Weiden-Lattich

Der Weiden-Lattich (Lactuca saligna), auch Weidenblättriger Lattich[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lattich (Lactuca) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Weiden-Lattich

Weiden-Lattich (Lactuca saligna), Illustration

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Gattung: Lattiche (Lactuca)
Art: Weiden-Lattich
Wissenschaftlicher Name
Lactuca saligna
L.

Beschreibung

Ausschnitt eines Gesamtblütenstandes mit Blütenkörbchen.

Der Weiden-Lattich ist eine einjährige oder zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 (selten bis zu 100) Zentimeter. Der aufrechte, verzweigte Stängel ist kahl und weißlich. Die unteren Laubblätter sind ungeteilt bis fiederspaltig, mit wenigen sehr schmalen Seitenlappen, die oberen Laubblätter sind ganzrandig und länglich bis linealisch mit pfeilförmigem Grund.

Der rispige Gesamtblütenstand enthält zahlreiche körbchenförmige Blütenstände. Die meist fast sitzenden Körbchen stehen einzeln oder bis zu dritt an rutenförmigen Verzweigungen. Jedes Körbchen enthält nur 6 bis 15 hellgelbe Zungenblüten. Die hellbraunen Achänen sind 5 bis 8 mm lang, sieben- bis achtrippig und der Schnabel ist eineinhalb- bis dreimal so lang wie der untere Teil der Frucht.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]

Weiden-Lattich (Lactuca saligna), Herbarbeleg

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Weiden-Lattichs reicht vom Mittelmeergebiet bis Vorder- und Mittelasien. Neophytische Vorkommen gibt es in Nordamerika (Südöstliches Kanada, USA, Mexiko), Südamerika (Argentinien, Uruguay) sowie in Australien und Neuseeland.[3] In Europa kommt er von Südeuropa nordwärts bis Mitteleuropa, England und Südrussland vor. In Deutschland ist der Weiden-Lattich heute fast ausgestorben, es gibt von ihm nur noch in Baden-Württemberg wenige Fundstellen. Die Ursachen des Rückgangs sind ungeklärt.

Der Weiden-Lattich gedeiht auf trockenen, nährstoffreichen und basenreichen Lehm- oder Ton-Böden in Unkrautfluren von Weinbergen, an Wegen und Ruderalstellen. Er ist wärmeliebend und salzertragend. Er gedeiht in Gesellschaften der Ordnung Agropyretalia oder des Verbands Onopordion acanthii.[2]

Systematik

Der Weiden-Lattich wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[4]

Literatur

  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 989.
  • Gerhard Wagenitz (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Band VI. Teil 4: Angiospermae, Dicotyledones 4 (Compositae 2, Matricaria – Hieracium). Paul Parey, Berlin/Hamburg 1987, ISBN 3-489-86020-9 (revidierter Nachdruck der 1. Auflage (Band VI/2 von 1929) mit Nachtrag).
  • Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Lactuca saligna. In: Werner Greuter Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.
  • Steffen Hammel: Schutzmaßnahmen für den Weidenlattich. - Bl. Schwäb. Albver., 101 (3): 75; 1995
  • Steffen Hammel: Zur Vergesellschaftung von Lactuca saligna L. an einem süddeutschen Wuchsort. - Flor. Rundbr. 31 (2):171-174; Bochum, Göttingen; 1997
  • Viera Feráková: Lactuca L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S. 330 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.

Einzelnachweise

  1. Rolf Wisskirchen, Henning Haeupler: Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Mit Chromosomenatlas. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 1). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3360-1, S. 280.
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 989.
  3. Lactuca saligna im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 796, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D796%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
Commons: Weiden-Lattich (Lactuca saligna) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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