Wohnungsbaugesellschaft Plauen
Die Wohnungsbaugesellschaft Plauen mbH (kurz WbG) übernimmt als kommunales Wohnungsunternehmen der Stadt Plauen die Aufgabe der öffentlichen Daseinsfürsorge in Bezug auf Wohnraum.
Wohnungsbaugesellschaft Plauen mbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1990 |
Sitz | Plauen Deutschland |
Leitung | Frank Thiele (Geschäftsführer) |
Umsatz | 32,6 Mio. EUR[1] |
Branche | Wohnungswirtschaft |
Website | www.wbg-plauen.de |
Stand: 31. Dezember 2015 |
Geschichte
Im Einigungsvertrag von 1990 wurde die Stadt Plauen verpflichtet, ihre kommunalen Wohnungen fortan privatwirtschaftlich bewirtschaften zu lassen. Daraufhin erfolgte im Sommer 1990 die Gründung der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. Die Stadt Plauen ist seitdem alleiniger Gesellschafter der WbG Plauen GmbH. Bei der Gründung 1990 zählten 15.198 Wohnungen zum Bestand der WbG. Verkauf und Rückbau minderten ihn bis heute um ca. 48 %. Seit der Gründung wurden rund 340 Mio. Euro in die Modernisierung und Instandhaltung von Wohnungen und Wohnumfeld investiert. Bei der Sanierung der Karlstraße 22/24 in den Jahren 2008/09 kam erstmals Erdwärme für ein Plauener Mehrfamilienwohnhaus als Heizart zum Einsatz und in den Folgejahren bei weiteren Projekten wiederholt.[2] Mit der Sanierung der Dittesstraße 60 im Jahr 2009 entstand das erste Seniorenhaus in Plauen.[3][4]
Geschäftstätigkeit
Mit 8272 Wohnungen und 178 Gewerbeeinheiten gehört die WbG Plauen mbH zu den größten Vermietern in diesem Gebiet des Vogtlands. Durchschnittlich kümmern sich 39 Mitarbeiter und ein Auszubildender um die Vermietung und Verwaltung der Wohn- und Gewerbeobjekte.[1]
Die Objekte der WbG verteilen sich nahezu über das gesamte Stadtgebiet. Neben Platten- und Großblockbauten im Chrieschwitzer Hang und Mammen-, Seehaus- und Dörffelgebiet, zählen rund 1800 Wohnungen, die in monolithischer Bauweise zwischen 1946 und 1989 errichtet wurden, etwa 720 Altbauwohnungen (vor 1945 gebaut), sowie rund 45 nach 1990 errichtete Wohnungen gehören zum Portfolio des kommunalen Vermieters.
Die WbG erfüllt für die Stadt Plauen Aufgaben in drei verschiedenen Bereichen. Zum einen übernimmt sie für die Stadt Plauen die öffentliche Daseinsfürsorge in Bezug auf Wohnraum. Das heißt, die WbG muss sicheren und bezahlbaren Wohnraum für alle Bürger zur Verfügung stellen, insbesondere auch sozial schwachen und benachteiligten. Diese Gruppen hätten aufgrund ihres erhöhten Beratunsgbedarfs und der benötigten Unterstützung bei Lebenserhalt und -gestaltung auf dem privaten Wohnungsmarkt kaum eine Chance. Zum anderen ist es Aufgabe der WbG im Bereich der Stadtentwicklung für einen sicheren und funktionierenden Wohnungsmarkt für alle Anbieter zu sorgen. Außerdem ist die Schaffung und der Erhalt von funktionierenden Stadtstrukturen ein wichtiges Aufgabenfeld der WbG. So übernimmt sie wirtschaftlich schwierige Projekte, um für die Einwohner eine lebenswerte Stadt zu schaffen. Dazu zählen zum Beispiel Neubauten in der Plauener Altstadt um kriegsbedingte Baulücken zu schließen oder die Sanierung öffentlicher Einrichtungen.
Auch die WbG Plauen hat sich zur Mitwirkung am Stadtumbau Ost verpflichtet. So riss die WbG von 2002 bis 2009 insgesamt 1489 Wohnungen ab. Neben dem Abriss von kompletten Wohnblöcken setzte die WbG dabei auch auf den horizontalen bzw. vertikalen Teilrückbau unter bewohnten Bedingungen. Beim vertikalen Rückbau wurden dabei einzelne Hausaufgänge aus einem zusammenhängenden längeren Block heraus gebrochen, wie zum Beispiel in der Dr.-E.-Stadler-Straße geschehen. Beim horizontalen Rückbau hingegen wurden ein oder mehrere Stockwerke abgetragen. So konnten beliebte Wohnstandorte mit verbesserter Wohnqualität erhalten bleiben, da die Hausgemeinschaften verkleinert wurden und aufgrund des fehlenden Aufzugs unattraktive Wohnungen in den dritten bis fünften Obergeschossen vom Markt genommen wurden. Durch den Teilrückbau konnten Bebauungen aufgelockert und das Wohnumfeld aufgewertet werden.[5] Die WbG suchte nach Möglichkeiten um das Abrissmaterial einer sinnvollen Verwendung zukommen zu lassen. So entstand 2006 in einem Pilotprojekt aus intakten Abrissplatten ein Einfamilienhaus im Bungalow-Stil, welches anschließend vermietet wurde. Außerdem kamen im Stadion Plauen intakte Abrissplatten für ein Sozialgebäude des örtlichen Fußballclubs VFC zum Einsatz.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jahresabschluss im Bundesanzeiger
- Wohnungsbaugesellschaft baut auf Erdwärme. Bundesverband Geothermie, 2. Mai 2012, abgerufen am 2. September 2016.
- Erstes Plauener Seniorenhaus eröffnet. (PDF) Vogtland-Anzeiger, abgerufen am 2. September 2016.
- Stefan Berg, Andreas Wassermann: Dallas in der Platte. In: Der Spiegel. Heft 20/2001, 14. Mai 2001, S. 52 ff. (online).
- Matthias Grünzig: Stadtumbau in DDR-Siedlungen – Projekte. In: Informationsportal Stadtumbau Ost. Abgerufen am 27. August 2016.