Willie Maley
William Willie Patrick Maley (* 25. April 1868 in Newry, Irland, heute Nordirland; † 2. April 1958 in Glasgow, Schottland) war einer der renommiertesten Trainer in der britischen Fußballgeschichte. Er war der erste Trainer des schottischen Traditionsvereins Celtic aus Glasgow und gewann mit dem Klub 30 bedeutende Trophäen in seiner Amtszeit, die 43 Jahre andauerte.
Maley wurde in den Kasernen von Newry in Irland geboren, wo sein Vater bei der British Army diente. Die Familie siedelte aber bald nach Schottland um. Als junger Mann war Maley mehr der Leichtathletik als dem Fußball zugetan, obwohl er 1886 auch einige Spiele für die Cathcart Hazelbank Juniors absolvierte und eine Saison später für den damaligen Renommierklub Third Lanark auflief.
1888 wurde er von Celtic unter Vertrag genommen, die im selben Jahr gegründet wurden, wo er für die Glasgower als Mittelfeldspieler antrat. Als eingebürgerter Schotte spielte er auch für die Nationalmannschaft der Bravehearts.
1897 wurde er vom Celtic-Präsidium im Alter von gerade einmal 29 Jahren zum Geschäftsführer und Trainer bestimmt und gewann sofort die Meisterschaft.
Maley arbeitete nie selbst mit den Spielern im Training, verfolgte die Spiele von der Tribüne aus und sprach weder in der Halbzeit noch nach dem Spiel zur Mannschaft. Maley sagte noch nicht einmal die Aufstellung an. Ob sie spielten oder nicht, erfuhren die Spieler aus der Zeitung.
Bis zur Ernennung von Maley kaufte Celtic in erster Linie erfahrene Profis von anderen Vereinen. Maley verwarf diese Strategie und verließ sich fast komplett auf junge Spieler.
Er entwarf eine junge Mannschaft, die zwischen 1905 und 1910 sechs Meisterschaften in Folge und das Double aus Ligatitel und Pokal gewann. Es war die damals wohl beste Mannschaft des Weltfußballs und der Rekord von sechs Meisterschaften sollte bis in die 1970er Bestand haben. Die Stars des Teams waren: Rechtsverteidiger Alec McNair (Spitzname Eiszapfen), Läufer Jimmy McMenemy (Napoleon) und der Mittelstürmer Jimmy Quinn.
Als einige dieser Akteure ihren Zenit überschritten, baute Maley eine Mannschaft um Patsy Gallacher und den immer noch starken McMenemy und gewann weitere vier Meisterschaften zwischen 1914 und 1917 und legte dabei eine Serie an ungeschlagenen Spielen hin, die bis heute im gesamten britischen Profifußball nie wieder geknackt wurde: 62 Spiele mit 49 Siegen und 13 Unentschieden zwischen dem 13. November 1915 und dem 21. April 1917.
Dieses Team gewann 1919 und 1922 weitere Ligatitel und konnte auch im Verlauf der 20er Jahre einige Trophäen nach Parkhead holen. Maley hatte in der Zwischenzeit eine Mannschaft um Jimmy Delaney und Jimmy McGrory gebaut, die 1936 und 1938 erneut Meister wurde und 1937 den Pokal gewann. Zu diesem Zeitpunkt war Maley fast 70 Jahre alt.
Maley ist der Trainer mit der längsten Amtszeit in der Geschichte von Celtic. In 43 Jahren gewann er insgesamt 16 Meisterschaften 14 nationale Pokale, 14 Glasgow Cups and 19 Glasgow Charity Cups.
Die Ära Maley endete allerdings mehr als unglücklich. Celtic war im Tabellenkeller und nach einem Treffen mit dem Präsidium im Februar 1940 legte Maley sein Amt nieder. Es heißt, dass Maley furchtbar wütend über die Weise war, wie er aus dem Amt gedrängt wurde.
Seine Vermächtnis bei Celtic wird im Lied Willie Maley der Band Charlie & the Bhoys thematisiert, einem der beliebtesten Lieder unter den Celtic-Anhängern.