Wesertunnel Bremen
Der Wesertunnel Bremen ist ein seit 2019 im Bau befindliches Teilstück der A 281 zur Unterquerung der Weser. Der Tunnel wird eine Länge von 1095 Metern haben.[1]
Planungs- und Baugeschichte
Das Projekt wurde 2016 mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 in den vordringlichen Bedarf eingeordnet.[2] Eine private Finanzierung des Projektes scheiterte,[3] deshalb werden die Kosten für das Bauprojekt von 345 Millionen Euro zum größten Teil vom Bund getragen. Bremen beteiligt sich mit 1,2 Millionen Euro, die durch Mehrkosten bei der Verschiebung des Tunneleingangs zugunsten der Bewohner Seehausens entstanden.[1]
Die Bauarbeiten zum neuen Wesertunnel begannen in der zweiten Januarwoche 2019. Zunächst werden bauvorbereitende Maßnahmen wie Rodungen und Abbrucharbeiten durchgeführt, sodass mit dem Baubeginn am eigentlichen Tunnel Ende 2020 gerechnet wurde.[4][5] Zur Zeit (Anfang 2022) verzögert sich der Baubeginn weiterhin. Auf der Seehauser Seite wird mit einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren kalkuliert.[4] Die Eröffnung ist für 2025[6] geplant.
Das Wohngebiet soll durch einen offiziell als „Baumassenausgleich“ deklarierten 7,5 Meter hohen Lärmschutzwall vor den Geräuschemissionen der Autobahn geschützt werden. Hierfür wird das bei den Bauarbeiten anfallende Erdreich verwendet.[4] Im Juli 2019 wurden Leitungen verlegt, Rodungen vorgenommen und Baustellenzufahrten errichtet, außerdem wurde die Fläche hinsichtlich Kampfmitteln sondiert. Aufgrund einer Klage beim Ausschreibungsverfahren bezüglich der Bauüberwachung verzögert sich der eigentliche Baubeginn.[7]
Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im vierten Quartal 2020 beginnen.[8]
Kosten
Im November 2020 wurde bekannt, dass die Kosten für den Bau von ursprünglich eingeplanten 345 Millionen Euro auf 475 Millionen Euro anstiegen. Ursache hierfür sei der Anstieg von Kosten im Straßenbau und die Verwendung des Absenkverfahrens. Allein die Räumung von Kampfmitteln koste 45 Millionen Euro.[9]
Technik
Der Wesertunnel soll als Absenktunnel realisiert werden,[1] hierbei werden Trogbauwerke im Einschwimm- und Absenkverfahren in Position gebracht.[5] Durch einen Einschwemmkanal, für den der Deich geöffnet wird, sollen die Tunnelelemente transportiert werden.[4]
Verkehrliche Bedeutung
Der Wesertunnel wird eine Verkehrsverbindung zwischen der A 1 und A 28 zur A 27 darstellen. Der Tunnel soll täglich von 40.000 Fahrzeugen genutzt werden und damit den Verkehr in Bremen entlasten. Der Bau des Wesertunnels stellt die Vollendung des Autobahnrings um das Zentrum Bremens dar.
Einzelnachweise
- Ralf Michel: Erster Spatenstich für neuen Wesertunnel. Abgerufen am 11. Januar 2019.
- Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Hrsg.): Bundesverkehrswegeplan 2030. 2016, S. 103 (bmvi.de [PDF]).
- Michael Brandt: Stadtentwicklung kommt nicht voran. Abgerufen am 11. Januar 2019.
- Karin Mörtel: Fragen zu Tunnelbau in Seehausen. Abgerufen am 31. Mai 2019.
- Startschuss für Weiterbau der A 281 einschließlich Wesertunnel. Abgerufen am 10. Januar 2019.
- Jürgen Theiner: Bremer Stadtautobahn 281: Lückenschluss löst neue Dynamik aus - WESER-KURIER. 22. Mai 2021, abgerufen am 22. Mai 2021.
- Nina Willborn: Ärger um A281-Auftrag. Abgerufen am 17. August 2019.
- Pascal Faltermann: Ringschluss der A281 in Bremen: Gericht weist Klagen ab. Abgerufen am 10. Juli 2020.
- Pascal Faltermann: Ringschluss in Bremen: Kosten für Wesertunnel deutlich höher. Abgerufen am 3. Dezember 2020.