Willy Hameister
Willy Hameister (gebürtig Wilhelm Franz Hameister; * 3. Dezember 1889 in Kranzfelde (Landkreis Greifenhagen, Pommern); † 13. Februar 1938 in Berlin) war ein deutscher Kameramann, ein Veteran der Kinematographie.
Leben
Hameister begann seine berufliche Laufbahn im Jahre 1904 bei der ‘Deutsche Bioscop’, seine ersten Arbeiten als Kameramann waren 1906/07 sogenannte Aktualitäten.
Ab 1912 konzentrierte sich Hameister auf den Spielfilm, sein erstes Werk kurbelte er für den Regie-Novizen Harry Piel. Gleich im Anschluss daran verpflichtete ihn der unwesentlich mehr regieerfahrene Wiener Joe May. Vor allem der Regisseur Otto Rippert, den Willy Hameister in dessen Eigenschaft als Schauspieler im Juni 1912 bei der filmischen Rekonstruktion der Ereignisse um den Untergang der Titanic („In Nacht und Eis“) kennengelernt hatte, beschäftigte den Kameramann anfangs regelmäßig. Nach seinem Kriegsdienst von 1914 bis 1918 nahm Hameister seine Tätigkeit als Kameramann bei Ripperts skandalumwitterten ‘Sittenfilm’ „Hyänen der Lust“ wieder auf. Für Rippert fotografierte er auch gleich im Anschluss daran eine seiner opulentesten Arbeiten, den großangelegten Renaissance-Bilderbogen „Die Pest in Florenz“.
Im selben Jahr 1919 war Willy Hameister an einem der legendärsten Klassiker der Kino-Geschichte beteiligt, dem expressionistischen Meisterwerk „Das Cabinet des Dr. Caligari“. Dennoch ließ man ihn seitdem nur noch kurzzeitig hochklassig besetzte Dramen und Epen fotografieren, darunter „Genuine“ des Caligari-Regisseurs Robert Wiene, Urban Gads „Christian Wahnschaffe“ und Dimitri Buchowetzkis „Peter der Große“ mit Emil Jannings in der Titelrolle.
Bald darauf versank Hameisters Œuvre im Mittelmaß. Er fotografierte nur noch eine beträchtliche Anzahl an schlichten Lustspielen, Possen und Schwänken vom Schlage „Prinzessin Trulala“, „Keine Feier ohne Meyer“ und „Der Schrecken der Garnison“, eine Handvoll Melodramen sowie Abenteuer-, Ausstattungs- und Sensationsfilme mit Ellen Richter.
Ab 1933 erhielt er meist nur noch Aufträge für Kurzfilme, für größere Produktionen musste Hameister mehrmals ins Ausland (Tschechoslowakei und Portugal) ausweichen. Hameister war im Sommer 1936 auch einer von mehreren Kameraleuten, die an Leni Riefenstahls Olympia-Film beteiligt gewesen waren.
Als er im Mai 1937 schwer erkrankte, zog sich Willy Hameister vom Film zurück. Er starb ein Jahr darauf, nur wenige Monate nach seinem 48. Geburtstag.
Filmografie
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 500 f.
Weblinks
- Willy Hameister bei filmportal.de
- Willy Hameister in der Internet Movie Database (englisch)