Zeremonienschwert

Das Zeremonienschwert ist ein Teil der Reichskleinodien der römisch-deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

In der Mitte das Zeremonienschwert in seiner Scheide; rechts und links das Reichsschwert von beiden Seiten; kolorierter Kupferstich von Johann Adam Delsenbach, 1751

Mit dem Zeremonienschwert wurden nach der Krönung des Kaisers die Abgesandten der Stadt Nürnberg, in der die Reichskleinodien aufbewahrt wurden, rituell in den Ritterstand erhoben.

Aussehen

Das Schwert hat eine Länge von 108,5 cm. Der Griff und Parierstange bestehen aus Holz. Das Holz wurde mit Goldplatten verkleidet. Der Knauf aus vergoldetem Silber trägt auf der einen Seite einen einköpfigen Reichsadler und auf der anderen Seite einen böhmischen Löwen und ist eine Ergänzung Kaiser Karls IV.

Die stark überschliffene Klinge trägt eine Schwertfegermarke in Form eines Kruckenkreuzes. Die Scheide, mit einer Länge von 92,5 cm, besteht aus einem starken Leinengewebe, das außen dicht mit vergoldeten Silberfäden umgeben ist. Darauf wurden Goldplatten, die mit Perlen und Rubinen geschmückt sind, angebracht. In die leinene Scheide wurde zur Versteifung eine weitere Scheide aus Holz eingeschoben.

Literatur

  • Hermann Fillitz: Die Insignien und Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Schroll, Wien u. a. 1954.
  • Jan Keupp, Hans Reither, Peter Pohlit, Katharina Schober, Stefan Weinfurter (Hrsg.): „… die keyserlichen zeychen …“ Die Reichskleinodien – Herrschaftszeichen des Heiligen Römischen Reiches. Schnell + Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2002-4.
  • Sabine Haag (Hrsg.): Meisterwerke der Weltlichen Schatzkammer (= Kurzführer durch das Kunsthistorische Museum. 2). Kunsthistorisches Museum, Wien 2009, ISBN 978-3-85497-169-6.
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