Wiley (Rapper)
Wiley (* 19. Januar 1979 in London; richtiger Name Richard Kylea Cowie), auch als Eskiboy bekannt, ist ein britischer Rapper und Musikproduzent. Neben Dizzee Rascal zählt er zu den Hauptvertretern des britischen Grime.
Werdegang
Cowies Eltern stammen aus Trinidad[1] und er wuchs im Osten Londons im Stadtteil Bow auf. In den späten 1990er Jahren schloss er sich der Garage-Musik an und gehörte dem Pay As U Go Cartel an, das mit dem Champagne Dance auch einen Charterfolg vorweisen konnte.
2002 gründete er zusammen mit anderen Musikern aus East London, unter ihnen auch Dizzee Rascal, die Roll Deep Crew. Während die Crew eher in die Pop-Richtung tendiert, gehen Wiley und Dizzee Rascal, der sich noch vor der ersten Albumveröffentlichung selbstständig gemacht hat, solo in die neue Richtung Grime. Der Clubhit Wot Do U Call It? von Wiley aus dem Jahr 2004 ist einer der bekanntesten Grime-Stücke und ebenso wie das zugehörige Album Treddin' on Thin Ice auch ein kommerzieller Charterfolg.
Aus einem frühen Stück mit dem Titel Eskimo wird auch Wileys zweiter Name Eskiboy. Unter diesem veröffentlicht er 2005/2006 innerhalb kürzester Zeit auch sechs Mixtapes bei dem eigenen Label Eskibeat. Seinen Grime-Stil nennt er auch Eski.
Nachdem das zweite Album Da 2nd Phaze 2006 relativ wirkungslos geblieben war, kündigte Wiley mit dem 2007er Album Playtime Is Over seinen Abschied als Musiker an. Da er der wichtigste Produzent auf dem Gebiet des Grime ist, wollte er zukünftig mehr im Hintergrund arbeiten. Jedoch kehrte er nur wenige Monate später ans Mikrofon zurück und veröffentlichte diesmal mit dem Major-Label Warner im Rücken die Single Wearing My Rolex.[1] Sie wurde sein größter Erfolg bis dahin und nur der Welthit 4 Minutes von Madonna und Justin Timberlake verhinderte eine Nummer-1-Platzierung in Großbritannien. In der Folge hatte er mehrere weitere Charthits, nur Never Be Your Woman zusammen mit Emeli Sandé schaffte es noch einmal bis in die Top 10. Im August 2011 gelang Wiley dann doch der Sprung an die Chartspitze: Der Song Heatwave, bei dem er von der Sängerin Ms D unterstützt wurde, stieg direkt auf Platz 1 ein.
Es folgten weitere Top-10-Singles wie Can You Hear Me (Ayayaya), Animal und Reload und mit The Ascent sein erfolgreichstes Album, das bis auf Platz 26 der UK-Charts kam. 2013 machte er aber auch viele negative Schlagzeilen, als er sich erst von seinem Label Warner Music trennte,[2] dann seinen Auftritt beim Glastonbury Festival kurzfristig wegen zu geringer Bezahlung platzen ließ[3] und kurz darauf wegen Buh-Rufen bei einem Auftritt in Cumbria über die dortige Bevölkerung herzog.[4] Danach wurde es ruhig um Wiley, in den Singlecharts war er danach nicht mehr vertreten und sein nächstes Album Snakes & Ladders erreichte Ende 2014 Platz 69 der Charts.
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5][6] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
---|---|---|---|
UK | |||
2004 | Treddin’ on Thin Ice | UK45 (2 Wo.)UK |
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2007 | Playtime Is Over | UK71 (1 Wo.)UK |
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2011 | 100 Percent Publishing | UK76 (1 Wo.)UK |
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2012 | Evolve or Be Extinct | UK86 (2 Wo.)UK |
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2013 | The Ascent | UK26 (5 Wo.)UK |
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2014 | Snakes & Ladders | UK69 (1 Wo.)UK |
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2017 | Godfather | UK9 (5 Wo.)UK |
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2018 | Godfather II | UK58 (1 Wo.)UK |
Weitere Alben
- 2006: Da 2nd Phaze
- 2008: Grime Wave („Street Album“)
- 2008: See Clear Now
- 2009: Race Against Time
- 2010: The Elusive
Mixtapes (als Eskiboy)
- 2005/06: Tunnel Vision Vol. 1–6
- 2008: Umbrella Vol. 1
Singles
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5][6] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
---|---|---|---|
UK | |||
2004 | Wot Do U Call It | UK31 (4 Wo.)UK |
|
Pies | UK45 (2 Wo.)UK |
||
2008 | Wearing My Rolex | UK2 Platin (22 Wo.)UK |
|
Summertime | UK45 (2 Wo.)UK |
||
Cash in My Pocket | UK18 (10 Wo.)UK |
feat. Daniel Merriweather | |
2010 | Take That | UK20 (7 Wo.)UK |
feat. Chew Fu |
2012 | Heatwave | UK1 Platin (19 Wo.)UK |
feat. Ms D |
Can You Hear Me (Ayayaya) | UK3 Platin (19 Wo.)UK |
||
2013 | Reload | UK9 Silber (8 Wo.)UK |
|
Lights On | UK9 (7 Wo.)UK |
feat. Angel & Tinchy Stryder | |
2019 | Boasty | UK11 Platin (27 Wo.)UK |
|
My One | UK41 Silber (11 Wo.)UK |
feat. Tory Lanez, Kranium & Dappy |
Gastbeiträge
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5][6] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
---|---|---|---|
UK | |||
2010 | Never Be Your Woman | UK8 (9 Wo.)UK |
Naughty Boy pres. Wiley feat. Emeli Sandé |
2011 | Now or Never | UK14 (4 Wo.)UK |
Jodie Connor feat. Wiley |
2013 | Animal | UK6 (5 Wo.)UK |
Conor Maynard feat. Wiley |
They Got It Wrong | UK74 (1 Wo.)UK |
Lethal Bizzle feat. Wiley | |
2016 | Corn on the Curb | UK73 (1 Wo.)UK |
Skepta feat. Wiley & Chip |
Weitere Gastbeiträge
- 2014: You Know the Words
- 2014: On a Level
- 2016: 3 Wheel-Ups (UK: Silber)
- 2019: Flex Pon You (Zdot Remix) (Ricky Dietz feat. Wiley)
Quellen
- oljo.de
- Wiley says he’s walking out on Warner because he ‘don't need em anymore’, Sean Michaels, The Guardian, 5. April 2013
- ‘Glastonbury ain't paying me enough to leave my comfort zone’: Rapper Wiley pulls out of weekend appearance at festival as he vows NEVER to play there again, Daily Mail Online, 29. Juni 2013
- Wiley attacks Cumbrians as ‘inbred pagans’ after being booed off stage at CockRock festival, Daisy Wyatt, The Independent, 25. Juli 2013
- Wiley in den britischen Charts
- Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
Weblinks
- Wiley bei SoundCloud
- Wiley bei laut.de
- Biografie bei last.fm (englisch)
- Biografie bei Contactmusic (englisch)