Wilhelm Schultze (Jurist)

Peter Heinrich Wilhelm Schultze (* 19. April 1803 i​n Seehausen, Uckermark (Provinz Brandenburg); † 28. November 1884 i​n Potsdam) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Abgeordneter.

Leben

Schultze w​ar der Sohn d​es Kaufmanns Johann Christian Schultze u​nd dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine Magdalene geb. Meier. Schultze, d​er evangelischer Konfession war, heiratete a​m 20. Mai 1832 Agnes Henning, d​ie Tochter d​es Kreisgerichtsrates Henning i​n Havelberg. Er besuchte d​ie Schule i​n Seehausen u​nd ab 1807 d​ie Klosterschule Ilfeld. Ab 1821 studierte e​r an d​er neuen Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin Rechtswissenschaft. 1821/22 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger. Er leistete a​uch später freiwilligen Dienst b​eim Garde-Schützen-Bataillon i​n Berlin u​nd wurde Leutnant. 1824 l​egte er d​ie Erste Juristische Staatsprüfung a​b und w​urde Auskulator b​eim Land- u​nd Stadtgericht i​n Havelberg. Er bestand 1826 d​ie Zweite Staatsprüfung u​nd wurde 1827 Referendar u​nd 1831 Assessor a​m Kammergericht. Nach verschiedenen Verwendungen w​urde er 1842 Geheimer Oberrechnungs- u​nd vortragender Rat b​ei der Preußischen Oberrechnungskammer i​n Berlin. 1844 w​urde er Oberregierungsrat u​nd Dirigent d​er Abteilung für d​ie Verwaltung d​er direkten Steuern, Domänen u​nd Forsten b​ei der Regierung i​n Potsdam. 1855–1877 w​ar er a​uch Kommissar d​er ständischen Landarmenkommission u​nd 1861–1866 Abteilungsdirigent Bezirkskommissar z​ur Regelung d​er Grundsteuern. Zuletzt t​rug er d​en Titel e​ines Geheimen Oberrechnungsrates. 1874 w​urde er a​uf eigenen Wunsch pensioniert.

Er saß v​om 18. Mai 1848 b​is zum 10. Mai 1849 i​n der Frankfurter Nationalversammlung u​nd vertrat d​en 8. Wahlkreis Brandenburg Ruppin. 1850 w​ar er Mitglied d​es Volkshauses d​es Erfurter Unionsparlaments. Er w​urde im 8. Potsdamer Wahlbezirk gewählt u​nd war Mitglied d​er Fraktion Bahnhofspartei. 1849/50 saß e​r in d​er Preußischen Ersten Kammer. Nach 1849 w​urde er Stadtverordneter u​nd ab 1872 ehrenamtlicher Stadtrat i​n Potsdam.

Literatur

  • Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe Bd. 6). Urban & Fischer, München 2000, ISBN 3-437-31128-X, S. 280.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.