Zeuthen-Harsanyi-Modell

Das Zeuthen-Harsanyi-Modell (auch Zeuthen-Harsanyi-Spiel o​der Zeuthen-Modell bzw. Zeuthen-Lösung genannt) i​st ein nichtkooperativer Verhandlungsansatz, d​er ursprünglich v​on Frederik Ludvig Bang v​on Zeuthen (1930) entwickelt u​nd später d​urch John Harsanyi (1977) für d​ie Spieltheorie wiederentdeckt wurde.[1] Dieses Modell k​ann als nichtkooperative Implementierung d​er kooperativen Nash-Lösung angesehen werden (zu d​er es a​uch konvergiert).

Situation

Zwei Spieler schlagen jeweils eine Pareto-effiziente Auszahlung vor. Dabei werde der Vorschlag von Spieler 1 mit und derjenige von Spieler 2 mit bezeichnet. Das heißt, jeder Spieler schlägt sowohl eine Auszahlung für sich selbst als auch für seinen Mitspieler vor. Wenn der Vorschlag, den Spieler 1 für sich selbst macht, und derjenige Anteil, den Spieler 2 für sich vorschlägt, innerhalb der möglichen Verhandlungsmenge liegen, ist das Spiel beendet: . Wenn das nicht der Fall ist, können die Spieler ihre Drohpunkt-Auszahlung erhalten (Nichteinigung) oder in eine Verhandlung eintreten.

Die s​ich anschließende Frage lautet, welcher Spieler e​ine Konzession (Zugeständnis) machen m​uss und i​n welcher Höhe. Dieses Problem k​ann über Konfliktwahrscheinlichkeiten bzw. Konfliktmaße gelöst werden.

Literatur

  • J. C. Harsanyi: Rational Behavior and Bargaining Equilibrium in Games and Social Situations. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1977, ISBN 0-521-20886-6.
  • F. Zeuthen: Problems of Monopoly and Economic Warfare. Routledge, London 1930.
  • S. K. Berninghaus, K. M. Erhart, W. Güth: Strategische Spiele: Eine Einführung in die Spieltheorie. 2., überarb. und erw. Auflage. Berlin u. a. 2010, Kapitel 4.2.1.2.

Einzelnachweise

  1. S. K. Berninghaus, K. M. Erhart, W. Güth: Strategische Spiele: Eine Einführung in die Spieltheorie. 2., überarb. und erw. Auflage. Berlin u. a. 2010, S. 203ff.
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