Zellcheming
Der Verein Zellcheming ist eine Vereinigung von Zellstoff- und Papier-Chemikern sowie Ingenieuren. Er wurde 1905 in Darmstadt auf Initiative von Carl Gustav Schwalbe (1871–1938) gegründet und ist somit laut eigener Aussage der älteste technische/wissenschaftliche Verein in dieser Branche.
Seine Mitglieder kommen aus der Wissenschaft und der Zellstoff- sowie Papierverarbeitungs- und Herstellungsindustrie. Sein Ziel ist es, die Wissenschaft in der Zellstoff- bzw. Papierindustrie voranzutreiben. Sitz des Vereins ist Darmstadt.
Hauptversammlung
Jedes Jahr hält der Verein seine Hauptversammlung in der letzten Juniwoche ab. Die begleitende Industrieausstellung, die Zellcheming-Expo, ist die größte jährliche Messe für die Zellstoff-, Papier- und Papierzulieferindustrie in Mitteleuropa.
2008 hatte die Zellcheming-Expo 301 Aussteller und 3.621 Besucher.[1]
Fachausschüsse
Der Verein ist in folgende Fachausschüsse untergliedert:
- Cellulose und Cellulosederivate (CELL)
- Chemische Additive (CHAD)
- Zellstofferzeugung (CHEP)
- Gestrichene Druckpapiere und gestrichener Karton (COAT)
- Papier- und Kartonveredelung (CONV)
- Aus- und Weiterbildung (EDUC)
- Anlagen- und Energietechnik (ENEN)
- Umweltfragen (ENVI)
- Holzstofferzeugung (MECP)
- Karton- und Pappenerzeugung (PBTC)
- Papiererzeugung (PMAK)
- Altpapierverwertung (RECO)
- Arbeitsschutz (SAFE)
- Halbstoff- und Papierprüfung (TEST)
Die in Klammern angegebenen Abkürzungen wurden von den englischen Bezeichnungen der einzelnen Fachausschüsse abgeleitet.
Auszeichnungen
Zum einhundertsten Geburtstag des Chemikers Alexander Mitscherlich (1836–1918) stiftete der Zellcheming im Jahre 1936 die Alexander-Mitscherlich-Denkmünze, um herausragende Arbeiten auf dem Bereich der Zelluloseforschung und der Zellulosechemie zu ehren.[2] Erster Preisträger war 1936 der Papiertechnologe Walter Brecht.[3] Weitere Preisträger sind: Emil Heuser (1882–1953), Cellulosechemiker (1952)[4]; Rudolf Patt, langjähriger Professor am Institut für Holzchemie und chemische Technologie des Holzes in Hamburg (1999).[5]
Im Jahre 1976 wurde von der Zellcheming die Walter-Brecht-Denkmünze zu Ehren des langjährigen Leiters des Darmstädter Institutes für Papierfabrikation gestiftet, um herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Papierforschung auszuzeichnen.[6] Preisträger sind unter anderem: Helmut Stark von der Universität Graz (1999)[7]; Erwin Krauthauff, langjähriger Vorsitzender der INGEDE (2002).[8]
Einzelnachweise
- Hanseatic Congress Management GmbH: Zellcheming-Expo 2008
- Frieder Schmidt: Mitscherlich, Alexander, in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 570 f.
- Professor Dr. Walter Brecht gestorben, in: Wochenblatt für Papierfabrikation 19 (1986), Seite 807
- Georg Jayme: Heuser, Emil, in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 46
- Homepage des Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (www.vti.bund.de), gesichtet am 6. April 2012
- Professor Dr. Walter Brecht gestorben, in: Wochenblatt für Papierfabrikation 19 (1986), Seite 807
- homepage des APV Graz (www.apv.tugraz.at) gesichtet am 6. April 2012
- homepage der INGEDE (www.ingede.de) gesichtet am 6. April 2012
Literatur
- Fünfzig Jahre Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure. Hrsg. zur Jubiläumsfeier am 29. Juni 1955 bei der Hauptversammlung in Baden-Baden ; 1905-1955. Darmstadt 1955.
- Hundert Jahre Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure Zellcheming. Hrsg. zum 100 jährigen Bestehen des Vereins. Darmstadt 2005.