Wladimir Iwanowitsch Rebikow
Wladimir Iwanowitsch Rebikow (russisch Владимир Иванович Ребиков; * 19. Maijul. / 31. Mai 1866greg. in Krasnojarsk; † 4. August 1920 in Jalta) war ein russischer Komponist.
Rebikow studierte in Moskau bei Nikolai Klenowski und wirkte nach einem Aufenthalt in Berlin und Wien als Musiklehrer und Komponist in Moskau.
Er komponierte mehrere Opern und Pantomimen, zwei Orchestersuiten und kirchenmusikalische Werke. Von seinen zahlreichen Klavierwerken hat Rebikow einige als Musical-psychologique (musikalisch dargestellte psychologische Vorgänge) und Mélomimiques bzw. Méloplastiques (lyrische Szenen mit Musik und Mimik ohne Text) bezeichnet.
„Seine 'Weißen Lieder' op. 48 für Klavier verwenden ... erstmals diatonische Cluster: Tontrauben auf den weißen Tasten des Klaviers, die nicht als herkömmlicher Akkord erklärbar sind. Dieses Werk erschien 1913. ... Rebikow, der ähnlich wie Erik Satie die Innovation des Materials mit einer Vereinfachung der Spieltechnik auf dem Klavier verband, gehört zu den originellsten Denkern der russischen Musik um 1900.“ Jan Brachmann, FAZ[1]
Wladimir Rebikow wird auch als Entwickler von Grammophonen und Schallplatten bezeichnet. Dies beruht wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit seinem Bruder, dem Ingenieur Wassily Iwanowitsch Rebikow, der 1903 in St. Petersburg die „V.I. Rebikoff and Co“-Gesellschaft gründete und eigene Grammophone, Schallplatten und Abspiel-Nadeln entwickelte.[2]
Literatur
- Sigurd Schmidt u. a.: Moskwa: enziklopedija. Bolschaja rossijskaja enziklopedija, Moskau 1997, ISBN 978-5-85270-277-7. (russisch)
Weblinks
Einzelnachweise
- Jan Brachmann: Debussy hat mir die Akkorde geklaut! In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. August 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020 (dt).
- Alexander Tikhonov: The failure of engineer Rebikoff. In: Russian Records com. Yuri Bernikov, 15. April 2018, abgerufen am 1. Oktober 2020 (englisch).