Yanone
Die Yanone oder Ya-No-Ne, Yajiri sind japanische Pfeilspitzen.
Yanone | |
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Angaben | |
Waffenart: | Bogenwaffe |
Bezeichnungen: | Yano-Ne, Yajiri |
Verwendung: | Pfeilspitze |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Japan, Waffenschmiede |
Verbreitung: | Japan |
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Beschreibung
Die Yanone gibt es in vielen Versionen, die sich in Länge, Breite und Form unterscheiden. Die verschiedenen Formen sind in sechs Hauptklassen unterteilt:
- Togari-Ya: Die Yanone. sind spitz, auf den Punkt zulaufend gestaltet. Die allgemeine Verwendung für den Krieg. Sie sind als Rüstungsbrecher konzipiert.
- Yanagi-Ba: (jap. Weidenblatt). Diese Yanone. haben die Form eines Blattes. Sie sind in ihrer Form breiter und meist mit ausgesägten Verzierungen wie Sakura (jap. Kirschblüten), Inome (jap. Herzförmig, oder Wildschweinauge), Mon (jap. Familienwappen), oder mit anderen, geometrischen Mustern dekoriert. Diese Yanoneversion entstand in der Momoyama-Zeit (1573–1615). Die Signatur befindet sich meist unterhalb der ausgeschnittenen Öffnung, zur Schulter der Klinge hin.
- Karimata: (jap. Seilschneider). Die Spitzen der Yanone. sind zu einem an den Spitzen weit offenen V gearbeitet. Entgegen ihrer Bezeichnung wurden sie nur selten zum Seilschneiden benutzt, sondern dienten auch für den Gebrauch bei der Jagd und bei Jagdspielen zum Training. Der Abstand zwischen den Spitzen beträgt zwischen 3,80 cm bis 15 cm. Die Signaturen befinden sich meist auf einer- oder auf beiden Klingenseiten.
- Watakusi: (jap. Fleischschneider). Die Spitzen sind sehr scharf und besitzen Widerhaken. Diese Yanoneart ist meist sehr ästhetisch gearbeitet, hinterlassen aber beim Gebrauch fürchterliche Wunden. Es gibt sie in der Länge von etwa 2,5 cm bis etwa 15 cm. Sie sind oft mit ausgesägten Mustern verziert. Ihre Hamonart variiert von Suguha (gerade Härtelinie) bis zu Gunome.Midare (Unregelmäßige, wellenförmige Hartelinie).
- Tagone-Ya:(jap. Meißel). Die Spitze ist in der Form eines Meißel ausgearbeitet.
- Kaburi-Ya: (Jap. Pfeifender Pfeil). Diese Yanoneform war in der Form ähnlich einer Vase gearbeitet und Hohl. An der Außenwand befinden sich Löcher. Diese Pfeile gaben beim Schuss einen lauten, pfeifenden Ton von sich, der zur Signalgebung und zur psychologischen Kriegsführung dienten. Der laute Ton der in Massen abgeschossenen Pfeile verschreckte die Pferde und machte die Truppen unruhig. Sie bestehen aus Horn, Metall, Holz oder Knochen. Manche Versionen sind mit einer zusätzlichen Spitze vor dem Pfeifenkörper ausgestattet. Nur wenige Exemplare sind erhalten, da den Modellen aus Horn, Knochen und Holz großer Schaden durch Insekten zugefügt wurde.
Es gibt viele Unterklassen deren Benamung auf die Form der Spitzen zurückgeht, je nachdem wie diese geformt waren. Zum Beispiel: Bambusblatt, Kamelienblatt, Baumblatt, Aoi-Blatt, Fischkopf, Krabbenschere, Drachenzunge und Wildgansschnabel. Sie wurden ebenfalls für die Jagd, Geschenke und als Belohnung für geleistete Dienste vergeben. Viele der Yanone sind als regelrechte Kunstwerke ausgearbeitet, die mit filigranen Tier-, Landschafts- und Figurendarstellungen ausgeschmückt sind. Diese Spitzen werden nicht für den Krieg benutzt, sondern dienen nur repräsentativen Zwecken und als Tempelgaben. Die Yanone sind oft in derselben qualitativ hochwertigen Ausführung hergestellt wie die japanischen Schwerter (z. B. Katana, Tachi), Dolche (Tantō) und Lanzen (Yari). Der Stahl ist oft gefaltet und durch Lehmbestrich gehärtet. Viele der Klingen besitzen ebenfalls eine Signatur (jap. Mei).[1]
Einzelnachweise
- George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Courier Dover Publications, 1999, ISBN 0-486-40726-8, S. 673.
Literatur
- Frances Seyssel-Hawley, Burton Sherman: Bows, arrows & quivers of ancient Japan. Hawley Publications, 1994, ISBN 0-910704-91-0.
- Oscar Ratti, Adele Westbrook: Secrets of the samurai: a survey of the martial arts of feudal Japan. Tuttle Publishing, 1991, ISBN 0-8048-1684-0, S. 184.