Wolfgang Pfleiderer (Chemiker)
Leben
Obwohl Pfleiderer während seiner Schulzeit im Krieg seinen linken Arm und rechten Daumen verlor, machte er 1946 sein Abitur und studierte danach Chemie an der TH Stuttgart. Das Studium schloss er sechs Jahre später mit der Promotion über „Untersuchungen in der Purinreihe“ ab. Nachdem er sich dann 1957 mit „Untersuchungen in der Pteridinreihe“ an derselben Universität habilitierte, war er Dozent am Organischen Institut. Nur ein Jahr später ging er für einen einjährigen Forschungsaufenthalt nach Princeton und 1965 für ein halbes Jahr nach Canberra.
Im Jahre 1967 wurde er an die Universität Konstanz berufen, wo er unter anderem beim Aufbau der Fakultät für Chemie mitwirkte. Zu seinem bisherigen Forschungsgebiet der Heterocyclensynthese mit dem Schwerpunkt Pteridin sowie der Isolierung und Strukturaufklärung natürlicher Pteridine kam die Nukleinsäurechemie hinzu. Hierbei erwarb sich Pfleiderer internationale Anerkennung in dem Bereich der Oligonukleotidsynthese, indem er universell einsetzbare Schutzgruppen entwickelte.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er international zahlreiche Auszeichnungen. So bekam er zum Beispiel vom Trinity College in Dublin 1982 die Ehrendoktorwürde und wurde im Jahr 2017 von der deutschen Nucleinsäurechemie Gemeinschaft für sein Lebenswerk gewürdigt.
Veröffentlichungen und Patente
Wolfgang Pfleiderer hat aus seiner Forschungstätigkeit über 700 wissenschaftliche Publikationen, Bücher und Patente hervorgebracht.[1] Eines seiner Werke war das Buch „Organische Chemie – gestern, heute, morgen“, welches 1968 im Konstanz Universitätsverlag erschien.[2]
Einzelnachweise
- Walter Hübsch: Wolfgang Pfleiderer (1927–2018) In: Nachrichten aus der Chemie 66, 2018, S. 456, doi:10.1002/nadc.20184074484.
- Wolfgang Pfleiderer: Organische Chemie – gestern, heute, morgen, Konstanz Universitätsverlag, 1968, ISBN 978-3879400157.