schweden - Dänemark (EM 2004)[12][13][14]
- Spanien - Kroatien (EM 2012)[15]
Aktuelle Beispiele:
- Spanien - Marokko (WM 2018)
- Frankreich - Dänemark (WM 2018)[16]
- Australien - Peru (WM 2018)
- Schweiz - Costa Rica (WM 2018)
- Polen - Japan (WM 2018)
- Italien - Wales (EM 2021)
- Belgien - Finnland (EM 2021)
In solchen "fairplaymäßig potenziell problematischen" Konstellationen ist die eventuelle Verletzung des Fairplay in einer oder anderer Weise möglich und durch die Regelungen des Turniermodus nicht ausgeschlossen. In den meisten Fällen werden die Spiele auch in diesen Konstellationen gemäß dem Fairplay-Gedanken durchgeführt und es gibt keine Auswirkungen für die anderen Mannschaften in der Gruppe. Trotzdem ist diese Möglichkeit vorhanden, das kann zu Irritationen im Umfeld der Spiele führen. Bisweilen sehen sich die betroffenen Mannschaften in diesen Fällen sogar gezwungen zu versichern, dass keine Absprachen getroffen werden, wie zum Beispiel bei der WM 2014 vor dem letzten Gruppenspiel Deutschland - USA.[17]
3. Bei einer anderen Art der Konstellationen können die schon qualifizierten Mannschaften in dem dritten Gruppenspiel noch ein vermeintliches Ziel haben: erster Platz in der Gruppe. Aber der mögliche erste Gegner in der Finalphase ist nur für die Mannschaften bekannt, deren drittes Spiel nach den Spielen in der Parallelgruppen stattfindet. Auch die Gegner in dem eventuellen weiteren Verlauf der Finalphase sind schwer einzuschätzen. Deswegen gibt es in vielen Fällen keinen Grund, im dritten Spiel unbedingt zu gewinnen und Gruppenerster zu werden. Solche Spiele fungieren eher als eine Art der zusätzlichen Auslosung. Das Ergebnis hat für die betroffenen Mannschaften keine sportliche Signifikanz, somit sind diese Spiele für die betroffenen Mannschaften bedeutungslos und führen unter Umständen zu "fairplaymäßig problematischen" Konstellationen.
Aktuelle Beispiele:
- Russland - Uruguay (WM 2018)
- Frankreich - Dänemark (WM 2018)
- Kroatien - Island (WM 2018)
- Belgien - England (WM 2018)
- Italien - Wales (EM 2021)
- Belgien - Finnland (EM 2021)
- England - Tschechien (EM 2021)
- Schweden - Polen (EM 2021)
- Frankreich - Portugal (EM 2021)
4. In einigen Fällen könnte es allerdings doch eine Motivation für Mannschaften geben, Gruppenerster zu werden, insbesondere falls ein Topfavorit auf den Gruppenzweiten wartet. Falls aber der Topfavorit in seiner Gruppe überraschenderweise Zweiter wurde und jetzt auf den Gruppenersten treffen sollte, dann wird es von Vorteil sein, Gruppenzweiter zu werden. Laut dem Turnierformat verringert der Sieg in diesem Fall paradoxerweise die Chancen für das Weiterkommen. Das war im Skandal beim olympischen Badmintonturnier 2012 (Olympische Sommerspiele 2012/Badminton)[18][19] besonders deutlich veranschaulicht. Mehrere Teilnehmer des Badmintonturniers wurden disqualifiziert, weil sie versucht hatten, durch die Niederlage leichtere Konkurrenten beziehungsweise eine bessere Ausgangsposition für die Finalphase zu bekommen. Manchmal war keines der beiden Teilnehmer wirklich gewillt, als Sieger das Feld zu verlassen. Die Meisterschaften aller Sportarten sind vor solchen Konstellationen nicht gefeit.
5. Noch ein allgemeines Problem des Turniermodus in der Gruppenphase konnte bei der WM 2018 beobachtet werden. Wenn zwei oder mehr Teams aufgrund der auf den Spielergebnissen basierenden Kriterien (Anzahl Punkte, Tordifferenz usw.) gleich abschneiden, wird ihre Platzierung gemäß sonstigen Kriterien ermittelt. In der Gruppe H wurde Senegal aus der Finalphase ausgeschlossen, nur weil das Team zwei Gelbe Karten mehr als Japan kassierte.[20]
6. In der Finalphase wird das Turnierformat K.-o.-System verwendet. Dieses Turnierformat ist am effizientesten, um den Sieger schnell mit möglichst kleiner Anzahl der Spiele zu ermitteln. Und das ist am ineffektivsten, um die tatsächlich beste Mannschaft als Sieger mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit zu ermitteln. Die schlechte Performance des K.-o.-Systems kann damit erklärt werden, dass eine Mannschaft nach einer einzigen Niederlage aus dem Turnier ausscheidet. Dabei kann auch die beste Mannschaft gelegentlich verlieren, zum Beispiel im Elfmeterschießen. Außerdem können die stärkeren Mannschaften in den früheren Runden aufeinander treffen und sich gegenseitig aus dem Turnier eliminieren. Somit wird die Anzahl der "besseren" Mannschaften reduziert und eine schwächere Mannschaft bekommt mehr Chancen, mit Glück Turniersieger zu werden.
7. Die Ergebnisse in der Gruppenphase und in den früheren Runden der Finalphase werden in keiner Weise berücksichtigt. Das führt zu paradoxen Effekten und intransparenten Endplatzierungen. Zum Beispiel, bei der EM 2021 hat Dänemark mit insgesamt drei Niederlagen das Halbfinale erreicht, während Belgien nach Siegen in allen ersten vier Spielen (auch gegen Dänemark) schon im Viertelfinale nach einziger Niederlage gegen den späteren Europameister Italien ausgeschieden war.
8. Der Anteil der Spiele zwischen den besten Mannschaften ist zu gering im Vergleich zur Gesamtzahl der Spiele. Zum Beispiel, bei den Fußball-Weltmeisterschaften werden insgesamt 64 Spiele durchgeführt. 57 Spiele davon werden in der Gruppenphase (darunter etliche bedeutungslose und "fairplaymäßig problematische"), im Achtelfinale und um den unbedeutenden 3. Platz ausgetragen. Für die spannenden und hochklassigen Begegnungen zwischen acht letzten um den Meistertitel kämpfenden Mannschaften sind nur 7 Spiele reserviert.
9. Für die zukünftigen Fußball-Weltmeisterschaften gibt es keine positiven Entwicklungen. Die FIFA plant die WM 2026 mit 48 Mannschaften.[21] In der Gruppenphase sollen 16 Gruppen je 3 Mannschaften gebildet werden, danach folgt die Finalrunde mit 32 Teilnehmern. Auch in den Gruppen mit drei Teilnehmern sind "fairplaymäßig problematische" Konstellationen und bedeutungslose Spiele möglich. Und im Fall des K.-O-Systems mit 32 Mannschaften wird die Ermittlung des Weltmeisters noch mehr von zufälligen Faktoren beeinflusst.
Die FIFA und die UEFA als Veranstalter der Fußball-Welt- und Europameisterschaften sind aufgefordert, die Turnierformate grundlegend zu überarbeiten, um deren Qualität der großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Fußballs anzupassen.
Quellen
- Manfred Krämer: Der neue Turniermodus „Zwei-Chancen-System“: ist der Fußball-Europa- oder Weltmeister die beste EM- bzw. WM-Mannschaft? Books on Demand GmbH, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-1540-5 (dnb.de [abgerufen am 17. Januar 2021]).
- Peter Walker, Haroon Siddique: Eight Olympic badminton players disqualified for 'throwing games. The Guardian, 12. August 2012, abgerufen am 9. Februar 2021.
- UC Berkeley Quiz Bowl: How To Make Schedules. In: www.ocf.berkeley.edu.
- Michael P. Kim, Warut Suksompong, Virginia Vassilevska Williams: Who Can Win a Single-Elimination Tournament?. In: SIAM Journal on Discrete Mathematics. 31, Nr. 3, 2017, S. 1751–1764. arxiv:1511.08416. doi:10.1137/16M1061783.
- Manfred Krämer: Der neue Turniermodus „Zwei-Chancen-System“: ist der Fußball-Europa- oder Weltmeister tatsächlich die beste EM- bzw. WM-Mannschaft? 4., neu bearb. und erw. Auflage. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8448-1540-5 (dnb.de [abgerufen am 17. Januar 2021]).
- Peter Maxwill: Argentiniens skandalöser Triumph Spiegel.de 28. Mai 2014
- Jörg Wolfrum: Kartell des Schweigens in Argentinien Frankfurter Allgemeine.net 15. Januar 2001
- Tom Mustroph: Sechs Tore, sechsmal Bestechung Taz.de 17. März 2018
- Die Schande von Gijón Stern.de 23. Juni 2014
- Das langweiligste WM-Spiel aller Zeiten Spiegel.de 6. Februar 2008
- „Sieg gegen Österreich: Kein Grund zur Freude“ dfb.de
- Euro 2004: Sweden v Denmark – they said it would not end 2-2 … but it did, Guardian 18. Juni 2012 (englisch)
- Italien fürchtet "skandinavische Verschwörung" Stern.de 22. Juni 2004
- 2:2 half Dänen und Schweden Spiegel.de 22. Juni 2004
- Tödliches Remis Spiegel.de 18. Juni 2012
- Gellende Pfiffe der Fans: Frankreichs 0:0 gegen Dänemark erinnert an „Schande von Gijon“. Stern.de 26. Juni 2018
- 0:0 würde reichen: Portugal fürchtet deutsch-amerikanischen WM-Nichtangriffspakt. Focus Online 23. Juni 2014
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