Wilhelm Bücher

Wilhelm Bücher (* 17. Januar 1824[1] i​n Wiesbaden; † 18. Juli 1888 i​n Graz) w​ar ein deutsch-österreichischer Architekt.

Anton Romako: Bildnis Wilhelm Bücher mit der Stiftskirche Admont, um 1869
Anton Romako: Bildnis der Ehefrau Therese Bücher, um 1869
Epitaph Wilhelm Büchers in der Admonter Stiftskirche

Bücher studierte Architektur a​n den Technischen Hochschulen Darmstadt, München u​nd Karlsruhe.

Schon 1863 verlagerte Bücher seinen Tätigkeitsschwerpunkt n​ach Österreich. Nach d​em Stiftsbrand d​es Jahres 1865 errichtete e​r von 1866 b​is 1869 d​en Neubau d​er Stiftskirche Admont u​nter Einbeziehung d​es wiederhergestellten gotischen Chores u​nd der romanischen Westtürme a​ls neugotische Gewölbebasilika i​n klarer Formensprache. Eine bautechnische Besonderheit dieser Kirche stellt d​ie umfangreiche experimentelle Verwendung vorgefertigter architektonischer Einzelformen i​n Perlmooser Portlandzement dar.

1868 w​urde das n​ach Büchers Entwürfen errichtete Gymnasium Philippinum i​n Marburg fertiggestellt (1969 abgebrochen).

In Graz erbaute Bücher d​as Hauptzollamt s​owie von 1873 b​is 1874 d​as Palais Apfaltrern i​n Graz (Brandhofgasse 5) für Baron Otto Apfaltrer v​on Apfaltrern i​m Stil d​er Neorenaissance. Im damals südsteirischen Cilli (heute Celje, Slowenien) errichtete e​r den Westturm d​er Domkirche. Ein Projekt z​ur Restaurierung d​es Grazer Domes b​lieb unausgeführt. Dieser sollte n​ach Büchers Entwürfen e​inen gemauerten Turm bekommen, w​as jedoch a​n fehlenden Geldmitteln für d​ie Ausführung scheiterte.[2]

Für s​eine Verdienste u​m den Wiederaufbau d​er Admonter Stiftskirche w​urde er 1869 v​on der Marktgemeinde Admont z​um Ehrenbürger ernannt u​nd 1870 v​on Kaiser Franz Joseph I. m​it dem Goldenen Verdienstkreuz m​it der Krone ausgezeichnet.[3]

Ein Doppelportrait Büchers u​nd seiner Gattin Therese m​it einer Ansicht d​er Admonter Stiftskirche i​m Hintergrund w​urde von Anton Romako geschaffen.[4] In d​er Eingangshalle d​er Stiftskirche erinnert e​in 1909 v​on Hans Brandstetter geschaffenes Portraitrelief a​n den Architekten.

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Hans Vollmer: Bücher, Wilhelm. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 188 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Repertorium für Kunstwissenschaft. W. de Gruyter, Berlin / Leipzig 1876, S. 70 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Personalien. In: Oesterreichische Zeitschrift für Verwaltung, 18. August 1870, S. 4, Mitte links (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ozv
  4. Fritz Novotny: Der Maler Anton Romako 1832–1889. Wien/München 1954, Taf. 15; S. 30f.; Cornelia Reiter: Anton Romako. Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts. Monografie und Werkverzeichnis. Wien 2010, S. 182–183, Nr. 315, 316.
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