Wolfgang Schulz (Kunsthistoriker)
Wolfgang Schulz (* 28. September 1943 in Georgenswalde, Ostpreußen; † 28. Juni 2015 in Berlin) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Leben
Der Zweite Weltkrieg verschlug die Familie Schulz nach Berlin. Wolfgang Schulz studierte an der Freien Universität und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Kunstgeschichte, Germanistik, Theaterwissenschaft und Bibliothekswissenschaft. Sein besonderes Interesse galt der niederländischen Kunstgeschichte. Die Promotion erfolgte über den Rembrandtschüler Lambert Doomer. Von Schulz stammen mehrere Standardwerke zur niederländischen Kunst. Nach verschiedenen anderen Aufgaben leitete er von 1980 bis 1999 das Deutschlandhaus (Berlin-Kreuzberg), eine Einrichtung zur Pflege und Vermittlung ostdeutscher Kultur mit Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen. Er gehörte der Künstlergilde Esslingen an. In den letzten 10 Jahren seines Lebens war er ihr Bundesvorsitzender.[1] Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen zu Berlin, des Mauritshuis in Den Haag und Direktor vom Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Intensiv befasste er sich mit Aert van der Neer. Er schrieb über 750 Veröffentlichungen, Monografien, Ausstellungskataloge sowie Rezensionen. Er erinnerte an große Ostpreußen wie Immanuel Kant, Rudolf Siemering, Lovis Corinth, Ernst Wiechert und Otto Nicolai. Er würdigte den russischen Schriftsteller Jurij N. Iwanow, der durch die Bundesrepublik reiste und den Königsbergern erstmals Informationen über ihre bis 1991 verschlossene Stadt gab. Schulz leitete über viele Jahre die Königsberg/Ostpreußengruppe in Berlin. Dem Museum Stadt Königsberg überließ er manches Exponat, zuletzt ein Gesangbüchlein, kaum größer als eine Streichholzschachtel aus dem 18. Jahrhundert.[2]
Einzelnachweise
- Kulturportal West-Ost
- Lorenz Grimoni: Die Stadtgemeinschaft Königsberg trauert um ihren langjährigen Stadtvertreter Prof. Dr. Wolfgang Schulz. Königsberger Bürgerbrief, Nr. 86 (2015), S. 58.