Wellblechpiste
Als Wellblechpiste (aus dem Englischen entlehnt oft auch Waschbrettpiste) bezeichnet man eine unbefestigte Straße, die quer zur Fahrtrichtung liegende Bodenwellen ähnlich einem Wellblechmuster aufweist.
Die wellenförmige Erscheinungsform ähnelt Rippeln, die sich bilden, wenn Fluide über feinverteilte Feststoffe (Lockersedimente) strömen und diese oberflächlich umlagern.
Eigenschaften
Voraussetzung für die Entstehung der Struktur sind schwere Fahrzeuge, die ausreichend schnell über eine Straße fahren, deren Deckschicht locker aufgeschüttet ist. Eine Bodenvertiefung auf der Straße verursacht einen intensiven Bodenkontakt mit dem Rad des Fahrzeugs. Bei dem Herausfahren aus der Vertiefung bewegt sich das Rad wie auf einer Rampe nach oben, um nach einem kurzen Sprung eine weitere Bodenvertiefung vorzubereiten. Die Geschwindigkeit (größer 3 km/h), Masse, Radbreite und Dichte des lockeren Bodenbelags bestimmen die Größe und Lage der Bodenwellen.
Literatur
- Nicolas Taberlet, Stephen W. Morris, Jim N. McElwaine: Washboard Road: The dynamics of granular ripples formed by rolling wheels. Physical Review Letters. Bd. 99, Nr. 6, 2007, Art.-Nr. 68003, doi:10.1103/PhysRevLett.99.068003 (alternativer Volltextzugriff: arxiv:0711.3872)
Weblinks
- Wie entstehen Waschbrettpisten? Zusammenfassung des Artikels von Taberlet und Kollegen in den Physical Review Letters (2007) auf der deutschsprachigen Website pro-physik.de
- Liegt es an den Autofahrern, dass unbefestigte Straßen zu "Wellblechpisten" werden? Beitrag von Christoph Dösser in der Zeit-Online-Rubrik Stimmt’s?, ebenfalls mit Bezug auf den Artikel von Taberlet und Kollegen