Welttanzprogramm
Das Welttanzprogramm (WTP) wurde Anfang der 1960er Jahre vom Weltfachverband der nationalen Tanzlehrerverbände (World Dance Council – WDC) begründet. Die Tänze des Welttanzprogramms sollen sich an der Musik orientieren, die weltweite Bedeutung haben, ergänzt durch regionale Musikrichtungen.
Entwicklung
Das Welttanzprogramm wurde 1961 auf Initiative des Hamburger Tanzlehrers Gerd Hädrich und des englischen Tanzlehrers Alex Moore ins Leben gerufen und 1963 in London festgelegt. 2012 erfolgte unter Federführung des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes eine umfangreiche Reformierung. Insbesondere den ADTV-Tanzschulen, die sich eher dem entspannten, authentischen Gesellschaftstanz verschrieben haben, dient das neue Welttanzprogramm als Grundlage für die Auswahl der Kursinhalte für Neueinsteiger, sowie als Vorbereitung zum späteren Beruf des ADTV-Tanzlehrenden.
Unterrichtsziele des Welttanzprogramms
- Die gespielte Musikrichtung soll erkannt werden und ein dazu passender Tanz gewählt werden können.
- Es soll die Sicherheit erlangt werden, sich im jeweiligen Takt und Rhythmus bewegen zu können.
- Es soll ein Stil erlernt werden, der natürlich und elegant wirkt und der zu jedem gesellschaftlichen Anlass passt.
- Die Grundschritte sollen weltweit gleich sein.
- Jeder Herr soll die Führung und jede Dame die Annahme der Führung lernen, um die Figuren in der Praxis anwenden zu können. Diese Prinzipien bilden die Grundlage für die Auswahl der Bewegungen und Figuren des Welttanzprogramms.
- Haltung, Schrittgröße und Variationen von Figuren sollen an die Gegebenheiten der Praxis angepasst werden können, um die Behinderung anderer Paare zu vermeiden.
- Technik (Fußarbeit, Heben und Senken etc.) sowie die Haltung sollen eine natürliche und elegante Bewegung ermöglichen und nicht übertrieben werden.
Tänze
Die Tanzlehrer-Akademie (TLA) des ADTV gibt eine für seine Mitglieder geltende Empfehlung: Der erste Kurs soll die Musikstile des Kern-Welttanzprogramms (Walzer, Disco und Swing) enthalten. Diese Musikstile werden gegenwärtig weltweit überall dort gespielt, wo Gesellschaftstanz stattfindet. Erst im zweiten Kurs sollen Tänze aus den erweiterten Musikstilen (Latino und Tango) enthalten sein, denn diese Stile treten weltweit eher regional auf.
Walzer-Musik
Disco-Musik
Swing-Musik
- Blues
- Karree-Rumba
- Foxtrott
- Boogie-Woogie
- Single Time Jive
Latino-Musik
Tango-Musik
Welttanzabzeichen
Nach Beendigung eines Grund- und Fortgeschrittenenkurses für Gesellschaftstanz, in denen das Welttanzprogramm gelernt wurde, wird in einigen Tanzschulen das Welttanzabzeichen verliehen. Zum Welttanzabzeichen gehören eine Urkunde sowie die Welttanznadel. In Deutschland wird das Abzeichen vom Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband vergeben. Darauf aufbauend kann nach weiteren Kursen die Prüfung zum Deutschen Tanzabzeichen absolviert werden.