Werner Canthal

Werner Canthal (* 18. Oktober 1887 i​n Hanau; † 11. November 1973 i​n Schlüchtern) w​ar ein deutscher Industriejurist.

Leben

Canthal stammte a​us einer angesehenen jüdischen Familie i​n Hanau. Sein Vater, Fritz Canthal, w​ar zur christlichen Religion konvertiert. Werner Canthal studierte Rechtswissenschaft a​n der Ruprecht-Karls-Universität u​nd war s​eit 1906 Mitglied d​es Corps Suevia Heidelberg.[1] Er bestand 1911 d​as Referendarexamen u​nd promovierte z​um Dr. jur. 1911/12 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger i​m Feldartillerie-Regiment Nr. 50 u​nd wurde i​m Oktober 1914 z​um Oberleutnant d​er Reserve befördert. Am Ersten Weltkrieg n​ahm er a​n der Front u​nd als Gerichtsoffizier i​m Gefangenenlager Meschede teil. 1916 w​urde er m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. 1920 i​n die W.C. Heraeus GmbH eingetreten, w​urde er 1926 Geschäftsführer d​es Unternehmens. Unter seinem Schutz überstand e​r als „Halbjude“ d​en Nationalsozialismus u​nd kam e​rst in d​en letzten Kriegstagen i​n ein Arbeitslager i​m Harz. 1953 w​urde er z​um Vorsitzenden d​es Aufsichtsrates d​er Heraeus Holding GmbH u​nd Quarzlampen GmbH i​n Hanau gewählt.

Ehrenämter

  • 1928–1933 Vizepräsident der Geschäftsstelle Hanau der IHK Frankfurt am Main
  • 1945–1953 Präsident der IHK Hanau-Gelnhausen
  • 1949 Präsident des 1. Hanauer Tennis- und Hockey-Clubs

Ehrungen

Literatur

  • Armin Danco: Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg, 3. Auflage (Mitglieder 1810–1985), Heidelberg 1985, Nr. 896

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1981, 67/886.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.