Weißes Zertifikat
Weiße Zertifikate (engl. (Tradable) White Certificates) sind ein Nachweis für getätigte Energieeffizienzmaßnahmen.
Weiße Zertifikate sind Systeme, bei denen Marktakteure, hauptsächlich Energielieferanten und Netzbetreiber, verpflichtet werden, in einem festgelegten Zeitraum ein spezifisches Einsparziel zu erreichen und bei Konsumenten Energieeffizienzmaßnahmen durchzuführen. Die Zertifikate weisen die Energieeinsparmaßnahmen hinsichtlich der Menge und des Zeitraums nach. Für durchgeführte Energieeinsparungen bekommt der Akteur entsprechende Zertifikate, die er entweder für das Erreichen seiner eigenen Verpflichtung verwenden oder an andere verpflichtete Marktakteure verkaufen kann. Hat ein verpflichteter Energieversorger oder -verteiler keine oder zu wenig Zertifikate angesammelt, droht ihm eine Strafgebühr.
Der Handel mit weißen Zertifikaten gilt als eines der Hauptinstrumente zur Verbesserung der Energieeffizienz. Es gibt sie bereits seit 2005 in Großbritannien und Italien, seit 2006 in Frankreich und der belgischen Region Flandern, seit 2009 in den Australischen Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Südaustralien, und seit 2012 in Polen.[1]
In Deutschland wird die Diskussion über eine Einführung eines Weiße-Zertifikate-Systems bisher nicht in der Tiefe geführt.
Literatur
- Veit Bürger/Kirsten Wiegmann: Energieeinsparquote und Weiße Zertifikate (Arbeitspapier). Öko-Institut Freiburg/Darmstadt. Januar 2007 (PDF; 1 MB).