Walter Holzhausen

Walter Holzhausen (* 23. Juli 1896 i​n Bonn; † 31. Oktober 1968 ebenda) w​ar ein deutscher Kunsthistoriker u​nd Museumsdirektor.

Leben und Wirken

Holzhausen studierte nach dem Ersten Weltkrieg an der Universität seiner Heimatstadt Kunstgeschichte bei Paul Clemen und anschließend bei Heinrich Wölfflin in München, wo er zum Dr. phil. promoviert wurde.[1] In den 1930er Jahren nach Dresden berufen, bekam er die Stelle als Kustos der berühmten Sammlungen der sächsischen Könige im Grünen Gewölbe. Zu der Zeit veröffentlichte Holzhausen eine Vielzahl kunsthistorischer Sach- und Fachbücher und Expertisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Walter Holzhausen aus dem zerstörten und sowjetisch besetzten Dresden in seine Geburtsstadt zurück und wurde 1947 städtischer Museumsdirektor. Er leitete das Bonner Institut 15 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung 1962. In dieser Zeit vervollständigte er die Sammlung Rheinischer Expressionisten mit dem Schwerpunkt des Werkes des Bonner Malers August Macke. Ebenso perfektionierte er die Grafiksammlung Romantischer Rheinlandschaften.

Walter Holzhausen gehörte m​it Heinrich Lützeler u​nd Karl Pempelfort z​um „Kultur-Triumvirat“, d​as sich i​n den Nachkriegsjahren regelmäßig i​n der Künstlerkneipe Zur Kerze a​m Stammtisch traf.

Städtisches Kunstmuseum

Der Bonner Universitäts-Professor Franz Obernier (1839–1882) übereignete 1882 s​ein am Rheinufer gelegenes Privathaus, d​ie Villa Obernier, s​amt seiner umfangreichen Gemälde- u​nd Kunstobjektsammlung, d​er Stadt Bonn. Die Stiftung „Villa Obernier“ w​ar über Jahrzehnte d​as einzige Museum zeitgenössischer Kunst u​nd war b​ald bekannt für i​hre ausgezeichnete Sammlung Rheinischer Expressionisten. Nach d​er Zerstörung d​es Hauses i​m Zweiten Weltkrieg wurden Ende d​er 1940er-Jahre i​n der Rathausgasse 7 (hinter d​em Bonner Rathaus) i​n einem umgebauten Bürotrakt d​ie „Städtischen Kunstsammlungen“ eröffnet u​nd Walter Holzhausen z​um ersten Direktor ernannt.

Einzelnachweise

  1. Herbert Marcuse: ZEITMOSAIK. In: Die Zeit, 45/1968. 8. November 1968, abgerufen am 8. Dezember 2014.
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