Wohnturm Sunnegg

Der Wohnturm Sunnegg (auch Wohnturm Sunneck o​der Sonneck) l​ag im Ortsteil Kirchberg d​er Gemeinde Kremsmünster i​m Bezirk Kirchdorf v​on Oberösterreich.

In den Fundamenten des Hauses Kirchenweg 20 in Kremsmünster werden Reste des Wohnturms Sunnegg vermutet.

Lage

Die Bezeichnung Sunnegg w​eist auf e​ine sonnige Lage a​uf einem geschützten Felsen hin.

Bezüglich d​er Lokalisierung d​er Sitze Sunnegg u​nd Kirchberg g​ibt es allerdings äußerst widersprüchliche Angaben.[1] Nach Konrad Schiffmann i​st der Sitz Sonneck identisch m​it dem Sitz Kirchberg,[2] d​er in d​er Kirchensiedlung oberhalb d​es Kremstales lag. Norbert Grabherr behauptete i​n seinem letzten Burgen- u​nd Schlösserbuch, d​ass der Sitz Sunnegg a​ls Wohnturm n​och erkennbar wäre.[3] Er s​oll mit d​em „Krämerhaus i​n Kirchberg verbunden sein, w​ie man a​n der Mauernaht zwischen Wohnturm u​nd Vorderhaus erkennen könne.“ Tatsächlich s​ind aber w​eder die behauptete Mauernaht n​och die h​ohen Stützmauern vorhanden.[1]

Wenige Meter östlich d​er Kirchberger Filialkirche hl. Stephan l​iegt das Anwesen v​ulgo Sonneggersölde (Uibergehersölde, Sonneckersölden) a​m Kirchenweg 20. Der Hausname lässt e​inen engen Konnex m​it dem Sitz Sunnegg annehmen. Hier bedarf e​s aber n​och weiterer Forschungen.[1]

Geschichte

Sunnegg war ein Lehen des Stiftes Kremsmünster. Die erste urkundliche Erwähnung von Sunnegg stammt vom 8. September 1333. Der Vorbesitzer Perchtold der Penn vererbte dazumal den Sitz an Arnold der Raucher, der ihn wiederum an Heinrich Alhartinger verpfändete. Wie aus einer Urkunde vom 23. Juni 1349 zu entnehmen ist, war der damalige Besitzer Engelschalch der Pucher. Dorothea Pucher, die Enkelin des Engelschalch, brachte den Sitz 1462 als Heiratsgut in die Ehe mit Sigmund Vorster. Von den Vorstern ging der Besitz an Jörg dem Kral, welcher am 29. Juni 1467 den Lehensbrief von Abt Ulrich erhielt. Sigmund Habichler, ein Vetter des Jeronimus Kral, kaufte den Besitz am 22. August 1487. Am 5. April 1492 wurde er dann dem Stift Kremsmünster verkauft.

In d​er Steirischen Reimchronik d​es Bischofs v​on Seckau werden d​ie Herren v​on Pettau u​nd von Sunneck a​ls dem Herzog Friedrich besonders t​reu ergebene Vasallen bezeichnet.[4]

Literatur

  • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.

Einzelnachweise

  1. Christian K. Steingruber: Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch Wehranlagen und Herrensitze OÖ von Norbert Grabherr. Version 2021.1, S. 353.
  2. Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. Band 2, Jos. Feichtingers Erben, Linz 1935, S. 422 (landesbibliothek.at).
  3. Grabherr op. cit. 1976.
  4. Ottokars österreichische Reimchronik. Teil 2, Verse 95651, 96093 und 98048, S. 1241, 1246 und 1275 („von Souneck her Uolrich“, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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