Werner Barthold

Werner Barthold (* 10. August 1908 i​n Berlin; † 7. Januar 1996 i​n Oberpframmern) w​ar ein deutscher Ministerialbeamter u​nd politischer Schriftsteller.

Werner Barthold

Leben

Barthold w​uchs in Berlin a​uf und l​egte 1927 a​m Fichtegymnasium i​n Berlin-Wilmersdorf s​ein Abitur ab. Danach studierte e​r bis 1931 a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin Rechtswissenschaft. 1929 w​urde er i​m Corps Neoborussia Berlin recipiert.[1] Nach d​em studienabschließenden Referendarexamen l​egte er 1934 d​as Assessorexamen ab. Danach w​urde er Rechtsanwalt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg, i​n welchem e​r Marinestabsrichter war, verblieb e​r im Staatsdienst. 1945 w​ar er zunächst kurzzeitig Staatsanwalt i​n Marburg, d​ann Oberregierungsrat i​n Wiesbaden, b​is er 1948 Vortragender Anwalt b​eim Generalanwalt b​eim Deutschen Obergericht für d​as Vereinigte Wirtschaftsgebiet i​n Köln wurde. 1951 wechselte e​r in d​as Bundesinnenministerium n​ach Bonn. Im Ministerium w​ar er d​er leitende Sachbearbeiter für d​ie Verfassungsklage, welche 1956 z​um KPD-Verbot führte. 1952 w​urde er Corpsschleifenträger d​er Silesia Breslau, d​er er b​ei der Rekonstitution geholfen hatte.[1] 1958 w​urde er a​ls Leitender Regierungsdirektor z​um Bundesnachrichtendienst n​ach München versetzt, w​o er b​is zur Pensionierung 1970 blieb. Danach w​ar er b​is zum Lebensende n​och als Rechtsanwalt tätig.

1950 w​ar Barthold a​n der Rekonstitution d​es Verbandes Alter Corpsstudenten i​n Altena beteiligt. 1950–1957 vertrat e​r den Großbezirk Rheinland i​m Gesamtausschuss. Von 1951 b​is 1983 saß e​r in d​er Verbändekommission (der späteren Kommission für Hochschulpolitik u​nd Verbändewesen) d​es Kösener Senioren-Convents-Verbandes, d​er er v​on 1956 b​is 1976 vorstand. Zur Zeit d​er 68er-Bewegung leitete e​r den Convent Deutscher Akademikerverbände a​ls stellvertretender Vorsitzender (1969/70) u​nd als Vorsitzender 1971/72. 1962–1966 w​ar er Mitglied d​es VAC-Vorstands München I.[2]

Ehrungen

Werke

  • Die geistige Leistung Friedrich Hielschers für das Kösener Corpsstudententum. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. 36. Band (1991), S. 279–282.
  • Macht und Ohnmacht der Ideologien in den Corps. Einst und Jetzt, Bd. 27 (1982), S. 67–84.
  • Die hessische Hochschulgesetzgebung, Modell einer verfassungswidrigen und revolutionären Utopie und des marxistischen Staatsabsolutismus, München: Hirthammer, 2. Aufl., 1975.
  • Der freie Raum der Wissenschaft und seine Grenzen, München: Hirthammer, 1974.
  • Die Symbole der studentischen Corps. In: Deutsche Corpszeitung 5, 1974, ISSN 0931-0215, S. 208.
  • Marxistisches Geschichtsbild - Volksfront und antifaschistisch-demokratische Revolution. Zur Vorgeschichte der Geschichtswissenschaft der DDR und zur Konzeption der Geschichte des deutschen Volkes, Berlin 1970.
  • Die Mensur. Herkunft, Recht und Wesen, 1968.
  • Steht das Grundrecht des Art. 2 Abs. 1 GG der Anwendung des § 205 StGB auf die Bestimmungsmensur entgegen? (als Manuskript vervielfältigt, Digitalisat (PDF; 39 MB) des Kösener und Weinheimer Archivportals).
  • Rechtsstaat und Bestimmungsmensur, Köln 1950.

Literatur

  • Fritz Maywald: Gesamt-Mitgliederverzeichnis des Corps Silesia 1821–1961, Teil I, Köln 1961, lfd. Nr. 868
  • Ernst Riechert: Werner Barthold, in: Der Corpsstudent, Heft 1/1996
  • Wolfgang Daube: In memoriam Werner Barthold, in: Corpszeitung der Silesia Breslau, Heft 192/194 vom 1. September 1996, S. 31–34

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 27/219; 83/867
  2. Werner Barthold (corpsarchive.de)
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