Walter Cuttino
Walter Edward Cuttino (* 21. Oktober 1957[1]; † 25. April 2021[1][2]) war ein US-amerikanischer Opernsänger (Tenor).
Leben
Walter Cuttino studierte Gesang an der University of South Carolina, wo er an der School of Music 1979 seinen Bachelor-Abschluss machte.[3][4] Am Cincinnati Conservatory of Music legte er sein Diplom als Opernsänger ab.[3][4]
Nach seinem Studienabschluss ging Cuttino nach Europa, wo er insg. über 1000 Vorstellungen sang.[3] Von 1989 bis 1996 war er als Lyrischer Tenor an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach engagiert und gehörte dort zu den künstlerischen „Säulen“ des Sänger-Ensembles.[2] Sein Repertoire, das etwa 40 Hauptrollen umfasste, enthielt Partien wie Ferrando (Così fan tutte), Graf Almaviva (Der Barbier von Sevilla), Tamino (Die Zauberflöte), Lenski (Eugen Onegin) und Alfredo (La Traviata).[3] Ein besonderer Schwerpunkt seiner Rollenauswahl lag dabei auf den Opern von Wolfgang Amadeus Mozart.
In seiner ersten Spielzeit 1989/90 an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach sang er am Opernhaus Rheydt, mit einem „lyrischen Tenor, der aufhorchen ließ“, u. a. die Rollen Merkur/Kavalier in dem Rameau-Pastiche Platäas Hochzeit (Premiere: Dezember 1989).[5] In der Spielzeit 1990/91 übernahm er den Ferrando in einer Così fan tutte-Neuinszenierung, wo er sich in seiner Rolle als „idealer «Lyriker»“ erwies.[6] In der Spielzeit 1991/92 sang er am Opernhaus Rheydt den Belfiore in einer Neuproduktion der frühen Mozart-Oper Die Gärtnerin aus Liebe.[7] Im Dezember 1993 sang er am Theater Krefeld-Mönchengladbach den Rodolfo in La Bohème.[8] In der Spielzeit 1994/95 gastierte er als Heinrich von Kleist in der Uraufführung der Oper Heinrichs Fieber von Gerald Humel am Kleist Theater in Frankfurt/Oder.[9] In der Spielzeit 1994/95 war er am Opernhaus Rheydt als Narr in der Neuinszenierung von Boris Godunow besetzt.[10] Im März 1996 war er an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach in der Rolle des Jack in einer Neuinszenierung der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zu hören.[11] Im Mai 1996 übernahm er dort in der Wiederaufnahme der Mozart-Oper Die Zauberflöte den Tamino.[12] Mehrere Spielzeiten sang er an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach auch die Titelpartie im Musical Jesus Christ Superstar.[2]
Cuttino trat auch als Konzertsänger hervor. Im Verlauf seiner Karriere sang er über 500 Konzerte.[3] Außerdem unternahm er gemeinsam mit Leonard Bernstein eine Konzerttournee, die auch nach London and Moskau führte.[3]
Ab Herbst 1996 war Cuttino als „Associate Professor“ für Gesang Mitglied der Musikfakultät (School of Music) der University of South Carolina.[3] Krankheitsbedingt wurde er 2019, nach über 23-jähriger Lehrtätigkeit, vorzeitig pensioniert.[2][4] Er war Künstlerischer Direktor der Palmetto-Oper und Dirigent des Männerchors „Palmetto Meistersingers“, mit dem er 2001 auch ein „viel beachtetes“ Konzert in der Kirche St. Johannes in Rheydt-West gestaltete.[2] Außerdem wirkte er als Musikdirektor an der Lake Murray Presbyterian Church.[2][3]
Walter Cuttino war mit der Tänzerin Simone Hutmacher, Mitglied im Ballettensemble der Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, verheiratet.[2] Das Paar zog 1996 nach South Carolina (USA).[2] Cuttino, der in Irmo (South Carolina) lebte, starb Ende April 2021 im Alter von 63 Jahren.[2][13]
Einzelnachweise
- OBITUARY Walter Edward Cuttino. Todesanzeige. Abgerufen am 3. Mai 2021
- Heide Oehmen: Tenor Walter Cuttino gestorben. Nachruf. RP-online vom 1. Mai 2021; abgerufen am 3. Mai 2021.
- Walter Cuttino. Biografie. Offizielle Internetpräsenz der University of South Carolina; abgerufen am 3. Mai 2021.
- Remembering Walter Cuttino. Nachruf. Offizielle Internetpräsenz der University of South Carolina; abgerufen am 3. Mai 2021.
- Jörg Loskill: «Platäas Hochzeit». Aufführungskritik. In: Opernwelt. Ausgabe Februar 1990. Seite 60.
- Jörg Loskill: „Nicht nur die Weiber sind die Doofen, resümiert der Regisseur“. Aufführungskritik. In: Opernwelt. Ausgabe November 1990. Seite 33/34.
- Jörg Loskill: „Zwischen Scherz und Ernst“. Aufführungskritik. In: Opernwelt. Ausgabe August 1992. Seite 29.
- Walter Cuttino. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- Permanentes Wechselbad. Uraufführungskritik. In: Neues Deutschland vom 1. November 1994. Abgerufen am 3. Mai 2021
- Jörg Loskill: Kühl und klar. Aufführungskritik. In: Opernwelt. Ausgabe August 1995. Seite 42.
- Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Besetzung und Kritik. Online Musik Magazin. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- Die Zauberflöte. Besetzung und Kritik. Online Musik Magazin. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- Walter Edward Cuttino Obituary; abgerufen am 3. Mai 2021.