Wienberg
Der Wienberg ist mit 67 m ü. NHN[1] die höchste Erhebung in Oldenburg in Holstein im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Er liegt östlich vom Seebad Weißenhäuser Strand und westlich vom Campingplatz Blanck Eck auf dem Gelände des Truppenübungsplatz Putlos.
Wienberg | ||
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Höhe | 67 m ü. NHN | |
Lage | Schleswig-Holstein, Deutschland | |
Gebirge | Holsteinische Schweiz | |
Koordinaten | 54° 19′ 59″ N, 10° 50′ 53″ O | |
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Typ | Endmoräne | |
Gestein | Geschiebe, Kies, Sand, Geschiebemergel | |
Alter des Gesteins | ca. 140.000 Jahre | |
Besonderheiten | höchste Erhebung in Oldenburg in Holstein |
Geographie
Lage
Der Wienberg erhebt sich in der Holsteinischen Schweiz. Sein Gipfel liegt etwa 5 km nordwestlich von Oldenburg in Holstein, 6,35 km östlich vom Gut Weißenhaus und 2 km westlich von Wandelwitz, einem Ortsteil der Gemeinde Gremersdorf. Etwa 4 km westlich des Gipfels liegt das Naturschutzgebiet Wesseker See.
Naturräumliche Zuordnung
Der Bungsberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Schleswig-Holsteinisches Hügelland (Nr. 70), in der Haupteinheit Ostholsteinisches End- und Grundmoränengebiet (703)[2].
Entstehung
Bei dem Bungsberg handelt es sich um eine Endmoräne, die vor etwa 150.000 Jahren in der Saaleeiszeit entstand. In der Weichseleiszeit – vor rund 10.000 Jahren – konnten die Gletscher den Berg aufgrund seiner Höhe nicht überwinden, umflossen ihn daher und bildeten damit einen Nunatak.
Geschichte
Der Name Wienberg leitet sich von dem altpolabischen Wort wih ab das heiliger Hain bedeutet.[3] Die ersten Spur auf dem Wienberg ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur die unter dem Namen Dolmen von Putlos bekannt ist. Nach der Trichterbecherkultur errichteten die Wagrier ein Heiligtum für den Gott Prove auf dem Wienberg, das von Helmold von Bosau in der Helmoldi Presbyteri Bozoviensis Chronica Slavorum beschrieben wurde[4] und vom Bischof Gerold von Oldenburg 1156 zerstört wurde.[5][6] Seit 1935 liegt der Wienberg auf dem Truppenübungsplatz Putlos.
Sagen
Angeblich war die 1828 abgebrochene Burg Putlos ein Zufluchtsort von Klaus Störtebeker der von hier über unterirdische Gänge unbemerkt bis zum Wienberg gelangen konnte.[7] Eine andere Sage lässt den wilden Jäger auf der Putloser Heide umhergehen.[8]
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Brigitte Schwenzer [Mitarbeit: Fritz Treichel]: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 11/24 Eutin/Westermarkelsdorf. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1974. → Online-Karte (PDF; 5,2 MB)
- Kurt Böhner: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 10. von Zabern, Mainz 1964, S. 174.
- Helmold: Slawenchronik = Helmoldi Presbyteri Bozoviensis Chronica Slavorum (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Bd. 19). Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963, ISBN 3-534-00175-3.
- Manfred Schnell: Wikinger am Wegesrand: Historische Plätze der europäischen Wikingerzeit in Deutschland, Dänemark und Südschweden. 2018, ISBN 3-7431-2471-8, S. 37.
- Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Oldenburg-Holstein. Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde im Kreise Oldenburg, 1957, S. 88.
- Karl Koppmann: Hansische Geschichtsblätter, Band 3 Jahrgang 1877, Verein für hansische Geschichte. von Duncker und Humblot, Leipzig 1879, S. 54.
- Karl Viktor Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Outlook Verlag, 2011, ISBN 978-3-86403-158-8, S. 75.