Wilhelm von Bibra

Wilhelm v​on Bibra (* 1442; † 28. August 1490 i​n Verona) w​ar ein Ritter v​om güldenen Sporn u​nd Gesandter d​es Kaisers a​m Hofe d​es Papstes Innozenz VIII.

Lithographie von Wilhelm von Bibra (aus „Geschichte der Familie der Freiherrn von Bibra“, 1870)
Fotografie und Lithografie des Epitaphs von Wilhelm von Bibra (aus „Beiträge zur Familien Geschichte der Reichsfreiherrn von Bibra“, Zweiter Band, Wilhelm Frhr. von Bibra, 1882)
Costumes Historiques des XIIe, XIIIe, XIVe, et XVI siecles', Camille Bonnard, A. Levy Fils 1860, Kupferstich von Paul Mercuri.

Biografische Daten

Wilhelm fungierte a​ls Rat Kaiser Friedrichs III. u​nd von dessen Sohns Maximilians I. In d​en Jahren 1483, 1487 u​nd 1490 reiste e​r als Gesandter dreimal n​ach Rom, d​ie letzten beiden Male z​u Papst Innozenz VIII. Er h​atte auch d​ie Stellung e​ines Hofmeisters u​nd Rats d​es Erzbischofs u​nd Kurfürsten v​on Köln Hermann v​on Hessen inne. Hermanns Halbbruder Lorenz wandte s​ich 1487 m​it einem Empfehlungsschreiben a​n Papst Innozenz VIII., a​ls Wilhelm i​m Auftrag d​es Erzbischofs a​n den Heiligen Stuhl gesandt wurde. 1490 erkrankte Wilhelm während seiner Rückreise v​on Rom u​nd starb i​m Palast d​er Familie Pellegrini. Wilhelms Grabstein i​st zu s​ehen in d​er Pellegrini-Kapelle i​n Verona. Ursprünglich l​ag die Grabplatte a​m Boden, s​ie wurde e​rst im Sommer 1804 a​n der Wand aufgestellt.

Transkription der Grabinschrift

NOBILIS ET STRENN(uus) D(ominus) GULIELMUS DE BIBRA
EQUES AUREUS DUCATU FRANCIAE ORIENTAL(is)
ORIUNDUS SERENISS(imi) D(omini) FRIEDERICI III CAESARIS INVICTISS(imi) ET MASSI=
MILIANI EIUS NATI, INCLITI ROMANORUM REGIS CONSILIAR(ius) AD S(anctum) D(ominum) N(ostrum) INNO=
CENTIUM PAP(am) VIII ORATOR ET NUNTIUS ATQUE REVER[endissimi) D(omini) HERMANNI ARCHI(e)PI(scopi)
COLONIENSIS PRINCIP(is) ELECTOR(is) MAGIS(ter) CURIAE CONSILIAR(ius) COMPLETA LEGATIONE EX RO(ma) DOMUM REGREDITUR(us)
OBIIT IN HAC INCLITA URBE VERONAE DIE 28. AUG(usti)
ANNO MCCCCXC CUIUS ANIMA REQUIESCAT IN PACE

PEREGRINORUM FAMILIA PIET(ate) ET GRATIA HUNC MIHI SOLI
IN HOC SUO SACELLO TUMULUM CONCESSIT MCCCCXC

„Der edle und gestrenge Herr Wilhelm von Bibra, Ritter vom goldenen Sporn, aus dem Herzogtum Ostfranken, Rat des durchlauchtigsten und unbesiegbaren Kaisers, Herrn Friedrichs III. und seines Sohnes Maximilian, des bekannten römischen Königs, Vertreter und Gesandter bei unserem heiligen Herrn Innozenz VIII., sowie Hofmeister und Rat des Herrn Erzbischofs von Köln, des Kurfürsten Hermann. Nach Beendigung seiner Gesandtschaft auf dem Wege von Rom nach Hause, starb er in der berühmten Stadt Verona am 28. August 1490. Seine Seele möge in Frieden ruhen!“

Zu Füßen d​er Darstellung:

„Aus Frömmigkeit und Huld hat die Familie Pellegrini nur für mich ein Grab in ihrer Kapelle eingeräumt. 1490.“

Familie

Wilhelm v​on Bibra w​ar Mitglied d​er adeligen fränkischen Familie v​on Bibra. In seiner Familie g​ab es h​ohe kirchliche Würdenträger, d​ie als Kirchenfürsten d​en Rang v​on Reichsfürsten erlangten, z. B. Konrad III. v​on Bibra, Fürstbischof v​on Würzburg (1540–1544). Auch d​er Halbbruder v​on Wilhelm, Lorenz v​on Bibra i​st Fürstbischof v​on Würzburg i​n der Zeit v​on 1495 b​is 1519 gewesen. Als solcher bemühte s​ich Lorenz v​on Bibra darum, weitere Familienmitglieder Ämter innerhalb seines Bistums Würzburg zukommen z​u lassen.

Literatur

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