Warzen-Spindelstrauch
Der Warzen-Spindelstrauch (Euonymus verrucosus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).
Warzen-Spindelstrauch | ||||||||||||
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Warzen-Spindelstrauch (Euonymus verrucosus) im Weinviertel in Niederösterreich | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Euonymus verrucosus | ||||||||||||
Scop. |
Merkmale
Der Warzen-Spindelstrauch wächst als Strauch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 2,5 m. Charakteristisch und namensgebend sind die korkigen Warzen auf verholzenden Zweigen. Während bei jungen Zweigen die Warzen unregelmäßig verteilt sind, ergeben sich bei älteren Zweigen linienförmige Anordnungen. Noch ältere Äste oder Stämme können auch eine glatte, graue Rinde aufweisen.
Die gegenständigen Laubblätter sind lanzettlich bis elliptisch und ausgesprochen dünn. Der Blattrand ist fein gesägt. Das Laub weist, wie auch das des Pfaffenhütchen eine leuchtend rote Herbstfärbung auf.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die vierzähligen, unscheinbaren Blüten weisen einen Durchmesser von maximal 10 mm auf und riechen unangenehm nach nassem Tierfell. Die vier Kronblätter sind bleichgrün gefärbt und sehr dicht und fein rotbraun punktiert.
Die Früchte ähneln denen des Pfaffenhütchens. Es handelt sich rosa gefärbte, vierfächrige Kapselfrüchte, in denen sich die weißen, von einem dünnen Samenmantel (Arillus) teilweise umhüllten Samen befinden. Die Samen besitzen einen grünen Embryo und hängen an verlängerten Stielchen aus der geöffneten Kapselfrucht heraus.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]
Verbreitung und Standort
Der Warzen-Spindelstrauch kommt in Europa vor, mit einem Vorkommensschwerpunkt in Zentral- und Osteuropa. Im Norden kommt er bis nach Südskandinavien vor, im Süden bis zur Krim und zum Kaukasus. Der Strauch wächst im Unterholz von Laub- oder Mischwäldern auf nicht zu nassen Böden und ist kalkliebend.
In Österreich tritt die Art in den Bundesländern Burgenland, Wien, Niederösterreich und Kärnten in der collinen bis untermontanen Höhenstufe auf. Im pannonischen Gebiet ist die Spezies häufig, sonst zerstreut anzutreffen, im Gebiet der Böhmischen Masse gilt sie als gefährdet.
Literatur
- M. Natkevičaitė-Ivanauskienė et al. Lietuvos TSR Flora Bd. IV, Vilnius: Mintis 1971.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Einzelnachweise
- Euonymus verrucosus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.