Wehmingen
Wehmingen ist ein Ortsteil der Stadt Sehnde, südöstlich von Hannover.
Wehmingen Stadt Sehnde | |
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Höhe: | 75 m ü. NN |
Einwohner: | 689 (1. Dez. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 31319 |
Vorwahl: | 05138 |
Die Lage von Wehmingen im Stadtgebiet von Sehnde | |
Geschichte
Das älteste erhaltene Dokument, das Wehmingen erwähnt, stammt aus dem Jahr 1240.
Bei Bränden im Sommer 1857 in Bolzum und Wehmingen wurden viele Bürger geschädigt.[2] Etwa die Hälfte aller Gebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen. Im Presseorgan Hildesheimer Allgemeinen Zeitung und Anzeiger vom Dienstag, dem 25. August 1857, lautete die Meldung:
„Gestern Nachmittag 3 ½ Uhr umzog sich der nördliche Horizont der Stadt mit dichten Rauchwolken und man schloß daraus auf einen starken Brand in der Gegend von Algermissen. Heute geht uns nun durch einen Augenzeugen die betrübende Nachricht zu, daß in Bolzum und Wehmingen, Amts Ruthe, das Feuer gewüthet und im ersten Orte 14 Höfe nebst Synagoge verzehrt, letzteren dagegen bis auf etwa ein Drittel eingeäschert hat. Das Feuer entstand in Bolzum, angeblich durch Kinder, welche mit Zündhölzchen gespielt haben, und wurde durch fortgeschleuderte Speckseiten nach dem kaum eine Viertelstunde entfernten Wehmingen hinübergespielt.“
Für die Geschädigten wurde in Sarstedt eine Sammlung durchgeführt. Die Sammlung erbrachte einen Betrag von 250 Talern, die je zur Hälfte den Gemeinden übergeben wurden.[3]
Am 1. März 1974 wurde die zum Landkreis Hildesheim-Marienburg gehörende Gemeinde Wehmingen in die Gemeinde, heute Stadt Sehnde eingegliedert.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Über die Kirche in Wehmingen heißt es 1865 in der Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen: „190: Kirche zu Wehmingen. Die jetzige Kirche, 1798 bis 1799 erbauet, 65 Fuß lang, 37 Fuß breit, hat schlichte Bruchsteinmauern, eine übertünchte Decke und auf dem westlichen Ende des Daches einen kleinen Thurm. – Kirchenbücher seit 1730.“[6]
- Der gut erhaltene ehemalige Wasserturm von Wehmingen steht unter Denkmalschutz und wird heute privat genutzt.[7]
- Auf dem Gelände des ehemaligen Kalibergwerks und Bundeswehrstandorts Hohenfels in Wehmingen wird in privater Trägerschaft und ehrenamtlich das Hannoversche Straßenbahn-Museum betrieben.[8]
Baudenkmäler
- Fachwerkbau
- Kriegerdenkmal
- Vor dem Schulhaus
- Straßenbahnmuseum
Wirtschaft und Infrastruktur
Viele Jahrzehnte war der Kalibergbau wichtigster Industriezweig. Das erste Kalibergwerk wurde ab 1896 in Hohenfels, das heute zu Wehmingen gehört, abgeteuft und 1902 mit der Förderung begonnen. Zwar wurde die Förderung hier bereits 1927 stillgelegt, im Kernort Sehnde und im Ortsteil Ilten wurde bis in die 1990er Jahre Kali für die Dünger- und Streusalzproduktion gefördert. Eine angegliederte Düngemittel- und Streusalzfabrik wird weiterhin betrieben. Wehmingen verfügt über eine Bushaltestelle in Richtung Sehnde und eine Bushaltestelle in Richtung Bemerode.
Literatur
- Wolfgang Leonhardt: Hannoversche Geschichten: Berichte aus verschiedenen Stadtteilen. Norderstedt 2009/2010, S. 105, ISBN 978-3-8391-5437-3
- NN: Festzeitschrift Freiwillige Feuerwehr Wehmingen 1902 bis 2002. Sehnde 2002
Weblinks
Einzelnachweise
- ZAHLEN - DATEN - FAKTEN. www.sehnde.de, abgerufen am 27. Januar 2021.
- Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 222, ISBN 978-3-00-019837-3.
- NN, 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sarstedt – Eine Chronik über 125 Jahre, Sarstedt 2005, S. 15.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 223.
- Stadt Sehnde Ratsinformationssystem – Ortsrat Wehmingen. www.sehnde.de, abgerufen am 27. Januar 2021.
- Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, Jahrgang 1864, Herausgegeben unter Leitung des Vereins-Ausschusses, Hannover 1865, S. 340.
- Industriekultur Wehmingen
- Straßenbahnmuseum