Wilhelm Spahr

Wilhelm Spahr (* 8. März 1867 i​n Lich; † 3. Juni 1945 ebenda[1]) w​ar ein deutscher Architekt.

Bauten und Entwürfe

Zeichnung der Synagoge in Marburg von 1896. Das Gebäude wurde 1938 in der Pogromnacht zerstört
Gedenktafel am Standort der Synagoge in Limburg an der Lahn. Geplant 1902/03 von Spahr und 1938 in der Pogromnacht zerstört

1892 b​ekam er d​en ersten Bauauftrag, u​nd zwar für d​ie Bäckerei Klingelhöfer i​n der Haspelstraße i​n Marburg.[2] 1893–94 errichtete e​r die östlich v​on Stadtallendorf gelegene Wallfahrtskapelle Mariabild, d​ie Carl Schäfer 1877 entworfen hatte. 1894 veränderte e​r das Schiff d​er ev. Kirche z​u Bortshausen. In d​en Jahren 1895–1897 arbeitete d​er Protestant[3] Spahr a​n den Entwürfen, Plänen u​nd dem Bau d​er Synagoge a​n der Marburger Universitätskirche, d​ie 1938 zerstört wurde.[4][5][6] Die Evangelische Kirche Ascherode, unweit Treysa, erneuerte Spahr 1896/1897.[7] 1899/1900 entstand n​ach Spahrs Entwurf d​as Privathaus Bismarckstraße 32 i​n Marburg.[8] 1901 w​urde das Hotel Spies z​u Gladenbach (Markstr. 28) v​on ihm i​m späthistoristischen Stil errichtet. Mit d​er Planung d​er Synagoge d​er Limburger Gemeinde beschäftigte e​r sich 1902/1903[9], 1903/1904 folgten Entwürfe für d​as Corpshaus d​er Teutonia Marburg[10]. Eine v​on ihm entworfene Arbeitersiedlung a​m Rothenberg i​n Marburg (heute: Hausnummern 30 b​is 44) w​urde 1910 fertiggestellt.[2] 1910/1911 erschien Spahrs Publikation „Über d​as Restaurieren d​er Baudenkmäler i​m Kreise Marburg i. H.“ i​n „Die Kunst unserer Heimat“.[11]

Literatur

  • Elmar Brohl: Das Corpshaus der Teutonia Marburg. Marburg 2010. (= Marburger Stadtschriften (MSS), Nr. 95.) (Inhaltsverzeichnis online)
  • Elmar Brohl: 100 Jahre Rotenberg 30-44. Festschrift zum 28. Aug. 2010. Marburg 2010.
  • Folkhard Cremer u. a. Georg Dehio. Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I München/ Berlin, 2008, S. 38, 118, 326, 855.
  • Markus Kiefer: Kirchenkonkurrenz in Marburg. Idee und Planung einer katholischen Elisabethkirche. Bauentwürfe und Aktenstücke aus wilhelminischer Zeit. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, Band 33 (2006), S. 253–299. (Vorschau bei JSTOR)
  • Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 1906 Online
  • Albrecht Hoffmann: Baukunst in Forschung und Praxis. Marburger Architekten und Ingenieure in althessischer und preußischer Zeit. (= Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, Band 84.) (hrsg. vom Magistrat der Universitätsstadt Marburg), Rathaus-Verlag, Marburg 2006, ISBN 978-3-923820-84-9. (Inhaltsverzeichnis online)
Commons: Wilhelm Spahr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Archivalien und Schriften im BAM-Portal

Einzelnachweise

  1. Eintrag Wilhelm Spahr in: „archthek“ – Historisches Architektenregister, Abschnitt Sobanski – Squeder (unter Verweis auf frdl. Hinweis von Herrn E. Brohl (2010))
  2. Bericht auf mittelhessen.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.mittelhessen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Bericht der Humanistischen Union Marburg (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  4. Die Synagogen in Marburg
  5. Artikel zur Synagogeneinweihung@1@2Vorlage:Toter Link/www.digam.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Digitalen Archiv Marburg
  6. Bilder der Synagoge im Bildindex der Kunst und Architektur
  7. Dehio, Georg, bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen 1, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, 2008 ISBN 978-3-422-03092-3; S. 38
  8. Geschichte der Gebäude der Archivschule Marburg
  9. Karte mit Erläuterungen
  10. vgl. Marburger Stadtschriften: MSS Nr. 95 - Das Corpshaus der Teutonia Marburg
  11. Wilhelm Spahr: Über das Restaurieren der Baudenkmäler im Kreise Marburg i. H. In: Die Kunst unserer Heimat, Jahrgang 1910, Heft 5.
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