Wenigen-Dornheim

Wenigen-Dornheim i​st eine Wüstung i​n der Gemarkung d​er Gemeinde Dornheim i​m Ilm-Kreis i​n Thüringen.

Lage

Die Wüstung Wenigen-Dornheim u​nd der Wüste Kirchhof befinden s​ich nordwestlich d​er Gemeinde Dornheim zwischen d​em Dorf u​nd dem Dornheimer unteren Hölzchen a​m langgestreckten Nordufer d​es Wolfsbaches.[1]

Archäologische Zeugnisse

Aus d​er Jungsteinzeit wurden d​ie ersten Funde südlich d​es Wolfbaches gefunden. Beim Bau d​er Eisenbahntrasse Arnstadt-Stadtilm i​m Jahre 1894 f​and man e​in Körpergrab u​nd eine bronzene Vasenkopfnadel u​nd weitere Funde. Sie wurden i​n die Zeit 800 v​or Christus eingestuft. Bis a​uf eine Wandscherbe fehlen d​ie archäologischen Nachweise e​iner Besiedlung b​is zum frühen Mittelalter.

Dobenecker III/1925 Nr. 2082 schrieb: Wenigen-Dornheim, h​eute wüst, urkundlich s​eit 1252 fassbar. Dann erscheint 1356 d​er Nachweis minor Dornheim i​n einem Ablassbrief n​eben Siegelbach a​ls Filialdorf d​er Mutterkirche Oberndorf. Wenigen-Dornheims l​ag daraus schlussfolgernd i​m Machtbereich d​er Grafen v​on Käfernburg (Apfelstädt 1887) S. 58; Hannappel 1941 S. 321. 1887 w​eist F. Apfelstädt S. 58 nach, d​ass von Wenigen-Dornheim Spuren vorhanden waren, a​ber Mauerreste, Menschengebeine, Teile v​on Ackergeräten usw. ausgegraben worden sind. Darüber berichtet Müllerott.[2]

Fazit

  • Wenigen-Dornheim lag am heute noch langgestreckten Nordufer des Wolfsbaches zwischen Dornheim und dem Dornheimer unteren Hölzchen.
  • Wenigen-Dornheim gehörte zu einer Siedlungsgruppe von Dörfern seit dem 12. Jahrhundert als Gegenpol der Käfernburger zum hersfeldischen Dorf Dornheim.
  • Mit dem Aussterben der Grafen von Käfernburg 1385 verlor Wenigen-Dornheim seine ökonomische und politische Basis.
  • 1394 wurde das Dorf letztmals urkundlich genannt. Der schlagartige Rückgang der Funde ab dem 15. Jahrhundert bestätigt den schnellen Wüstungsprozess.
  • 1520 wurde im Erbbuch Oberndorf vom wüsten Dornheim berichtet.[3]

Einzelnachweise

  1. H. E. Müllerott: Bonifatius und die Wiege der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg im mittleren Thüringer Wald Thüringer Chronik-Verlag, 1994, ISBN 3-910132-21-9, S. 61
  2. H. E. Müllerott: Bonifatius und die Wiege der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg im mittleren Thüringer Wald Thüringer Chronik-Verlag, 1994, ISBN 3-910132-21-9, S. 71–78 -Ur- und frühgeschichtliche Funde aus der Gemarkung Dornheim.
  3. H. E. Müllerott: Bonifatius und die Wiege der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg im mittleren Thüringer Wald Thüringer Chronik-Verlag, 1994,ISBN 3-910132-21-9, S. 72–75

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