Warenhaus Karstadt (Dresden)
Beschreibung
Das Warenhaus wurde von 1993 bis 1995 von der Baufirma Wiemer & Trachte AG nach Plänen des Architekturbüros Rhode, Kellermann, Wawrosky & Partner an der Stelle erbaut, an der sich 1909 bis 1945 das Residenz-Kaufhaus befand.[1] Ursprünglich sollte der Bau eine Filiale der Warenhauskette Hertie aufnehmen, doch nach deren Übernahme durch Karstadt wurde dies geändert. Das Gebäude stellt wieder den ursprünglichen Straßenverlauf der alten Prager Straße her und bildet die Blockrandbebauung der Prager Straße und des Altstadtrings.[1] Das Gebäude ruht auf einer arkadenähnlichen Sockelzone bestehend aus breiten Säulen. Darüber erheben sich die drei Obergeschosse, die eine Vorhangfassade, die abwechselnd mit verglasten und sandsteinverkleideten Flächen geschmückt ist, hat.[1] Es ist ein Gebäude mit einer „Tendenz zum Monumentalen in der Kombination von Glasflächen und Verkleidung mit vorgehängten Sandsteinplatten“.[2] Die Rückseite des Bauwerkes ist terrassenartig abgestuft. Die Terrassen sind durch Treppen verbunden und besitzen eine Baumbepflanzung. Hinter dem Gebäude erstrecken sich weiträumig teils unbefestigte Parkflächen.
Dem Warenhaus gegenüber wurde die Centrum-Galerie erbaut. Zwischen den beiden Häusern ist die Prager Straße wieder am meisten verengt.
Während 2015 das Warenhaus noch 700 Mitarbeiter beschäftigte, sank diese Zahl bis 2021 auf 350, die Hälfte der ca. 700 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Beschäftigten in Sachsen.
Welcher Galeria-Warenhaustyp (Mehr Premium, regionaler Magnet, lokales Forum) Dresden werden wird, ist noch nicht bekannt.
Rezeption
„Zur Prager Straße bedient sich das große Gebäude einer modernen Formensprache, übernimmt aber traditionsbewusst die Dreigliedrigkeit historischer Kaufhäuser. Sachlichkeit bestimmt die Gestaltung und sorgt für die Einordnung in das bauliche Umfeld. Die Rückfront wirkt wesentlich opulenter. Sie fällt in begrünten begehbaren Terrassen bis auf das Niveau des ersten Obergeschosses ab. Der Innenhof ist als Reminiszenz an die Brühlsche Terrasse am Dresdner Elbufer gedacht. Im Zentrum des Einkaufsbereichs liegt ein Lichthof, durch den die Rolltreppen laufen. So werden die 30 000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu einem leicht erschließbaren Erlebnisbereich.“
Literatur
- Ingeborg Flagge: Dresden, Stadtführer zeitgenössischer Architektur. Das Beispiel, Darmstadt 2004, ISBN 3-935243-48-0.
- Jürgen Paul: Dresden – die Stadt und ihre Architektur. In: Gilbert Lupfer, Bernhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3.
- Gilbert Lupfer, Bernhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3.
Einzelnachweise
- Lupfer et al., Nr. 7 (Warenhaus Karstadt)
- Paul XXVI
- Flagge, S. 2 (Warenhaus Karstadt)