Vorratshaus des Bischofs
Ein Vorratshaus des Bischofs ist eine soziale Einrichtung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, welche zum Sammeln und Verteilen von Waren an Bedürftige dient. Im Vorratshaus werden Grundnahrungsmittel und wichtige Haushaltsgüter gelagert. Die Bezeichnung kann auch für alle Talente, Fähigkeiten, finanzielle Hilfen und investierte Zeit verwendet werden, die von den Mitgliedern der Kirche für die Bedürftigen verwendet wird.[2]
Bis zum Januar 2010 betrug die Anzahl der Vorratshäuser, die weltweit in Nutzung sind, 138.[3]
Ursprung
Die Idee der Vorratshäuser stammt von einer Offenbarung von Joseph Smith vom 9. Februar 1831. Er empfing die Offenbarung: „Darum soll der Rest in meinem Vorratshaus aufbewahrt werden, so daß den Armen und den Bedürftigen zuteil werden kann, wie es von dem Hohen Rat der Kirche und dem Bischof und seinem Rat bestimmt wird.“[4] Das erste Vorratshaus wurde im Laden von Newel K. Whitney in Kirtland eröffnet.
Nutzung
Die meisten Waren in den Vorratshäusern werden mit Fastenspenden erworben oder kommen von den landwirtschaftlichen Betrieben der Kirche. Das Personal der Vorratshäuser sind freiwillige Helfer oder Missionare. Bedürftige können über den örtlichen Bischof oder die örtliche Leitung der Frauenhilfsvereinigung Zugang zum Vorratshaus bekommen. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Bedürftigen Mitglieder der Kirche sind oder nicht. Der Bischof entscheidet, ob der Person geholfen wird, und berät sich mit der örtlichen Leitung der Frauenhilfsvereinigung, was genau der Person gegeben wird. Gewöhnlich wird der Bedürftige gefragt, wie er den Wert des ihm gegebenen Produktes wieder einarbeiten kann.
Die Vorratshäuser sind keine kommerziellen Geschäfte, und die Waren werden normalerweise nicht öffentlich verkauft.
Gebäude und Ressourcen
Es gibt auf der ganzen Welt Gebäude, die als Vorratshaus dienen. In Gegenden, wo es keine Gebäude dafür gibt, kann der Bischof mit dem Geld der Fastenspenden Nahrungsmittel beschaffen. Diese Nahrungsmittel werden dann an die Bedürftigen verteilt. So wird auch vorgegangen, wenn der Bedürftige eine Unverträglichkeit für Nahrungsmittel hat, die im Vorratshaus vorhanden sind. Der Bischof kann auch die Talente seiner Gemeindemitglieder nutzen, um den Bedürftigen zu helfen.
Einzelnachweise
- Welfare Square. Eintragung in der Encyclopedia of Mormonism, Ausgabe 1992, S. 1558–1559.
- LDS Church (2004). Providing in the Lord’s Way: A Leader’s Guide to Welfare (Memento des Originals vom 27. Juni 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 8.
- Welfare Square: Place of Hope for the Needy. In: Newsroom. LDS Church. 6. Januar 2010.
- Lehre und Bündnisse 42:34
Literatur
- LDS Church: Providing in the Lord’s Way: A Leader’s Guide to Welfare, 2004.
- R. Quinn Gardner: Bishop’s storehouse, in Encyclopedia of Mormonism, S. 123–125.
- Jennifer Garza: Storehouse of Faith: For Mormons, being prepared for any emergency is nothing new. 1. März 2003. Archiviert vom Original am 4. August 2003.
- Glen L. Rudd: Pure Religion: The Story of Church Welfare Since 1930. LDS Church, Salt Lake City, Utah 1995.
- Janet I. Tu: Mormon canneries preserve the spirit of self-reliance. In: Seattle Times, 8. November 2008.