Yatakala
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt im Westen des Gemeindegebiets von Gorouol nahe der Staatsgrenze zu Burkina Faso. Es ist der nördliche Endpunkt der aus der Departementshauptstadt Téra kommenden Nationalstraße 5.
Bei Yatakala mündet der Fluss Béli in den Gorouol. Nördlich des Dorfs erhebt sich der 387 m hohe und die Landschaft dominierende Hügel Tondi Mékiri.[1] Die Siedlung ist Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sahara.[2]
Geschichte
Die bei Yatakala gefundenen Perlen von Yasaan stammen aus der Zeit von 640 bis 1170. Dabei handelt es sich um kleine Terrakotta-Kugeln, die in ähnlicher Form auch in Mali gefunden und in großer Zahl an Touristen verkauft wurden.[3]
Im Zuge der militärischen Besetzung der späteren Nigerkolonie durch Frankreich war Yatakala neben Doulsou und Sinder 1899 der erste Ort, an dem ein französischer Militärstützpunkt eingerichtet wurde. Dieser wurde 1903 wieder aufgegeben.[4]
Im Jahr 2000 wurde Yatakala einer von drei Stützpunkten einer gemeinsamen Brigade von Niger, Burkina Faso und Mali. Die beiden anderen Stützpunkte wurden in Labbézanga in Mali und in Maretei in Burkina Faso eingerichtet. Die 500-köpfige Brigade wurde geschaffen, um humanitäre Hilfe zu leisten, den Transport von leichten Feuerwaffen zu kontrollieren und die Sicherheit von Personen und Gütern an den Grenzübergängen zu gewährleisten.[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Yatakala 3193 Einwohner, die in 350 Haushalten lebten.[6] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 2226,[7] bei der Volkszählung 1988 waren es 2547 Einwohner.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum im Dorf vorhanden.[9] Der CEG Yatakala ist eine Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général.[10] In der Regenzeit ist das Dorf wegen des schlechten Straßenzustands oft für mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten.[11]
Einzelnachweise
- Tamas Jasko: Paramount Peaks Catalog No.19 – North-East Africa. (PDF) 17. Juni 2018, S. 18, abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).
- Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
- Audrey Boucksom: Arts « touristiques » en Afrique et consommateurs occidentaux. Le cas de l’artisanat d’art au Niger. Thèse de doctorat. Université Paris I-Panthéon-Sorbonne, Paris 2009, S. 106 (tel.archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 26. April 2019]).
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 234–235.
- Brigade militaire conjointe. IRIN Association, 7. August 2000, abgerufen am 11. August 2016 (französisch).
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 505, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
- Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 266 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
- Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
- Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, abgerufen am 12. November 2020 (französisch).
- Cartographie des Risques de Protection – Région de Tillabéri. (PDF) Danish Refugee Council, Dezember 2018, S. 20, abgerufen am 23. März 2021 (französisch).