Wadi Howar
Wadi Howar (Wadi Howa), auch Gelber Nil genannt, ist ein Wadi im Sudan.
Wadi Howar Gelber Nil | ||
Das Einzugsgebiet des Nil im Sudan mit dem Wadi Howar (Mitte) | ||
Daten | ||
Lage | Tschad Sudan | |
Flusssystem | Nil | |
Abfluss über | Nil → Mittelmeer | |
Quelle | Nördlich Hajjak 15° 0′ 51″ N, 23° 56′ 20″ O | |
Quellhöhe | ca. 990 m | |
Mündung | bei Al Dabba (Debba) 18° 3′ 26″ N, 30° 56′ 55″ O | |
Mündungshöhe | ca. 238 m | |
Höhenunterschied | ca. 752 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,9 ‰ | |
Länge | 400 km | |
fast auf ganzer Länge ausgetrocknet |
Verlauf
Das 1100 km lange Flussbett kommt aus dem Tschad und bildet im Oberlauf die Staatsgrenze zum Sudan.[1] Hier trennt es Westdarfur und die Borkou-Ennedi-Tibesti-Region. In der Regenzeit fließt es maximal 100 Kilometer durch den sudanesischen Bundesstaat Norddarfur.
Klimageschichte
Während der sogenannten „grünen Sahara-Zeit“, dem Neolithischen Subpluvial (etwa 10.000 bis 3000 v. Chr.), mündete das Wadi Howar als wichtigster Nebenfluss aus der Sahara auf dem Gebiet des heutigen Bundesstaates asch-Schamaliyya bei Alt Dunqula in den Nil.[2]
Archäologie
Archäologische Fundstätten wie z. B. die napatanische Festung Gala Abu Ahmed zeugen von der Bedeutung des Wadis in historischer Zeit.[3]
Heutige Bedeutung
Die oberen Teile des Wadi stellen auch noch heute einen saisonalen Weidegrund für nomadische Gruppen der Kababish und Hawawir dar.
Literatur
- Stefan Kröpelin: Zur Rekonstruktion der spätquartären Umwelt am unteren Wadi Howar (Südöstliche Sahara / NW-Sudan) - Late Quaternary Environments at the Lower Wadi Howar (Southeastern Sahara / NW Sudan). In: Berliner Geographische Abhandlungen. Band 54. Berlin 1993, ISBN 3-88009-054-8.
Einzelnachweise
- University of Texas Libraries - Abeche Sheet ND 34, AMS 2, First Edition, 1943
- Rudolph Kuper: Auf den Spuren der frühen Hirten. In: Aid. Band 15/2. Theiss, 1999, ISSN 0176-8522, S. 12–17.
- Dieter Eigner, Friederike Jesse: Im Westen viel Neues - Die Grabungen 2008/09 in der Festung Gala Abu Ahmed. In: Der Antike Sudan. MittSAG 20, 2009. S. 141–158 (PDF)