Yvette van Kooyk
Yvette van Kooyk (* 13. August 1961 in Amsterdam) ist eine niederländische Zellbiologin und Immunologin. Sie ist eine Pionierin in der Glykoimmunologie.
Yvette van Kooyk erhielt 1988 ihren Abschluss in medizinischer Biologie von der Universität Amsterdam, an der sie 1993 promoviert wurde. Die Dissertation wurde in der Abteilung Immunologie des niederländischen Krebsinstituts in Amsterdam angefertigt und behandelte die Adhäsion von Lymphozyten mit Integrin. Als Post-Doktorandin war sie in der Gruppe Tumorimmunologie von Carl Figdor am Universitätskrankenhaus der Radboud-Universität Nijmegen. Dort erforschte sie die Aktivierung von Integrin und die Adhäsionsmechanismen Dendritischer Zellen (DC) des Immunsystems. 2000 erhielt sie ein Aspasia-Stipendium nach ihrer Entdeckung des Rezeptors im angeborenen Immunsystem DC-SIGN[1] Außerdem entdeckte sie den Rezeptor L-SIGN, der ebenfalls über die Bindung von Zuckermolekülen wirkt. Ebenfalls 2000 veröffentlichte sie ihre Entdeckung, dass DC-SIGN ein Rezeptor für HIV ist für die Täuschung des Immunsystems und an der sexuellen Verbreitung der Krankheit beteiligt ist.[2] Außerdem wurde sie Assistenzprofessorin in Nijmegen.
2001 wechselte sie an das Medical Center der Freien Universität Amsterdam, wo sie Professorin für molekulare Zellbiologie wurde und eine Forschungsgruppe über Dendritische Zellen leitete. Außerdem begann sie mit dem ebenfalls 2001 erhaltenen Pioneer Stipendium des NWO die Rolle von an Proteine angehefteten Zuckern in der Immunologie (Kommunikation von Immunzellen) und speziell bei Dendritischen Zellen zu erforschen (funktionelle Glykomik). Dabei gelang ihr die Entdeckung weiterer Wechselwirkungen von Pathogenen über Lektin-Rezeptoren vom Typ C (DC-Sign, L-Sign) auf Dendritischen Zellen. Yvette van Kooyk leitet die Abteilung molekulare Zellbiologie und Immunologie am Medical Center der Freien Universität Amsterdam.
Sie arbeitet an diagnostischen und therapeutischen Methoden basierend auf Glykanen an Dendritischen Zellen zum Beispiel bei Krebs und Autoimmunkrankheiten (Allergien), speziell Zuckern, die das Immunsystem unterdrücken. Dazu gründete sie 2006 das Startup DC4U.
Ihr Film Glycotreat zur Krebsbehandlung erhielt 2018 auf dem Cannes Filmfestival den Preis für internationalen wissenschaftlichen Kurzfilm.
Für 2019 erhielt sie den Spinoza-Preis.[3] Außerdem erhielt sie 2014 den van Loghem Preis, 2015 einen TOP Grant des NWO und 2013 einen ERC Advanced Grant. Sie ist seit 2017 Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW).
Weblinks
Einzelnachweise
- Carl Figdor, Yvette van Kooyk u. a.: Identification of DC-SIGN, a Novel Dendritic Cell–Specific ICAM-3 Receptor that Supports Primary Immune Responses, Cell, Band 100, März 2000, P575-585
- Figdor, van Kooyk u. a.: DC-SIGN, a dendritic cell-specific HIV-1-binding protein that enhances trans-infection of T cells, Cell, Band 100, 2000, S. 587–597.
- Spinoza-Preis 2019 für van Kooyk, NWO