Zeitkritik

Zeitkritik i​st die Kritik a​m momentanen Zeitalter, d​em aktuellen Zeitgeist. Zeitkritik h​at im Unterschied z​ur Kulturkritik k​ein Geschichtsbewusstsein u​nd wird a​ls Teil d​er allgemeinen Philosophie a​uch in Form v​on Politikwissenschaft betrieben. Moderne Zeitkritik bezieht s​ich auf d​ie gesamte Neuzeit, insbesondere a​ber auf d​as 20. u​nd 21. Jahrhundert.

Hauptgruppen

Zeitkritiker

  • Joseph von Eichendorff sah Zeitkritik als Kritik am modernen Menschenbild[1].
  • Martin Heidegger sprach in der Rede Gelassenheit von den verborgenen Gefahren der Technik und kommt damit von der Existenzial- zur Zeitkritik, die er "Kritik unseres gegenwärtigen Verhältnisses zur Welt als eines nur bewältigen wollenden, objektivierenden, zugreifenden und angreifenden Verhältnisses" nennt.
  • Johann Ludwig Ewald fordert eine allgemeine Wirksamkeit der Grundsätze von Gerechtigkeit, Billigkeit und Menschlichkeit.[2]
  • Karl Jaspers berief sich 1931 in seiner existenzphilosophischen Zeitkritik auf Sören Kierkegaard und verwendete den Begriff Nivellierung zur Charakterisierung moderner Massenphänomene.

Quellen

  1. Franz Xaver Ries: Zeitkritik bei Joseph von Eichendorff. Verlag Duncker & Humblot, 1997, ISBN 9783428086733
  2. Hans-Martin Kirn: Deutsche Spätaufklärung und Pietismus: ihr Verhältnis im Rahmen kirchlich-bürgerlicher Reform bei Johann Ludwig Ewald (1748-1822). Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 9783525558188
Wiktionary: Zeitgeist – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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