Werner Carp
Werner Friedhelm Otto Franz Carp (* 25. Februar 1886 in Duisburg-Ruhrort; † 18. Januar 1950 in Hamburg) war ein deutscher Bergwerks- und Hüttenbesitzer.
Familie
Werner Carp war ein Sohn des wichtigen Wirtschaftsjuristen und Geheimen Justizrats Eduard Carp (1847–1924) und von Alma Haniel (1856–1936). Die Großeltern väterlicherseits waren der Weseler Justizrat Georg Carp und Elise Bäumer. Seine Mutter war eine Tochter von Friedrich Wilhelm Haniel (1829–1890), die Großeltern mütterlicherseits Franz Haniel und Julie Liebrecht. Carps Schwester Adda heiratete 1905 Julius Curtius.
Carp selbst heiratete 1908 in Bonn Elsa Windthorst, mit der er zwei Söhne hatte. Seine Frau war eine Tochter des Hauptmanns Emil Windthorst und von Marg. Guilleaume. Ihr Vater war verwandt mit dem Politiker Ludwig Windthorst.
Leben und Wirken
Carp absolvierte ein Jurastudium in Bonn und machte anschließend eine Banklehre bei der Bank für Handel und Industrie in Frankfurt am Main. Als Beamter wechselte er für die Bank nach Berlin und erhielt im Alter von 23 Jahren eine Stelle als Direktor in Düsseldorf. Basierend auf dieser – für seine weiteren Tätigkeiten eher ungewöhnlichen – Ausbildung beschäftigte er sich danach mit einem breiten Themengebiet, darunter Bergbau, Industrie, Land- und Forstwirtschaft und legte dabei einen Schwerpunkt auf die Pflege weltweiter Handelskontakte.
Carp setzte sich früh dafür ein, Kohle chemisch zu veredeln und legte Wert darauf, aus der Steinkohle gewonnene Rohstoffe chemisch weiterzuentwickeln und neue Verfahren und Produkte zu erfinden.
1919 wurde Carp Vorstandsmitglied der zum Wirkungskreis der Familie Haniel gehörenden Gewerkschaften Rheinpreußen und Neumühl. 1923 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Gewerkschaften ernannt und 1930 zum Verwaltungsratsvorsitzenden der Kohlen-, Handels- und Schiffahrtsgesellschaft Franz Haniel in Duisburg-Ruhrort. Er hatte entscheidenden Einfluss auf deren Entwicklung. Außerdem gehörte er den Aufsichtsräten wichtiger rheinisch-westfälischer, Hamburger, Berliner und Stuttgarter Unternehmen an. Das ihm gehörende Unternehmen C. & Hones mit Sitz in Düsseldorf entwickelte sich sehr erfolgreich.
Von Ende 1945 bis 1947 lebte Carp gemeinsam mit weiteren Industriellen aus dem Ruhrgebiet in Internierungshaft.
Literatur
- Fritz Pudor: Carp, Werner. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 154 f. (Digitalisat).