Wilhelmsheim
Wilhelmsheim ist eine Klinik beim Weiler Schiffrain oberhalb von Oppenweiler im Rems-Murr-Kreis gelegen.
Der Verein zur Errichtung von Volksheilstätten in Württemberg wurde 1897 gegründet.[1] Als Ort für einen Neubau wurde die Höhe oberhalb von Reichenberg bestimmt, der Name wurde zweifellos[2] nach dem damals regierenden König Wilhelm II. von Württemberg gewählt. Am 11. Oktober 1900 wurde die Volksheilstätte Wilhelmsheim für Männer feierlich eröffnet, obwohl die ersten tuberkulosekranken Patienten schon am 16. August aufgenommen worden waren. Bis dahin waren insgesamt 212 867 Mark an Spenden eingegangen. Schon nach vier Jahren, am 1. Oktober 1904, wurde die Klinik zum Selbstkostenpreis von 490.000 Mark vom Verein an die Landesversicherungsanstalt Württemberg verkauft, da nur wenige Patienten nicht auf Kosten der LVA im Wilhelmsheim untergebracht waren, sondern Zuwendungen vom Verein erhielten. Bis dahin waren im Schnitt über 600 Patienten mit Verweildauern von gut 60 Tagen versorgt worden.
Wilhelmsheim diente bis 1979 als Lungenheilstätte für Tuberkulosekranke. Die Allgemeine Hospitalgesellschaft übernahm 1980 die Heilstätte und führt sie seither als Facheinrichtung für alkohol- und/oder medikamentenabhängige Frauen und Männer sowie pathologische Glücksspieler.[3]
Einzelnachweise
- Sylvelyn Hähner-Rombach: Sozialgeschichte der Tuberkulose: vom Kaiserreich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter besonderer Berücksichtigung Württembergs, Band 14 von Medizin, Gesellschaft und Geschichte: Beiheft, Franz Steiner Verlag, 2000 ISBN 3515076697, 404 Seiten, S. 174 ff.
- Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Rems-Murr-Kreises, Band 128 von Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Kohlhammer, 1993, ISBN 3170119672 (der Autor zitiert: Hist. Stätten Baden-Württ., Tabelle S. 921)
- http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Wilhelmsheim/index.html