Wolf Niklas von Grünthal

Wolf Niklas v​on Grünthal (auch Wolfgang, Wolf Niclas, Grünthaler, Grienthaler i​n Kremsegg; * 1565; † 6. Dezember 1630 i​n Wien)[A 1] w​ar ein Österreichischer evangelischer Adeliger, niederösterreichischer Regimentsrat u​nd Reichshofrat Kaiser Ferdinands II.

Leben

Wolf Niklas war der Sohn von Ritter Wolfgang von Grünthal (um 1500–1576), kaiserl. Rat und oberösterreichischer Vizedom und dessen zweiter Frau Ursula Kölnpöck († 1601). Jakob betrieb seine Studien 1582 in Tübingen, 1585 in Padua, und zuletzt in 1587 Siena und Bologna. Er kämpfte für Kaiser Rudolf II. gegen die Türken in Ungarn. Dieser besserte (mit Diplom vom 9. Oktober 1603 in Prag) ihm und seinen Brüdern Julius, Johann Jakob, Erhard und Johann Joachim und den Söhnen von Philipp Jakob (Wolf Dietmar, Hans Andreas und Georg) das Wappen und bestätigte den alten Adel. 1609 wurde er niederösterreichischer Regimentsrat, 1613 nö. Ritterstands-Verordneter und 1619 Reichshofrat von Kaiser Ferdinand II. Der Kaiser ernannte ihn auch zum Hof- und Pfalzgrafen.[1]

Wolf Niklas huldigte 1620 i​n Linz Herzog Maximilian v​on Bayern, d​em Oberösterreich verpfändet wurde. 1625/26 w​ar er a​n der Niederwerfung d​es oberösterreichischen Bauernaufstandes beteiligt. Gemeinsam m​it dem Lilienfelder Abt Ignaz Krafft, Karl v​on Fuchs u​nd dem Rektor d​er Wiener Universität Martin Hafner w​ar Grünthal kaiserlicher Abgesandter z​u den bäuerlichen Aufständischen u​nd wurde zeitweise i​n Schloss Steyr inhaftiert, b​is sie v​on Gottfried Heinrich z​u Pappenheim befreit wurden.[2][3]

Wolf Niklas v​on Grünthal w​ar Herr z​u Kremsegg, Achleiten u​nd Dietach, Herr a​uf Zeillern, Reinsberg, Wang u​nd Windtern.

Er heiratete a​m 2. Februar 1592 Apollonia v​on Oed (1574–1621), Tochter d​es nö. Jägermeisters Heinrich Freiherr v​on Oed z​u Oedenthal u​nd Reinsberg a​uf Rapoltenkirchen u​nd Sitzenthal, u​nd der Margaretha (Marusch) v​on Zinzendorf. Die Gattin brachte d​ie Herrschaften Reinsberg u​nd Wang i​n die Ehe ein. Das Paar h​atte 16 Kinder, e​lf Söhne u​nd fünf Töchter.

(siehe Stammliste d​er Grünthal)

Literatur

  • Johann Georg Adam von Hoheneck: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten Band 1, Passau 1727, S. 201–220, besonders 207f. Digitalisat
  • Franz Karl Wißgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten, Band 3, Wien 1800, S. 416–428, besonders 421.
  • Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559-1806 (=Kommission für neuere Geschichte des ehemaligen Österreich 33), Studie, Wien 1942. PDF 43,5 MB
  • Susanne Gmoser: Chronologische Liste der Reichshofräte nach Oswald von Gschließer (Zusammenfassung von Gschießler) PDF 1,2 MB
  • Das Stammbuch von Wolf Niklas von Grünthal befindet sich in der Stiftsbibliothek Kremsmünster Katalogeintrag

Einzelnachweise

  1. Irene M. Weiß: Gemeindewappen im Bezirk Scheibbs, Eigenverlag, Wieselburg, 2004 (zitiert Prof. DI Leo Prüller) S. 53–54
  2. Gschließer: Der Reichshofrat, S. 189; bzw. Gmoser: Chronologische Liste…, S. 54
  3. Historische und topografische Darstellung der Pfarren, Stifte, Klöster… im Erzherzogthume Österreich, 6. Band Wien 1825, S. 176 f eingeschränkte Vorschau

Anmerkungen

  1. Daten nach Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat...; bei Wißgrill * 1556 und † Dezember 1626
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