WebM

WebM ist ein von Google propagiertes audiovisuelles Ökosystem und ein Containerformat für freie Codecs wie VP9, und damit eine Alternative zum MPEG-Ökosystem mit Codecs wie H.264 und dem Containerformat MP4, entwickelt für Webseiten im HTML5-Standard.[2][3][4] WebM wurde im Mai 2010 von Google vorgestellt und wird unter anderem von der Mozilla Foundation und von Opera Software unterstützt.[5][6][7] Für den Internet Explorer ab Version 9 stellt Google eine Browser-Erweiterung zum Download bereit.[8][9]

WebM
Dateiendung: .webm
MIME-Type: audio/webm, video/webm
(inoffiziell)[1]
Entwickelt von: Google LLC
Art: Containerformat
Container für: VP8, VP9, AV1 (Video)
Vorbis, Opus (Audio)
Website: www.webmproject.org


Im April 2011 führte Google WebM auch auf YouTube ein, wo er seither als alternative Wiedergabemöglichkeit über den Video-Tag in HTML5, ohne Browser-Plugins wie den bisher benötigten Flashplayer, in die Seite eingebunden wird.[10][11] Eine weitere Beispielimplementierung – die im Fall des Videoformates VP8 auch die Beschreibung des Standards darstellt – wurde als freie Software unter den Bedingungen einer BSD-Lizenz veröffentlicht. Ein Schwesterprojekt von WebM ist das auf der Intra-Frame-Kodierung von VP8 basierende Grafikformat WebP.

Technische Details

Der WebM-Standard besteht aus einer Untermenge des Matroska-Containerformats, den Videocodecs VP8 und VP9 und den Audiocodecs Vorbis sowie dem neueren Opus.[12]

Standardmäßig verwendet FFmpeg seit August 2015 für die Ausgabe in WebM-Dateien VP9 mit Opus anstelle von VP8 mit Vorbis.[13]

Geschichte und Unterstützung

Das Projekt wurde auf der Entwickler-Konferenz Google I/O 2010 angekündigt und trat zunächst in Konkurrenz mit dem H.264-Codec.[14][15][16][17] Google hat nach dem Kauf von On2 mit VP8 einen freien Codec für HTML5 veröffentlicht. Mozilla Firefox, Opera und Chromium brachten am Tag der Bekanntgabe ebenso wie Google selbst (Beta-)Browserversionen mit WebM-Unterstützung heraus.[18][19][20] Am 17. April 2012 kündigte die deutsche Tagesschau an, in ihren Online-Angeboten Ogg Theora durch WebM zu ersetzen.[21] Bereits seit Ende März waren Videos nicht mehr als Ogg Theora verfügbar.

Seit November 2012 wird WebM auf allen Wiki-Plattformen von Wikimedia unterstützt.

Commons: WebM codierte Videos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Not an IANA standard. Abgerufen am 1. August 2016.
  2. HTML5 Video – Media Types (englisch) – auf w3schools.com
  3. HTML5 AAC Audio Playback Tests – Multichannel des Fraunhofer Instituts
  4. Kurzbeschreibung von WebM. WebM Project, abgerufen am 10. August 2011 (englisch).
  5. Google stellt Open-Source-Videoformat WebM vor auf zdnet.de.
  6. Media formats supported by the HTML5 audio and video elements – MDN Mozilla Developer Network (englisch).
  7. Supported Web Browsers (englisch) – auf webmproject.org
  8. WebM Video for Microsoft Internet Explorer 9+ – auf tools.google.com (englisch).
  9. Internet Explorer 11: Unterstützung für WebM-Codec nachrüsten – auf tecchannel.de.
  10. YouTube wandelt alle Videos ins WebM-Format um – vom 20. April 2011 auf winfuture.de.
  11. HTML5-Videoplayer von YouTube auf youtube.com.
  12. WebM Open Movie Plug-In for Premiere – WebM-Plugin für Adobe Premiere Pro (englisch).
  13. FFmpeg: Changelog: Mention the change of the default webm codecs.
  14. Golem: VP8 ist Open Source, 19. Mai 2010.
  15. Linux-Magazin: Google macht Video-Codec fürs Web Open Source, 19. Mai 2010.
  16. Mozilla kapituliert gegenüber Web-Videoformat H.264. ZDNet, 15. März 2012, abgerufen am 17. März 2012.
  17. Mozilla execs capitulate in H.264 Web-video war. CNET, 14. März 2012, abgerufen am 17. März 2012.
  18. The Mozilla Blog: Open Web, Open Video and WebM, 19. Mai 2010.
  19. Opera supports the WebM video format (englisch) – Operas Ankündigung und Builds mit WebM-Unterstützung, 19. Mai 2010.
  20. The Chromium Blog: WebM and VP8 land in Chromium, 19. Mai 2010.
  21. heise.de: Tagesschau ersetzt Ogg Theora durch WebM, 17. April 2012.
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