Wulbrand von Hallermund

Wulbrand v​on Hallermund († 23. Dezember 1436)[1] w​ar der letzte d​es Geschlechts d​erer von Hallermund. Er w​ar von 1398 b​is 1406 Abt v​on Corvey u​nd danach b​is zu seinem Tod 1436 Bischof v​on Minden.

Leben

Er war der Sohn des Grafen Wilbrand[2] und Graf Otto V. war sein Bruder.[3] Er war in seiner Zeit als Bischof in mehrere Fehden verwickelt.[4][5] Dabei zog er sich mehrere Narben zu.[6][7] In seiner Amtszeit wurde 1421 das Marienstift Minden in ein Damenstift umgewandelt.[8] Er war welfischer Parteigänger. 1411 verkaufte er den Hallermundschen Besitz an Bernhard I. (Braunschweig-Lüneburg).[9] Das wiederum war eine Ursache für die Fehde von 1420 zwischen den Welfen und den mit den Hallermundern verschwägerten Grafen von Spiegelberg, in der letztere u. a. ihre Eversteinsche Pfandschaft Ohsen verloren.[10] Wulbrand gewann für das Hochstift Minden verschiedene Schlösser und Besitzungen unter anderem von den Grafen zur Lippe und Tecklenburg zurück. Auch führte er um Besitzrechte Krieg gegen das Hochstift Osnabrück.[11] Er wurde im Dom zu Minden beigesetzt.[12] Eine Statuette, die ihn darstellt, befindet sich im Museum.[13]

Einzelnachweise

  1. August Potthast: Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters bis 1500: Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters von 375–1500 … Band 2: Supplement : nebst einer Zeitfolge der römischen Päpste, der deutschen Kaiser und Könige sowie sämmtlicher deutschen Bischöfe. Kastner, 1868, S. 364 (books.google.de).
  2. Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preußische Staats-Geschichte des dazu gehörigen Königreichs, Churfürstenthums und aller Herzogthümer, Fürstenthümer, Graf- und Herrschaften aus bewährten Schriftstellern und Urkunden bis auf gegenwärtige Regierung. C. P. Francken, 1764, S. 105 (books.google.de).
  3. Vaterländisches Archiv für hannoverisch-braunschweigische Geschichte: 1833. Herold & Wahlstab, 1834, S. 234 (books.google.de).
  4. K. E. Ploetz: Geschichte der deutschen Länder: „Territorien-Ploetz.“ A. G. Ploetz, 1964, S. 386 (books.google.de eingeschränkte Ansicht).
  5. August Benedict Michaelis: Einleitung zu einer vollständigen Geschichte der Chur- und Hochfürstlichen Hause Brandenburg (= Einleitung zu einer vollständigen Geschichte der Chur- und Fürstlichen Häuser in Teutschland. Band 1). Meyer, 1759, S. 381 (books.google.de).
  6. Ulrich Köpf (Hrsg.): Wissenschaftliche Theologie und Kirchenleitung: Beiträge zur Geschichte einer spannungsreichen Beziehung für Rolf Schäfer zum 70. Geburtstag. Mohr Siebeck, Tübingen 2001, ISBN 3-16-147625-5, S. 34 (books.google.de).
  7. Eberhard Michael Iba: Aus der Schatzkammer der Deutschen Märchenstraße: nördliches Weserbergland. Niemeyer, Hameln 1993, ISBN 3-87585-135-8, S. 66 (books.google.de).
  8. Christin Borgmeier: Kirche und Reformation in Minden um 1530. GRIN Verlag, 2007, ISBN 978-3-638-65982-6, S. 9 (books.google.de).
  9. Hermann Guthe: Die Lande Braunschweig und Hannover: mit Rücksicht auf die Nachbargebiete. Klindworth, 1867, S. 443 (books.google.de).
  10. Otto Preuß: Lippische Regesten: aus gedruckten und ungedruckten Quellen bearbeitet von O. Preuss und A. Falkmann. Band 3. Meyer, 1866, S. 216 (books.google.de).
  11. Friedrich W. Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Band 2, Leipzig 1858 S. 263.
  12. Sabine Wehking: Die Inschriften der Stadt Minden (= Düsseldorfer Reihe. Band 3). Band 46. L. Reichert, Wiesbaden 1997, ISBN 3-89500-049-3 (books.google.de).
  13. Ernst Friedrich Mooyer: Beiträge zur Geschichte der vormaligen Benediktiner-Abtei Tegernsee und deren Verbindung mit andern Klöstern. Band 3, Heft 1. Bruns, Minden 1843, S. 47 (books.google.de).
VorgängerAmtNachfolger
Arnold II. von WolfAbt von Corvey
1398–1406
Dietrich III. von Runst
Otto IV. von RietbergBischof von Minden
1406–1436
Albrecht von Hoya
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