Wilhelm Bruckner

Wilhelm Bruckner (* 1. März 1870 in Basel; † 17. Dezember 1952 ebenda) war ein Schweizer Germanist und Linguist.

Leben

Familie

Wilhelm Bruckner war der Sohn des Arztes Theophil Bruckner (* 5. November 1821 in Basel; † 6. November 1896)[1] und dessen zweiter Ehefrau Adele (* 31. Januar 1838 in Basel; † 14. Dezember 1916), Tochter des Majors Johann Konrad Burckhardt (1808–1857); er hatte noch vier Geschwister.

Ab 1917 war er mit Bertha (geb. Thiersch) verheiratet; gemeinsam hatten sie mehrere Kinder; zu diesen gehörte unter anderem die spätere Archäologin Auguste Bruckner (* 3. April 1919 in Basel; † 26. Dezember 1997 in ebenda)[2].

Werdegang

Wilhelm Bruckner immatrikulierte sich an der Universität Basel und hörte unter anderem Vorlesungen bei Georg Rudolf Koegel; später setzte er sein Studium an der Universität Berlin fort. 1895 promovierte er mit seiner Dissertation Studien zur Geschichte der langobardischen Sprache zum Dr. phil.

Von 1895 bis 1935 war er als Lehrer für Griechisch, Latein, Deutsch und Geschichte am Humanistischen Gymnasium Basel (heute Gymnasium am Münsterplatz) beschäftigt; zu seinen Schülern gehörte unter anderem der spätere Volkskundler Eduard Strübin.

Nach seiner Habilitation 1899 an der Universität Basel lehrte er dort ab 1905 als ausserordentlicher Professor für deutsche Sprachwissenschaft und hielt Vorlesungen und Übungen über Gotisch, Althochdeutsch, Altsächsisch und Mittelhochdeutsch, zu Syntax und Wortgeschichte des Deutschen sowie auch zur mittelhochdeutschen Literatur.

Sprachwissenschaftliches Wirken

Ein besonderer Schwerpunkt des Wirkens von Wilhelm Bruckner bildete die Erforschung der Basler Mundart und im Zusammenhang damit die Beschäftigung mit der Volkskunde. Er veröffentlichte verschiedene wissenschaftliche Publikationen, so unter anderem 1895 Die Sprache der Langobarden, 1899 Charakteristik der germanischen Elemente im Italienischen, 1936 Die Bedeutung der Ortsnamen für die Erkenntnis alter Sprach- und Siedlungsgrenzen in der Westschweiz und 1945 Schweizer Ortsnamenkunde.

Er publizierte unter anderem auch Aufsätze in Teuthonista – Zeitschrift für Dialektologie.

Mitgliedschaften

Wilhelm Bruckner wurde 1943 zum Ehrenmitglied des 1904 gegründeten deutschschweizerischen Sprachvereins ernannt,[3] dessen Mitglied er seit 1906 war und in deren Vorstand er von 1928 bis 1944 vertreten war. Er war auch korrespondierendes Mitglied der Monumenta Germaniae Historica.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 31. Januar 2022.
  2. Bruckner, Auguste (1919-1997) | Propylaeum-VITAE. Abgerufen am 31. Januar 2022.
  3. Der Bund 2. Dezember 1943 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 30. Januar 2022.
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