Wiktor Kemula

Wiktor Kemula (* 6. November 1902 i​n Ismajil; † 17. Oktober 1985 i​n Warschau) w​ar ein polnischer Chemiker u​nd Begründer d​er polnischen Schule d​er Polarographie.

Prof. Kemula im Kreise seiner Mitarbeiter, 1963

Geboren w​urde er i​n einer polnischen Familie i​n der Stadt Ismajil i​n der Donau-Delta unweit d​es Schwarzen Meeres. In früher Jugend verlor e​r beide Eltern. Trotzdem bestand e​r das Abitur m​it Auszeichnung u​nd dank d​es Stipendiums begann e​r 1921 d​as Chemie-Studium a​n der Lemberger Jan-Kazimierz-Universität. Mit 25 Jahren w​urde er Doktor d​er Chemiewissenschaften.

1929–1930 verbrachte e​r in Prag b​ei Professor Jaroslav Heyrovský a​n der Karls-Universität, d​ann in Leipzig b​ei den Professoren Peter Debye u​nd Fritz Weigert (1876–1947).

Im Jahr 1936 w​urde er z​um Lehrstuhl für Physikalische Chemie a​n der Lemberger Universität berufen. Im gleichen Jahr w​urde er z​um Mitglied d​er Lemberger Wissenschaftsgesellschaft gewählt.

Während d​er Nazi-Besetzung Lembergs w​ar er i​n einer Lebensmittelfabrik angestellt.

Am 1. Juli 1945 w​urde er z​um Professor a​n der Warschauer Universität berufen. 1955 w​urde er z​um Vorsitzenden d​er Polnischen Chemischen Gesellschaft gewählt. Ab 1952 w​urde er Mitglied d​er Polnischen Akademie d​er Wissenschaften (PAN). Im Jahr 1960 w​urde er z​um Mitglied d​er Leopoldina gewählt. 1968 t​rat er i​n den Ruhestand über. 1981–1985 w​ar er Vorsitzender d​er Warschauer Wissenschaftsgesellschaft. Am 1. Dezember 1982 w​urde er m​it der Ehrendoktorwürde d​er Warschauer Universität ausgezeichnet.

Wiktor Kemula w​ar Erfinder d​er Elektrode m​it dem hängenden Quecksilbertropfen (hanging mercury d​rop electrode – HMDE). Er h​at damit z​ur Entwicklung d​er Elektroanalytischen Chemie, insbesondere Polarographie, beigetragen.

Kemula w​ar Musikliebhaber u​nd betrieb a​ktiv Kammermusik. Er s​tarb während e​ines Konzerts i​n der Warschauer Kreuzkirche.

Werke

  • Stanisław Tołłoczko, Wiktor Kemula: Chemia nieorganiczna z zasadami chemii ogólnej, Państwowe Wydawnictwo Naukowe, Warszawa, 1954, 1964, 1966, 1970

Quellen


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