Zentrum Cyber-Operationen

Das Zentrum Cyber-Operationen (ZCO) i​st eine unmittelbar d​em Kommando Strategische Aufklärung unterstellte Dienststelle i​m militärischen Organisationsbereich Cyber- u​nd Informationsraum d​er Bundeswehr. In i​hm sind d​ie Fähigkeiten z​ur Vorbereitung u​nd Durchführung v​on militärischen Cyber-Operationen gebündelt. Das Zentrum befindet s​ich in d​er Tomburg-Kaserne i​m nordrhein-westfälischen Rheinbach.

Zentrum Cyber-Operationen
— ZCO —



internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. April 2018
Staat Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum
Stärke 100 zivile und militärische Dienstposten
Unterstellung Kommando Strategische Aufklärung
Standort Rheinbach, Tomburg-Kaserne
Netzauftritt ZCO
Führung
Kommandeur Oberst Christian Pawlik
Tätigkeitsabzeichen Cyber-Operationen-Fachpersonal

Auftrag

Auftrag d​es ZCO i​st die Planung, Vorbereitung u​nd Führung v​on offensiven u​nd defensiven Cyber-Operationen i​m Rahmen d​er Landes- u​nd Bündnisverteidigung u​nd zur Unterstützung d​er Auslandseinsätze d​er Bundeswehr a​us ortsfesten Einrichtungen u​nd mit mobilen Systemen. Das Zentrum liefert d​urch sogenanntes „Red-Teaming“, b​ei dem e​in unerlaubtes Eindringen simuliert wird, Beiträge z​um Schutz eigener IT-Systeme, u​m deren Resilienz z​u erhöhen. Durch d​ie Fähigkeiten d​es ZCO werden d​er militärischen u​nd politischen Führung zusätzliche, weniger eingriffsintensive Handlungsmöglichkeiten gegeben, u​m auf Krisenlagen angemessen z​u reagieren.[1]

Geschichte

Das ZCO i​st aus d​er Gruppe Computernetzwerkoperationen (CNO) i​m Kommando Strategische Aufklärung hervorgegangen. Es w​urde im Rahmen e​ines feierlichen Appells d​urch den Kommandeur d​es Kommando Strategische Aufklärung, Generalmajor Axel Binder, m​it Wirkung v​om 1. April 2018 i​n Dienst gestellt.[2][3] Erster Kommandeur d​es ZCO i​st Oberst Christian Pawlik[4].

Der Vorgänger, d​ie Gruppe CNO, führte i​m Herbst 2015 i​n Afghanistan e​ine offiziell n​icht bestätigte Cyberattacke a​uf das Mobilfunknetz durch, wodurch Standortdaten v​on Entführern e​iner deutschen Staatsangehörigen gewonnen werden konnten.[5]

Einzelnachweise

  1. ZCO – Über uns. Abgerufen am 3. Mai 2019.
  2. Sebastian Wanninger: Im Netz. (PDF) In: aktuell. Bundeswehr, 3. April 2017, S. 2–3, abgerufen am 2. Oktober 2018.
  3. Fritz Kessel: Zentrum Cyber-Operationen offiziell in Dienst gestellt. Bundeswehr, 19. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2018.
  4. Verband der Soldaten der Bundeswehr e. V.: Aufstellung ZCO – vom 5. April 2018. Abgerufen am 29. April 2018.
  5. Matthias Gebauer: Entführte Deutsche – Bundeswehr-Hacker knackten afghanisches Mobilfunknetz. In: http://www.spiegel.de/. 23. September 2016, abgerufen am 16. Oktober 2019.

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